Denn Tiere sind keine Maschinen

Tilly & Rudi

von Admin, am 13.05.2018.


Tilly hat Rudi von der Größe her fast eingeholt. Und obwohl unser Grumpy Pig ein Minischwein ist, hat das einen sehr tragischen Hintergrund. Denn Tilly ist ein Masthuhn, gerade mal knappe 9 Monate alt und schliesst trotzdem schon mit dem 15jährigen Rudi größentechnisch auf.

Sie wurde wie ihre Leidensgenossen nur danach gezüchtet, dass sie möglichst schnell Gewicht ansetzt. Gleichzeitg wurde Masthühnern auch das Sättigungsgefühl genommen, so dass sie tatsächlich täglich zunehmen. Tilly wiegt mittlerweile 6 kg, unter anderem kann sie deshalb auch nicht mehr mit den anderen Hühnern auf der Stange sitzen. Ihr Schlafzimmer befindet sich jetzt neben einer der Enten in einem Strohhäuschen. In der Industrie wäre Tilly keine 2 Monate alt geworden, das höchste Mastgewicht liegt dort bei knappen 3 kg.

Durch die Überzüchtung wird auch der Körperbau dieser Hühner massiv verändert. Die Brust und die Schenkel sind abartig vergrößert und machen fast 2/3 des Körpergewichts aus. Das führt oft zu Beinschäden, logisch, denn in der kommerziellen Tierhaltung leben diese Tiere je nach Mastverfahren nur 28 bis 42 Tage. Wie soll ein jugendliches Skelett diese Masse stemmen, ohne dass die Beine nachgeben? Selbstverständlich wird auch das Herz-Kreislauf-System enorm gefordert und setzt dementsprechend oft in einer Mastperiode aus.

Wir freuen uns über jeden Tag, den wir Tilly noch auf Butenland schenken können. Dabei zerbricht es uns das Herz, wenn wir realisieren, wie neugierig, aktiv, lebensfroh und zufrieden dieses Huhn sein Leben auf dem Hof angeht. Und doch wird Tilly von der natürlichen Lebenserwartung eines Huhns, die bei bis zu 10 Jahren liegt, nur träumen können. Weil skrupellose Menschen sie von Anfang an nur als Fleischlieferant auf dieser Erde dulden wollten und deshalb dafür gesorgt haben, dass sie selbst bei idealer Haltung ihren Tod auf Raten nicht aufhalten kann. Ebenso unbegreiflich, wie manche Menschen trotz dieser Schicksale noch Tier auf ihrem Teller dulden und sich so an der Supermarktkasse mitschuldig an diesem Elend machen.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Tilly & Rudi”

  1. Christine sagt:

    Ach Tilly, das ist grausig, was Dir und Deinen Geschwistern alles menschlicherseits angetan wird.
    Ja, jeder Tag bei Deinen Butenländern ist ein Geschenk und wir wünschen Dir, daß Du noch viel schöne Zeit da genießen darfst.
    Rudi ist, wie Tilly, einfach zum Umarmen.

  2. Ute sagt:

    Das Gute und gleichzeitig auch Traurige an Tillys Geschichte ist natuerlich, dass sie in ihre Zeit auf Butenland schon so viel mehr Leben gepackt hat, als Millionen dieser „Ungluecksraben“ zusammen jemals vergoennt ist.
    Wer sich das antun kann oder will – hier ist ein Film, der das Leben, dem Tilly entkommen ist, zeigt: . Ein sehr ernuechternder Film!

  3. Ute sagt:

    Tut mir leid, aber der Link ist nicht uebertragen worden beim Senden. Das Video kann auch unter „Masthuehner Menschen fuer Tierrechte Masthuehner – YouTube“ erreicht werden….

  4. Gabriele sagt:

    @Ute: diese Bilder sind doch unerträglich, wie gut, dass es nicht geklappt hat. Wenigstens auf den Seiten von Hof Butenland sucht man doch ein wenig heile Welt.

    Rudi und Tilly ein selten schönes und ungleiches Paar.

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