Denn Tiere sind keine Maschinen

Das Grundrecht auf Tierquälerei

von Admin, am 19.05.2020.

Im Moment kursieren durch die Corona-Krise jede Menge Verschwörungstheorien. Glücklicherweise ist die Mehrheit im Land intelligent genug, um diese Märchen als solche zu klassifizieren und entsprechend über die Verbreitung den Kopf zu schütteln. Seltsamerweise gilt das aber nicht für das Märchengebilde, das sich schon traditionell um die Tierindustrie rankt und diesen Wirtschaftszweig überhaupt erst möglich macht.

Das fängt dann damit an, dass während der ganzen Pandemie, kaum ein Wort darüber verloren wurde, dass der ganze Mist aus einer Zoonose, also einer Infektionsübertragung vom Tier auf den Menschen, entstanden ist. Es wird auch unter den Teppich gekehrt, dass wir regelmäßig von Zoonosen heimgesucht werden, egal ob die unter Rinderwahnsinn, Schweinepest oder Vogelgrippe firmieren. Garantiert begibt sich auch gerade das nächste neue Virus in die Startlöcher oder ein bekannter Erreger mutiert und stellt die Wissenschaft so vor die nächste Herausforderung, einfach weil der Mensch noch immer gierig die fettigen Finger nach intelligenten Mitlebewesen ausstreckt, um sich ihre toten Körper, Muttermilcherzeugnisse gen Magen zu schieben. Aber auch das will niemand hören, natürlich reagiert auch niemand auf diese Zusammenhänge, indem er einfach diese Wesen zukünftig verschont, stattdessen freut man sich, dass die Bundesliga wieder spielt.

Und wehe, jemand rührt das Nationalheiligtum „Fleischproduktion“ auch nur an, dann gibt es richtig Ärger. Die Erfahrung muss gerade Robert Habeck von den Grünen machen. Weil sich Corona nämlich verstärkt in Schlachthöfen ausbreitet, einfach weil dort traditionell die Menschenrechte mit Füßen getreten und Beschäftige (meist ausländische Leiharbeiter fernab eines Mindestlohns) auf engstem Raum einkaserniert werden, hat er einen 7-Punkte-Plan zur Reformierung der Fleischindustrie vorgelegt. Diese 7 Punkte sind durch die Bank vernünftig, überfällig und gehen nicht mal weit genug, trotzdem reicht eine Schlagzeile der BILD-Zeitung, um Menschen dagegen auf die Barrikaden zu bringen. So eine Zeitschrift muss nur darauf hinweisen, dass Fleisch dadurch teurer wird, und schon protestieren Politiker sowohl von links als auch von rechts, dass Tierkadaver kein Reichenprivileg werden dürfen, und eine breite Gesellschaftsmehrheit klagt ihr Menschenrecht auf möglichst billiges Grillen ein.

Dazu kommt, dass dieser wahnsinnige Verrenkungstanz um das goldene Kalb „Ich lasse mir mein Tier-Schnitzel nicht nehmen“ regelmäßig ausbricht, zum Beispiel auch als in Brasilien die Regenwälder abbrannten. Die übrigens nicht mal gelöscht, sondern nur aus dem Medieninteresse und somit aus der Bevölkerungssicht verschwunden sind. Jedenfalls bekam (und bekommt) jeder Pflanzenkonsument zu hören, dass für Soja der Regenwald stirbt. Was auch richtig ist, nur dummerweise landet 90 % der südamerikanischen Sojaproduktion in den Trögen der Schlachttiere, weil das eben Futtersoja ist, während der minimale vegane Bedarf größtenteils direkt in Europa angebaut wird. Als Fleischesser die Problematik dann trotzdem den Veganern in die Schuhe zu schieben, toppt einfach jede Corona-Leugnung und ist an Schwurbler-Attitüde nicht mehr zu überbieten. Trotzdem wird diese Taktik selbst von den vernünftgsten Leuten gefahren, die plötzlich zähnefletschend und mit akuter Realitätsverleugnung ihr ominöses Grundrecht auf unnötige Tierermordungen einfordern.

