Denn Tiere sind keine Maschinen
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Mutti Dina hat Geburtstag

von Admin | 12. August 2017 | 5 Kommentare

Die Kuhputzmaschine brummte heute morgen auf Dauerbetrieb, weil Mattis sich eine besonders ordentliche Frisur gestylt hat. Das ist auch kein Wunder, denn heute feiert seine Mama Dina ihren 9. Geburtstag, da muss natürlich jedes Haar besonders adrett liegen.

Schließlich ist das auch das Mindeste, was für so eine Supermuddi drin sein muss. Damals vor 6 Jahren hat sich Dina nämlich hochschwanger aus eigenen Kräften nach Butenland aufgemacht, dem Nachbarbauern noch nicht mal ein „Tschüss“ gemuht und sich einfach auf eine unserer Weiden gestellt. Natürlich haben wir sie sofort in unsere Herde aufgenommen, wenig später setzten bei ihr die Wehen ein und 3 Tage nach ihrer Flucht ins Paradies schenkte sie Mattis nicht nur ein Leben, sondern auch noch die hoffentlich irgendwann normale Version in Freiheit und Selbstbestimmung.

Seitdem weichen die beiden nicht mehr voneinander und auch wenn das Riesenbaby die Mama inzwischen überragt, schaut es noch immer sporadisch, ob nicht noch etwas Milchschaum im Euter zu holen ist. Unzertrennlich sind sie DAS Butenland-Mahnmal überhaupt, wenn es darum geht, zu begreifen, was wir diesen Tieren eigentlich antun, wenn wir ihnen die Kinder direkt nach der Geburt rauben. Man muss dieses Paar auch nur wenige Minuten beobachten, um zu verstehen, warum Kühe in der Milchindustrie nächtelang nach ihrem gestohlenen Nachwuchs schreien. Wenn der Mensch diese Verbindung nicht auseinander reisst, dann ist sie fürs Leben konzipiert und kann in Sachen Stärke und Intensität jeder menschlichen Mutter- und Kindliebe das Wasser reichen, wenn nicht sogar neue Maßstäbe setzen.

Und obwohl man seine Mutter natürlich jeden Tag ehren sollte und Mattis das auch vorbildlich verinnerlicht hat, wird heute noch eine Schüppe draufgelegt, es gibt Geschenke und die Gratulanten geben sich die nicht vorhandene Weidentür in die Klaue. Da wollen auch wir nicht zurückstehen, der Power-Mama nochmal alles Gute wünschen und uns bei ihr bedanken. Dafür, dass sie ihr Kind so unglaublich vorausschauend gerettet hat, für den täglichen Beweis, dass Mutterliebe keine menschliche Erfindung ist, einfach für alles. Wir haben auch noch ein paar Szenen von Mattis Geburt ins Video geschnitten, so eine Rückblicksstation darf ja gerade beim Hochleben lassen einer perfekten Mutti nicht fehlen. Und natürlich haben wir auch Oma Gisela nicht vergessen.

https://www.youtube.com/watch?v=QI2YxsRZz2s


Jeff Mannes, der auch die Geburt von Mattis erlebte besucht sein Patentier:

von Admin | 4. Juni 2016 | 9 Kommentare

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Jeff von Beyond Carnism & Karnismus erkennen schrieb diesen fiktiven Brief (die Geschichte von Dina, Mattis und Gisela) an Müllermilch anlässlich ihrer Kampagne „Finde das Muuh!“

Liebe Müllermilch,

Ich habe das „Muuh“ bereits gefunden. Es befindet sich in jeder Flasche. Ich konnte es nur nicht vernehmen, bis ich lernte zuzuhören.

Zuerst habe ich das verzweifelte, zerstörte „Muuh“ gehört. Als ich vor knapp 3 Jahren eine entlaufene, hochschwangere Kuh freigekauft habe, war ich kurzzeitig auf einem kleinen Milchbetrieb – der typische freundliche Bio-Bauer von nebenan. Dort habe ich sie gesehen: Die weggesperrten Kälber in ihren Plastik-Iglus, die sich gegen die Türen ihrer Gefängnisse warfen, um erfolglos zu ihren Müttern zu gelangen. Ich habe ihr „Muuh“ gehört, als sie angsterfüllt und terrorisiert nach ihren Müttern schrien. Und ich habe das „Muuh“ der Mütter gehört, die im Stall verzweifelt nach ihren Kindern riefen. Davor habe ich niemals das „Muuh“ gehört, obwohl ich mein ganzes Leben lang die Milch getrunken habe, die für die Kälber bestimmt war.

Später hörte ich das erschöpfte, wunderschöne „Muuh“, als Dina, die freigekaufte Kuh, kurz vor der Geburt weglief um ihr ungeborenes Kalb zu retten, weil sie wusste, dass man es ihr nach der Geburt weg nehmen würde und sie ihren Sohn Mattis – mein Patenkind – zur Welt brachte. Ich habe das glückliche „Muuh“ von Mattis gehört, ein freies Kalb, das froh über die Wiesen sprang – im Gegensatz zu den meisten Kälbern in der Milchindustrie.

Ich habe das bewegende, emotionale „Muuh“ gehört, als Gisela wieder aufstand. Gisela war eine alte, kranke und seelisch gebrochene Kuh auf Hof Butenland, die nicht mehr aufstehen wollte, weil sie in 17 Jahren 15 Kälber in der Milchindustrie zur Welt bringen musste und keines davon behalten durfte, weil die Milch ja für die Menschen gedacht war. Doch sie stand plötzlich wieder auf, als Mattis zur Welt kam. Ich habe das tränenrührende „Muuh“ gehört, als sie – trotz 15 Kinder – zum ersten Mal Mutter sein durfte und sich trotz ihrer Schmerzen und ihrer Pein und ihrem ausgemergelten Körper vorbildlich um Mattis kümmerte.

Ich habe das traurige „Muuh“ gehört, als Gisela dann doch irgendwann starb, ihrer Kräfte endgültig beraubt und Mattis und Dina jeden Tag auf ihrem Platz lagen und trauerten.

Ich habe das „Muuh“ gefunden, liebe Müllermilch. Das „Muuh“, das mir vom ‪#‎Karnismus‬ vorenthalten wurde. Der Karnismus, der uns beibringt, manche Tiere als essbar zu klassifizieren, und diese Tiere dann von unserem natürlichen Mitgefühl auszuschließen, das wir eigentlich für alle Tiere verspüren, die durch Menschenhand leiden. Nicht das akustische „Muuh“, das künstlich in eine Milchflasche eingebaut wurde, und somit die Ausbeutung bagatellisiert, sondern das reale „Muuh“, das sich hinter jeder Milchflasche verbirgt. Durch dieses „Muuh“ habe ich erkannt, dass meine Entscheidungen von Bedeutung sind und ich habe mich dazu entschieden, vegan zu werden. Ich bin somit ein Teil der Lösung, anstatt des Problems geworden. Und es fühlt sich großartig an. Ich bin jetzt Teil einer weltweiten, nicht mehr aufzuhaltenden, sozialen Gerechtigkeitsbewegung, der sich Millionen von Menschen anschließen. Und deswegen ist mir dieses „Muuh“ kein Geld der Welt wert, denn dieses „Muuh“ hat mir mehr gegeben, als jedes Geld mir geben könnte: Integrität, Menschlichkeit und Mitgefühl.


Happy Kuhlseinday Muddi Dina

von Admin | 12. August 2015 | 6 Kommentare

Dina ist am 12.8.2008 geboren und Butenländerin seit 18.8.2011

Dina gehört zu den wenigen Tieren, die es aus eigener Kraft nach Hof Butenland geschafft haben. Sie ist nämlich nachts von der Weide eines Bauern in der Nachbarschaft ausgebrochen und hat sich frech auf eine unserer Weiden gestellt.

Das Auffälligste an Dina war damals ihr kugelrunder Bauch. Sie war hochschwanger und die Geburt stand kurz bevor.

Dina durfte bleiben und nur drei Tage nach ihrer Ankunft setzten die Wehen ein. Die Geburt war anstrengend, denn das Kalb war ein echter Brocken. Jedoch verlief der alles ohne Komplikationen und Mattis erblickte erschöpft aber gesund das Licht der Welt.

Eigentlich war Dina damals selbst noch ein Kind. Ab und an schaute sie nach, ob Gisela noch etwas Milch für sie im Euter hätte. Doch Oma Gisela hatte die Milchbar schon lange geschlossen. Auch schien Dina anfangs etwas überfordert zu sein mit ihrem kleinen Mattis. Oft hat sie ihn aus den Augen verloren und gar nicht wirklich vermisst. Das ist heute ganz anders. Wenn Mattis außer Sichtweise ist, dann trabt sie elegant wie ein Reh über die Weide, bis sie ihr Riesenbaby wiederfindet. Oft kommt es allerdings nicht vor, dass sich Dina auf die Suche machen muss. Meistens sind sie zusammen beim Grasen oder Wiederkäuen.
Dina hat wirklich alles richtig gemacht. Sie hat nicht nur sich in Sicherheit gebracht, sie hat auch dafür gesorgt, dass ihr Kind in Frieden und Freiheit aufwachsen und vor allem bei ihr bleiben darf.

Dina


Zum 9’ten Kuhday Manuela:

von Admin | 25. Juni 2015 | 6 Kommentare

manuela

Manuela wurde am 25. Juni 2006 geboren. Seit sie knapp ein Jahr alt war wurde sie als Versuchskuh in einem Labor benutzt. Vier Jahre verbrachte sie dort isoliert und depriviert. In ihrem Bauchraum befand sich ein im Durchmesser etwa zwanzig Zentimeter messendes Loch (sogenannte Pansenfistel), aus dem täglich Panseninhalt entnommen wurde. Manuela diente zum Testen von leistungssteigerndem Futtermittel. Ungewöhnlich ist solch ein Versuchsaufbau nicht, aber die Wissenschaftler*innen, die diese Versuche durchführen, sprechen ungern öffentlich darüber. Dabei werden Tierversuche in praktisch jeder größeren Universität, die einen medizinischen Fachbereich hat, durchgeführt. Hinzu kommen privatwirtschaftliche Versuchslabore sowie mittels Steuergeldern finanzierte Institutionen wie die zur gleichnamigen Gesellschaft gehörenden Max-Planck-Institute.

Tierversuche an sogenannten Nutztieren dienen in der überwiegenden Mehrheit nicht den Tieren und ihrer Gesundheit, sondern sind im Gegenteil darauf fokussiert, sie noch effektiver ausbeuten und so viel wie möglich aus ihnen herausholen zu können. Das Leiden wird also maximiert und akkumuliert – zuerst für diejenigen Tiere, die als Versuchsobjekte herhalten müssen, und anschließend für die Tiere, die von den gewonnenen Erkenntnissen „profitieren“ sollen. 78 Prozent der entwickelten Medikamente für Tiere sind für Nutztiere bestimmt und werden dort angewendet. So bringt es Gisela Grothe auf den Punkt: „Entweder ist das Tier nicht wie wir, dann gibt es keinen Sinn, mit ihm zu experimentieren, oder es ist wie wir, dann gibt es kein Recht, mit ihm Versuche zu machen, die als empörend betrachtet würden, wenn man es mit einem von uns machte.“

Manuela hatte das große Glück statt wie üblich getötet zu werden zu uns zu kommen. Vor ihrem Transport sollte die Pansenfistel entfernt und das Loch operativ geschlossen werden. Diese erste Schließung gelang nicht, es traten weiterhin Pansensaft und Gase aus, die einen ständigen Juckreiz verursachten und die Gefahr von Entzündungen bargen. Die zweite OP im Sommer 2012 war dann aber erfolgreich und seitdem kann Manuela ihr Leben wirklich genießen.

Manuela musste sich zudem erst an ein Leben in Freiheit gewöhnen – sie war extrem hektisch und ruhelos und von den vielen neuen Reizen überfordert. Sie kannte vorher weder Artgenossen noch frische Luft oder Sonnenlicht. Inzwischen schätzt Manuela sowohl die Zuwendungen ihrer neuen Freundinnen wie auch zwischendurch eine kleine Streicheleinheit von uns.

Ein Video der Uni Hohenheim zu Pansenfisteln und Leistungssteigerung.


Mattis und die Milch

von Admin | 4. März 2015 | 46 Kommentare

mattis und die milch

Die DVD Mattis und die Milch vermittelt kindgerecht Einblick in das Leben von „Milch“kühen und in die Produktion von Kuhmilch als Nahrungsmittel für den Menschen. Erzählt wird die Geschichte des Kalbes Mattis, seiner Mutter Dina und Gisela.

Die DVD ist hier erhältlich.


Abschiede

von Admin | 14. November 2014 | noch kein Kommentar

Danksagung an die Patinnen und Paten

Wir möchten uns an dieser Stelle im Namen jedes Butenland-Tieres, welches von Ihnen unterstützt wurde, herzlich bedanken. Auf Hof Butenland versuchen wir den Tieren ein freies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, doch leider kommt auch für die tierischen Bewohner irgendwann die Zeit Abschied zu nehmen. Nachfolgend gedenken wir der Tiere, die von uns gegangen sind.

Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang erinnern wir uns an sie;
Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters erinnern wir uns an sie;
Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers erinnern wir uns an sie;
Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes erinnern wir uns an sie;
Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht, erinnern wir uns an sie;
Wenn wir müde sind und Kraft brauchen, erinnern wir uns an sie;
Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen, erinnern wir uns an sie;
Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden, erinnern wir uns an sie;
So lange wir leben, werden sie auch leben, denn sie sind nun ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern.

(jüdisches Gebetbuch)

Käthe
(* ? † 11.04.2024)

Leider haben wir gestern unsere Käthe tot im Stall gefunden. Sie lebte seit November 2022 auf dem Hof, bei ihrer Ankunft hatten wir Sorgen, dass sie die erste Nacht nicht übersteht. Beide Augen waren zugeschwollen, sie hatte Wunden am Kopf und Körper und war zu schwach, um länger zu stehen, deshalb ging sie immer wieder direkt in die Liegehaltung. Wir trainierten einige Zeit mit einem Hühnerbuggy ihre Beine, das hat aber leider nie etwas gebracht und so gewöhnte sie sich daran, durch ihren Alltag getragen zu werden und das Geschehen auf dem Hof sitzend zu verfolgen.

