Denn Tiere sind keine Maschinen

Quakopedia

von Admin, am 19.06.2019.

Enten sind absolute Wassertiere. Sie schwimmen und tauchen für ihr Leben gerne, brauchen das kühle Nass für ihre Gefiederpflege, finden dort ihr Futter und schlafen auf freier Wildbahn sogar auf Gewässern. Außerdem handelt es sich um sehr soziale Tiere. Die Männchen führen zur Balzzeit Paarungstänze auf und führen danach eine monogame Beziehung mit der Ente ihres Herzens.
 
In der heutigen Massentierhaltung leben schätzungsweise fast 3 Millionen Enten. Dort leben diese Tiere in geschlossenen Ställen, die Gruppengröße geht bis zu 15.000 Lebewesen. Rostböden aus Plastik, Holz oder Draht sind die Regel, selten wird auf Einstreu zurückgegriffen. Unnötig zu erwähnen, dass den Tieren ein Zugang zu größeren Gewässern verwehrt bleibt, obwohl das zu ihren elementaren Grundbedürfnissen gehört.
 
Die Mastdauer erreicht maximal 3 Monate, danach haben die Opfer ihr Endgewicht zwischen 3 – 5 Kilo, je nach Entenart, erreicht und werden getötet. Durch gezielte Zucht entsteht bei den Tieren ein überdimensional größer Brustbereich, ab einem gewissen Stadium können sie sich kaum mehr bewegen, da die eigene Brust zu schwer für einen aufrechten Gang geworden ist.
 
In der konventionellen Bodenhaltung leben bis zu 6 Enten auf einem Quadratmeter. Bei den Moschusenten wird diese Rate sogar noch verdoppelt, auf bis zu 13 Lebewesen pro Quadratmeter. Das gilt allerdings nur für die weiblichen Tiere, die Erpel haben in dieser Haltung im Endstadium ihrer Mast bereits so an Masse zugenommen, dass nur noch bis zu 7 Tiere auf einem Quadratmeter gedrängt werden können. Um in diesem unwürdigen Gedränge Verletzungen zu vermeiden, werden den Tieren die Krallen gekürzt und die Schnabelspitzen amputiert.
 
Enten regulieren ihre Körpertemperatur über das Wasser, deshalb sind sie in der Mast ohne Zugang zu diesem Bedürfnis oft einer Überhitzung ausgesetzt. Da in den Ställen kaum ein Luftaustausch vorhanden ist, kommt es zu einem feuchten Klima, das die Entstehung von Schadgasen wie Ammoniak begünstigt.
 
Immer wieder wird in den Ställen Kannibalismus beobachtet. Auch andere Verhaltensstörungen wie das sogenannte Gründeln in der Einstreu, das die Nasenlöcher verstopft, ist an der Tagesordnung. Als Gegenmaßnahme wird den Tieren wie schon erwähnt die Schnabelspitze amputiert, ein Körperorgan, das durchblutet und mit Tastrezeptoren ausgestattet ist.
 
Weitere auftretenden Verletzungen in dieser gängigen Haupthaltungsform sind schmerzhafte Wucherungen an Zehen und Ballen durch die Gitterböden, eine Störung der Knochendichte, sogenannte Brustblasen, die entstehen, wenn sich Lymphflüssigkeit ansammelt, Herz-Kreislauf-Probleme und Atemschwäche durch von Kot oder dem Gründeln verklebten Nasenlöchern.
 
Wenn die Tiere ihre Schlachtgewicht erreicht haben, ist es üblich, sie bis zu 24 Stunden hungern zu lassen, damit sie auf dem Transport nicht so viel koten. Natürlich dehydrieren diese Wassertiere dadurch vollständig. Im Schlachthof angekommen werden sie durch eine elektrische Einleitung betäubt, dafür werden sie an den Füßen aufgehängt. Die Betäubung wirkt dabei erst nach Minuten, eine Zeit, in der das absurd vergrößerte Körpergewicht nach unten drückt. Oft kommt es zu Fehlbetäubungen, so dass die Opfer ihren Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein erleben.

Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Quakopedia”

  1. Anja sagt:

    Danke!!! Ich finde es gut, absolut richtig und überaus wichtig, dass Ihr hier auf diese grauenhaften Missstände aufmerksam macht. Selbstverständlich lese auch ich viel lieber Eure Berichte über Frederik (in den ich – so wie alle Damen – über beide Ohren verliebt bin), Rosa-Mariechen, Chaya, Mattis und alle übrigen Butenländer, aber gerade diese Berichte über das grauenvolle Leid sind es, die hoffentlich ganz viele Menschen auf den richtigen, den veganen Weg bringen! Deshalb nochmal: Danke, liebes Butenland-Team! Macht ganz genauso weiter!!!

  2. Ute sagt:

    Das kann man sich nicht wirklich vorstellen – drei Millionen Enten. DREI MILLIONEN Enten!
    Wenn man mit einem einzelnen Tier in solchen Bedingungen konfrontiert wird oder vielleicht mit einer einigermassen uebersehbaren Zahl von ihnen, reagiert man entruested und zornig. Aber wo geht man mit diesem Zorn und der Entruestung hin, wenn man sich das grausame Schicksal von drei Millionen solcher armen Geschoepfe vor Augen haelt?
    Kann man wirklich drei Millionen-fach empoerte Leidenschaft fuehlen?
    Kann man seine wuetige Erregung so steigern, dass sie drei Millionen Opfer umfasst?

  3. ines sagt:

    Hallo Ute, man kann zumindest sicher sein, dass man nie alle Grausamkeiten kennen wird, die Menschen an Tieren vollbringen. Auch wenn man glaubt, alles zu wissen – Menschen setzen immer „noch eins obendrauf“, schlimmstenfalls wissentlich, aber auch aus Gedankenlosigkeit und Egoismus.

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