Der Schauerkatalog geht endlos weiter, egal ob es um die Verharmlosung von Fehlbetäubungen, das grundsätzliche Töten im Kindesalter, das Auslöschen von intelligentem Leben im Sekundentakt oder katastrophale Umwelteffekte durch Massentierhaltung geht. Zusätzlich verschärft wird der ganze Spuk dadurch, dass in dieser Verschwörungstheorie plötzlich Umschreibungen wie ein schöner Tod oder ein humaner Transport zur Hinrichtungsstätte als ganz normal durchgehen, ganz zu schweigen davon, dass man bequem auch die abscheulichste Grausamkeit mit einem vorherigen „artgerechten“ Leben verrechnen kann und so auch der grausamste Mord als absolut erstrebenswert für das Opfer hingestellt wird. Sobald man die Opfergruppe aber auf den Menschen wechselt, ist die identische Vorgehensweise bestialisch, widerlich und allein die Vorstellung extrem verachtenswert.

Wenn man sich anschaut, wer alles diese Märchen und Verniedlichungsstaktiken der Fleischlobby bereitwillig schluckt, diese Industrie so überhaupt erst am Leben erhält und nicht zuletzt die wohl perfekteste Verschwörungstheorie „Grundrecht auf die Tradition Tierquälerei“ gesellschaftsfähig macht, dann versteht man sicherlich, dass Janne auf unserem Tagesbild diesen Konsumenten nur die Zunge herausstrecken kann und sich dadurch sogar noch höflich zurückhält.


Kategorie: Allgemein

16 Antworten zu “Das Grundrecht auf Tierquälerei”

  1. Marita sagt:

    Ach Janne – es nutzt nichts, wenn du den hirnverbrannten Menschen dein entzückendes Gesicht hin hälst und ihnen die Zunge raus streckst. Dazu wird jedem fehlgeleiteten Menschen nur ein passendes Rezept für einfallen. Die vielen Kochshows im Fernsehn überbieten sich ja täglich, was sich noch so alles von den intelligenten Tieren, zum Magenvollstopfen, eignet. Die menschlichen Dumpfbacken bekommen nur Hunger und schmeißen den Grill an. Die Arbeitbedingungen der Leiharbeiter waren schon immer himmelschreiend. Ehrlich gesagt, interessiert mich das nur zweitrangig. Die Menschen haben immer noch eine Wahl…. Ein Tier nicht! Es wird gezwungen zu einem unwürdigen Leben, das es zu leben hat, bis der Menschen es für beendet erklärt. Die Menschen haben nichts gelernt und selbst Corona bringt sie nicht zu vernünftigen Einsichten. Alle stehen nur in den Starlöchern um billig grillen zu können und demnächst, nach dieser ach so entbehrungsreichen Zeit, wieder in den Urlaub fliegen zu können. Was muss eigentlich noch alles passieren, damit es einen Wandel gibt?

  2. Hilke sagt:

    Ich konnte durch davon reden niemanden überzeugen, war nur bekannt als „die mag eben Tiere“. Genauer gesagt war ich im Kollegenkreis eher als Sonderling dadurch gesheen worden, da ich schon lange kein Fleisch esse.
    In vielem habe ich schon meinen Mann überzeugen können: Fleischersatz z.B. Würstchen aus Pilzen hergestellt, schmeckt vorzüglich. Bolognesesauce vegan mit Mais etc., schmeckt superlecker und eingeladene Mit-esser merken es nicht. Grillsaison hat auch anderes zu bieten: gegrillter Maiskolben, Paprika, Kartoffeln, etc.. Manchmal muß man tricky sein, um zu überzeugen. Ich liebe Cappucchino, nun ist es inzwischen gang und gäbe geworden bei mir, diesen Mit Milchersatz, Hafer-Barista zu machen. Und auch die Joghurt-Alternativen werden immer besser, aus Cashewnüssen, Mandeln etc.. Überhaupt sind Nüsse ein allrounder sondergleichen!
    Hast recht Janne, streck den auf-die-Barrikaden-gehern,denen, die nur für ihre eignen Bedürfnisse aufstehen, denen nix Neues einfällt, mal ganz saftig deine lange Zunge raus.

  3. Anne sagt:

    Manchmal habe ich den Eindruck, viele Menschen wissen in ihrer Freizeit nichts mit sich anzufangen, als Fleisch grillen und das noch und nöcher … dazu noch Alkohol als Geschmacksverstärker…damit man das Anklopfen eines Gewissens, den Tieren gegenüber, besser überhören kann….

