Denn Tiere sind keine Maschinen
suche - search.php

Wie geht es Mattis?

von Admin | 2. Oktober 2023 | noch kein Kommentar

https://www.youtube.com/watch?v=5pnLHuM6Fhg
Natürlich gibt es als Tagesvideo ein Update zu Mattis. Jan berichtet euch, wie das Riesenbaby den Verlust seiner Supermuddi bisher verkraftet hat und erzählt auch noch allgemein Wissenswertes über Ochsen.

Das passiert bei unserem Bauer natürlich mit einem sehr nüchternen Expertenblick, der manchmal etwas heftig erscheint, aber gleichzeitig auf einem Lebenshof immens wichtig ist. Denn Butenland war und ist kein Bullerbü und wird das auch nie sein. Deshalb muss eben auch thematisiert werden, dass Mattis schon länger körperlich am Abbauen ist und das bei einer kruden Mischung aus Fleisch- und Milchrasse kein Wunder ist. Auch dass die meisten unserer Ochsen selten so alt wie Dinas Sohn geworden sind, ist einfach ein Fakt aus unserer Erfahrung heraus. Aber tröstend sei an dieser Stelle auch noch gesagt, dass unser Martin mittlerweile 18 Jahre alt ist und Mattis mit seinen 12 deshalb noch lange nicht am Ende der persönlichen Fahnenstange angekommen sein muss.

Jan (und auch alle anderen menschlichen ButenländerInnen) sieht das alles nur sehr realistisch, das ist auch gut so, denn sonst könnte man keinen Lebenshof führen. Unser Tierarzt hat gestern bei Dinas Einschläferung gefragt, ob wir uns keine Sorgen über die Zukunft machen, weil so viele unserer älteren Kühe (vor allem aufgrund ihrer immer grausamen Vorgeschichten) in einem kritischen Alter sind. Das tun wir nicht, denn uns ist voll bewusst, dass wir ein Kuhaltersheim führen. Und dazu gehört es eben auch, dass Tiere sterben. Wir feiern mit unserer Familie jedes Lebensjahr und freuen uns darüber, den Mitgliedern so lange wie möglich einen Ruhestand in Würde und Anstand ermöglichen zu können. Naiv sind wir aber trotzdem nicht, das wäre auch mehr als unpassend in einer Seniorenresidenz.


Abschied von Dina

von Admin | 1. Oktober 2023 | 19 Kommentare

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“
(Alan Curtis)

Wir haben gerade unsere Dina vom Tierarzt erlösen lassen. Am späten Freitagabend fanden wir sie in einer kleinen Mulde auf der Weide, aus der sie selber nicht mehr herauskam. Deshalb brachten wir sie nach Hause in den Stall, aber auch hier konnte sie sich nach unserer Aufstehhilfe nicht aus eigenen Kräften auf den Beinen halten und sank immer wieder zusammen. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte weder Schwellungen noch Frakturen feststellen, deshalb lautete die Diagnose „Orthopädische Blockade“.

Dina bekam unter anderem Cortison ins Rückenmark gespritzt, aber schon am Freitag war unser Arzt, Leiter einer Tierklinik und somit eine absolute medizinische Koryphäe, skeptisch. Wir wollten Dina aber unbedingt noch eine Chance geben. Leider baute sie über den Samstag aber immer weiter ab, als wir sie in der Nacht zum Sonntag nochmal gemeinsam bewegen wollten, machte sie schon gar nicht mehr mit. Dadurch wurde diese Hilfe dann fast unmöglich, denn Dina brachte über 800 Kilogramm auf die Waage. Bei so einem Gewicht stößt sogar unser Hoftrac an seine Grenzen und man kann es nur bewegen, wenn die Patientin zumindest etwas mitarbeitet. Dina bewegte allerdings nur noch ihren Kopf und lag ansonsten ununterbrochen auf mittlerweile zwei gelähmten Beinen. Eine Katastrophe für jedes Rind, denn diese Tiere dürfen aufgrund ihrer komplizierten Pansenfunktion nicht über Stunden in einer Seiten- oder unstabilen Bauchlage verbringen. Sie sonderte auch keinen Kot mehr ab, einfach weil wohl im Unterleib gar nichts mehr stattfand.

