Denn Tiere sind keine Maschinen

Trefft die Opfer

von Admin, am 22.05.2019.
In den Niederlanden besetzten neulich Aktivisten der Tierrechtsgruppe „Meat the victims“ eine Schweinezuchtanlage, indem sie direkt die Gänge mit ihren Körpern blockierten. Und das mit beachtlichem Erfolg, denn selbst in Nachbarländern wie hier in Deutschland überschlugen sich die Medien mit Berichterstattungen. Natürlich liessen es sich auch die Bauern nicht nehmen, ihren katastrophalen Ruf in der Gesellschaft zu unterstreichen, indem sie einen Extra-Grillevent direkt vor der Anlage veranstalteten und die Autos der Aktivisten durch Randale zerstörten. Und selbst heute, Tage nach diesem Vorfall, wird dieser Menschenschlag nicht müde, die Bevölkerung gegen sich aufzubringen, das ist schon echt faszinierend. Wir wollen stellvertretend nur dieses Video hier https://www.facebook.com/watch/?v=2700740823270717 kommentieren, denn das fasst die kläglichen Versuche dieser Tierquäler sehr schön zusammen.
 
Da sitzt also ein Bauer in seiner Schweinezuchtanlage und hat sich so gut vorbereitet, dass er nicht mal mehr den Namen der Tierrechtsgruppe weiß, über die er sich lustig machen will. Da helfen wir gerne, denn diese Leute haben sich nicht wie von ihm vermutet nach „Irgendwas mit Veganismus“ benannt, sondern heißen „Meat the victims“, also ein Wortspiel aus „Trefft euer Fleisch“ und „Trefft die Opfer“. Vielleicht hat die Rechercheschwäche des Typen auch etwas damit zu tun, dass der Name erstens sehr schön zusammenfasst, um was es bei solchen Aktionen geht, und zweitens darin auch noch das Wort „Opfer“ vorkommt, ein Begriff, den jeder industrielle Tierquäler meidet wie der Teufel das Weihwasser.
 
Dann wagt es der Kerl tatsächlich darüber zu schwadronieren, dass die Aktivisten die Tiere angeblich in massive Gefahr gebracht haben, weil sie keine Schutzkleidung getragen haben. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Der Täter, der regelmäßig seine Opfer abschlachtet, faselt etwas von Gefahr, nur weil er die Todeskandidaten womöglich 10 Tage vor ihrem geplanten Hinrichtungstermin vergasen muss. Das Ganze wegen einer Schutzverordnung, die für diese sterilen Höllen mal ausgegeben wurde, weil die Betreiber die Tiere dort stapeln und jeder Erreger sich deshalb schnell verbreiten kann. Natürlich wird sich auch darüber ausgeschwiegen, dass bei solchen Keulungsaktionen überwiegend kerngesunde Tiere getötet werden, weil Einzeluntersuchungen echt ins Geld gehen und beim Thema Zaster jede „Tierliebe“ dieser Menschen endet. Perverser geht es wohl kaum.
 
Danach labert er etwas davon, dass die Tiere es angeblich überhaupt nicht gerne haben, wenn man sie besucht, weil sie das nicht kennen und so Unruhe entsteht. Weil er anscheinend so sehr um seine Gefangenen besorgt ist, können wir ihm hier versichern, dass es die Tiere bestimmt ebenfalls nicht schätzen, dass man sie umbringt, weil jemand ihren toten Körper lecker findet. Vielleicht sollte man dort mal ansetzen, wenn es einem wirklich ums Tierwohl geht. Garantiert werden die Tiere bei einer eigenen Auswahlmöglichkeit auch jeden Besuch dem Tod im Kindesalter vorziehen.
 
Dass der Mann nichts begriffen hat, sieht man auch sehr deutlich daran, dass er immer wieder stolz durch seine Anlage zoomt und die als „Schöner Wohnen“-Luxusmodell verkaufen will. So etwas geht dann sogar bei Fleischessern in die Hose, denn es hat schon seinen Grund, warum Bauern jahrzehntelang im Anonymen gearbeitet haben und jedes Bild aus einem Tierbetrieb verpönt war. Da kann die Anlage noch so sauber sein, einen Sauenstand kann trotzdem niemand als Wohlfühloase vermitteln. Das funktioniert auch nicht, wenn man ihn öffnet, der Sau jede Fluchtmöglichkeit verstellt und dann darüber referiert, dass die Person überhaupt nicht fliehen möchte. Es will auch niemand hören, dass man demnächst vielleicht womöglich mal gucken kann schon sein etwas verbessern möchte, wenn man vorher in einem Nebensatz selber zugibt, dass die arme Mutter 4 Wochen in ein und derselben Position fixiert wurde.
 