    Ich mutiere mittlerweile, langsam aber sicher zur Außenseiterin… wirke ein bisschen wie Mahnung, zu bedenken, was mit dem Fleischkonsum zusammenhängt…
    Allerdings habe ich zwei meiner Freundinnen überzeugen können, „Tote Tiere“ nicht mehr zu essen und sich mit der Produktion von Fleisch näher auseinander zu setzten.
    Das was Jan da schreibt, zeigt die absolut verblendete und abgestumpfte Seite des Menschsein und bringt mich gedanklich in eine Verzweiflung…
    Manchmal mag ich das gar nicht zu Ende lesen, weil es so schrecklich ist … und ich mich schäme, zur Gattung Mensch zu zugehören ……………

  4. Antonia sagt:

    Diese Zusammenhänge zwischen Corona, dem Menschen und dem Tierleid beschäftigen mich auch schon die ganze Zeit. Es regt mich richtig auf, wie der Ursprung von diesem und auch von anderen Viren ausgeblendet wird. Da überlegt man sich lieber eine Strategie, wie man zukünftige Pandemien besser in den Griff bekommt anstatt die Ursachen abzuschaffen.
    Auch sieht man hier wieder gut, wie wenig der Mensch zu Transferdenken fähig ist. Alle sind empört über die Einschränkungen, und die wenigsten werden wohl merken, dass sie den Nutztieren ein kurzes Leben ohne jede Selbstbestimmtheit bescheren.
    Und was mich echt auf die Palme bringt, sind die aktuellen Diskussionen um die Schlachthöfe und die dortigen Corona-Ausbrüche. In Analogie zu anderen Maßnahmen müssten man jetzt alle Schlachthöfe schließen und der Bevölkerung eine vegane Lebensweise anordnen. Das wäre konsequent, – aber nein, das ist ja den Tierleichenfressern nicht zuzumuten.

  5. Ira sagt:

    Super Bericht! Ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen.
    Ich werde auch immer mit großen Augen angesehen, wenn ich sage, dass ich vegan lebe, als hätte ich was verbrochen!
    Die Fleischesser sollten alle mal Dominion gucken…..

  6. Doro sagt:

    Auf die ersten beiden Sätze hätte ich gerne verzichtet, und die haben mich echt ärgerlich gemacht. Noch vor kurzem wurden wir angewiesen, hier im Tagebuch keine politischen Aussagen zu treffen, doch jetzt kommen sie vom Admin selbst und sind meiner Meinung nach nicht nur überflüssig, sondern auch unverschämt. Wer anderer Auffassung über die Coronasituation ist als du, Jens, ist also nicht intelligent. Sorry, aber das ist doch wohl die Höhe.

  7. Kerstin sagt:

    Im Rundfunk habe ich heute Abend gehört, dass ganz allgemein, aber in der jetzigen Zeit eben sehr verstärkt Anfragen an die Tierheime gerichtet werden, ob man sich für die Dauer der Krise Tiere leihen, mieten oder leasen könne gegen die Langeweile und sie dann, wenn alles wieder seinen gewohnten Gang geht, dann halt zurückgeben könne.
    Ganz kalt wird mir da angesichts so einer finsteren Gesinnung.
    Mancher glaubt vielleicht gar noch, dem Tier da etwas Gutes zu tun.
    Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Aussterben ist m. E. definitiv eine Option für unsere Spezies.

  8. Marita sagt:

    @ – Kerstin, das sage ich schon seit Jahrzehnten. Wenn die Erde auf eine Spezie verzichten kann, dann ist es der Homo sapiens sapiens. Wobei die Bezeichnung sapiens schon wieder schmeichelhaft ist.

  9. naficeh ghandehari sagt:

    liebe kerstin,

    ich schließe mich dir an. wer so mit seinen mitgeschöpfen und der wundervollen natur umgeht wie wir menschen hat sein leben verwirkt.

  10. Christiane Biallas sagt:

    Ich habe 19 Jahre vegetarisch gelebt und bin nun seit September 2019 vegan. Mein Mann gleich mit mir und mein Sohn vegan/vegetarisch (einfach, wenn er bei Freunden mal Eis isst). Es hat sehr lange gedauert bis ich verstanden habe, dass vegetarisch immer noch sehr viel Leid produziert..aber Menschen können sich ändern, sie können lernen. Und ich versuche nun meinen Teil dazu beizutragen, indem ich auch für das Recht der Tiere auf die Straße gehe. Im Bekannten-und Freundeskreis werde ich weniger belächelt als noch vor 20 Jahren, wo ich „nur“ vegetarisch war. Ich glaube, die Zeiten ändern sich, wenn auch sehr langsam…Danke für euren unermüdlichen Einsatz, euren tollen Film, den ich bald an alle zum Geburtstag verschenken werde (habe ihn mehrmals bestellt) und diesen absolut treffenden Beitrag. Ich habe ihn sofort geteilt!Lg Christiane

