Denn Tiere sind keine Maschinen

Törchen Nummer 7

von Admin, am 07.12.2020.


Das 7. Törchen in unserem Adventskalender öffnen Runi und Cello gemeinsam. Gefüllt wurde es vom Patenonkel Wolfgang aus Wuppertal, der unseren Pferden bereits gestern eine große Kiste Äpfel und einen Riesensack Möhren als Nikolausgeschenk zukommen liess.

Der 31 Jahre alte Runi lebt sei dem Sommer 2019 auf Butenland. Er wurde von einer deutschen Reitschule aus Island importiert und musste dort 18 Jahre als Schulpferd verbringen. Als er nicht mehr geritten werden konnte, stand sein Schlachttermin fest, im letzten Moment hat ihn aber eine Dame gerettet und schließlich nach Butenland vermittelt. Hier stellte unsere Pferdetierärztin eine ganze Litanei an Beschwerden fest, angefangen von starkem Milbenbefall über eine Nebenhöhlenentzündung bis hin zu einem katastrophalen Gebisszustand. Außerdem war der arme Kerl völlig verwurmt und seine Blutwerte waren allgemein schlecht, da er zu wenig rote Blutkörperchen gebildet hatte. Die Leber- und Nierenwerte befanden sich bei seiner Ankunft ebenfalls im tiefsten Keller, dort wurde unter anderem eine Unterversorgung mit Selen und Zink diagnostiziert. Außerdem hatten sich in seinem Penis Smegmasteine angereichert. Mittlerweile ist er aber voll im guten Leben angekommen und im Vergleich zu seiner Ankunft quasi ein anderes, deutlich zufriedeneres Pferd geworden. Schon nach wenigen Tagen auf unserem Hof nahm er zu, sein Gebiss wurde saniert und die nicht mehr zu rettenden Zähne gezogen. Sein Penis wurde gereinigt, die Nebenhöhlenentzündung kuriert, auch die Milbenbehandlung schlug hervorragend an und seine Leber-, Nieren- und Blutwerte haben wir ebenfalls in den Griff bekommen.

Cello ist 25 Jahre alt und kam im Mai 2013 auf unseren Hof. 13 Jahre lang wurde er auf internationalen Springturnieren kaputt geritten, zuletzt hat man ihn gnadenlos unter Verabreichung starker Schmerzmittel durch diese Wettbewerbe gepeitscht. Schon bei seiner Ankunft litt er an einem Sommerekzem und einem chronischen Lungenemphysem. Im Sommer 2018 kam auch noch eine Cushing-Diagnose dazu. Wegen der Lungenkrankheit bieten wir ihm tägliche Inhalationen an, die dem Schatz sehr gut tun. Und auch die anderen Punkte in der Krankenakte haben wir im Griff, so dass Cello sein Leben mit seinen Pferdekumpeln Loriot, Pferdinand und Runi in vollen Zügen geniessen kann. So wie heute durch die Adventsleckerei. Lasst es euch schmecken, ihr Süßen.


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Törchen Nummer 7”

  1. Martina sagt:

    Ja,da hat der nette „Nikolaus aus Wuppertal“ wieder vorbei geschaut und die Pferde können es sich schön schmecken lassen.
    Das Video aus 2019,in dem die Rinder glücklich die Möhren vom
    „Nikolaus aus Wuppertal“ mampfen,ist auch super schön !

  2. Wo aus Wu sagt:

    “An apple a day keeps the doctor away”. Wenn man Corona-bedingt schon nicht persönlich vorbeikommen kann muss man seiner Fernbeziehung mit Regelkreisdefekt eben auf diese Art etwas Gutes tun. Und die Möhren sind auch für die Zweibeiner bekömmlich, sind gut für die Augen, gerade jetzt wo es immer so duster ist! Oder hat jemand schon mal ein Kaninchen mit Nachtsichtgerät gesehen? Ein Sack Möhren am Tag ist wie ein Durchblickbooster bei Nacht … Spass beiseite … nicht übertreiben … bleibt alle gesund!!!

  3. Bettina sagt:

    Ich denke Runi rechnet mit einem kalten Winter, nur so läßt sich sein wunderbar dichtes Fell erklären. Ich hoffe er behält Recht und wir können uns noch in diesem Jahr über den Zauber verschneiter Winterlandschaften freuen.

  4. helga sagt:

    ein echt klasse Foto ist das . Vielen Dank dafür

  5. Gabriele R. sagt:

    Ich freue mich mal wieder mein Patenkind Runi zu sehen und so schön dicht am Törchen. Hoffentlich bekam Runi auch etwas ab. Liebe Grüsse, lieber Runi und Euch allen eine schöne Adventszeit!

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