Muuuhpedia
von Admin, am 28.06.2017.Ein Rind kann am Tag bis zu 50 Kilo Futtermasse zu sich nehmen. Diese besteht gerade im Sommer zumeist aus Gras, der Speiseplan wird aber auch gerne mit Heu aufgepeppt, und wenn Karin mit ihrem Apfeleimer vorbeischaut, hat bisher auch noch kein Butenländer Rind Nein gesagt. Dabei sind Rinder reine Herbivore, also Pflanzenfresser, allerdings leben sie ihren strikten Veganismus immer nur vor und überlassen die Überzeugungsarbeit menschlichen Freunden wie uns, da die meisten Homo sapiens zu begriffstutzig sind, um die Rindersprache zu begreifen.
Wenn ein Rind Gras rupft oder Heu schlingt, wird der ganze Imbiss kaum durchgekaut, sondern fast nur geschluckt. Das liegt daran, weil Rinder Wiederkäuer sind und deshalb gleich 4 Mägen besitzen. So landet das hastig heruntergewürgte Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot als erstes im Pansen. Dort wird es in einem Teil der gut 100 Liter Wasser, die sich ein Ochse oder eine Kuh täglich selber spendiert, eingeweicht und leicht vorverdaut.
Dann wird es etwas unappetitlich. Leser, die gerade selber etwas schnabulieren, sollten vielleicht den Absatz überspringen, denn diesen Essen-Wasser-Cocktail würgt das Rind wieder zurück in sein Maul (siehe auch das Verhalten des Menschen nach dem 11. Pin Jägermeister). Damit nicht genug wird das Ganze sogar nochmal durchgekaut, wobei bis zu 200 Liter Speichel in mehreren Kauvorgängen am Tag produziert werden. Danach wird die Fuhre erneut geschluckt und landet im Netzmagen.
Dieser Magen ist quasi das Gegenstück zu den hilfsbereiten Tauben im Märchen „Aschenputtel“, nur dass er keine schlechten Linsen ins Kröpfchen und die guten ins Töpfchen sortiert, sondern die größeren Teile anmahnt und nochmal in den Pansen schickt, während die kleineren Teile in den Blättermagen wandern.
Dort wird fleißig weiterverdaut, vor allem wird alles entwässert und es wird darauf gewartet, dass auch die letzten größeren Brocken endlich in annehmbaren Portionen ankommen, dann geht der Brei auf seine letzte Station in den Labmagen. Hier wird das Konglomerat endlich mit Hilfe von Magensäure völlig zersetzt und an den Darm weitergeleitet, der dann für die formvollendeten Kuhfladen zuständig ist und diese natürlichen Tretminen möglichst hübsch gestaltet, damit das zielsichere Hineinlatschen von unachtsamen Menschen diesen nicht ganz so ärgerlich erscheint.
Das fotogene Zungenmodel auf unserem Tagesbild ist übrigens Anna.
Kategorie: Allgemein
Wunderbar erklärt, vielen Dank dafür und auch an das heutige Fotomodel!
wieder etwas gelernt – danke!
Im Biologieunterricht wurde es mir nicht so toll erklärt.
Ich habe es zwar schön beim Test wiedergegeben, aber so wie jetzt habe ich es nicht verstanden.
Hoffentlich schmeckt es noch gut,wenn es zum Wiederkäuen wieder im Mund landet.
Darf ich an dieser Stelle nochmal an den Aufruf gegen einen geplanten 1.000 Kühe-Massenstall in BW erinnern?
Am 01.07.17, Samstag, soll die Petition übergeben werden.
Wer noch schnell unterzeichnen möchte:
https://weact.campact.de/petitions/wir-wollen-keine-weitere-tierleidfabrik-stoppen-sie-den-megastall-fur-1000-kuhe-1
DANKE.
Steffi – hab’s vor ein paar Tagen unterschrieben – hoffe, die entsprechenden Leute nehmen von der Petition Notiz! Kann doch nicht immer nur auf taube Ohren fallen?
Was für eine wundervolle und tolle Beschreibung, unterschreiben mache ich auch gleich morgen Früh ich werde mir das nochmal ganz intensiv zuführen.
Wenn Jesus Christus lebt dann würde er für eine Ausgebeutete, von der Massentierindustrie gequälte und entwürdigte Kuh in das Schlachthaus gehen und sich an ihrer Stelle opfern.
Oder für Rosa Mariechen oder für zig Millionen von gequälten Lebewesen
welche als Nutztiere diskriminiert werden.
Ich lieebe ihre Persönlichkeiten und werde niemals ihr Fleisch essen.
Der Arroganz dieser gefühllosen lebensverachtenden Kartelle wiederstehen für eine Welt ohne Ausbeutung für ein gleichberechtigtes Leben ganz gleich welcher Art, Rasse, Nation dafür möchte ich da sein!
Ach Wolfgang, Du bist so ein Poet!
Wenn alle nur 5% Deiner Gefühle hätten wär das Leben wunderbar!
Für uns alle die so stark empfinden ist das Leben eher tragisch.