Bei unserem 15jährigen Schatz kam noch hinzu, dass sie eine wilde Mischung aus Fleisch- und Milchrasse war. So hatte sie immer mit ihrem Gewicht zu kämpfen, das als Fleischrasse viel zu schwer für die Knochen einer Milchrasse war. Ein Problem, mit dem auch ihr Sohn Mattis zu kämpfen hat und das unter anderem mit sehr knubbeligen Beingelenken ausdrückt, weil er sein Gewicht nicht richtig tragen kann. Auch die Organfunktionen sind größtenteils selbst für renommierte Ärzte ein Fragezeichen, einfach weil der Mensch gnadenlos Frankenstein nacheifern musste und seinen Tieren sowieso kein langes Leben prognostizierte, während er mit Reagenzgläsern Barmixer spielte.

Leider ist eine Kuh kein Hund, den man in solchen Situationen noch in einen Rolli setzen, auf den Arm nehmen oder anders helfen kann. Bei einem Rind, das festliegt und selber nicht mehr an Bewegungen interessiert ist, stoßen selbst Menschengruppen an ihre Grenzen. Wegen der Pansenfunktion kann man dem Tier auch nicht unbegrenzt Zeit in einer unstabilen Bauchlage geben, zumal es sich auch schnell wundliegt. Also konnten wir nichts mehr für Dina tun und mussten uns schweren Herzens doch dem Rat unseres Tierarztes beugen, da wir diesem Experten sowieso immer blind vertrauen können und aufgrund seiner Einschätzung schon den ganzen Samstag über ein mehr als schlechtes Gefühl in der Bauchgegend hatten. Dina hinterlässt ihr Riesenbaby Mattis, um das wir uns jetzt verstärkt kümmern müssen, denn die beiden waren ein eingeschweißtes Team, das fast nie einzeln angetroffen wurde. Run free, liebe Dina, und hab trotzdem noch ein Auge auf deinen ÖdiMUH, wo immer du jetzt auch bist.

Für Dina:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA
„Lege ihn hin deinen süßen und müden Kopf,
die Nacht ist gekommen, du bist am Ende deiner Reise.
Schlaf jetzt und träume von denen, die vor dir waren,
sie rufen von einer weit entfernten Küste.
Sag nicht, dass wir jetzt zum Ende gekommen sind,
weiße Strände rufen,
du und ich werden uns nochmals treffen
und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“


Update zu Dina

von Admin | 30. September 2023 | 4 Kommentare

https://www.youtube.com/watch?v=6-d3HJozkms
Natürlich bringen wir auch als Tagesvideo ein Update zu Dina, nur leider hat sich seit dem Tagesbild nichts getan. Die Supermuddi isst noch immer mit großem Appetit, hat keine Schmerzen und beobachtet interessiert ihre Umwelt. Aber sie ist bisher noch nicht von selber aufgestanden. Dabei wäre das jetzt das Wichtigste, wir müssen also weiter abwarten.

Selbstverständlich haben wir auch ihren Sohn Mattis nicht vergessen und ihm einen Extraeimer Äpfel auf die Weide geliefert. Unter dem Tagesbild gab es eine Frage, wieso wir das Riesenbaby nicht einfach zu seiner Mutter stellen. Das wäre leider mit einem großen Risiko verbunden, denn Mattis verfügt über ziemliche Kräfte, weiß nicht genau, was mit seiner Mama los ist und würde deshalb höchstwahrscheinlich versuchen, sie wieder auf die Beine zu stellen. Das möchten wir auch aufgrund seiner Hörner nicht ausprobieren, da stände eine Verletzungsgefahr zumindest im Raum. Die Blockade muss sich jetzt einfach von selber lösen, alle anderen Therapien sind eher zwecklos. Dina kann also weiterhin jedes Daumendrücken aus der Ferne gebrauchen.


Sorgen um Dina

von Admin | 30. September 2023 | 3 Kommentare

Heute gibt es leider wieder ernste Nachrichten zu verkünden, denn Dina hat uns gestern noch einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Bei unseren Tagesrunden lief sie noch völlig normal in der Herde mit und wir ahnten nichts Böses. Eher per Zufall fanden wir sie dann aber am Abend in einer kleinen Mulde auf der Weide liegend, aus der sie selber nicht mehr herauskam. Wir haben sie natürlich sofort dort befreit und aufgerichtet, aber leider konnte sie nur stehen und knickte bei jedem Bewegungsversuch mit dem linken Hinterbein wieder ein.

Also haben wir sie mit einem Hebetuch an den Trecker gehängt und sie so nach Hause in den Krankenstall gebracht. Dort wurde sie von unserem Tierarzt untersucht, der sich dankenswerterweise immer Richtung Butenland aufmacht, egal wie spät es auch sein mag. Dabei wurde keine Fraktur festgestellt, noch nicht mal eine Schwellung ist zu erkennen, alle Reflexe sind da und die Patientin zeigte auch keine Schmerzsymptome. Deshalb wurde ein orthopädisches Problem diagnostiziert, einfach eine Blockade, die Dina von einer Belastung des Beins abhält. Obwohl sie schmerzlos ist, hat sie prophylaktisch Schmerzmittel bekommen, außerdem wurden ihr Vitamin B und ins hintere Rückenmark Cortison gespritzt.

Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass diese Blockade wieder so schnell verschwindet, wie sie aufgekommen ist. Auf der Plusseite steht, dass Mattis Supermuddi guten Appetit und auch Durst hat, ganz normal wiederkäut und wie erwähnt keinerlei Schmerzsymptome zeigt. Negativ ist allerdings, dass sie momentan nicht mal mehr versucht, aufzustehen, und Rinder aufgrund ihres komplizierten Magensystems nicht stundenlang liegen dürfen. Wir sind jetzt also wieder auf dem Beobachtungsposten, fühlen uns recht hilflos und warten auf den Tierarzt, der jetzt natürlich täglich vorbeischauen wird. Und auf der Weide liegt weit ab von der Restherde ganz einsam ein Riesenbaby, das gar nicht weiß, wie ihm geschieht. Alles in allem schon jetzt ein sehr gebrauchtes Wochenende.


Lillemor und Jacky

von Admin | 29. September 2023 | noch kein Kommentar

https://www.youtube.com/watch?v=z5rn55bWUBk
Das Schlimmste an unseren Kuschelvideos sind die Gedanken, die automatisch dazu aufkommen und davon handeln, wie sehr Rinder (und natürlich auch andere Tiere) in der industriellen Haltung verraten werden. In jeder Szene dieser kurzen Filmchen wird unterstrichen, wie sehr diese Lebewesen Streicheleinheiten geniessen, dass das im Grunde einfach nur zu groß geratene Katzen sind, die Körperkontakt mit Menschen durchaus suchen, und die selig in jeder Massage förmlich aufgehen.

Lillemor, die Hauptdarstellerin dieses Videos, ist quasi die Verschmustheit in Person, trotzdem musste sie jahrelang auf solche Zärtlichkeiten verzichten. Stattdessen wurden ihr 3 Kinder geraubt, sie musste regelmäßig am Melkroboter vorstellig werden und das Höchste der Glücksgefühle war ein Tätscheln der Stirn, wenn der Bauer mal seine netten 5 Sekunden hatte. Ansonsten war sie einfach nur eine Produktionseinheit, die im Teenie-Alter Jahrzehnte vor ihrer natürlichen Lebenserwartung wegen nachlassender Leistung getötet werden sollte.

Sie hatte dabei aber noch das Glück, nach Butenland zu kommen, hier endlich wertgeschätzt zu werden und vor allem ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen. Davon können Millionen ihrer Artgenossen nur träumen. Die werden jährlich neu zwangsgeschwängert, müssen ihre neugeborenen Kinder abgeben, werden bis zum letzten Tropfen Milch ausgewrungen und dann nach durchschnittlich 5 1/2 Jahren auf Schlachthöfen auf brutalste Art und Weise entsorgt. Und können bei der ganzen Quälerei von Respekt und Freundschaft höchstens träumen, weil der Homo sapiens nunmal Geschmack auf artfremde Muttermilch entwickelt hat und dafür buchstäblich über Leichen geht. Wie verroht muss man sein, um dieses Gesöff aus purem Leid trotzdem zu geniessen?


Diven unter sich

von Admin | 29. September 2023 | noch kein Kommentar


Kann man besser ins Wochenende starten als mit einem geschmackvollen Fotoshooting von Rosa Mariechen? Natürlich nicht, deshalb hat Sir Archie heute wieder alle Register gezogen und diesen perfekten Schnappschuss für euch in Szene gesetzt. Dabei hat er mit leichter Pfote gleich aus zwei Diven das Maximum herausgeholt, denn auch die Sonne lässt sich längst nicht von jedem Regieanweisungen geben. Aber wenn unser Starpekinesen bellt, fügt sich selbst dieser ansich sehr launische Himmelskörper und strahlt auf die genau richtigen Stellen. Eine Zusammenarbeit mit dem Butenländer Geschäftsführer hat einfach jede/r gerne im persönlichen Portfolio, da kann sie jetzt toll beim nächsten Sterne-Billiard-Abend mit Merkur, Jupiter, Neptun und Saturn angeben.