Vielleicht kommt jetzt bei dem einen oder der anderen der Gedanke auf, dass sich momentan die Todesfälle auf Butenland häufen. Um solche Überlegungen zu vermeiden, haben wir auch jahrelang die Hühner in der Berichterstattung eher außen vor gelassen. Sie wurden zwar optimal versorgt, aber viele liefen namenlos über den Hof und über Abschiede in dieser Tiergruppe wurde nur in Ausnahmefällen berichtet. Einfach weil die Lebenserwartung gerade bei den Hühnern aus der Intensivhaltung sehr überschaubar ist und dadurch natürlich traurigen Momenten Tür und Tor geöffnet wird. Das haben wir Anfang dieses Jahres geändert, nun bekommt jedes Huhn einen Namen und im traurigen Ernstfall einen Abschied. Das war Jacky sehr wichtig, die gleiche Jacky hat auch für Käthe liebevolle letzte Worte gefunden:

„Käthi.
Ich kann es noch gar nicht fassen, dass du nicht mehr da bist. Du hast jeden unserer Tage heller gemacht, du hast Menschen geliebt und dich bei uns so sicher gefühlt.
Du hast so selbstverständlich entspannt mit auf´m Sofa gelegen, als würde dir eine andere Umgebung nichts ausmachen – Hauptsache deine Bezugspersonen sind da.
Du konntest nicht laufen und hattest nicht wirklich einen Bezug zu den anderen Hühnern, was deine Lebensfreude überhaupt nicht beeinflusst hat.
In deinen feuerroten Augen konnte ich immer nur Liebe und Frieden erkennen.
Danke für dein Licht, welches du in diese Welt hast scheinen lassen und nun von oben weiterhin tust.
Für immer in unseren Herzen und niemals vergessen bist du kleine Käthi. ❤️“

Da schließen wir uns an. Genauso unvergessen wie alle Hühner, die im Moment noch über den Hof wuseln und in Zukunft kommen werden. Weil jede dieser kleinen Seelen zu unserer Familie gehört, egal wie alt sie wird und egal ob sie 2 Stunden, 2 Tage oder 2 Jahre auf Butenland verbringt. In dieser Zeit wird sie endlich geliebt werden und vielleicht nimmt sie sogar unsere Entschuldigung im Namen der Restmenschheit an. Bei Käthe sind wir uns ganz sicher, dass sie es getan hat und sehr zufrieden auf ihre 1 1/2 Jahre auf dem Hof zurückblickt. Fly free, mein Schatz.

Für Käthe:
https://www.youtube.com/watch?v=T0spQCw35D4

Hanni
(* 22.01.2003 † 22.03.2024)

Wir haben heute Nachmittag Hanni vom Tierarzt erlösen lassen. Hin und wieder werden wir bei den Abschieden gefragt, ob es die Trauer leichter macht und den Verlustschmerz abmildert, wenn der Tod nicht überraschend kommt und man sich etwas darauf vorbereiten kann. Das müssen wir gerade jetzt verneinen, denn mit Hanni ist nun eine Kuh für immer eingeschlafen, die ihre letzte Reise über die letzten Tage angekündigt hat. Immer wieder lag sie auf der Weide fest, immer wieder haben wir versucht, sie beim Aufstehen zu unterstützen und immer wieder hat sie sich tapfer von selber auf die Beine gekämpft. Allerdings hat man auch gemerkt, wieviel Kraft jeder neue Versuch gekostet hat, da war es leider abzusehen, dass diese Quelle nicht unendlich ist. Und tatsächlich reagierte sie beim letzten Festliegen nicht mehr auf uns und machte auch keine Anstalten mehr, von selbst wieder auf die Beine zu kommen. Irgendwann ist man wohl einfach zu müde, gerade wenn man die älteste Kuh auf dem Hof ist und sich dazu entschieden hat, dass es nun Zeit ist zu gehen. Da bleibt dann für die Menschen nur noch der letzte Freundschaftsdienst, der zwar schon länger wie eine dunkle Wolke über uns hing, der aber trotzdem so unfassbar weh tut.

Hanni wurde 21 Jahre alt und hat fast 12 Jahre auf Hof Butenland verbracht. In ihrem ersten Leben wurden ihr 8 Kinder direkt nach der Geburt geraubt, weil Kühe genau wie Menschenfrauen nur nach einer Schwangerschaft Muttermilch produzieren. Irgendwann liess diese Milchleistung trotzdem nach und ihr Schlachttermin stand deshalb fest. Zum Glück wurden wir vorher auf sie aufmerksam und holten sie in unser Tierparadies.

Hier wechselte sie schon bald in den Krankenstall, einfach weil ihr längere Wege immer schwerer fielen. Dort blühte sie aber nochmal richtig auf, nicht zuletzt durch unsere Zufütterungen, die wir ihr seit Jahren angeboten haben. Diese Zusatzsnacks musste immer pünktlich geliefert werden, denn jede Minute Verspätung bestrafte Hanni mit ungnädigen Blicken und auch gerne mit Würfen des leergefutterten Eimers. Mit ihr hat ein weiteres echtes Original des Hofs die Räume gewechselt, trotzdem wird Hanni unsterblich bleiben, einfach weil man diese außergewöhnliche Persönlichkeit gar nicht vergessen kann. Denn kein Eimerwurf und kein Todesblick dieser Welt konnten etwas daran ändern, dass sie sich extrem tief in unsere Herzen gegraben hat. Schlaf schön, Oma Hanni, wir hoffen, das Dutzend Jahre auf dem Hof war dir auch nur annähernd so ein Fest, wie es eins für uns war.

Für unsere müde Hanni, die sich jetzt nie wieder in den Stand quälen muss:

 

Agnes
(* ? † 19.03.2024)

Die Arbeit auf einem Lebenshof ist emotional eine Achterbahnfahrt. Bei jeder Ankunft springt das eigene Herz vor Freude fast aus der Brust und man läuft tagelang mit chronischem Grinsen durch die Gegend, bei jedem Abschied bricht dagegen eine Welt zusammen und man landet hart in der Realität, die gerade für ein Tieraltersheim gilt. Seit gestern Abend dominiert wieder das letztere Gefühl, denn wir mussten uns von Agnes verabschieden. Sie hat die letzten Wochen sehr abgebaut und nahm seit Tagen auch nichts mehr außer etwas Wassermelone zu sich. Dazu wurde sie immer blasser und auch kälter und schlief den ganzen Tag nur noch. Der Tierarzt konnte ihr nicht mehr helfen, so blieb uns nur noch die Wahl, ob wir sie erlösen oder verhungern lassen. So eine Entscheidung wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht, wir müssen sie mehrmals im Jahr treffen und dabei immer aus der Perspektive der betroffenen Tiere entscheiden.

An dieser Stelle gibt der Autor ab an Jacky, die einen eigenen Abschiedstext verfasst hat: „Aggi ist nun im Himmel voller Wassermelonen angekommen. Sie ist vor circa 2 Jahren aus einem Bio-Betrieb hergekommen und sah da alles andere als gut aus. Unter anderem war ihr Kamm von anderen Hühnern komplett weggepickt worden. Bio ist nicht besser als das „Normale“. Sie wurde dort aussortiert, weil sie wie alle Hühner in der Industrie mit nur eineinhalb (!!!) Lebensjahren nicht mehr die gewünschte Leistung bringen kann. Dann gehts zum Schlachter. Das Schicksal und kurze Leben dieser Hühner ist einfach nur grausam.

Aggi war sehr selbstbewusst und war tatsächlich trotz ihrer Gehbehinderung die Ranghöchste in der Hühnergruppe. Am Anfang konnte sie kaum laufen, die letzten Monate hat sie immer mit den anderen mitgehalten und war ständig im Garten unterwegs. Sie war sehr besonders für uns und hinterlässt definitiv eine Lücke. „Fly free“ sag ich da nur …“

Ergänzend wäre noch zu vermerken, dass Agnes Augen bei der Ankunft komplett zugeschwollen waren und sich erst nach Tagen öffneten. Nicht nur ihr Kamm war kaum noch vorhanden, auch am Kopf und im Nackenbereich stellten wir mehrere alte Wunden und Vernarbungen fest. In ihren ersten Stunden auf Butenland wäre sie fast im nicht allzu tiefen Wassernapf ertrunken, weil sie kurz ohnmächtig wurde und auch nicht durch das Wasser wieder aufwachte.

Es ist schier unglaublich, aber auch sehr motivierend, wie dieses Huhn dann wieder aufgeblüht ist, die Karriereleiter in ihrer Gruppe bis nach ganz oben genommen hat und auch schnell wieder wie ein echtes Huhn mit intaktem Kamm und Gefieder ausgesehen hat. Trotzdem gehörte auch leider sie zu den Tieren, denen der Mensch von Anfang an eine extrem kurze Lebenserwartung angezüchtet hat. Wir können uns nur damit trösten, dass wir ihr wenigstens 1 1/2 Jahre ein Hühnerleben schenken durften, wie es jedes dieser Lebewesen in einer anständigen Welt eigentlich verdient hätte. Sie kam mit 15 Monaten und lebte über 14 Monate auf unserem Hof, also ist sie fast doppelt so alt geworden, wie ihr die widerliche Industrie eigentlich zugestanden hat. Ein mehr als schaler Trost. Und jetzt müssen wir direkt zu Oma Hanni, die auf der Weide festliegt und ebenfalls um ihr Leben kämpft. Die Arbeit auf einem Lebenshof ist emotional eine Achterbahnfahrt, momentan befinden wir uns anscheinend in einer ganz tiefen Schlaufe.

Für Aggi:
https://www.youtube.com/watch?v=Jus6JxYMHD8

 

Martin
(* 03.09.2005 † 12.03.2024)

Wir mussten heute Nachmittag Martin von unserem Tierarzt erlösen lassen. Er ist gestern gestürzt und heute wurde ein Adduktorenabriss diagnostiziert. Bei einer Zerrung oder einer Entzündung hätte es noch Behandlungsmöglichkeiten gegeben, die existieren bei einem kompletten Abriss leider nicht. Tragischerweise geschah der Unfall während der Blutuntersuchung, die alle Rinderhalter per Gesetz einmal im Jahr durchführen müssen. Da ist die Herde immer doppelt aufgeregt, es entsteht Streß ohne Ende und es kommt verstärkt zu Rangeleien und diesmal leider auch zu einem Sturz. Es ist so bitter, dass sogar Lebenshöfe diese Abnahmen regelmäßig durchführen müssen, obwohl die Tiere den Hof nie mehr verlassen müssen und ihren Ruhestand komplett dort verbringen. Aber was bringt es jetzt, sich über Behördenwahnsinn aufzuregen, das holt Martin leider auch nicht zurück.

Abgesehen von dieser völlig unnötigen Todesursache und der gerade selbstverständlich überwältigenden Traurigkeit kann man aber sehr versöhnt auf das Leben von Martin zurückschauen und das werden wir sicher auch tun, sobald der Verlust nicht mehr ganz so weh tut wie momentan. Martin wurde 18 Jahre alt, was den Altersrekord für Ochsen auf Butenland stellt und wirklich sehr erstaunlich ist. Er wurde sogar direkt im Kuhparadies geboren, weil sich seine Mama Martina mit einem ausgebüxten Nachbarbullen vergnügt hat. Das unermessliche Leid der Tierindustrie war Martin deshalb immer fremd, sein Problem war zum einen seine Mama, die das Gegenteil einer Helikoptermutter gewesen ist. Sie hat ihn 12 Monate großgezogen, eine Leistung, die wir auf keinen Fall schmälern wollen, aber dann drückte sie ihm die Stallschlüssel in die Klaue und fortan musste der junge Ochse alleine klarkommen. Was er allerdings super schaffte, schon bald hatte er einen festen Freundeskreis in der Herde und auch die vielen Tanten und Onkel auf den Weiden unterstützten seinen Junggesellenhaushalt, wo sie nur konnten.

Zum anderen nannte er auch einen ganz speziellen Hornwuchs sein Eigen, denn der mächtige Kopfschmuck wuchs bei ihm aus einer Laune der Natur heraus nach innen. Das hat ihn aber nie behindert und wir mussten auch nur kürzend eingreifen, wenn die Hörner drohten, auf seine Stirn zu drücken. Ansonsten verschaffte ihm dieser Umstand nur einen unverwechselbaren Look. Überhaupt merkte man ihm an, dass er nie mit unbehaglichen Situationen konfrontiert wurde und immer zufrieden war. Böse Zungen unterstellten ihm sogar eine ziemliche Softie-Einstellung, aber das ist erstens nicht mal ansatzweise eine Beleidigung und zweitens konnte sich Martin durchaus auch durchsetzen, wenn es um Rangordnungskämpfe ging. Er wollte das nur sehr selten, weil er ein sehr lieber Kerl war, keine Bühne brauchte und einfach 18 Jahre lang in sich ruhend sein Ding gemacht hat. Welches Rind kann das schon über sich muhen?

Wir werden dich vermissen, Schatz, gleichzeitig bist du aber auch ein Beispiel dafür, warum wir uns hier täglich den … Popo aufreißen. Nämlich zum einen, um Tieren mit unfassbarer Leidensgeschichte ein zweites Leben in paradiesischen Umständen zu ermöglichen und sich auf dem Weg ein bißchen für die Grausamkeit des größten Teils der Restmenschheit zu entschuldigen, zum anderen aber auch, um den raren Ausnahmen wie Mattis, Trine und Martin von Anfang bis zum Ende eine Existenz zu schaffen, wie sie der liebe Rindergott eigentlich ursprünglich vorgesehen hat. Und das ist uns bei dir sicher gelungen, Martin, oder? Wir sehen uns irgendwann hinter dem Regenbogen, hab bitte bis dahin deine Butenländer hin und wieder im Blick.

Für Martin:
https://www.youtube.com/watch?v=1TLANYvPGPE

Lui
(* ? † 22.02.2024)

Manchmal ist der Alltag auf einem Lebenshof einfach nur zum Weglaufen, um irgendwo heulend zusammenzubrechen. Da postet man als erste Morgenaktion ein schönes Bild, schreibt einen lustigen Text dazu und geht dann einfach durch die Tür nach draußen, um die anderen Butenländer zu begrüßen. Aber schon nach zwei Schritten kommt ein total niedergeschlagener Jan einem entgegen, vermerkt nur kurz, dass ihm gar nicht zum Lachen zumute ist und keine Minute später steht man vor dem toten Lui, den sich in der letzten Nacht der Fuchs, der Waschbär oder ein anderer Räuber, auf den die Bisswunde passt, geholt hat. Und schon bricht die heile Morgenwelt komplett zusammen und man starrt nur noch geschockt vor sich hin.

