Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Hühner

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Herr Pavarotti: Stimmgewaltig ins Paradies

Herr Pavarotti kommt aus dem Tierheim Essen und sein Name hat sich geradezu aufgedrängt. Er wurde nämlich zweimal nach einer Vermittlung wieder im Tierheim abgegeben, da er zu laut krähte und Nachbarn sich dadurch gestört fühlten. Die gleichen Nachbarn, die sehr wahrscheinlich den Rasen mähen, Automotoren starten oder andere bombastische Geräuschkulissen schon im Reflex erschaffen, aber trotzdem sehr allergisch auf andere und vor allem natürliche Geräusche reagieren. Egal, hier auf Butenland ist er jedenfalls blendend aufgehoben, nicht nur, weil hier jeder sein Leben so führen darf, wie es von Mutter Natur konzipiert wurde, sondern auch, weil unsere Krähen sehr viel stimmgewaltiger sind und im direkten Vergleich zu ihnen jeder Hahn nur ein harmloser Sängerknabe im Stimmbruch ist. Und die Butenländer Hühnerdamen sind sowieso darüber begeistert, dass sich jetzt endlich jemand dazu bereit erklärt, den sprichwörtlichen Hahn in ihrem Korb zu geben.

Freiberuflerinnen und stets sehr geschäftig

glückshühner

Die derzeit auf Hof Butenland lebenden Hühner sind echte Glückshühner, denn sie erleben hier wirklich Frei-Land-Haltung – für die meisten von ihnen eine völlig neue Erfahrung. Unter ihnen befinden sich Ex-Käfighühner, die völlig zerrupft und extrem verhaltensgestört zu uns kamen. Sie brauchten viele Wochen, um sich an Tageslicht, Wiesen, einen kuscheligen Stall und die schier grenzenlose Freiheit zu gewöhnen. Nicht besser erging es bis zu ihrer Ankunft einer Gruppe von Bio-Freiland-Legehennen, die zwei Freundinnen im Dezember 2012 zu uns brachten. Inzwischen sind diese Hennen aber genauso frech wie der Rest der quirligen Schar.

Die Truppe ist gewissermaßen ausschließlich freiberuflich tätig und somit den lieben langen Tag überall auf Hof, Wiese, in Stall und Scheune unterwegs – scharrend, pickend, gackernd… An dieser Stelle möchten wir Sie vorab um Ihr Nachsehen bitten, dass wir die Hühnerdamen etwas allgemeiner als Gruppe vorstellen. Es liegt in der Natur der Dinge: Versuchen Sie mal, in einer ständig flitzenden und wuselnden, vielköpfigen Hühnerschar eine bestimmte Hühnerdame herauszufiltern, gehen Sie zwischenzeitlich einen Kaffee trinken, kehren Sie dann zu der Meute zurück und zeigen Sie uns Ihre Favoritin… Unmöglich, sie in diesem geschäftigen Treiben wirklich treffsicher wiederzuentdecken… Zur groben Unterscheidung heißen braune Hühner bei uns Elvira und weiße tragen den Namen Bärbel.

Die Elviras

Die Elviras sind zutraulich und haben nicht die Spur eines typischen Hühnerverhaltens. Sie befreunden sich gern mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Spezies, wobei es ihnen offenbar besonders die Schweine angetan haben: Mit Schweinedame Rosa-Mariechen kann man immer prima Sachen-suchen-Gehen und meistens fällt dabei auch noch der ein oder andere Leckerbissen aus der fachschweinisch gepflügten Weide ab. Die Elviras suchen auch häufig die Nähe der Menschen: Sie kommen durch die Katzenklappe auf eine Stippvisite ins Wohnzimmer, hocken gackernd auf den Treppenstufen und stehen auf Rudi – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Bärbels

die bärbels

Die Bärbels… Immer aktiv, mit Hang zu Hektik und Hyperaktivität. Es gibt aber auch immer so furchtbar viel zu tun, dass man gar nicht weiß, was man zuerst erledigen soll! Und alles ist immer aufregend und muss untersucht werden. Dass Hühner sehr aufmerksame, neugierige Tiere sind, erleben wir täglich – etwa, wenn sie wieder einmal den Hundeporsche in Beschlag nehmen und inspizieren. Es könnte sich ja auch noch irgendwo ein Körnchen finden, wenn man nur umsichtig genug die Decken und Kissen mit dem Schnabel von hier nach da zupft.

Neuzugänge im Dezember 2012: Bio-Freiland-Hühner

bio-freiland-hühner

Im Dezember 2012 kamen 19 Legehennen aus einer Bio-Freiland-Haltung zu uns. Mit Freiland hatte das Ganze allerdings nichts zu tun. Und biologische Haltung hieß auch hier wie in vielen Bio-Tierbetrieben, dass das Futter biologisch erzeugt war, es den Tieren aber ebenso schlecht ging und sie ebenso viel Leistung bringen mussten wie Artgenossinnen in konventioneller Haltung. Nach dem Einsammeln der verbliebenen Tiere aus dem großen Stall verteilten die beiden Retterinnen Hilal und Nicola die Hennen auf Transportboxen, wo sie erst einmal frisches Wasser und Körner bekamen. Vermutlich sahen sie jetzt auch zum ersten Mal richtiges Tageslicht.

Nicola fuhr dann mit den 19 geretteten Leben zu uns. Keine der Hennen hatte mehr ihr komplettes Federkleid, sie waren aggressiv und sehr verwirrt. Im Übergangsstall installierten wir zusätzliche Elektroheizungen, damit sie es warm genug hatten, denn es war ja Winteranfang. Bis sie das erste Mal tatsächlich nach draußen konnten, mussten wir sie zunächst akklimatisieren. Inzwischen haben sich die Hennen gut gemacht, haben wieder ein schönes Gefieder bekommen und genießen den neuesten Butenland-Klatsch und Tratsch, den sie täglich ausführlich miteinander diskutieren.

Update 2017

Im Juli wurde der Groupiebestand unseres hauseigenen Rockstars Pavarotti gleich um 8 Mitglieder erhöht. Eigentlich sollten sie im September wegen „schwacher Legeleistung“ geschlachtet werden, aber konnten zusammen mit vielen Artgenossen davor bewahrt werden. So wurden bei dieser Rettung 200 Hühner gen Freiheit entlassen und konnten auch alle vermittelt werden. Unser (und Pavarottis) Dank geht an den Verein „Stark für Tiere e. V.“, der nicht nur diese Aktion durchgezogen, sondern die 8 Damen auch nach Butenland chauffiert hat.

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