Am Mittwoch ist die halbe Arbeitswoche vorbei, das ist quasi der ideale Zeitpunkt, um schon mal vom nächsten Wochenende zu träumen. Lillja macht es euch auf dem Tagesbild vor.

Übrigens sehen Rinder anders als Menschen. Da ihre Augen seitlich am Kopf liegen, verfügen sie über eine 330-Grad-Sicht. So etwas bekommt der Mensch nur in eher unappetitlichen Horrorfilmen hin, und das auch nur, wenn er durch filmische Kunstgriffe nicht mehr als Homo sapiens durchgeht. Dafür ist die plastische 3D-Sicht von Rindern stark eingeschränkt und ihre Sehschärfe ist vergleichbar mit der des Autoren, wenn er seine Brille absetzt. Experten schätzen sie auf circa 30 % im Vergleich zum Menschen. Auch ihr Bildauflösungsvermögen ist gering.

Beim Bewegungssehen macht das Team Wiederkäuer aber erneut Punkte gut. Während wir uns da mit maximal 25 Bildern pro Sekunde begnügen müssen, verdoppeln Rinder diesen Wert locker und kommen auf eine Rate von bis zu 60 Bildern. Sie verfügen im Auge über eine reflektierende Schicht, die dem Menschen fehlt, so sehen sie im Dunkeln weitaus besser.

Rinder gehören zu der Gruppe der Dichromaten. Das heißt übersetzt, dass sie zwei verschiedene Arten von Zapfen in ihrer Netzhaut haben. Dichromaten können deshalb auch nur zwei Farben gut erkennen, bei Rindern sind das blau und grün, deshalb sehen sie sehr schlecht im Rot-Bereich. Der Mensch ist ein Trichromat, verfügt über einen Zapfen mehr, und kann deshalb sehr viel besser rot sehen als ein Rind. Das Wortspiel ist hier durchaus beabsichtigt.

Diese Rotschwäche ist auch sehr interessant bei dem unsäglichen Thema „Stierkampf“. Denn der Stier als Dichromat reagiert überhaupt nicht auf das rote Tuch des Toreros, da er es gar nicht farblich wahrnehmen kann. Die Tiere müssen bis aufs Blut gereizt und gequält werden, um in der Arena aggressiv zu werden. Der Mythos des roten Tuchs und die natürliche Reizbarkeit der Stiere durch diese Farbe ist genauso unhaltbar wie die gesamte Pseudo-Sportart, die nichts anderes als massive Tierquälerei darstellt.