Denn Tiere sind keine Maschinen

TV-Tipp und Tiertransport-Kritik

von Admin, am 28.05.2019.

Heute haben wir mal wieder einen TV-Tipp für euch, denn die Sendung „Report“ berichtet in der ARD ab 21.45 Uhr unter anderem über Tiertransporte. https://www.swr.de/report/trotz-massiver-kritik-von-amtstieraerzten-tiertransporte-in-laender-ausserhalb-der-eu/-/id=233454/did=23867152/nid=233454/1un9lta/index.html?fbclid=
 
Als Tagesbild haben wir trotzdem Frederik ausgewählt, denn die Umstände seiner Flucht sind weiterhin sehr mysteriös und lassen diese Industrie wie üblich in keinem guten Licht dastehen. Erstmal stellt sich die Frage, wie Frederik entkommen konnte. Das ist eigentlich nur durch die Sichtfenster möglich, wie hoch mussten die Schweine in diesem Transporter also gestapelt worden sein, damit ein Ferkel diese doch sehr hohen Fenster erreicht?
 
Außerdem gilt bei Ferkeln unter drei Wochen ein Transportverbot, der Tierarzt hat Frederik aber am Tag seiner Flucht auf 2 Wochen datiert. Hausschweine müssen auch mindestens 10 kg wiegen, bis sie befördeert werden dürfen, Frederik bringt 4,5 Kilogramm auf die Waage. Aber wahrscheinlich greifen bei Spanferkeln da Ausnahmen und diese Tiere werden einfach nicht mehr zu den Hausschweinen gezählt, zuzutrauen wäre das dieser kalten Industrie.
 
Die erlaubten Gruppengrößen werden nach Gewicht eingeteilt, die Verordnung dazu wirft zwar keine weiteren Fragen bei Frederik auf, ist aber trotzdem so widerlich, dass wir sie nicht verschweigen wollen: Schweine bis 30 kg Lebendgewicht dürfen mit bis zu 35 Personen verladen werden, bis 25 kg dürfen schon 50 Opfer zusammengepfercht werden, und in Frederiks Gewichtsklasse bis 10 kg ist es erlaubt sage und schreibe 150 Artgenossen in den Transporter zu pressen. Tiere wie Frederik, die bis 6 kg wiegen, haben dabei Anspruch auf eine winzige Bodenfläche von 0,07 Quadratmetern.
 
Kälber, die noch keine 14 Tage alt sind, dürfen nur bis zu 100 km transportiert werden, zu Ferkeln finden wir da keine Einschränkungen. Das allein ist schon ekelhaft genug, trotzdem betonen wir zusätzlich, dass Frederik in Bremen abgesprungen ist und auf dem Weg nach Holland war, seine Artgenossen wurden also gleich über mehrere Hunderte von Kilometern befördert, das Ganze in einem Alter, das jederzeit mit Kälbern vergleichbar ist.
 
Was tun wir diesen Geschöpfen bloß an? Und vor allem wieso? Rechtfertigt tatsächlich eine reine Geschmacksnote, die mittlerweile 1:1 kopiert werden kann, dieses unendliche Tierleid und gleichzeitig die Gefährdung des gesamten Planeten? Wir verstehen nicht mal, dass es bei der Antwort auf diese Fragen für manche Menschen tatsächlich überlegenswerte Alternativen gibt.

Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “TV-Tipp und Tiertransport-Kritik”

  1. Marita sagt:

    Eure Fragen sind auch meine! Sie steigern sich zu einer unendlichen Wut. Die gequälten, schreienden und erwachsenen Tiere zu sehen, wie sie auf die Transporter getrieben werden, ist schon schlimm. Bei Jungtieren mit ihren bittenden und um Gnade flehenden Blicken, ist es doch unerträglich. Aber was sind das für Menschen, die diese Tiere in die LKW’s stapeln? Ich stelle mir gerade vor, wie diese Menschen dann abends zu Hause sind, und ihren Kindern(?) über die Haare streicheln? Was würden diese Kinder sagen, wenn sie wüssten, zu welchen Grausamkeiten ihre Eltern fähig sind? Ich könnte auch schreien – allerdings vor Wut bei so viel Menschlichkeit. Denn zu solchen Gemeinheiten sind eben nur Menschen fähig. Gefühllos und nur auf Geld fixiert. Ich muss jetzt aufhören, sonst vergesse ich mich…

  2. Sandra sagt:

    Das sind wahrscheinlich die Eltern, die ihren Kindern aus hübschen Bilderbüchern vorlesen, die die heile Welt der Bauernhoftiere zeigen soll. Wo das Schwein glücklich mit anderen Schweinen über Wiesen tobt..
    Wobei am nächsten Tag jedoch empathielos wehrlose Schweine durch dieselben Eltern in Transporter getrieben werden…

  3. Wo aus Wu sagt:

    So sind sie, die Damen und Herren: Einer schiebt es auf den anderen: EU auf die Mitgliedstaaten, z.B. Bundesrepublik, dort der Bund auf die Länder u.s.w.: >>Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums erklärte: „Das Ablehnen oder Zulassen dieser Tiertransporte sei Aufgabe der Bundesländer und ihrer Behörden.“ <<. Das ist eine der effektivsten Varianten, nicht aktiv werden zu müssen, wenn man nicht aktiv werden will. Bloß nichts ändern, alles freiwillig, bloß niemandem auf die Füße treten.

  4. Gabriele sagt:

    Solange die Verbraucher nach Tierleichen schreien und diese konsumieren, wird es Zweibeiner geben, die ohne jegliche Empathie für andere Lebensformen ihre Folterarbeiten erledigen. Was die ihren Kindern erzählen, daß die Tiere eben dafür da sind, man kann doch nur das weitergeben, was man selber denkt und fühlt. Kaltherzigkeit dem Leiden anderer gegenüber.

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