Lui war noch keinen Monat auf dem Hof und ist erst vorgestern mit seiner eigens für ihn dazugeholten Partnerin Luise ins gemeinsame Außenglück gestartet. Anders als die Hühner und Gänse kann man die Pfauen nicht jede Nacht in einen Stall holen, denn diese Tiere übernachten auf Bäumen, Dächern und anderen hohen Außenbereichen. Das klappt eigentlich auch ganz hervorragend, weil sie bei Gefahr sehr schnell wegflattern können. Lui war da allerdings etwas gehandicapt, da ihm während einer Krankheitsbehandlung die Federn an eine Flügel leicht gestutzt werden mussten und diese noch nicht richtig nachgewachsen waren. Gleichzeitig ist er aber auch schon auf seinen Baum gezogen, nur reichte es wohl von der Schnelligkeit her nicht, um dem Nachtjäger auszuweichen. Diesem kann man noch nicht mal einen Vorwurf machen, denn so ist eben die Natur und ihre oft sehr brutale Nahrungskette.

Kurz haben wir auch überlegt, ob sich Pfaue nicht in unser möglichst barrierefreies Konzept eingliedern lassen, aber das wurde schnell in die Schublade „Unsinn“ abgelegt. Erstens können wir es Luise nicht antun, von nun an alleine über den Hof zu flattern, und zweitens leben auch unsere Stockenten völlig frei auf dem Hof und werden deshalb Verluste durch Predatoren durchaus kennen. So sehr man sich auch freut, wenn eine Fuchsmama mit ihren Jungen über den Kuhdamm schlendert, so sehr muss man sich auch bewusst sein, dass sich diese Wildtiere nicht vegan ernähren werden. Was natürlich im Moment nicht mal ansatzweise ein Trost ist, aktuell sind wir einfach fassungslos, dass die Lovestory zwischen Lui und Luise so grausam enden musste. So schließt dieser Text, wie er angefangen hat: Manchmal ist der Alltag auf einem Lebenshof einfach nur zum Weglaufen, um irgendwo heulend zusammenzubrechen. Was der Autor nun auch wieder tun wird. Wir sehen uns irgendwann in einer gerechteren Welt, Lui-Schatz, achte von oben ein bißchen auf deine Luise.

Für Lui:
https://www.youtube.com/watch?v=ZqtyQuXo9zM

„Beyond the door there’s peace I’m sureAnd I know there’ll be no moreTears in heaven
I must be strong and carry oncause I know I don’t belonghere in heaven.“

Jette
(* 13.05.2012 † 09.02.2024)

Wir mussten gerade Jette von unserem Tierarzt erlösen lassen. Sie kam schon 2015 mit Klauenproblemen auf unserem Hof an. Ihr ehemaliger Betrieb wurde geschlossen, weil der Besitzer ein Tierhalteverbot vom Veterinäramt auferlegt bekam. Man mag sich gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen Jette die ersten 3 1/2 Jahre ihres Lebens verbringen musste, denn so ein Verbot wird in viel zu wenigen Ausnahmefällen ausgesprochen. Dementsprechend krass muss die Quälerei für Jette und ihre Leidensgenossen gewesen sein.

So erhielt sie als Andenken an diese grausame Zeit eben auch die fast chronischen Probleme mit den Klauen, an das sie auch immer wieder auf Butenland erinnert wurde. Sie war eine der Damen, die wir regelmäßig zur Pediküre bitten mussten, 2022 gipfelte das Ganze darin, dass ihr eine Klaue teilamputiert wurde. Das allein war natürlich schon ein schwerer Schlag für unseren Schatz, trotzdem hat sie gelernt, den Fuß weniger zu belasten und so noch 2 schöne Jahre auf Butenland zu verbringen.
In den letzten Tagen bemerkten wir aber verstärkt, dass sie nicht mehr richtig auftreten konnte und vor allem auf Beton ein schmerzfreies Laufen nicht mehr möglich war. Der sofort herbeigerufene Tierarzt verschrieb diverse Medikamente, die aber leider keinerlei Wirkung zeigten, was schon ein schlechtes Zeichen war. Heute kam sie nochmal in den Klauenkippstand und leider konnte der Doktor nur noch die Diagnose stellen, dass auch die verbliebene Klauenhälfte sich hoffnungslos entzündet hatte. Dort wäre eine komplette Amputation nötig gewesen, so etwas wäre für ein Rind aber sowieso ein Todesurteil.
Das rinderspezifische System der vier Mägen ist viel zu kompliziert, als dass eines dieser Tiere längere Ruhephasen in unstabiler Seitenlage absolvieren könnte. Ein ungeheuer hoher Prozentsatz unserer Rinder ist daran verstorben, dass sie entweder festgelegen haben oder aus anderen Gründen nicht mehr aus eigenen Kräften in den aufrechten Stand kommen konnten. Prothesen für Kühe wurden leider auch noch nicht erfunden, so blieb uns nur noch der schmerzhafte Abschied von einem weiteren Familienmitglied.
Jette wäre im Mai 12 Jahre alt geworden und hinterlässt ihre 8jährige Tochter Jule. Genauso lange, also 8 Jahre, war Jette auch auf unserem Hof, denn bei der Übernahme im Dezember 2015 war Julchen gerade mal eine Woche alt. Sie konnte also ihr Kind erziehen und musste es nie abgeben, ein Glück, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, aber trotzdem viel zu wenigen Rindern ermöglicht wird. Wenn wir irgendwann wieder aufhören können zu weinen, sollte das (hoffentlich) ein gewaltiges Trostpflaster sein.
Für Jette, weil wir sie so gerne noch ein Stück weiter getragen hätten:
„Deine Beine tragen dich nicht, wie sie sollten, so oft gehen die, die noch nicht weggehen wollten,
und ich weiß, ich weiß und ich ertrag es nicht, halt dich bei mir fest, steig auf, ich trage dich,
ich werde riesengroß für dich, ein Elefant für dich, ich trag dich meilenweiter über’s Land.
Und ich trag dich so weit, wie ich kann, ich trag dich so weit, wie ich kann,
und am Ende des Wegs, wenn ich muss, trage ich dich,
trag ich dich über den Fluss.“

Rosa Mariechen
(* 26.04.2012 † 04.12.2023)

Wie setzt man einen Trauertext auf, wenn einem gerade der Boden unter den Füßen weggerissen wurde? Keine Ahnung, aber leider muss es jetzt passieren, da wir auch in den schwärzesten Stunden auf dem Hof transparent bleiben wollen. Und tatsächlich ist die Überschrift nicht nur ein böser Traum, unsere geliebte Diva wurde vor knapp einer Stunde vom Tierarzt erlöst. Der uns sogar ermahnen musste, weil wir Mariechen partout nicht gehen lassen wollten. Sogar jetzt ist das Ganze noch komplett surreal, zu sehr war der Hof mit dieser Galionsfigur verknüpft.

Aber trotzdem ist es wohl wahr und wenn wir ehrlich sind, war es noch nicht mal ein Abschied aus heiterem Himmel. So alt wie Rosa Mariechen ist noch kein Hausschwein auf Butenland geworden, Else wurde 9, Erna 10 Jahre alt. Bei Minischweinen ist das etwas anderes, da bricht gerade Eberhard alle Altersrekorde. Aber bei Mastschweinen liegt die Lebenserwartung grundsätzlich niedriger. Zumal Rosa Mariechen durch die gnadenlose Zucht auch schon an der Bananenkrankheit im Rückengrat gelitten hat, als sie auf den Hof kam. So hatte sie gerade in den letzten Jahren schon immer mit Gelenkproblemen zu kämpfen, vor einem halben Jahr war das sogar richtig knapp und wir hätten damals schon fast die schwierigste Entscheidung auf einem Lebenshof getroffen. Seit Wochen mehrten sich stetig diese Probleme und die Diva brauchte immer länger, um überhaupt aus dem Liegen hochzukommen. Seit dem Wochenende stand sie dann nur noch zum Essen auf und ist nicht mehr aus dem Stall gegangen. Am Sonntag hat sie auch das eingestellt und wir mussten ihr das Futter bringen. Nicht mal für Ananas richtete sie sich noch auf, weil sie ihre Gelenke gar nicht mehr belasten konnte und die beiden Hinterbeine sogar gelähmt waren. Damit sie über Nacht nicht auskühlt, haben wir sie gestern Abend mit Stroh bedeckt, da ist am Morgen nicht ein Halm verrückt worden, sie lag also die ganze Nacht bewegungslos. Wie sehr haben wir heute auf einen letzten Versuch mit Schmerzmitteln und eine anschließende weihnachtliche Wunderheilung gehofft, aber diese Hoffnung hat uns der Tierarzt dann in einem sehr ernsten Gespräch genommen. So blieb uns nur noch der letzte Schritt in diesem Albtraum. Angeblich ein Freundschaftsdienst, selten hat ein Wort schaler geklungen als hier.

Im Sommer des Jahres 2012 erreichte die wundervollste Sau in diesem Universum als kleines schwer mitgenommenes Schweinchen Butenland. Mutige Tierrechtler hatten Mariechen als zwei Monate altes Ferkel in einer Mastanlage gefunden. Dort lag sie vergessen in einer Ecke, der Kopf war bereits von Ratten angefressen worden und in den Wunden tummelten sich Maden. Zusätzlich litt Mariechen auch noch an einer Lungenentzündung. Wäre sie nicht umgehend in eine Tierklinik gebracht und dort von Spezialisten behandelt worden, dann hätte es die folgenden 11 Jahre niemals gegeben. Und was war diese Zeit für ein Triumphzug. Am Anfang wollte Rosa eigentlich Kuh werden und sie lief öfter unter den Rindern mit. Von Anfang an eroberte sie alle Menschenherzen im Sturm, konnte sich aber nie für Artgenossen erwärmen. Mit Prinz Lui und Rudi konnte sie gar nichts anfangen, von Erna und Else mussten wir sie sogar per Trennwand separieren, da die Diva keine Statisten in ihrem Hollywood-Leben duldete. Winfried und Eberhard legten sich sogar anfangs in ihr Bett, was selbstverständlich auch nicht unbedingt auf Wohlwollen bei ihr stiess. Selbst Frederik wurde am Anfang sehr harsch zurechtgewiesen, ihre große Liebe wurde er nur, weil er sich so hartnäckig gezeigt hat und so nach Monaten das Herz der Diva doch noch erobern konnte. Das Herz, das nun aufgehört hat zu schlagen und die menschlichen Herzen auf dem Hof dadurch restlos gebrochen hat. Etwas Trost liegt womöglich in der Tatsache, dass sie nun keine Schmerzen mehr hat und heute auch den ganzen Tag sehr friedlich gewirkt hat, als hätte sie sich bereits mit dem Abschied arrangiert. Auf dem Status ist auf dem Hof leider niemand. Hach Mariechen, Danke für die wundervolle Zeit, Danke, dass du trotz deiner Vorgeschichte so lange unser Leben bereichert hast und Danke, was du durch deine reine Präsenz für die Tierrechte auf dieser Welt getan hast.

Wir veröffentlichen diesmal kein Trauerlied, sondern ein Video von Mariechen, das wir gestern abend aufgenommen haben. Auf der einen Seite sieht man dort leider sehr gut, dass sie ihre Beine gar nicht mehr belasten konnte, auf der anderen Seite wird aber auch klar, was für ein Loch diese bezaubernde Persönlichkeit hier hinterlassen hat. Alle Rechtschreibfehler in diesem Text sind einem doch sehr dichten Tränenschleier vor den Augen geschuldet.
https://www.youtube.com/watch?v=bAo1U-PTG44

Emil
(* 27.02.2015 † 10.11.2023)

„Und die Seele unbewacht will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht tief und tausendfach zu leben.“

(Hermann Hesse)

Wir haben gerade nach Absprache mit unserem Tierarzt Emil erlöst. Leider hat er schon seit Wochen immer mehr abgebaut und lag in den letzten 10 Tagen auch schon zweimal fest. Zwar konnten wir ihn jedesmal wieder aufrichten, aber bei Rindern ist so etwas immer ein Alarmsignal. Als er dann vor 2 Tagen auch noch unglücklich bei einer Rangelei mit Goofy gestürzt ist, ahnten wir bereits Schlimmes. Zwar haben wir ihn noch von den anderen Rindern separiert und hofften auf ein kleines Wunder, aber weil er danach nicht mehr aufgestanden ist, nur noch in einer instabilen Bauchlage ruhte und sich von uns auch nicht mehr helfen liess, konnten wir ihm heute gegen 20.30 Uhr nur noch den letzten Freundschaftsdienst erweisen.

Emil ist 8 Jahre Jahre alt geworden und war fast genauso lange ein Butenländer. Nur die ersten Wochen seines Lebens musste er woanders verbringen und die waren wirklich turbulent für das 11. Kalb der schon länger verstorbenen Kuh Lenchen. Als wir diese freundliche Dame übernommen haben, erfuhren wir zufällig, dass auch ihr letztes Kind, also Emil, noch auf dem Hof lebte. Dementsprechend waren wir sehr daran interessiert, diese Familie gemeinsam bei uns aufzunehmen, doch leider verkaufte der Bauer trotz bereits gemachter Zusage an uns Emil weiter. Somit begann ein echtes Wettrennen mit der Zeit. Zum Glück haben wir das durch unsere Hartnäckigkeit gewonnen und konnten Lenchen nach Anfragen bei 2 Händlern und sogar einem Mäster wenigstens mit ihrem letztgeborenen Kind nach ein paar Wochen harter Recherche wieder zusammenführen. Aufgrund dieser Detektivarbeit erhielt Emil auch seinen Namen, angelehnt an das Kästner-Buch „Emil und die Detektive“.

Wir sind uns sicher, dass Lenchen ihr einziges Kälbchen, das sie als Mutter großziehen durfte, in Empfang genommen hat und die kleine Familie nun wo auch immer wiedervereint ist. Hoffentlich endet das Jahr 2023 in Sachen Todesfälle damit, denn es war bei den Abschieden eines der härtesten, das Butenland je erlebt hat. Natürlich ist uns bewusst, dass wir ein Tieraltersheim führen, aber trotzdem ist dasmomentan alles sehr, sehr kräftezehrend.

