Denn Tiere sind keine Maschinen

Eine Kraulrunde mit Emma

von Admin, am 20.09.2019.

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Heute hatten wir mal wieder Besuch von Jonna. Sie kommt hier aus der Gegend und unterstützt uns hin und wieder bei der Hofarbeit. Im Video seht ihr, wie sie die von Emma erfolgreich bestellte Streicheleinheit ausliefert.

 
Emma ist vielleicht die Kuh mit der härtesten Vorgeschichte auf Butenland. Im Alter von 4 Monaten ist die heute 5jährige Kuh auf den Hof gekommen, und trotz dieser relativ kurzen Lebenszeit hatte sie damals bereits eine unglaubliche Krankenakte. Sie stammt aus einem Versuchslabor, das allein ist leider schon eine Garantie dafür, dass wir nie ganz erfahren werden, was sie schon alles über sich ergehen lassen musste. Aber das, was offiziell feststeht, reicht eigentlich auch schon für mehrere Rinderleben. Ein Leberabszess und eine Lungenentzündung waren bereits aktenkundig, außerdem musste sie irgendwann im Vorleben eine Operation im Bauchraum über sich ergehen lassen. Direkt bei ihrer Ankunft stellten wir fest, dass ihre Ohren untypisch herunterhingen, was meistens auf eine durchlittene Hirnhautentzündung hindeutet, auch ihr Schwanz war steif nach vorne zum Bauchraum gerichtet. Und als wäre das alles nicht genug, diagnostizierte unsere Tierärztin eine harte Wölbung im Halsbereich als Callusbildung.
 
Das Faszinierende an dieser toughen Lebensgeschichte ist nicht nur, dass die vorsichtige Prognose für Emma besagt, dass sie trotz dieser Beschwerden alt werden kann, solange es keine Ausfallerscheinungen gibt. Gleichzeitig würde auch niemand auf die Idee kommen, dass diese Kuh jemals gelitten hat, wenn er sie live erlebt. Es gibt kaum ein neugierigeres Rind auf Butenland. Wenn irgendwo etwas passiert, steht Emma in der ersten Reihe und kommentiert alles in Stimmlagen, die durchaus mal an das Chaya-Timbre heranreichen.
 
Damit nicht genug ist sie eine extrem freundliche Kuh, die hervorragend in der Herde zurechtkommt und dementsprechend einen sicheren Platz in der Hierarchie souverän ihr Eigen nennt. Was man im Video auch daran sieht, wie kritisch Dani beäugt, was da mit ihrer Freundin geschieht, und sich erst durch eine spannende Einlage Puschek-TV von ihrem Überwachungsposten entfernt. Ok, vielleicht bildet sie auch nur den Anfang der Schlange, die Jonna heute noch kraultechnisch zu bearbeiten hat, zugegeben eigentlich sogar die näherliegende Option.
 
So oder so ist unsere Emma auf jeden Fall das beste Beispiel dafür, wie ein Tier auch mit der härtesten Vergangenheit in freundlicher und artgerechter Umgebung erneut aufblühen, Vertrauen neu entdecken und das Leben wieder in beide Klauen nehmen und geniessen kann. Definitiv die schönste Erfahrung, die man auf einem Lebenshof machen kann. Was sowohl für das Tier als auch die betreuenden Menschen gilt.

Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Eine Kraulrunde mit Emma”

  1. Maria sagt:

    Emma mit den schönen Wimpern 🙂

  2. ElkeS sagt:

    Puschi ist ja sehr mutig – oder leichtsinnig?! -, so dicht hinter Emma vorbei zu laufen. Wenn Emma umgekippt wäre, hätte Puschi aber platt ausgesehen …

  3. Gabriele sagt:

    Unglaublich, was dieses liebe Wesen alles schon durchgemacht hat. Zum Glück hat sie bei Euch eine friedliche, liebevolle Heimat gefunden und alle ihre Wunden konnten heilen. Wie schön, dass Ihr Hilfe von Jonna habt, die hier auch gleich vollen Körpereinsatz zeigt.

  4. Toobi sagt:

    Emma ist doch eine wundersüße!

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