Denn Tiere sind keine Maschinen

Krisenmanagement in Entenhausen

von Admin, am 11.06.2020.


Unsere Mastenten haben heute mal wieder den Termin beim Tierarzt, der für sie jedes Jahr ansteht. Sie bekommen nämlich neue Hormonchips eingesetzt, da das Mobbing der Warzen- und Stockenten überhand genommen hat.

In der Tierindustrie fällt dieses aggressive Verhalten kaum auf, da Mastenten nach spätestens drei Monaten ihr Schlachtgewicht erreichen und getötet werden. Hier auf Butenland dürfen sie aber ihre natürliche Lebenserwartung ausreizen, leider eben auch mit den schweren Hormonstörungen. In diesem Rausch werden die Enten zu regelrechten Triebtätern, fallen über andere Enten her und würden sie sogar verstümmeln, wenn wir nicht gegensteuern. Eine unserer Enten hat bei so einer Attacke sogar schon mal ein Auge verloren. Das ganze schaurige Spektakel wird noch dadurch dramatisiert, dass Mastenten aufgrund ihres Gewichts nicht wegfliegen und sich so in Sicherheit bringen können.

Dieses Verhalten können wir aber glücklicherweise durch die Chips super abfangen. Obwohl sie nur wenige Wochen wirken, kommen die Enten so friedlich durch diese kritische Zeit im Jahr, die immer nur in der ersten Jahreshälfte akut wird. Das Geld dafür bezahlen wir gerne, wenn wir diesen überzüchteten und ausgebeuteten Lebewesen dadurch einen artgerechten Lebenswandel ermöglichen können, mit viel Harmonie statt Kriegszuständen und der einen oder anderen Zusatz-Bubu-Runde statt blutigem Aufmischen von Artgenossen.


Kategorie: Allgemein

7 Antworten zu “Krisenmanagement in Entenhausen”

  1. Kerstin sagt:

    Wahnsinn, was alles möglich ist, wenn man es will, und was Ihr alles möglich macht, WEIL Ihr es wollt…
    Immer wieder beeindruckend, was bei der Führung eines Lebenshofes alles zu berücksichtigen ist, damit es allen wohl ergeht.
    Und toll, was wir Leser alles durch die unzähligen informativen Beiträge lernen und natürlich auch weitergeben können, denn Aufklärung, so viel und so gut es nur geht, ist ja sicher das, was jeder von uns leisten kann und sollte.

  2. Gabriele R. sagt:

    Wie schön wäre es, wenn es für jeden Fleischesser so einen Chip gäbe, damit diese kein Fleisch mehr essen wollen und sich sogar davor ekeln.

  3. Marita sagt:

    Hallo Kerstin, habe herzlich über Dein Wunschdenken gelacht. Ja – das wäre wirklich schön. Ein Chip eingepflanzt und die Welt wäre in Ordnung. Aber wer soll so was entwickeln? Menschen garantiert nicht.

  4. Marita sagt:

    Hallo, ich meinte natürlich den Kommentar von Gabriele R. Aber Kerstin hat natürlich auch mit allem recht.

  5. Ute sagt:

    Gabriele und Marita – die Natur hat aehnliche Gedanken! Es gibt eine Zeckenart, die Amerikanische Waldlaus, die mit ihrem Biss eine Allergie gegen (rotes) Fleisch ausloesen kann.

  6. margitta sagt:

    hallo gabriele, wen meinst du mit jedem Fleischesser?

  7. margitta sagt:

    hallo admin, was ist eine Zusatz-bubu-Runde?

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