„Langsam graut der Morgen, die Nacht sie will es so,
du bist auf dem Weg ins Land der Freiheit irgendwo,
es war ein schwerer Abschied, doch war uns lang bewusst,
es kommt einmal der Tag, an dem du weiterziehen musst.
Auch wenn ich jetzt traurig bin, denke ich daran,
was werden wir erst feiern, wenn ich nachkomm irgendwann.“

Omic Brakelmann
(* ? † 23.10.2023)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“
(Alan Curtis)Wir mussten gestern Abend Omic Brakelmann durch unseren Tierarzt erlösen lassen. Die Befürchtung, die seit Monaten wie eine dunkle Wolke über uns gehangen hat, ist jetzt also eingetreten. Was haben wir tagtäglich für und mit diesem Hund gekämpft, jeder Morgen war eine Glückslotterie, mal mit gutem Ausgang, so dass unser lieber Opa fast schon fit durch den Tag ging, mal mit besorgniserregendem Ergebnis, weil Omic entweder gar nicht aufstehen wollte oder in seinem Alltag völlig verloren war. Am Wochenende hat er zum ersten Mal überhaupt gekrampft und kam da für Minuten gar nicht heraus, er lief auch verstärkt immer und immer wieder gegen Hindernisse, weil er sämtliche Koordinationsfähigkeiten verloren hatte, so dass uns nichts anderes mehr übrig blieb, als den schweren Weg zu gehen, zu dem uns eigentlich seit Wochen unser gesamtes Umfeld geraten hatte. Wie sehr haben wir gehofft, dass nochmal die guten Tage vorbeischauen würden, aber dieser Krampf sah auch so quälend aus, deshalb mussten wir schließlich auch diesen Kampf verloren geben und konnten unserem Herz nur noch einen Abschied ohne jede Schmerzen im Kreis seine Lieben gewähren.Omic kam im Juni 2021 nach Butenland, sein Alter konnte nur geschätzt werden, bei der Untersuchung durch unseren Tierarzt wurde es auch direkt nach oben gesetzt. Offiziell ist er mit 12 Jahren von uns gegangen, es könnte aber auch ohne Weiteres sein, dass er 15, 16 Jahre alt war. Großgeworden ist er auf den Straßen Rumäniens, wo er sich auch direkt einige schmerzhafte Andenken abgeholt hat. Er war komplett taub und auf einem Auge blind, die Vermutung ging dahin, dass er starke Schläge oder Tritte in seinem Vorleben erleiden musste. Was sehr gut sein kann, wenn man bedenkt, wie wenig angesehen Straßenhunde in manchen Erdregionen sind. Auf Butenland blühte er trotzdem richtig auf und hatte auch mit unserem unvergessenen Puschek einen starken Partner an seiner Seite, an dem er sich komplett orientierte.Dementsprechend war der Abschied von unserem ersten Hofleiter ein Schock für den kleinen Engel, er versteckte sich tagelang hinter der Heizung und wollte nichts mehr essen. Dementsprechend schnell vergaben wir die Hofleiterstelle an Sir Archie, an dem sich Omic dann auch schnell wieder aufrichtete und erneut sein gehörloses und nur noch einäugig sichtbares Leben in Angriff nahm. Die Demenz begleitete ihn von Tag eins an, anfangs machte sie sich aber nur dadurch bemerkbar, dass er seinen Pekinesenpartner aus dem Auge verlor, weil dieser zu schnell war, dann komplett vergass, durch welche Tür dieser verschwunden war und entsprechend überfordert einfach auf der Stelle stehen blieb. In seinen letzten Monaten mussten wir dann fast stündlich kleine Pippiseen aus unserer Küche wischen, weil die Verbindung Toilette gleich draußen einfach nicht mehr bei Omic verankert war. Irgendwann gingen auch die langen Nächte los, die wir mit ihm durchwacht haben, weil er keine Ruhe fand und orientierungslos umherwanderte. Die Punkteliste könnte jetzt noch erweitert werden, was aber sinnlos wäre, da wir uns im Moment nur wünschen, nochmal in Pippi auszurutschen, nochmal eine Nacht zum Tag zu machen, nochmal den kleinen Körper hochzuheben und an einem Hindernis vorbeizusetzen oder nochmal in der Nacht hochzuschrecken, weil Omic über Minuten monoton in den Raum bellt. Leider alles vorbei. Was bleibt ist die Gewissheit, dass wir ihm mit unserer Entscheidung den letzten Gefallen getan haben und er auf Butenland definitiv die zwei besten Jahre seines unbekannt langen Lebens verbracht hat. Aber das ist im Moment noch so unerträglich schal.Für unser Brakelmännchen:
https://www.youtube.com/watch?v=Jus6JxYMHD8„Lass nun ruhig los das Ruder,
dein Schiff kennt den Kurs allein,
du bist sicher, Schlafes Bruder
wird ein guter Lotse sein.Lass nun Zirkel, Log und Lot
getrost aus den müden Händen,
aller Kummer, alle Not,
alle Schmerzen enden.Heimkehren in den guten Hafen
über spiegelglattes Meer,
nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen,
nun ist Frieden ringsumher.Und das Dunkel weicht dem Licht,
mag es noch so finster scheinen,
nein, hadern dürfen wir nicht,
doch wir dürfen weinen.“


Dina

(* 12.08.2008 † 01.10.2023)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“
(Alan Curtis)Wir haben gerade unsere Dina vom Tierarzt erlösen lassen. Am späten Freitagabend fanden wir sie in einer kleinen Mulde auf der Weide, aus der sie selber nicht mehr herauskam. Deshalb brachten wir sie nach Hause in den Stall, aber auch hier konnte sie sich nach unserer Aufstehhilfe nicht aus eigenen Kräften auf den Beinen halten und sank immer wieder zusammen. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte weder Schwellungen noch Frakturen feststellen, deshalb lautete die Diagnose „Orthopädische Blockade“.Dina bekam unter anderem Cortison ins Rückenmark gespritzt, aber schon am Freitag war unser Arzt, Leiter einer Tierklinik und somit eine absolute medizinische Koryphäe, skeptisch. Wir wollten Dina aber unbedingt noch eine Chance geben. Leider baute sie über den Samstag aber immer weiter ab, als wir sie in der Nacht zum Sonntag nochmal gemeinsam bewegen wollten, machte sie schon gar nicht mehr mit. Dadurch wurde diese Hilfe dann fast unmöglich, denn Dina brachte über 800 Kilogramm auf die Waage. Bei so einem Gewicht stößt sogar unser Hoftrac an seine Grenzen und man kann es nur bewegen, wenn die Patientin zumindest etwas mitarbeitet. Dina bewegte allerdings nur noch ihren Kopf und lag ansonsten ununterbrochen auf mittlerweile zwei gelähmten Beinen. Eine Katastrophe für jedes Rind, denn diese Tiere dürfen aufgrund ihrer komplizierten Pansenfunktion nicht über Stunden in einer Seiten- oder unstabilen Bauchlage verbringen. Sie sonderte auch keinen Kot mehr ab, einfach weil wohl im Unterleib gar nichts mehr stattfand.Bei unserem 15jährigen Schatz kam noch hinzu, dass sie eine wilde Mischung aus Fleisch- und Milchrasse war. So hatte sie immer mit ihrem Gewicht zu kämpfen, das als Fleischrasse viel zu schwer für die Knochen einer Milchrasse war. Ein Problem, mit dem auch ihr Sohn Mattis zu kämpfen hat und das unter anderem mit sehr knubbeligen Beingelenken ausdrückt, weil er sein Gewicht nicht richtig tragen kann. Auch die Organfunktionen sind größtenteils selbst für renommierte Ärzte ein Fragezeichen, einfach weil der Mensch gnadenlos Frankenstein nacheifern musste und seinen Tieren sowieso kein langes Leben prognostizierte, während er mit Reagenzgläsern Barmixer spielte.Leider ist eine Kuh kein Hund, den man in solchen Situationen noch in einen Rolli setzen, auf den Arm nehmen oder anders helfen kann. Bei einem Rind, das festliegt und selber nicht mehr an Bewegungen interessiert ist, stoßen selbst Menschengruppen an ihre Grenzen. Wegen der Pansenfunktion kann man dem Tier auch nicht unbegrenzt Zeit in einer unstabilen Bauchlage geben, zumal es sich auch schnell wundliegt. Also konnten wir nichts mehr für Dina tun und mussten uns schweren Herzens doch dem Rat unseres Tierarztes beugen, da wir diesem Experten sowieso immer blind vertrauen können und aufgrund seiner Einschätzung schon den ganzen Samstag über ein mehr als schlechtes Gefühl in der Bauchgegend hatten. Dina hinterlässt ihr Riesenbaby Mattis, um das wir uns jetzt verstärkt kümmern müssen, denn die beiden waren ein eingeschweißtes Team, das fast nie einzeln angetroffen wurde. Run free, liebe Dina, und hab trotzdem noch ein Auge auf deinen ÖdiMUH, wo immer du jetzt auch bist.Für Dina:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA
„Lege ihn hin deinen süßen und müden Kopf,
die Nacht ist gekommen, du bist am Ende deiner Reise.
Schlaf jetzt und träume von denen, die vor dir waren,
sie rufen von einer weit entfernten Küste.
Sag nicht, dass wir jetzt zum Ende gekommen sind,
weiße Strände rufen,
du und ich werden uns nochmals treffen
und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“

Martina
(* 15.04.2002 † 14.09.2023)

„Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man durch den Tod nicht verlieren.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Der heutige Tag hielt noch eine sehr traurige Nachricht für uns bereit, denn wir mussten unsere Martina gehen lassen. Wir hatten sie schon in den letzten Wochen mehrmals wieder aufgerichtet, weil sie festlag. Das war auch heute der Fall, aber leider hat sie es im Gegensatz zu den letzten Malen nicht mehr geschafft, selbstständig stehen zu bleiben. Sobald wir ihr wieder in die aufrechte Position geholfen haben, machte sie zwei, drei Schritte und brach erneut zusammen. So etwas ist immer das Signal, dass die Zeit zum Abschied nehmen gekommen ist, denn alles andere wäre nur noch Quälerei.

Martina war mit ihren 21 1/2 Jahren nicht nur die älteste Kuh auf dem Hof und hat diesen Status nun Hanni überlassen. Gleichzeitig stirbt mit ihr auch die letzte von den Kühen, die damals mit Jan den Hof gegründet haben. Butenland ist ja entstanden, als Jan seinen Milchbetrieb eingestellt und den Kühen versprochen hat, dass sie von nun an ohne Ausbeutung auf dem Hof leben dürfen.

Gleichzeitig ist das aber auch ein bittersüßer Abschied, denn gestorben ist unsere Seniorin an Altersschwäche. Zwar hatte sie auch einen Tumor, aber von dem liess sie sich nicht das Leben wegnehmen und hat ihn irgendwo jetzt auch besiegt. Und wenn jemand geht, weil er ein erfülltes Leben hatte, sich das mit beiden Händen bzw. allen vier Klauen genommen hat und dadurch einfach müde wurde, dann ist das immer der schönste Tod, den man haben kann. So ist auch Martina nach über zwei Jahrzehnten im Paradies schmerzlos und friedlich weitergezogen. Da gibt es wirklich schlimmere Todesarten, so sehr auch jeder Abschied schmerzt. Martina interessiert das alles sowieso nicht mehr, denn sie ist nun schon bei Magda, Isolde, Alwine und all ihren anderen Freundinnen, die vor ihr gegangen sind. Richtig gestorben ist man sowieso erst, wenn man vergessen wird, deshalb wird auch Martina in unseren Herzen unsterblich werden.

Für Martina:
https://www.youtube.com/watch?v=lRVTVB94zTg
Weil du das Licht nur brauchst, wenn es schwach leuchtet,

die Sonne nur vermisst, wenn es anfängt zu schneien,
nur weißt, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
 
Nur weißt, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst,
die Straße nur hasst, wenn du dein Zuhause vermisst,
nur weißt, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du hast sie gehen lassen.“

Gwenny
(* ? † 19.07.2023)

„Und die Seele unbewacht will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht tief und tausendfach zu leben.“
(Hermann Hesse)

Wir fanden unsere Gwenny heute tot im Gänsestall. Schon seit Tagen lief sie nur noch langsam über den Hof und interssierte sich auch kaum mehr für ihr Essen und ihr Trinken. Die Vogeltierärztin konnte nichts feststellen und bereitete uns schon darauf vor, dass Gwenny ein sehr stolzes Alter erreicht hat und natürlich auch Tiere an Altersschwäche sterben können. Aber trotzdem hat uns der Abschied geschockt, gerade weil wir mit dieser Geschwindigkeit dann doch nicht gerechnet haben. Tröstlich ist allerdings, dass unser Schatz wohl einfach nicht mehr aufgewacht ist, denn in ihrer Umgebung fehlten alle Anzeichen eines Todeskampfs.

Im Januar 2022 ist Gwenny auf unseren Hof gekommen und wurde schon damals auf 15 Jahre geschätzt. Ein befreundeter Lebenshof hat sie an uns vermittelt, denn als dort die vorletzte Gans gestorben ist, sollte Gwenny nicht alleine bleiben. Das war im Vorfeld mit etwas Unsicherheit verbunden, da unser Ganter Hope bisher immer nur Nicoletta und Amanda (beide leider schon verstorben) akzeptiert und sich Zuwachs im Gänsewachdienst sehr vehement verbeten hat. Aber da waren alle Sorgen völig unnötig, denn die Zusammenführung lief mehr als friedlich ab. Gleich am ersten Tag im Stall wurde Gwenny von ihren drei Artgenossen so stürmisch wie freundlich begrüßt und im Anschluß wurde ihr direkt unter lautem Freudengegacker der gesamte Hof gezeigt.

Da hatte sich also ein Quartett gesucht und gefunden, von dem jetzt nur noch Hope übrig geblieben ist. Über ihn müssen wir uns auch Gedanken machen, denn das er nicht mehr mit anderen Gänsen vergesellschaftet werden möchte, hat er schon nach Nicolettas Tod gezeigt und Gwenny ab diesem Zeitpunkt nur noch geduldet und nicht mehr groß beachtet. Es mag also sein, dass Hope seinen Ruhestand nun ganz alleine bestreitet. Wobei das ja sowieso nicht für seine drei Schutzengel Nicoletta, Amanda und Gwenny gilt, die bestimmt auch noch von wo auch immer ein Auge auf ihn haben.

Für Gwenny:
Wenn du auf mich wartest, dann werde ich zu dir kommen
Obwohl ich so weit gereist bin
Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen
Wenn du an mich denkst, Wenn du mich einmal in all der Zeit vermisst
Dann werde ich zu dir zurück kommen
Ich werde zurück kommen und den Platz in deinem Herzen füllen.

Magda
(* 01.04.2002 † 26.04.2023)

„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen,
die man sehr lange getragen hat, das ist eine gute Sache.“
(Hermann Hesse)

Wir mussten gestern Abend Magda von unserem Tierarzt erlösen lassen. Seid dem Weidebeginn Mitte April lag sie gleich zweimal fest und musste von uns zurück zum Hof transportiert werden. Während sie sich nach dem ersten Mal noch von selber wieder aufrichtete und nach ein paar Erholungstagen im Stall auch wieder langsam auf die Weide lief, zeigte sie sich nach dem zweiten Vorfall sehr desinteressiert an allem und verweigerte auch ihr Essen. Inzwischen haben gerade Jan und Karin ein Gespür für die Signale der Kühe, um sehr sicher festzustellen, wann noch Lebenswille vorhanden ist und wann eine Kuh innerlich schon aufgegeben hat. Letzteres war bei Magda leider der Fall, was auch der Tierarzt bestätigte, so haben wir unserem Schatz ein weiteres Dahinvegetieren erspart. Wir sind immer bereit, für ein Tier mit allen Mitteln zu kämpfen, gleichzeitig gehört es aber auch zu unserer Verantwortung, unnötige Qualen zu ersparen und das Leiden eines Familienmitglieds nicht sinnlos zu verlängern.