Auf der Krankenweide

von Admin | 28. September 2023 | 4 Kommentare

https://www.youtube.com/watch?v=nQkunAUbCRM
Zum heutigen Video gibt es nicht viel zu texten, denn Karin nimmt euch mit auf die Krankeweide, besucht Hanni, Samuell und Lisbeth und erzählt euch ein paar spannende Anekdoten zu dem Trio. Klickt also am besten gleich rein und erfahrt alles über Hannis Futterfontänen, den regelmäßigen Weiden-Lieferservice und die Sorge um Hanni mit glücklichem Happy End in fast letzter Minute.


Die Butenländer Philosophen

von Admin | 28. September 2023 | ein Kommentar


Lillemor konnte sich heute nicht entscheiden, ob sie die Weide wechseln soll oder lieber erst zur Wasserstelle geht oder einfach an Ort und Stelle liegen bleibt. Bei so schweren Entscheidungen kommt Jackys Kopfstützenservice genau richtig. Man kann diese Frau auf die ideale Höhe justieren und sein Haupt dann dort betten. In dieser Denkerpose fällt jede Entscheidung natürlich fast von allein, zumal Jacky auch von der Länge her echt moderate Zeiten anbietet und man richtig intensiv grübeln kann.

Nicht umsonst kommen die berühmtesten Rinder-Philosophen von unserem Hof, an dieser Stelle zitieren wir als Beispiele nur „Das Rind lebt nicht vom Gras allein“ (Ole), „Wiederkäuen oder nicht wiederkäuen, das ist hier die Frage“ (Lisbeth), „Der Kuhdamm ist der Weg“ (Lillja) oder auch „Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache, es sei denn, es kommt von Mutti“ (Mattis). Diese Weisheiten wurden alle auf Jackys Kopf ausgebrütet, bevor sie zu Weltruhm kamen.

Deshalb hat sich Lillemor auch recht schnell dazu durchgerungen, erstmal an Ort und Stelle zu bleiben. Vorsichtshalber wurde Jacky aber in 2 Stündchen nochmal direkt vorbestellt, denn es kann ja sehr gut sein, dass dann wieder so komplizierte Zukunftsweichen zu stellen sind.


Auf zur Chefvisite

von Admin | 27. September 2023 | 2 Kommentare

https://www.youtube.com/watch?v=CGi9Egb2ccE
Das heutige Video ist mal wieder ein Lehrstück in Sachen Mitarbeiterführung. Denn obwohl Sir Archie ein Pekinese und damit allen anderen Lebewesn ganz natürlich überlegen ist, gibt er sich bei seinen Chefvisiten auf den Weiden als ein Säugetier wie du und ich. Hier wird ein kurzes Pläuschchen geführt, dort wird ein (sogar auf der Erde liegender) Snack eingenommen, mal zeigt er Präsenz mit gewisser Distanz und signalisiert lediglich ständige Anmuhbereitschaft, mal gibt er sich jovial und man kann fast die Klaue nach ihm ausstrecken. Da seine angeborene Autorität aber immer fast schon greifbar in der Luft schwebt, gibt es keine Übergriffigkeiten und alle genießen einfach nur einen Chef, der kein Stück abgehoben ist, obwohl er allen Grund dazu hätte. Das sind die modernen Machertypen des 21. Jahrhunderts, oft kopiert, aber nie erreicht. Und wir als sein Personal sind selbstverständlich einfach nur stolz, uns unter so kompetenter Führungsstärke frei entfalten zu dürfen. Darauf ein dreifaches Hip-Hip-MUHrra!


A Night in the Tümpel

von Admin | 27. September 2023 | 2 Kommentare


Ihr kennt unseren Ganter Hope nur als Flügel des Gesetzes, der mit seinem Wachtmeisterazubi Quaki jeden Tag Streife auf Butenland geht und bis dato noch nicht ein Verbrechen aufgeklärt hat. Was nur für seine autoritäre Erscheinung spricht, die jeden MUHnichtgut bereits vom Schmieden finsterer Pläne abhält. Noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen ist das Talent beim Dirigieren, das Hope gerne in seiner spärlichen Freizeit auslebt.

Auf dem Tagesbild seht ihr ihn bei der Probe zu „A Night in the Tümpel“, eine internationale Quakofonie, die am nächsten Wochenende hier auf Butenland aufgeführt wird und in der Hope über 120 Froschstimmen, vom Quakpran bis zum Platschnor, miteinander in Einklang bringen wird und für die sogar ausländische Sänger aus bis zu 3 Kilometer entfernten Gewässern eingehopst werden. Unglaublicherweise leidet darunter seine Patrouillentätigkeit nicht eine Minute, das vereint Hope alles souverän unter einem Flügel. Das kann man jetzt schon nur noch mit „Applaus, Applaus, Applaus“ zusammenfassen.


nächste Seite »