Alles in allem wird aber klar, wie wichtig solche Solidaritätsaktionen mit den Tieren sind. Nicht zuletzt, weil danach Bauern an die Öffentlichkeit gehen und Bilder aus ihrem Stall präsentieren. Da kann man dann verbindlich davon ausgehen, dass diese Selfmade-Reportagen immer nur den Tierrechtlern helfen, einfach weil Bauern gegenüber Tieren komplett abgestumpft sind und deshalb auch das größte Horrorszenario sehr stolz als sauber, profitabel und traditionell darstellen und es so verteidigen werden. Und das kommt halt beim Hauptteil der Bevölkerung eher schlecht an und ist somit die beste Aufklärung, die wir uns wünschen können.
 
Ein renommierter holländischer Rechtsanwalt hat übrigens mittlerweile die von „Meat the victims“ veröffentlichten Bilder gesehen und spontan seinen Rechtsbeistand zugesagt. Das hat er mit einem sehr schönen Satz, denn wir als Schlußfazit setzen wollen, erklärt: „Die Sklaverei war auch mal legal, das hat sie deshalb moralisch nicht gerechtfertigt.“ Mehr gibt es zum Thema eigentlich auch nicht zu sagen.

 



Kategorie: Allgemein

7 Antworten zu “Trefft die Opfer”

  1. Claudia sagt:

    Ich hab mir gerade das Video angesehen, da platzt einem ja glatt die Hutschnur! Dieser Mann reagiert so, wie man es erwartet, ignorant und alles schön reden.
    Aber wie ihr schon geschrieben habt, es ist die beste Aufklärung. Und der Anwalt hat mit diesem Satz den Nagel voll auf den Kopf getroffen!

  2. Phillip sagt:

    Diese Ignoranten in allen Bereichen sind kaum noch zu ertragen, egal ob Fleischfresser, SUV Fahrer oder Lobbyisten. Hochachtung vor den Tierschützern! Danke an Euch!

  3. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Da fragt man sich in der Tat, wie viel Gehirnwäsche sich die Menschen verordnen, um die Gräuel der Massentierhaltung schönzureden! Zu behaupten, die Tiere hätten kein Verhältnis zum Tod, ist schon unglaublich. Wer einmal in die Augen von Rindern und Schweinen geschaut hat, die kurz vor der Schlachtung stehen, weiß, dass sie wissen…

  4. Wo aus Wu sagt:

    Letztendlich sind diese Produktionsmethoden und das Schönreden nach Selbstsedierung die Konsequenzen der Auswüchse einer aus dem Ruder gelaufenen Agrar-INDUSTRIE, die sich mit einem europaweiten Geflecht aus Multifunktionären in allen relevanten „Begleit-Gewerken“ im und um den Agrarsektor herum bis hinauf in die Politik ein abgesichertes Spielfeld geschaffen hat, wo sie tun und lassen kann was sie will. Und sich natürlich die Spielregeln für ihr Handeln selber stricken kann, so dass das alles auch noch als regelkonform verkauft wird. Ungefähr so, als würden Taschendiebe das Strafgesetzbuch überarbeiten.
    Und die sich über Subventionen selbst immer wieder einen kräftigen Schluck aus dem Steuertopf genehmigen kann. Natürlich nicht für kleine Betriebe, nein nein, profitieren tun die großen flächenfressenden Landschaftszerstörer und Mastfabriken mit all ihren Auswirkungen.
    Für solche Strukturen gibt es eine Bezeichnung. Ich halte diese Entwicklung wegen der Primär- und Sekundärfolgen im Bewusstsein der Menschen langfristig für ebenso gefährlich für unsere demokratische Gesellschaft wie Populismus & Co., insbes. wenn die Politik kein Interesse zeigt und alles laufen lässt.
    Von daher ist es gut, dass Derartiges zunehmend an die Öffentlichkeit kommt. Jetzt fehlen nur noch die Konsequenzen.

  5. margitta sagt:

    ja, es tut sehr weh, zu sehen, wie menschen handeln und in ihrem systemischen kontext gefangen sind.
    nicht hinschauen, nicht spüren, kennen sie wahrscheinlich aus ihrer biografie,ich vermeide deshalb sie anzuklagen und zu verurteilen,aber es gibt zum glück diejenigen, die feflektiert hinschauen und ihre konsequenzen ziehen, hoffentlich zum wohl aller.danke an alle butenländer und engagierten.

  6. ingeborch sagt:

    Nun. Ich hege keinerlei Zweifel daran, wofür der Herr sich entscheiden würde, wenn er in einem nächsten Leben als Schwein wiedergeboren werden würde und zwischen seinem Leben in seinem eigenen „tiergerechten Stall“ und Butenland wählen dürfte.

  7. Gabriele sagt:

    Ein kurzer Besuch in der Hölle. Und wie viele unschuldige Tiere müssen das monate- und sogar jahrelang ertragen. Wann hört diese sinnlose Tierquälerei endlich auf. Wir leben doch schon lange nicht mehr in der Steinzeit. Mir blutet bei diesen Bildern und Berichten wie immer das Herz. Danke, den Tierschutzaktivisten, ich habe großen Respekt vor diesen Menschen. Hoffentlich gibt es immer mehr solcher aufsehenderregenden Aktionen, man muß den Fleischessern die Scheuklappen brutal von den blinden Augen reißen.

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