Magda war mit ihren 21 Jahren das älteste Rind auf dem Hof. Gleichzeitig hat sie zusammen mit Jan den Lebenshof gegründet, denn sie gehörte zu den Kühen, denen Jan einen unbeschwerten Lebensabend versprach, nachdem er seinen Milchbetrieb aus Gewissensgründen aufgegeben hat. Von diesen Rindern lebt jetzt nur noch Martina, die auch gleichzeitig nun den Altersrekord in der Herde hält. Aus Menschen hat sich Magda nie etwas gemacht, so gehörte sie auch zu den Rindern, die wir nie streicheln durften. Auch die Heutorten, die wir ihr zu jedem Geburtstag kredenzt haben, wurden öfter links liegen gelassen und von den Gästen gefuttert. Sowohl ein Mittelpunkt als auch eine menschliche Freundschaft hatten für unsere Magda eben nie Priorität. Stattdessen festigte sie ihren Freundeskreis auf der Krankenweide, den sie auch bis zuletzt genossen hat. Im Rückblick kann man einfach sagen, dass Magda unterstrichen hat, wie unterschiedlich die Alltagsmodelle sind, die in unserer Familie ausgelebt werden können. Wir werden unsere Grande Dame auf jeden Fall immer in guter Erinnerung haben, denn wer braucht schon Streicheleinheiten, wenn er auch von weitem eine bezaubernde Kuh erleben darf, die nach ihrer Fasson glücklich ist? Liebe Magda, Jan hat 21 Jahre lang sein Versprechen gehalten, dir ein langes und freies Leben zu ermöglichen. Nun komm gut bei Chaya und all deinen anderen Freundinnen an und genieße deine dritte oder vierte Reihe im ewigen Kreis deiner dortigen Lieben.

Für Magda:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA
„Lege ihn hin deinen süßen und müden Kopf,
die Nacht ist gekommen, du bist am Ende deiner Reise.
Schlaf jetzt und träume von denen, die vor dir waren,
sie rufen von einer weit entfernten Küste.
Sag nicht, dass wir jetzt zum Ende gekommen sind,
weiße Strände rufen,
du und ich werden uns nochmals treffen
und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“

Chaya
(* 18.05.2010 † 02.04.2023)

Chaya ist heute vormittag auf dem Hof für immer eingeschlafen. Seit Wochen stand Jans Schatzi neben sich selbst, röhrte nicht mehr und wirkte apathisch. Der Tierarzt kam seit Wochen regelmäßig zu ihr, bei allen Untersuchungen konnte er aber immer nur Lungengeräusche feststellen, alle anderen Werte waren völlig in Ordnung. Das änderte sich erst bei dem letzten Blutbild, da musste diagnostiziert werden, dass inzwischen fast alle in den tiefsten Keller gerauscht sind. Erst vor wenigen Tagen musste sich der Tierarzt geschlagen geben und uns mitteilen, dass er keine Untersuchungsmöglichkeiten mehr hat. Der Appetit von Chaya ging in der letzten Woche auch immer weiter abwärts, als sie heute morgen dann gar nichts mehr fressen wollte, dachten wir schon, dass wir eine bittere Entscheidung treffen müssen und verständigten den Doktor, um Chaya zu erlösen. Diesen schwersten Gang im Alltag eines Lebenshofs hat sie uns dann aber doch erspart, denn wir fanden sie kurz vor der Ankunft des Arztes bereits tot im Stall. Nur  wenige Minuten vorher kam sie noch zu Jan, stupste ihn an und legte sich hin.

Mit Chaya ist ein großes Stück Butenland für immer gestorben, das ist höchstens noch vergleichbar mit dem damaligen Drama um unser unvergessenes Paulchen. In den letzten Wochen fragte jeder Arzt, jeder Handwerker, jeder Postbote und jeder Besuch, der schon mal auf dem Hof war, wo denn unsere Brüllkuh ist. Viel zu sehr waren alle daran gewöhnt, dass sich Chaya über jede Störung von außen lautstark beschwert und röhrend an der Hofmauer steht. Wenn Techniker unser Windrad reparierten, lief sie stundenlang auf der dazugehörenden Weide umher und kommentierte das Ganze mit Lauten aus dem Jurassic-Park von unten. Gleichzeitig war Chaya aber auch eine sanfte Kuh, die souverän die Herdenleitung inne hatte, die meiste Zeit friedlich in ihrem Freundeskreis ruhte und sich eben nur aufregte, wenn jemand ungefragt diese Harmonie störte. Jan nannte sie sein Schatzi, ein Spitzname, mit dem er keine andere Frau titulierte, eine dementsprechende Welt ist heute für ihn zusammengebrochen. Und auch alle anderen Butenländer werden jetzt schwer an diesem Abschied zu kauen haben, viel zu sehr war unsere Ramboline zu einer unverzichtbaren Butenland-Institution geworden. Selbst diese Abschiedsworte wurden mehrmals gelöscht, einfach weil sie komplett unzureichend wirken. Wie sollte es auch anders sein, denn mit CHaya ist eine unbeschreiblich schöne Seele aus unserer Familie geschwebt und hat ein Loch hinterlassen, das niemand jemals wieder füllen wird. Da muss jede Beschreibung einfach nur schal sein.

Das Abschiedslied kommt direkt von Jan, mit ganz viel Liebe für sein unvergessenes Schatzi:
https://www.youtube.com/watch?v=cioeZhi0gXc

Wenn man Abschied nimmt geht man nach Unbestimmt mit dem Wind, wie die Blätter wehen
Singt ein Abschiedslied, daß sich um Fernweh dreht, um Horizonte, um Salz, um Teer
Wer seine Koffer packt, sucht seinen Platz, hat wie ein Zugvogel nicht mal ein Zuhause
Man läßt vieles hier, Freund, ich danke dir für den Kuß, den letzten Gruß

Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier
Es hat seinen Platz immer bei dir
Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier
Es hat seinen Platz immer bei dir

Wenn es auch noch so sticht, stutz´ die Flügel nicht
Dem der in der Kälte keine Zukunft sieht
Mache einem Vagabund doch das Herz nicht Wund
Fliege ein Stück mit auf seinem Weg
Doch dann laß mich los, sieh die Welt ist groß
Ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot

Ich verspreche dir, bin zurück bei dir, wenn der Wind von Süden weht
Ich sag nicht lebe wohl, dieses Wort klingt hohl, völlig hohl,
Sieh ich weine auch. Tränen sind wie Rauch. Sie vergehen, dieser Käfig macht mich tot

Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier
Es hat seinen Platz immer bei dir
Nie verläßt man sich ganz, irgendwas von dir geht mit
Es hat seinen Platz immer bei mir

Zur Erinnerung an eine einzigartige Charakterkuh:

https://www.youtube.com/watch?v=6Cv8mmyFsc4

https://www.youtube.com/watch?v=PHQswZb6958

https://www.youtube.com/watch?v=n4SoauZmcCo

Jakob
(* 2008 † 16.02.2023)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“
(Alan Curtis)

Wir mussten gestern Jakob in Absprache mit unseren Tierärzten erlösen. Vor 2 Tagen nieste er das erste Mal Blutstropfen, das wiederholte er seitdem bei jeder Mahlzeit. Laut unserer Tierärztin ist das das endgültige Zeichen für ein tumoröses Geschehen und deutet sogar stark auf eine Streuung hin. Dadurch bestand die Gefahr, dass Gefäße zeitnah platzen und er dadurch verblutet. Das wäre sehr schmerzhaft geworden und war durch das Niesen als Alarmsignal akut und unumgänglich. Das wollten wir unserem Schatz ersparen und haben ihn deshalb schweren Herzens auf seinem geliebten Sofa im Kreis seiner Familie gehen lassen.

Jakob wurde 2008 geboren und ist also 15 Jahre alt geworden. Er war ein wirklich kommunikativer Kater, der uns ständig Geschichten vormiaut hat. Im November wurden bei ihm erhöhte Pankreaswerte und Lipase diagnostiziert, im sofort veranlassten Ultraschall gab es aber keine Auffälligkeiten. Trotzdem hatte die Ärztin schon damals den Verdacht auf ein inoperables Lyphom. Eine Behandlung mit Langzeitcortison schlug eigentlich gut an, Jakob zeigte Appetit und nahm sogar wieder zu. Er hat zwar nicht viel gegessen, dafür aber sehr oft kleinere Portionen. Wir haben ihm zu jeder Mahlzeit ganze Buffets zusammengestellt, von denen er sich dann seine Favoriten herauspickte. Vor 2 Tagen trat dann der Bluthusten auf und gestern wollte er auch gar nichts mehr essen. Also mussten wir mal wieder eine bittere Entscheidung ausschließlich im Sinne von Jakob treffen und unsere Befindlichkeiten komplett zurückstellen. Hoffentlich gibt es im Katzenhimmel genug Engel, die du bequatschen kannst, lieber Jakob, ein Sofa nur für dich allein wird im Paradies ja wohl aufzutreiben sein.

Für Jacob:
https://www.youtube.com/watch?v=RmUG1ffgKFw

„Wir nahmen uns vor gemeinsam zu gehen, komme was da wolle
dass wir, falls wir in der Dämmerung vom Weg abkämen
oder wenn wir so laufen und uns die Hand des anderen entgleiten sollte…
…ich auf Dich warten werde,
und sollte ich zurückbleiben – warte auf mich

Wir schworen, Seite an Seite zu reisen
uns gegenseitig zu helfen, im Tritt zu bleiben
Aber jeder Liebende setzt seine Schritte so unterschiedlich…
…doch ich werde auf Dich warten
und sollte ich zurückbleiben – warte auf mich

Jeder träumt von einer Liebe, die beständig und wahr ist
aber Du und ich wissen, was diese Welt uns antun kann
also lass uns unsere Schritte verdeutlichen, damit der andere sie sehen kann…
…und ich werde auf Dich warten
und wenn ich zurückbleiben sollte – warte auf mich“

Nicoletta
(* ? † 26.01.2023)

„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen,
die man sehr lange getragen hat,
das ist eine gute Sache.“
(Hermann Hesse)

Wir haben gestern zusammen mit unserem Tierarzt Nicoletta erlöst. Vor ein paar Wochen fanden wir sie am Boden, während sie aus dem Schnabel blutete. Bei der sofort konsultierten Vogeltierärztin konnte leider nichts festgestellt werden, deshalb war der Verdacht immer ein nicht zu diagnostizierender Tumor. Das Bluten wiederholte sich zwar nicht mehr, aber Nicoletta wirkte desorientiert und ruhte auffallend viel. Auch der zweite Termin bei der Spezialistin brachte keine Diagnose, dafür verschlechterte sich aber das Gangbild von Hopes besserer Hälfte zunehmend und sie lief sogar gegen Hindernisse. Deshalb mussten wir gestern nach Rücksprache mit zwei Tierärzten unseren Schatz gehen lassen.

Nicoletta lebte seit dem 6.12.2012 auf unserem Hof. Pünktlich zum Nikolaustag wurde sie zusammen mit zwei weiteren Gänsen aus einer Mast gerettet und zog ins Butenland. Eine dieser Gänse musste kurz danach erlöst werden, weil ein riesiger Tumor vom Vorbesitzer „übersehen“ wurde, Nicoletta und Nikolaus wurden dagegen getauft und starteten in ihr süßes Leben. Nikolaus konnte es aber leider nur ein halbes Jahr genießen, dann verstarb er an einer Ataxie mit Verdacht auf Hirntumor. Auf unserer Homepage haben wir immer als Gag angegeben, dass Nicoletta und Nikolaus ein Paar waren, aber in der Realität kamen sie nur aus der gleichen Mast und kannten sich vorher gar nicht. Hope, der Nicoletta sofort schöne Augen machte, spannte sie deshalb auch nicht aus, sondern fand in ihr einfach die Liebe seines Lebens. Gänse sind monogame Tiere und schließen deshalb oft Partnerschaften fürs Leben. Aus diesem Grund müssen wir jetzt auch Hope verstärkt beobachten, denn er wird unter dem Verlust noch mehr leiden als die Restfamilie von Nicoletta. Wir hoffen sehr, dass ihm da Gwenny helfen kann, denn zum Glück verstehen sich die beiden ebenfalls hervorragend.

„Las  nun ruhig los das Ruder,
dein Schiff kennt den Kurs allein,
du bist sicher, Schlafes Bruder
wird ein guter Lotse sein.
Lass nun Zirkel, Log und Lot
getrost aus den müden Händen,
aller Kummer, alle Not,
alle Schmerzen enden.
Heimkehren in den guten Hafen
über spiegelglattes Meer,
nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen,
nun ist Frieden ringsumher.
Und das Dunkel weicht dem Licht,
mag es noch so finster scheinen,
nein, hadern dürfen wir nicht,
doch wir dürfen weinen.“

 

Marieke
(* 07.02.2008 † 13.01.2023)

