Denn Tiere sind keine Maschinen

Update zu Else

von Admin, am 19.06.2018.

Leider müssen wir heute mal wieder traurige Nachrichten übermitteln, da wir euch über den Gesundheitszustand von Else informieren wollen. Wir haben die Schweineklinik des Universitätsklinikum Hannover angerufen und die Symptome geschildert. Traurigerweise war sich der Tierarzt sehr sicher, dass sie einen Gebärmuttertumor hat, die Darmblutungen weisen sogar darauf hin, dass auch schon andere Organe betroffen sind und das Ding dort hineingewachsen ist. Wir hätten zwar noch die Möglichkeit, eine Ultraschalluntersuchung zu machen, aber dabei müsste Else fixiert werden und die Diagnose würde sich sehr wahrscheinlich nur bestätigen, da die Symptome zu eindeutig und alternativlos sind und der Arzt dementsprechend sicher ist.

Die einzige Behandlungsmöglichkeit wäre eine Operation, dahingehend wurden wir aber gleich erinnert, dass das nur unter einer Vollnarkose möglich ist und bei so etwas die Überlebenschancen eines Schweins sehr gering sind, da es fast immer zu einem Kreislaufzusammenbruch sowie anderen schweren Komplikationen kommt. Die Medizin steht da leider noch fast am Anfang, aus dem einfachen Grund, dass außer Lebenshöfen wie wir kaum jemand eine Operation an einem Schwein für nötig hält. Sogar das in diesen Kreisen fast biblische Alter von Else sorgte für Überraschung und vor allem Neuland, da 9jährige Schweine in dieser gnadenlosen und grausamen Tierhaltungsindustrie überhaupt nicht vorgesehen sind und so alle Erfahrungswerte fehlen.

Else trinkt außerdem überdurchschnittlich viel, was zusätzlich auf eine Niereninsuffizienz hindeutet. Der Eingriff wäre nur in Hannover möglich, wir müssten ihr also auch noch den Stress einer mehrstündigen Autofahrt antun, wenn sie die Operation wie durch ein Wunder überleben würde, stände auch noch ein mehrtägiger Klinikaufenthalt in komplett fremder Umgebung an. Der Tierarzt riet uns von all diesen Maßnahmen ab und wir stimmen ihm schweren Herzens zu.

Else ist noch sehr aktiv, geht regelmäßig mit ihrer besten Freundin Erna auf die Weide und ist bisher in keiner Lebensqualität eingeschränkt. Die Krankheit macht sich nur über die gelegentlichen Darmblutungen bemerkbar, außerdem verliert sie an Gewicht, obwohl sie ausreichend frisst. Trotzdem leidet sie nicht, also werden wir ihr nun die verbleibende Zeit noch so angenehm wie möglich machen, sie dabei beobachten, und im schlimmsten Fall dann auch wieder entscheiden, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem wir ein weiteres Familienmitglied schmerzfrei erlösen müssen. Das ist einfach das schlimme Kleingedruckte, was jeder Lebenshofbetrieb mit sich bringt und vor dem wir uns auch niemals drücken werden, so schwer es uns auch fällt.


Kategorie: Allgemein

8 Antworten zu “Update zu Else”

  1. Rielle sagt:

    Das sind wirklich sehr traurige Nachrichten. Ich hoffe, daß Else ihr Leben noch lange mit ihrer Freundin Erna genießen kann.

  2. Iski sagt:

    Die schlimmsten Befürchtungen sind also eingetreten. So traurig ! Es ist natürlich richtig, sie nicht operieren zu lassen und sie auch nicht zu transportieren, sondern sie in ihrer gewohnten Umgebung gehen zu lassen.

  3. Gabriele sagt:

    Das ist wirklich sehr traurig, dass Else so krank ist. Ich befürworte Eure Entscheidung Else den ganzen Streß einer Operation in fremder Umgebung zu ersparen. Else hatte bisher wirklich großes Glück und hat bei Euch ein glückliches Schweineleben in Freiheit leben dürfen. Wir alle haben sie in unsere Herzen geschlossen und jeder von uns wünscht ihr noch eine gute Zeit, bis es nicht mehr zu umgehen ist, sie zu erlösen. Alles Gute, liebe Else!!!!!

  4. Antonia sagt:

    Da kann ich mich nur anschließen und Else noch eine möglichst lange gute Zeit wünschen!!

    Solche Entscheidungen zu treffen und sich manchmal mit Restzweifeln zu plagen ist immer schlimm.
    Eure Entscheidung halte ich für die einzig vernünftige zum Wohl von Else.

    Und ja, ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, dass sich die Veterinärmedizin nicht mit alternden „Nutztieren“ auskennt.

  5. Ute sagt:

    Danke, Jan und Karin, dass Ihr so ausschliesslich in Elses Interesse handelt. Aber, wie alle hier, wuensche ich ihr noch eine recht lange, genussreiche Zeit in der Gesellschaft ihrer Schwester!

  6. Monika sagt:

    Liebe Else, wie schön, daß Du auf Butenland so gut aufgehoben bist. Ich hoffe, Du kannst Deine restliche Zeit noch sehr geniessen.

  7. Christine sagt:

    Else, Du Liebe – Deine Menschen haben für Dich ganz richtig entschieden.
    Alles andere wäre viel zu viel Streß gewesen + Du hättest einfach Panik gehabt.
    Wünsch‘ Dir in Deinem butenländischen Zuhause zusammen mit Deiner Freundin Erna noch ein gutes + trotz allem langes Leben.
    Da hat man Dich lieb + Liebe hat schon so manch‘ Unangenehmes (blöder Tumor wie bei Samuells Nase) wenn schon nicht besiegt, dann wenigstens schmerzfrei für lange Zeit gemacht.
    Wirf‘ Dich rein ins Leben, lass‘ Dich von Deinen Menschen – allen voran Indira-Superkraulerin – verwöhnen + genieß‘ jede Minute.
    Alles Gute für Dich!

  8. Rosemarie sagt:

    Das ist eine sehr traurige Nachricht ,das Else So schwer Krank ist.
    Ihr habt für Else die richtige Entscheidung getroffen.
    Ich wünsche für Else und Erna, das sie noch eine lange schöne Zeit zusammen haben.
    Ich wünsche für alle Butenlaender ganz viel Kraft

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