Denn Tiere sind keine Maschinen

Von Jägern, Bauernverbänden und akuter Argumentationslosigkeit

von Admin, am 24.05.2021.


Der Bauernverband empört sich gerade über einen Beitrag der Autorin und Philosophin Hilal Sezgin, in dem sie Jäger, die Rehkitze vor Mähdreschern retten, mit Schlägern vergleicht, die ihre Opfer medizinisch versorgen. Auch wir sind ziemlich empört und können verstehen, wenn sich viele Schläger jetzt zurecht angegriffen fühlen und nicht in diese Schmuddelecke gestellt werden wollen.

Denn wie Hilal richtigerweise in ihrem Text weiter ausführt, eignet sich kein Schläger für das Bundesverdienstkreuz und ist aufgrund seiner Brutalität zu verpönen, aber trotzdem ist es noch ein Unterschied, ob man jemanden hart verprügelt und danach Erste Hilfe leistet oder ob man jemanden vor dem Tod rettet, nur um ihn wenig später selber zu ermorden. Vergleiche sind meistens unglücklich, geschenkt, aber trotzdem ist es mal wieder so durchschaubar, dass der Bauernverband sich nur an einzelnen Begriffen aufhängt, ohne etwas zum eigentlichen Thema zu sagen, und nicht mal davor zurückschreckt, Hilals Namen auf absolutem Kindergarten-Niveau zu verniedlichen und zu verdrehen.

Jäger benötigen dringend ein besseres Image, weil sich immer mehr die Tatsache verbreitet, dass sie für eine Nahrungskette im Wald völlig unnütz sind bzw. diese sogar komplett zerstören. Da kann man noch so viele Bilder davon verteilen, dass man Rehkitze vor der Mähdrescherernte mit Drohnen rettet, in Wintermonaten Tiere füttert oder andere ach so barmherzige Alibiaktionen durchzieht. Das ändert nichts daran, dass Jäger gleichzeitig die Leute sind, die ab einem bestimmten Bestand die vor Jahren geretteten Rehe stolz in ihren Strecken liegen haben, weil sie sie abgeknallt haben. Genau wie die meisten Tiere, denen man durch einen harten Winter geholfen hat, aus akuter Angst, dass im Sommer das mörderische Hobby aufgrund von Beute gefährdet ist. Dazu kommen dann noch so ekelhafte Aktionen wie die Erschießung von Hauskatzen, lapidar damit begründet, dass die Tiere es gewagt haben, sich mehrere hundert Meter von ihrem Zuhause zu entfernen und somit zum gesetzlich verankerten Freiwild geworden sind.

Aber regt euch ruhig weiter auf, geschätzte Text-Praktikanten vom Bauernverband und anderen Tierausnutzerlobbys, denn dadurch merken immer mehr Leute, dass ihr euch nur noch an einzelnen Wörtern aufhängt und so von den eigentlichen Schwerpunkten ablenkt. Auch wir Butenländer waren schon häufig Ziel dieser Angriffe, die immer ohne jedes Argument versuchen, möglichst hämisch unter die Gürtellinie zu treten. Irgendwann wird dann auch dem letzten Verbraucher auffallen, warum das so ist. Nämlich einfach weil das, was ihr tagtäglich den Tieren antut, nicht mehr zu verteidigen ist und ihr es deshalb nicht mal mehr versucht. Je schneller diese Erkenntnis Allgemeinwissen wird, desto besser für alle Menschen, die Tiere respektieren. Also hängt euch ruhig weiter brüllend aus jedem Medienfenster, irgendwo tut ihr uns damit sogar einen Gefallen.


Kategorie: Allgemein

Eine Antwort zu “Von Jägern, Bauernverbänden und akuter Argumentationslosigkeit”

  1. Gabriele R. sagt:

    Ich habe Jäger schon immer gehasst, wie die Pest. Ich gebe hier auch mal zu, dass ich ihre Jagdstände zerstören würde, wenn ich könnte. Ich weiss, dass dies kriminell wäre aber, krimineller als unschuldige Rehe abzuknallen ganz sicher nicht.

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