„Und die Seele unbewacht will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht tief und tausendfach zu leben.“(Hermann Hesse)Wir mussten heute Marieke vom Tierarzt erlösen lassen. Gestern lag sie fest und schon da haben wir sie nur mit großer Mühe wieder in den aufrechten Stand bekommen. Leider nur für einen kurzen Moment, denn heute fanden wir sie wieder festliegend im Stall. Marieke ist durch ihre schlimme Vorgeschichte schon immer ein Familienmitglied gewesen, das wir verstärkt im Auge behalten mussten, nicht umsonst gehörte sie zu unserem Krankenstall. Deshalb konnten wir ihr jetzt nur noch in Absprache mit dem Tierarzt den letzten Freundschaftsdienst erweisen, da alles andere Quälerei gewesen wäre.Marieke musste 12 Jahre in einer Anbindehaltung verbringen. Dort war sie eine sogenannte Hochleistungskuh und musste über 120.000 Liter Milch abgeben. Unnötig zu erwähnen, dass sie körperlich sehr mitgenommen war, als sie endlich auf unserem Hof ankam. Das war ein Schicksal, das sie sich mit allen anderen „Turbokühen“ auf Butenland teilte. Auch unsere unvergessene Lady Welle war eine klapperdürre Kuh, der man die gnadenlose Maximalausbeutung bis zu ihrem Tod angesehen hat. Für einen einzigen Liter Milch muss eine Kuh circa 500 Liter Blut durch ihr Euter strömen lassen. Das Herz einer Hochleistungskuh pumpt deshalb am Tag eine fünf- bis sechstellige Literanzahl Blut. Logisch, dass so eine Belastung nicht folgenlos bleiben kann und die Tiere körperlich bis zum Letzten auslaugt. So ist auch Marieke nur 14 Jahre alt geworden und viel zu früh gegangen.Selbst hier auf Butenland hat ihr das Schicksal nochmal übel mitgespielt, denn als sie ihre erste Brunst in Freiheit genießen durfte, ist sie dabei direkt ausgerutscht und hat sich das Becken angebrochen. Glück im Unglück war dabei, dass ihr dieser Unfall auf unserem Hof passiert ist und nicht in ihrem vorherigen Betrieb. Dort wäre das nämlich ihr Todesurteil gewesen, bei uns bekam sie ihre Chance auf Genesung, die ihr danach nochmal die ersten glücklichen 2 1/2 Jahre ihres Lebens in unserem Altersheim bescherte. Was auch daran lag, dass sie trotz Krankenabteilung ihre Weidesaison in vollen Zügen genossen hatte und uns mit ihrem ausgelebten Bewegungsdrang sogar immer wieder überraschte.Besonders rührend war an diesem Unfall, dass sie zuhause bleiben musste und ihre Freundinnen Lisbeth und Oma Lenchen (übrigens auch eine Hochleistungskuh) deshalb ebenfalls auf den Anfang der Weidesaison verzichteten. Und als sie dann nach Wochen doch aufbrachen, kehrten sie völlig untypisch jeden Abend auf den Hof zurück und schauten nach Marieke. Von diesem Trio ist jetzt nur noch Lisbeth übriggeblieben. Aber es bestehen kaum Zweifel, dass gerade sie jetzt zwei besonders engagierte Schutzengel an ihrer Seite hat. Trotzdem werden hier natürlich alle Marieke vermissen. Wir hoffen so sehr, dass die 12 Jahre Hölle wenigstens etwas durch die fast drei Jahre Butenland wettgemacht werden konnten und die Süße unsere Entschuldigung im Namen der Restmenschheit angenommen hat.Für Marieke:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA
„Lege ihn hin deinen süßen und müden Kopf,
die Nacht ist gekommen, du bist am Ende deiner Reise.
Schlaf jetzt und träume von denen, die vor dir waren,
sie rufen von einer weit entfernten Küste.
Sag nicht, dass wir jetzt zum Ende gekommen sind,
weiße Strände rufen,
du und ich werden uns nochmals treffen
und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“

Klara
(* 07.04.2002 † 11.12.2022)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“Alan CurtisWir mussten gerade Klara von unserem Tierarzt erlösen lassen, denn sie lag zum dritten Mal innerhalb weniger Tage fest. Bisher konnten wir sie immer wieder mit Hilfsmitteln aufrichten, heute konnte sie aber nicht mehr selbstständig stehen bleiben und brach immer wieder zusammen. Wir konnten ihr also nur noch den letzten Freundschaftsdienst erweisen, was vor allem Karin völlig aus der Bahn geworfen hat, denn sie musste sich von ihrer besten Freundin auf dem Hof verabschieden.Klara ist 20 Jahre alt geworden und war über 12 Jahre eine Butenländerin. Im Oktober 2010 wurde sie auf unseren Hof vermittelt, ihre vorherige Lebensgeschichte war einfach nur grausam. Laut ihrem Rinderpass hat sie die 8 Jahre vor Butenland in sage und schreibe 6 verschiedenen Ställen zugebracht. Durchschnittlich musste sie also fast jährlich ihren Freundeskreis und die gewohnte Umgebung aufgeben. Außerdem wurden ihr dabei 4 Kinder geraubt, die sie nicht mal nach der Geburt kurz sehen durfte. Sie diente einfach nur dazu, nach der Schwangerschaft ausgemolken und dann in den nächsten Stall verschachert zu werden, natürlich immer verbunden mit stressigen Reisen im Tiertransporter.Im Sommer 2010 fiel sie abgemagert und kraftlos auf einem „Viehmarkt“ vom Hänger. Von da sollte sie in den Libanon verschifft und dort sofort geschlachtet werden, ein Schicksal, das Klara nur erspart geblieben ist, weil eine Tierfreundin ihren Zusammenbruch miterlebte. Diese Dame konnte die darauffolgende Nacht nicht schlafen, hatte sich aber zum Glück Klaras Ohrenmarkennummer gemerkt und konnte sie so am nächsten Tag in der Verladestation finden und freikaufen. Danach verbrachte Klara noch drei lange Monate in Einzelhaltung in einer Verladestation. Dann kam das große Glück: Sie durfte zu uns nach Hof Butenland kommen und hier das richtige Leben entdecken.Von Anfang an lief Klara problemlos in der großen Herde mit. Zu Karins bester Freundin wurde sie, weil sie so eine bescheidene, anspruchslose und liebevolle Kuh war. In der Stallsaison lag sie jedes Jahr in der gleichen hinteren Ecke, nie im Vordergrund, aber immer in der Nähe ihrer Freundinnen. Und dort vor allem glücklich und zufrieden. Was auch der Strohhalm ist, an den wir uns jetzt klammern können: Denn Klara ist nicht nur 20 Jahre alt geworden, die 12 Jahre auf Butenland konnten wir hier das Paradies auf Erden bescheren, das die Süße auch in vollen Zügen täglich genossen hat. Das ist momentan noch ein schaler Trost, trotzdem ist es einer, von dem 99 % der Rinder in der eiskalten industriellen Ausbeutungsmaschinerie nur träumen können. Ach Klara, du ahnst gar nicht, was du für ein Loch gerissen hast. Komm gut auf der Sternenweide an und erobere dir dort deinen Platz in der ganz hinteren Reihe. Du fehlst hier unten jetzt schon unendlich.In Liebe von Karin:https://www.youtube.com/watch?v=lRVTVB94zTg„Du siehst sie, wenn du einschläfst,
aber nie, um sie berühren und zu halten,
weil du sie zu sehr geliebt hast und zu tief abgetaucht bist.Du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet,
vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien,
weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.Weißt nur, dass du glücklich warst,
wenn du dich niedergeschlagen fühlst,
hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst,
weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.Und du hast sie gehen lassen.
Ooooo ooooo oh nein.
Und du hast sie gehen lassen.
Ooooo ooooo oh nein.
du hast sie gehen lassen.“

Trulla
(* ? † 25.10.2022)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“(Alan Curtis)Trulla ist gestern Abend eingeschafen und heute morgen nicht mehr aufgewacht. Der Abschied von unserem Starhuhn hat sich leider schon länger abgezeichnet. Vor einigen Wochen hat sie ein Traumata erlitten, wahrscheinlich ausgelöst durch einen Sturz von der Stange, und konnte danach nicht mehr aus eigenen Kräften aufstehen. Unsere Vogeltierärztin hat sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, sogar ein Hühnerrollstuhl wurde für Trulla besorgt. Zusätzlich haben wir ihr täglich die Beine massiert und die Süße machte sogar ganz kleine Fortschritte, aber trotzdem haben wir diesen Kampf verloren. Man darf dabei nie vergessen, dass Trulla über 5 Jahre alt war, was gerade für ein Hybridhuhn ein biblisches Alter ist. Dazu kommt, dass die toughe Hühnerdame erst im letzten Mai eine Greifvogelattacke über sich ergehen lassen musste. Die hat sie zwar noch gut überstanden, aber Kraft hat das natürlich ebenfalls gekostet. Wir sind deshalb gerade natürlich aufgewühlt und schockiert, allerdings auch ein Stück dankbar, dass wir ihr überhaupt so lange ein artgerechtes Leben bieten konnten.Die Lücke, die Trulla reißt, ist enorm. Sie kam vor fast genau vier Jahren aus einer Bodenhaltung nach Butenland, so federlos, dass wir ihr erstmal einen eigenen Pullover gestrickt haben. So konnte ihr Federkleid wieder aufblühen und schon bald rannte sie wieder als Huhn über den Hof, das als solches auch zu erkennen war. Zuerst scheu und zurückhaltend, kam sie schnell auch auf die Menschen zu und liess sich bald sogar streicheln. Die Greifvogelattacke kurierte sie im Haupthaus aus, so kam es auch, dass sich der Hofleiter Sir Archie Hals über Kopf in sie verliebte und oft ihre Nähe suchte. Gestern Abend lag unser Chef so lange wie noch nie neben ihr, jetzt wissen wir, dass das ein Abschied war, der bei diesen hochsensiblen Tieren keine Seltenheit darstellt.Aber nicht nur Sir Archie wird unsere Trulla vermissen, auch Karin wird jetzt erstmal ohne ihre treue Küchenhilfe den Haushalt ganz neu organisieren müssen. Überhaupt hat jeder, der auch nur ein paar Sekunden mit diesem Huhn gackern durfte, es sofort ins Herz geschlossen, denn mit Trulla ist eine ganz liebe, fürsorgliche, bescheidene und treue Seele von uns gegangen. Aber wirklich gestorben ist man ja erst, wenn man vergessen wird, so gesehen wird unsere Trulla wohl unsterblich werden.Für die Rose Butenlands:https://www.youtube.com/watch?v=80rHyABCb20„Lieblichkeit verloren wir, diese leeren Tage ohne dein Lächeln,
wir werden das goldene Kind unseres Landes immer verehren,
und selbst wenn wir es versuchen, die Wahrheit bringt uns zum Weinen,
und all diese Tränen können nicht die Freude, die du uns über die Jahre hinweg gebracht hast, wiedergeben.“

Pippilotta
(* 23.12.2005 † 23.09.2022)

„Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.“

(Franz Kafka)

Wir mussten gestern Abend unsere Pippilotta gehen lassen. Gestern morgen wollte sie nicht aufstehen und war extrem kurzatmig. Natürlich sind wir sofort zum Tierarzt gefahren, dort wurden durch eine Röntgenuntersuchung Vernarbungen im Lungengewebe und leichte Wassereinlagerungen diagnostiziert, eine Tumorbildung konnte auch nicht ausgeschlossen werden. Unserer Grande Dame erhielt Cortison, Entwässerungs- und Schmerzmittel sowie andere Medikamente, die aber leider nicht anschlugen. Als die Kurzatmigkeit am späten Nachmittag immer schlimmer wurde und sich Pippilotta deutlich gequält hat, wurde sie hier in ihrem Körbchen und im Kreis ihrer Lieben vom Chefarzt unserer Stammklinik erlöst.

Pippilotta wäre im Dezember 17 Jahre alt geworden, allerdings gehen wir davon aus, dass sie sogar älter war. Mindestens 11 Jahre ihres Lebens verbrachte sie in einem Massenzwinger auf Mallorca, dort lernte sie sogar die Tötungsstation kennen, bevor sie im Dezember 2016 gerade noch rechtzeitig nach Butenland vermittelt werden konnte. Unser Dank dafür geht an Mariska B., die die kleine Seele nicht übersehen, sondern sie gerettet hat.

Gerade als kleiner Hund hat man in so einem Zwinger nur Chancen, wenn man gewisse Überlebenstaktiken lernt. So markierte auch unsere Pippilotta ihr Essen grundsätzlich an, weil es ihr nur so nicht von anderen Hunden geklaut werden konnte. Diese Gewohnheit hat sie auch nie so ganz auf Butenland abgelegt, wie gerne würden wir ihr jetzt nochmal hinterherwischen. Beim Tierarzttermin direkt nach ihrer Ankunft wurde außerdem eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz festgestellt, die wir mit Enzymen und Diätfutter gut in den Griff bekommen haben. Später traten noch diffuse Hauterscheinungen auf, die wir mit Cytopoint-Langzeitinjektionen behandelten.

Pippilotta war ein echter Schatz. So anspruchslos, dass wir ihr nicht mal an ihren Geburtstagen eine richtige Freude machen konnten, sie war einfach zufrieden mit ihren gewohnten Portionen, um die sie nicht mehr kämpfen musste. Es gab nicht einen Bewohner, mit dem sie nicht ausgekommen ist. Nicht mal Gänse im Attacke-Modus wurden von ihr verbellt, da ging sie lieber grundsätzlich in den friedlichen Rückzug. Trotzdem konnte die Süße durchaus ihren Kopf durchsetzen, das merkten wir, als Frederik als junges Ferkel auf den Hof kam und noch den Berufswunsch Hund hatte. Da wurde er sehr oft von Puschek angebellt, bis sich Pippilotta zwischen die beiden stellte und so den ehemaligen Hofleiter beruhigte. Auch die meisten Gäste hatten oft schon Minuten nach ihrer Ankunft einen kleinen Hundepopo im Schoß, der sich unwiderstehlich aufdrängte. Wir können jetzt noch gar nicht ausdrücken, wie sehr deine stille und angenehme Präsenz fehlen wird, liebe Pippilotta.

Für Pippilotta:
https://www.youtube.com/watch?v=9Z8-9WwjeqM

„Alles bleibt doch alles,
alles bleibt doch alles,
jedoch fehlst du.

