Denn Tiere sind keine Maschinen

Die „Kuh-Toilette“, Teil 2

von Admin, am 15.09.2021.

Wir haben bereits über die „Kuh-Toilette“ berichtet, mit der man das Ammoniakproblem in den Griff bekommen will. Dabei wird ausgenutzt, dass das Rind am Hinterteil einen Nerv besitzt, der es zum Wasser lassen zwingt, sobald er berührt wird. Also hat man sich gedacht, dass es doch eine Super-Idee wäre, hinter die sowieso fixierten Tiere eine weitere Befestigung zu installieren, an der ein Eimer entlangfährt, auf die Hintern der Tiere drückt und so den Urin von ihnen auffängt. Das ist schon eine einzige Tierquälerei, denn die Tiere dürfen sich dabei nicht bewegen und was mit dem aufgefangenen Urin gemacht wird, steht auch in den Sternen.

Also wurde weiter geforscht und aktuell berichten Forscher stolz darüber, dass sie Kälbern beigebracht haben, nur noch an eine bestimmte Stelle zu pinkeln. https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/klimaschutz-forscher-bringen-kuehen-den-toilettengang-bei-17535832.html?GEPC= Der Vorgang lässt sich zwar nicht auf größere Herden übertragen, vor allem hat es noch niemand bei ausgewachsenen Rindern versucht, und der Urin wird noch immer freigesetzt, am eigentlichen Problem ändert sich also nichts. Trotzdem sind die Entdecker geradezu euphorisch und vergleichen die Intelligenz der Kälber mit der von dreijährigen Menschen. Da stellen sich direkt zwei Fragen: Warum kommt dann niemand auf den Gedanken, dass man diesen Tieren nichts antun darf, was man nicht auch problemlos bei dreijährigen Menschen durchziehen könnte? Und wieso kommt bloß kein Forscher dieser Welt auf den Gedanken, diese intelligenten und leidensfähigen Wesen einfach mal in Ruhe zu lassen? Das wäre doch die einfachste Lösung, anstatt ständig mit ihrer Würde Rugby zu spielen und sie dabei grausam auszubeuten.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Die „Kuh-Toilette“, Teil 2”

  1. wo aus wu sagt:

    Das ist genau das, was mich bei der aktuellen Diskussion um „innovative Lösungen“ zur Bewältigung der Zukunftsprobleme so aufregt: Da wird Ingenieursleistung mit Projekten verschwendet, die nichts anderes zum Ziel haben, als Althergebrachtes wie Massentierhaltung neu zu verpacken und dadurch irgendwie für die Zukunft zu rechtfertigen, anstatt endlich das Grundproblem ausufernder Gülle- und Pi..e-Wirtschaft im Sinne einer Verringerung/Vermeidung anzugehen. Nur, um weiterhin wie gewohnt wirtschaften zu können: Der subventionierte Status Quo ist einfach zu lukrativ als dass man ihn grundlegend ändern möchte. Also gibt es hirnrissige Add-Ons, die u.U. auch noch gefördert werden. Wann kommen die Damen und Herren in Forschung und Politik endlich zu der Erkenntnis, dass der Kopf zu mehr da ist, als nur die Krawatte daran fest zu machen?

  2. Gabriele R. sagt:

    Jeder, der Fleisch essen will, müsste auch die dazugehörige Pippi des ermordeten Tieres trinken. Wie lange es dann wohl noch diese perverse Form der Ausbeutung geben würde?

  3. Maria sagt:

    Gabriele R. = Klasse Kommentar

  4. Conny sagt:

    Diesen Damen und Herren aus der Forschung und der Massentierhaltung wünsche ich von ganzem Herzen im Alter dann eine entsprechende Versorgung ihrer Bedürfnisse und eine hoffentlich langjährige hochautomatisierte Pflege…diese schöne neue Welt ist ja schließlich ihren Köpfen und Ihrer Profitsucht entsprungen, da sollten sie dann auch richtig was von haben!

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