  11. Kerstin sagt:

    Aber Doro – ich glaube eigentlich nicht, dass Admin sich über diejenigen erheben will, die einen etwas anderen Blick auf Corona haben, dafür ist die ganze Situation doch auch zu vielschichtig, sind unsere Lebensumstände und eben die Betroffenheit von der Krise ja auch zu unterschiedlich. Aber Nazis mit Aluhüten oder Indianerfedern, die die These vertreten, Bill Gates und Angela Merkel wollen die Menschheit erst umbringen, um sie dann zu impfen und damit Profit zu machen (oder waren es die Echsenmenschen, egal), und aber eben auch all diejenigen, die die Zusammenhänge zwischen unserer Lebensweise, und da ganz vorranig auch all das, was mit der Fleischindustrie zusammenhängt, und Corona und weiteren Zoonosen schlicht nicht sehen können/wollen, kann man doch nicht ernsthaft als das bezeichnen, was angeblich die Krone der Schöpfung sein soll.
    Ich glaube eigentlich nicht, dass Admin jemanden beleidigen will, eher klingt er doch recht verzweifelt.
    Das bin ich auch oft.
    Und manchmal natürlich auch sehr wütend. Über die gestrige Schlagzeile der BILD habe ich mich jedenfalls auch exrem geärgert.
    Lasst uns versuchen, weiterhin achtsam miteinander umzugehen…
    Liebe Grüße an alle

  12. Gabriele R. sagt:

    Ich bin da sehr gehässig und von mir aus könnte jeder Fleischesser durch seinen Konsum den Corona-Virus bekommen. Die Menschen werden immer wieder durch solche Ereignisse versucht wachgerüttelt zu werden, doch alle wollen nur so weiter machen wie bisher. Leider sind es immer die Tiere, die darunter leiden müssen.

  13. margitta sagt:

    ich kann sehr gut verstehen, dass diese kommentare keine männerthemen sind

  14. margitta sagt:

    hallo, gabriele, zum glück, gehören wir nicht zu denen, die wie alle so weitermachen wollen. (war ein Scherz) ich erhebe mich nicht von anderen!

  15. Hans Brenner sagt:

    Ich frage mich nur, was haben die Verschwörungstheoretiker, die für Ihre Grundrechte auf die Straße gehen, und eben den Immunitätsausweis und eine Zwangsimpfung ablehnen, mit dem Wahnsinn in der Tierqualindustrie zu tun? Einzig das es zu 99% Leichenteilkonsumenten sind und Auftragsmörder, die durch Ihren Konsum, diesen Wahnsinn am Laufen halten. Alles was wir den Tieren antun, kommt auf uns Menschen zurück. Keine der Stiftungen(Provege, Albert Schweizer Stiftung, Animal Eqality, usw.) bringen aktuell die Leute auf die Straße bzgl Leichenteilkonsum und Zoonosen, da die Grundrechte massiv eingeschränkt sind. Man darf sich ja nicht mal zum meditieren auf eine Wiese setzen mit 10 Meter Abstand zum nächsten. Es ist naiv zu glauben, das Bigpharma uns nicht Impfen möchte, allein die Gesetze die man in der Zeit durch den Bundestag jagt, sind alles andere als Verschwörungstheorien. Ich denke mal, alle Tierschutzstiftungen tuen gut daran, sich nicht unnötig in eine Schusslinie zu bringen, die einem massiv schaden kann. Thema Lockdown, viele Spender für den Tierschutz werden noch Arbeitslos werden, und werden weniger Spenden können. Leider wird der Wahnsinn weiter gehen, man kann nur hoffen, das demnächst ein Supervirus kommt, denn für die Leichenteilkonsumenten sind die Veganer, die Verschwörungstheoretiker dieser Welt und versprengte Spinner.

  16. Doro sagt:

    Wo ist denn der Kommentar von Herrn Brenner geblieben, auf den ich mich jetzt gerade beziehen wollte? Bin sehr irritiert von der Adminschen Vorgehensweise und frage mich, ob die Butenländer tatsächlich hinter einem solchen Statement wie dem obigen stehen…
    und jetzt ist ein absolut harmloser und neutraler Denkanstoss eines Tagebuchbesuchers gelöscht? Das lässt mich doch sehr stark zweifeln, ob ich hier noch richtig bin.

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