Der Vormittag geht, der Abend kommt,

ich habe zu viel Platz im Bett, zu viele Anrufe.
Wie ist es nun, wie geht es dir?
Ja wie ist jetzt alles, denn Du fehlst.
Du fehlst.
Gott läuft im Himmel rum,
der Teufel kommt per Post,
ich hab Staub auf den Schuhen,
und nichts außer Tränen.“

Amanda
(* ? † 06.05.2022)

„Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.“(Antoine de Saint-Exupéry)Wir haben heute nachmittag unsere Gans Amanda tot an einem der Gräben gefunden. Seit Anfang März baute unsere älteste Dame im Gänsewachdienst ab, weil sie sich damals eine Beinverletzung zugezogen hatte. Der Tierarzt konnte zwar eine Fraktur ausschließen, aber trotzdem war ihr Bewegungsablauf dadurch stark eingeschränkt. In den ersten Tagen nach der Verletzung hat Jan sie sogar bei ihren Schwimmeinlagen unterstützt, weil diese für den Heilprozess sehr wichtig waren. Diese Begleitung wurde irgendwann nicht mehr benötigt, da Amanda auf dem Weg der Besserung war, aber jetzt hat sich dann doch ihr Alter bemerkbar gemacht. Wir vermuten auch einen Herzinfarkt, da jede Spur eines Todeskampfs am Fundort fehlt.Amanda lebte über 15 Jahre auf unserem Hof. Gefunden wurde sie nicht von uns, sondern von unserem Ganter Amadeus. Der liebte lange ausschweifende Spaziergänge in der Umgebung und eines Tages kam er mit einer unbekannten Schönheit nach Hause, die wir gleich Amanda tauften. Da jedes Tier auf Butenland bleiben darf, das es aus eigener Kraft auf den Hof schafft, machte die Herzensbrechergans da keine Ausnahme. Schon damals muss Amanda älter gewesen sein, da sie keine Eier mehr legte.Im März 2017 wurde Amadeus dann leider Opfer eines Fuchses oder eines streunenden Hundes. Das steckte Amanda aber ganz gut weg, wahrscheinlich weil inzwischen auch Hope und Nicoletta nach Butenland gezogen waren und das Trio schnell unseren Gänsewachdienst bildete. Die Drei traf man dann lange Zeit nur zusammen bei ihren Patrouillen an, bis Amanda irgendwann ihr Herz für Kühe entdeckte. So machte sie erst Lillja Avancen und wechselte 2 Jahre später zu Janne. Faszinierenderweise hatte Amanda für keines der anderen Rinder auch nur ein Auge übrig. Von Jannes Seite ist sie dann bis zu ihrem Tod nicht mehr gewichen, zumindest in der Stallsaison. Denn Janne war von der Liasion gar nicht angetan und hat es immer sehr genossen, wenn sie ihrer Stalkerin in der Weidesaison für 7, 8 Monate entkommen konnte. Der Kuhdamm war Amanda nämlich immer viel zu weit, deshalb wartete sie immer ab, bis der Herbst kam und sie ihren Schatz dann wieder zuhause begrüßen durfte.In diesem Liebespaar ist definitiv der „richtige“ Partner gestorben, auch wenn das hart klingt, aber ein Verlust von Janne wäre Amanda definitiv sehr an die Nieren gegangen. Andersrum könnte es sogar sein, dass die Erleichterung überwiegt, auf jeden Fall wird Janne sich nach keiner neuen Gänsefreundin orientieren. Fest steht trotzdem, dass mit Amanda ein ganz bezauberndes Wesen und ein echtes Unikat heute zum ewigen Flug aufgebrochen ist. Dabei darf man wohl davon ausgehen, dass ihr Amadeus sie abgeholt hat und sie deshalb wunschlos glücklich ist. Wir wünschen es ihr jedenfalls von ganzen Herzen.Für Amanda und ihre ungewöhnlichen Liebschaften:
https://www.youtube.com/watch?v=TfaBXQHDWg4„Das ist alles, was wir brauchen
Noch viel mehr als große Worte
Lass das alles hinter dir
Fang nochmal von vorne an
Denn
Liebe ist alles.“

Loriot
(* 27.02.1989 † 29.11.2021)

„Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man durch den Tod nicht verlieren.“
(Johann Wolfgang von Goethe)Wir mussten heute morgen unseren Loriot nach Absprache mit dem Tierarzt erlösen. Schon gestern kam er nur schwer nach einem Sandbad wieder auf die Beine, vor wenigen Stunden lag er dann ganz fest und konnte nicht mehr aufstehen. In solchen Situationen richten wir uns immer ganz nach der ärztlichen Einschätzung, diesmal ist sogar der Chefarzt der Tierklinik zu uns gekommen und hat jeden weiteren Versuch als aussichtslos beurteilt. Also haben wir schweren Herzens Lolle auf seinem letzten Weg begleitet und er ist im Kreis seiner Familie für immer eingeschlafen.Loriot war das hofälteste Tier auf Butenland, im letzten Februar ist er 32 Jahre alt geworden. Vor dem Leben auf Butenland musste er 16 Jahre als Schulpferd auf einem Reiterhof verbringen. Dementsprechend desinteressiert durch die tägliche Monotonie war er bei seiner Ankunft auf unserem Hof. Schnell erholte er sich aber von seinem stumpfen Vorleben und blühte richtig auf. Er war so ein sanftes Pferd, immer gutmütig und bescheiden, gleichzeitig aber auch immer für andere da. Völlig selbstlos hat er den leider viel zu früh verstorbenen Kaspar unter seine Fittiche genommen und dieses völlig orientierungslose Pferd zu dem selbstbewussten Wildfang gemacht, als den wir ihn nie vergessen werden. Das wurde schnell zu einer Tradition und Loriot hat sich jedem Neuzugang als geduldiger Mentor angeboten, der ihn vorsichtig mit dem Hofleben und der ungewohnten Freiheit vertraut machte.Leider merkte man ihm aber gerade in den letzten zwei Jahren sein hohes Alter immer mehr an. Man darf auch nicht vergessen, dass er vor Butenland 16 Jahre einfach nur benutzt wurde und so eine Behandlung immer auf die Lebenserwartung schlägt. So schlug er sich 2021 mit einer Nasennebenhöhlenentzündung herum, deren Antibiotika-Behandlung nicht richtig bei ihm wirkte. Bereits 2020 lag er das erste Mal fest und musste von uns wieder aufgerichtet werden. Vor ein paar Monaten wurde bei ihm die sogenannte Mondblindheit festgestellt, die wir aber gut in den Griff bekommen haben. Aber er lag auch dieses Jahr wieder fest, so war es leider schon abzusehen, dass sein Körper abbaut. Das konnten wir zwar noch mit täglichen Extrafütterungen gegen Mitternacht etwas auffangen und der Patient nahm auch wieder zu, aber nun ist eben der Tag gekommen, an dem wir ihm nur noch den letzten Freundschaftsdienst schuldeten.Abschiede sind die bitteren Momente, die zu einem Lebenshof tragischerweise fest dazugehören. Da kann man sich dann nur noch an die Gewissheit klammern, dass jedes Tier auf Butenland noch eine wunderbare Zeit hatte und sein Leben endlich in vollen Zügen geniessen durfte. In Loriots Fall ganze 16 Jahre. Wenn dann nach so einem Todesfall ein neues Tier seine Chance bekommt, hat das nichts damit zu tun, dass wir nicht trauern würden, ganz im Gegenteil denken wir sogar noch täglich an Freunde zurück, deren Namen die Kritiker nicht mal gekannt haben. Wir haben es nur gelernt, kein einziges unserer immer geliebten Tiere zu vergessen und trotzdem gleichzeitig immer wieder neuen Seelen das Leben anzubieten, das sie eigentlich verdient haben. Und nach deren Einzug wir trotzdem noch oft inne halten und an Puschek, Erna, Monopoly und alle anderen verstorbenen Butenländer denken. Natürlich wird da auch Lolle keine Ausnahme sein. Run free, du sanfte Seele.Für Lolle:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA„Lege ihn hin
Deinen süßen und müden Kopf
Nacht ist gekommen
Du bist am Ende deiner Reise.Schlaf jetzt
Und träume von denen, die vor dir waren
Sie rufen
Von einer weit entfernten Küste.Sag nicht,
Dass wir jetzt zum Ende gekommen sind
Weiße Strände rufen
Du und ich werden uns nochmals treffen.Und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“

Puschek
(* 04.06.2006 † 04.11.2021)

„Langsam vergeht ein weiterer Tag.
Ich sitze allein und frage mich, warum.
Ich denke an dich, ich fange an zu weinen.
Nichts ist wie zuvor ohne dich.Ein anderes Mal, ein anderer Ort.
Die Süße unserer letzten Umarmung.
Was würde ich geben, dein Gesicht zu sehen.
Nichts ist wie zuvor ohne dich.“(Gary Moore – Nothing’s the same)Wie schreibt man einen Text, für dessen Grund es keine Worte gibt? Keine Ahnung. Wir haben es mit einer Pause versucht, erstens um vielleicht wenigstens ein bißchen zu begreifen, was da am Donnerstag genau passiert ist, zweitens aber auch, weil wir das Geschehen einfach noch nicht offiziell machen und wahrhaben wollten. Man kann wohl nur einfach die Tatsache auf den Tisch legen und die sieht so aus, dass Puschek am Donnerstag aus heiterem Himmel nicht mehr aufgewacht ist und so ganz Butenland in die schwerste Krise seit Bestehen gestürzt hat.Genau drei Jahre und drei Monate hat unser 15jähriger Wutpekinese den Hof geleitet. Wir fanden ihn in einem Tierheim, in das ihn sein obdachloser Vorbesitzer gegeben hat, weil er ihn nicht mehr versorgen konnte. Vor allem Karin hat sich Hals über Kopf in die kleine Charismabombe verliebt und nannte ihn ihr Lebenslicht. Logisch, dass sich der Vampirgraf, eine Anspielung auf seine megagefährlichen Zähnchen, schnell auf mindestens jedem zweiten Bild und Video wiederfand und schon bald das Butenländer Markenzeichen schlechthin wurde.Aber wie sollte man auch seinem Charme widerstehen? Selber ging er jedem Rind gerade mal bis zur Klaue, trotzdem hüpfte er ganz selbstverständlich durch das Land der Riesen und wenn jemand bei einer Begegnung mal ausgewichen ist, dann war das sicher nie unser Pekinese mit dem Löwenherzen und dem Ego in Wolkenkratzergröße. Aber auch bei nicht so friedlichen Bewohnern wie zum Beispiel Hühnern oder sogar direkt vor seinen persönlichen Endgegnern den Gänsen stand er seinen Pekinesen und machte mutig Ansagen, bis der Feind eingeschüchtert den Rückzug angetreten hat. Diese Welt war für ihn einfach der Planet Puschek und auf diesem gab es nunmal nur eine Hauptrolle neben Milliarden Statisten.Auch den Menschen machte er schnell klar, wer jetzt das Bellen hatte. Anfassen durfte ihn bis auf die eine oder andere Ausnahme sowieso nur Karin, aber auch die bekam oft genug ein Schnappen ab, wenn sie partout nicht verstanden hat, was das Pekinesenherz situationsbedingt wünschte. Definitiv war es auch dieses unerschütterliche Selbstvertrauen, gepaart mit einem strikten Tunnelblick auf die eigene Existenz, die unseren Hofleiter so unverwechselbar und liebenswert machte. Einen Menschen mit diesen Eigenschaften möchte man wohl eher nicht treffen, schon gar nicht als beruflichen Vorgesetzten, aber diesen winzigen Pekinesen, der sich seiner grandiosen Persönlichkeit mehr als bewusst war, machte diese Kombination einfach unwiderstehlich.Jetzt sind wir am Ende des Textes angelangt und haben immer noch nicht realisiert, was geschehen ist. Vielleicht wachen wir ja doch noch zeitnah aus diesem schlimmsten aller Albträume auf, weil der Hofleiter uns hochscheucht, da er nun sein Mittagessen zu sich nehmen möchte. Selten hätte man sich mehr auf ein Leben in Dienerschaft gefreut. Sollte das aber doch alles wahr und die grausame Realität sein, dann bedanken wir uns an dieser Stelle einfach dafür, dass wir auf dem Lebensweg der großartigsten Persönlichkeit überhaupt eine winzige Nebenrolle übernehmen durften.In Liebe für Puschek (Dieses Lied sang ihm Karin täglich zur Nacht vor):https://www.youtube.com/watch?v=PlohNRjRC0E„Weil du nicht bist wie alle andern
Weil man dich niemals kaufen kann
Weil mit dir tausend Sterne wandernWeil Du noch in dir suchst und zweifelst
Auch wenn du dich dabei verlierst
Und deine Grenzen überschreitest
Und weil du Recht hast, wenn du irrstWeil du Verbote einfach ausläßt
Weil du Gesetze hasst wie ich
Weil du dich täglich etwas losläßt
Weil du die Schatten kennst vom LichtWeil du ein Herz hast wie ein Bahnhof
Aus dem ein Zug auf Reisen geht
Und meine Stimme sagt: fahr nicht los
Wenn du für immer von mir gehstWeil du nicht bist wie alle andern
Auch wenn du ausgehst wie das Licht
Und mit dir tausend Sterne wandern
Weil es dich gibt, liebe ich dich“

Uschi
(* 01.01.2008 † 27.08.2021)

„Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.“
(Antoine de Saint-Exupéry)
Wir mussten heute Nacht Uschi vom Tierarzt erlösen lassen. Vorgestern fiel uns schon auf, dass sie mit gekrümmten Rücken aufstand, sie lief aber noch in der Herde mit. Gestern sonderte sie sich von den anderen Rindern ab und lag am Abend dann fest. Wenn diese Tiere nicht mehr aus eigenen Kräften stehen können, ist das aufgrund ihres komplizierten Vier-Magen-Systems schon ein Todesurteil, zusätzlich vermutete der Tierarzt auch noch ein Leberversagen. Uschi ist ohne jeden Streß auf der Weide für immer eingeschlafen. Sie wurde 13 Jahre alt.Auch Uschi wurde auf hohe Milchleistung und schnelles Wachstum gezüchtet und wuchs ohne Muttermilch auf. Deshalb kam sie wie die meisten Butenländer Tiere mit einer langen Liste an Vorerkrankungen auf unserem Hof an. In ihrem ehemaligen Betrieb wurde ihr das letzte Kalb bei der Geburt so brutal aus dem Körper gerissen, dass sie eine komplette Darm- und Blasenlähmung davongetragen hat. Wir mussten sie oft säubern, weil sie dadurch keine Kontrolle mehr über ihren Stuhlgang hatte. Auch chronische Klauenprobleme nahm sie als schlimmes Andenken mit nach Butenland. Als ekelhafte Kirsche auf dieser Misshandlungstorte wurde ihr der Schwanz gebrochen, weil sie nicht freiwillig in den Melkstand gehen wollte. Wenn nicht ihre Retterin Marlies für sie gekämpft und sie im Juni 2013 in unser Kuhaltersheim vermittelt hätte, wäre sie schon viel eher gestorben. Die Geschichte von ihr wird auch im Film „Butenland“ erzählt.Uschi war eine Kuh, die immer ihr eigenes Ding gemacht hat. Sie konnte durchaus Freundschaften mit Menschen schließen, auf der anderen Seite konnte sie aber hervorragend Leute ignorieren, die sie nicht interessierten. Da ist sie dann auch mal gerne einfach an streichelbereiten Händen vorbeigewackelt. Vor jeder Säuberung mussten wir mit ihr diskutieren und erklären, was wir genau vor hatten. Und loslegen durften wir erst, wenn sie durch ein Zwinkern ihre Zustimmung gegeben hatte. Wie sehr werden wir diese Gespräche in Zukunft vermissen.Wir sind wie bei jedem Todesfall auch aktuell hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es natürlich schrecklich, dass wir ein Familienmitglied verloren haben. Allerdings sollte man auch nie vergessen, dass wir Uschi noch 8 Jahre ein Leben ermöglichen konnten, wie es eigentlich jedes Rind und überhaupt jedes Tier in einer gerechten Welt verdient hätte, aber nur die wenigsten erleben dürfen. Hoffentlich konnten wir dadurch wenigstens ein bißchen wieder gutmachen, was herz- und rücksichtslose Menschen ihr angetan haben. Run free, liebe Uschi, in unseren Herzen hast du einen festen Platz und wirst dadurch nie richtig sterben.Für Uschi:
https://www.youtube.com/watch?v=hpARVBN7TfE

„So viele Sommer mit dir verbracht,
mit dir geliebt und geweint und gelacht.
Lass uns den Sommertag heut‘ glücklich leben,
wie viele Sommer mag es noch geben?
Die Tränen, der Kummer, die Niederlagen,
schlaflose Nächte, Fragen und Klagen.
Die Zweifel, die Ängste, die Sorgen und Müh‘n,
Blütenträume, die nicht verblüh‘n.
Gemeinsam gestanden, gemeinsam getragen,
die Tränen, der Kummer, die Niederlagen.“
 

Ellie
(* 04.04.2008 † 15.06.2021)

„Ich liebe dich, ich vermisse dich, ich werde versuchen, nach oben zu blicken.“
*Aus der kleine Prinz
 
Wir mussten heute in den frühen Morgenstunden Ellie gehen lassen. Das ist schon traurig genug, aber dazu ist auch noch zufällig ihre Freundin momentan auf dem Hof, die ihr damals das Leben gerettet hat. Zusammen waren wir auch gestern abend auf der Krankenweide unterwegs, als Ellie plötzlich zusammenbrach. Zwar versuchten wir sie noch in eine stabile Bauchlage zu bringen, aber schon da merkten wir, dass sie keine Kraft mehr in den Beinen hatte und nicht mehr selbstständig aufstehen konnte. Sie lebte breits seit Monaten in unserer Krankenabteilung, weil sie schon lange unter starker Arthrose und Herzproblemen litt. Ihre menschliche Freundin Kristina wollte noch die Nacht mit ihr verbringen, da wir noch hofften, dass Ellie aufstand und hat sich deshalb mit Bettzeug auf die Weide begeben. Aber gegen 4 Uhr rief sie uns an, weil Ellie signalisierte, dass sie keine Kraft mehr hatte. Also mussten wir auch diesem Familienmitglied in Absprache mit unserem Tierarzt den letzten Freundschaftsdienst erweisen und es schmerzlos einschlafen lassen.
 
Ellie ist 13 Jahre alt geworden. Sie lebte seit dem Sommer 2015 auf Butenland und stammte aus einem Milchbetrieb. Dort freundete sie sich mit der Tochter des Milchbauerns an, die es nicht zuliess, dass Ellie wegen nachlassender Produktionsleistung getötet wird. Stattdessen verschaffte sie ihr das Ticket nach Butenland und besuchte sie hier regelmäßig. Ellie erkannte sie jedes Mal sofort wieder und war sichtlich glücklich. Es ist schon bemerkenswert, wie das Schicksal manchmal spielt und dafür gesorgt hat, dass sich beiden verabschieden konnten und Ellie in den Armen ihrer besten Freundin für immer einschlafen durfte.
 
An dieser Stelle möchten wir noch einmal die tiefe Freundschaft zwischen Ellie und Kristina zeigen:
 
Ein Abschiedslied von Kristina für Ellie:
 
Weil du das Licht nur brauchst, wenn es schwach leuchtet,
die Sonne nur vermisst, wenn es anfängt zu schneien,
nur weißt, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
 
Nur weißt, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst,
die Straße nur hasst, wenn du dein Zuhause vermisst,
nur weißt, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du hast sie gehen lassen.
 

Fiete
(* 10.01.2012 † 31.01.2021)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse, sind eure zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden; ich habe mein Gesicht der Sonne zugedreht
und schlafe jetzt.“
(Alan Curtis)

Heute morgen ist Fiete bei einer Rangelei schwer gestürzt und hat sich dabei die Bänder gerissen. Beide Hinterbeine waren vom Körper abgespreizt, in einem hatte er gar kein Gefühl mehr und konnte deshalb nicht mehr stehen. Auch eine Bauchlage war nicht mehr möglich, kombiniert ist das für Rinder leider immer unter anderem wegen des komplizierten 4-Mägen-Systems ein Todesurteil, da die Pansenfunktion sich in Seitenlage einstellt und dies zu einem qualvollen Tod führt. So blieb uns auch jetzt nichts anderes übrig, als unseren Schatz vom Tierarzt erlösen zu lassen, auch wenn wir es bis jetzt noch gar nicht richtig realisiert haben. Fiete wurde 9 Jahre alt und lebte 8 1/2 Jahre bei uns.

Nach seiner Geburt musste Fiete ein halbes Jahr in einem Verschlag vor sich hin vegetieren und konnte sich dabei nicht mal richtig drehen, da er sich das Loch zusätzlich mit einer quer stehenden Tür teilen musste. Glücklicherweise wurden Tierschützer auf seinen ehemaligen Hof aufmerksam und starteten zusammen mit einem Team der Fernsehsendung „Hund Katze Maus“ des Senders VOX eine Reportage. Die beiden Brüder, die den Hof bewirtschafteten, waren nach dem Tod der Eltern überfordert und hätten eigentlich schon längst keine Tiere mehr halten können und dürfen. Doch das zuständige Veterinäramt hatte trotz zahlreicher Anzeigen, darunter auch von dem Fahrer der Tierkörperbeseitigungsfirma, der per Foto verweste Tiere als Beweis vorlegte, lange nichts an den bekannten Zuständen zu beanstanden. Deshalb musste auch unser Fiete fast 6 Monate leiden.

Endlich nach Butenland vermittelt war das dementsprechend noch längst nicht das Happy End für Fiete. In den ersten Tagen suchte er sich die dunkelste Ecke, die er finden konnte, und versteckte sich dort. Er war einfach nichts anderes gewohnt und von den neuen Eindrücken völlig überfordert. So mussten wir ihn langsam an das neue, endlich artgerechte Leben heranführen, ihn zur Weide begleiten und ihm geduldig zeigen, dass ihm von Sonne, Wind, Artgenossen, anderen Tieren und einfach der Freiheit keine Gefahr drohte.

Wie werden wir die Einlagen vermissen, mit denen er täglich seine Schmuseeinheiten einforderte, indem er sofort den Kopf gehoben hat und auf uns wartete, sobald wir am Horizont auftauchten. Bei diesen Kraulrunden hätte er uns jederzeit in Grund und Boden stampfen können, denn er brachte locker 1.100 Kilo auf die Waage. Allerdings tat er das nie und legte im Gegensatz ganz behutsam seinen Schädel auf die Schulter seiner zerbrechlichen Menschenfreunde. Deshalb mussten wir nur darauf achten, nicht im Weg zu sein, wenn er schließlich komplett eindöste und sich zur Seite fallen liess. Hoffentlich bist du jetzt irgendwo, lieber Fiete, wo du auch anderen diese Signale geben und so deine Zärtlichkeiten bekommen und weitergeben kannst. Wir werden dich hier so schrecklich vermissen, dass wir es momentan gar nicht mit Worten ausdrücken können.

https://www.youtube.com/watch?v=plFioAomxb8

Für Fiete:
https://vimeo.com/78250211

„Du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet,
vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien,
kennst deine Liebste nur, wenn du sie gehen lässt,
du siehst sie, wenn du deine Augen schließt.

Vielleicht wirst du eines Tages verstehen warum,
kennst deine Liebste nur, wenn du sie gehen lässt,
und du lässt sie gehen.“

Maret
(* 10.11.1996 † 17.01.2021)

„Und die Seele unbewacht
Will in freien Flügen schweben,
Um im Zauberkreis der Nacht
Tief und tausendfach zu leben.“

(Hermann Hesse)

In einem Altersheim muss man natürlich immer mit dem Tod leben, gerade wenn man eins betreibt, in dem die Bewohner fast durch die Bank schreckliche Vorgeschichten haben. Trotzdem tut jeder Abschied weh und manche von ihnen schicken uns auch regelrecht zu Boden. So ein Trauerfall ist auch aktuell wieder eingetreten, denn wir mussten gestern Abend unsere Maret nach Absprache mit dem Tierarzt gehen lassen. Vorgestern hat sie sich noch stürmisch ihre Apfelportion im Laufschritt abgeholt, gestern lag sie dann plötzlich fest und konnte trotz mehrerer Versuche nicht mehr aus eigenen Kräften stehen bleiben. Als der Tierarzt uns seine Diagnose mitteilte, haben wir erst widersprochen, was wir sonst fast nie tun, da wir immer den Experten vertrauen. Aber hier ging es eben um unsere Oma Maret, da mussten wir nahezu überredet werden, dass wir ihr nicht mehr helfen können. Schließlich haben wir aber eingesehen, dass wir auch diesem eigentlich unentbehrlichen Schatz nur noch den letzten Freundschaftsdienst erweisen können.

Maret ist 24 Jahre alt geworden und war damit das älteste Rind auf Butenland. Als sie im Frühjahr 2016 zu uns kam, hatte sie bereits eine sehr bewegende Geschichte hinter sich. Sie stammte von einem verwahrlosten Hof, wo die komplette Herde vom Veterinäramt beschlagnahmt wurde. Die Kühe Maya, Milla, Marte und Maret durften daraufhin nach Butenland reisen, alles bereits sehr betagte Damen, bei denen von Anfang an klar war, dass ihnen aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustands und ihres hohen Alters wahrscheinlich nur noch eine kurze Lebenszeit bleiben wird.

So verstarb die 19jährige blinde Maya schon wenige Tage nach ihrer Ankunft, konnte aber wenigstens zum ersten Mal in ihrem Leben eine Weide und Freiheit geniessen, wenn auch viel zu kurz. Milla ist nach 11 Monaten Butenland im hohen Alter von fast 26 Jahren, womit sie den bis dato unerreichten Altersrekord unserer Rinder hält, für immer eingeschlafen. Im Frühjahr 2019 mussten wir auch die 22jährige Marte gehen lassen, da ihr Pansen nicht mehr arbeitete und auch nicht mehr stimuliert werden konnte. Und nun hat sich auch Maret nach fast 5 Jahren auf dem Hof ihren Freundinnen angeschlossen. Eigentlich müssten wir sogar dankbar sein, dass wir bei dieser gequälten Seele noch so unerwartet viele Jahre Zeit hatten, um wenigstens etwas wieder gut zu machen und ihren Blick auf die Menschen hoffentlich zumindest leicht zu korrigieren. Aber im Moment tut es einfach nur weh. Mach es gut, liebes Einhorn, und grüß Maya, Milla und Marte von uns. Wie sehr ihr auf dem Hof vermisst werdet, können wir nicht in Worte fassen.

Für Maret:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA
„Lege dich hin,
Deinen süßen und müden Kopf.
Nacht ist gekommen.
Du bist am Ende deiner Reise.

Schlaf jetzt.
Und träume von denen, die vor dir waren.
Sie rufen,
Von einer weit entfernten Küste.

Sag nicht,
Dass wir jetzt zum Ende gekommen sind.
Weiße Strände rufen…
Du und ich werden uns nochmals treffen.

Und du wirst hier in meinen Armen sein.
Schlafend.“

Isolde
(* 02.03.2002 † 12.01.2021)

„Leben ist wie Schnee,
du kannst ihn nicht bewahren.
Trost ist, dass Du da warst,
Stunden, Monate, Jahre.“

(Herman van Veen)

Der heutige Tag fing mit einer bösen Überraschung für uns an, denn wir fanden Isolde tot im Stall. Im März wäre sie 19 Jahre alt geworden. Noch gestern wirkte sie fit und munter, heute lag sie wie schlafend da, um sie herum war nichts aufgewühlt und wir bemerkten auch keine anderen Spuren für einen Todeskampf. Deshalb vermuten wir, dass ein Herz-Kreislauf-Versagen die Todesursache war. Das sind immer bittersüße Abschiede, denn auf der einen Seite hatte Isolde ein schönes, artgerechtes und langes Leben, das sie friedlich und ohne Schmerzen verlassen durfte. Davon können die meisten ihrer Artgenossen nur träumen. Aber andererseits fehlt jetzt natürlich ein liebgewonnenes Familienmitglied und hinterlässt eine entsprechende Lücke.

Isolde gehörte zu den 10 Kühen, die nicht auf den Transporter gepasst haben, als Jan damals seinen Milchbetrieb aufgegeben hat. Diesen Rindern versprach er spontan, dass sie auf dem Hof ohne jede Art von Ausbeutung ihren Lebensabend frei und selbstbestimmt verbringen dürfen. Das war die Geburtsstunde des Kuhaltersheims, das später zur heutigen Stiftung Hof Butenland wurde. Von den 10 tierischen Gründungsmitgliedern leben nach Isoldes Tod nur noch Magda und Martina.

Während die beiden in der großen Herde mitlaufen, zog Isolde vor fast zwei Jahren in unseren Krankenstall. Die Arthrose machte sich bei ihr immer mehr bemerkbar und sie war deshalb da einfach gut aufgehoben, weil wir unsere Sorgenfellchen dort besser im Auge behalten können und die Wege sowohl für die BewohnerInnen als auch für uns etwas kürzer werden. Nun hat unser Schatz also gar keine Beschwerden mehr und wurde heute morgen bestimmt von seiner besten Freundin Alwine abgeholt. Gute Reise, Isolde, aus unseren Herzen wirst du niemals ausziehen, fest versprochen.

Für Isolde:

„Wenn du auf mich wartest, dann werde ich zu dir kommen
Obwohl ich so weit gereist bin
Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen
Wenn du von mir träumst,wie ich von dir träume
An einem Ort an dem es warm und dunkel ist
An einem Ort,an dem ich das Klopfen deines Herzens spüren kann
Ich vermisse Dich und ich habe das Verlangen
Dein Gesicht, dein Lächeln zu sehen
Bei dir zu sein, wo auch immer du bist“
(Tracy Chapman, The Promise)

Agnes, Ingeborg und Smutje


„Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“
(Joseph von Eichendorff)

Mit diesen Zeilen müssen wir uns gleich von mehreren Familienmitgliedern verabschieden. Der Anlass ist der Tod unserer Kaninchendame Agnes, die wir heute tot in der Villa Hasenblick aufgefunden haben. Sie hatte wegen ihrem gesegneten Alter schon länger Probleme mit der Hitzewelle und wirkte bereits gestern Abend etwas apathisch. Wir waren auch darauf vorbereitet, direkt heute Morgen einen Tierarzt zu verständigen, aber da ist Agnes schon von selber über die Regenbogenbrücke gehoppelt.

Auch von der Hühnerdame Ingeborg mussten wir Abschied nehmen. Sie bezahlte die grenzenlose Freiheit auf Butenland damit, dass sie der Attacke eines fremden Hundes zum Opfer fiel. Ingeborg war fest mit unserem Hofbarden Pavarotti liiert und hat sich ihren Namen höchstpersönlich ausgesucht. Als wir ihr nämlich damals „Inge“ vorgeschlagen haben, antwortete sie mit einem „BorgBorgBorg“ und taufte sich auf diese Weise quasi selbst.

Der letzte Abschied ist nicht ganz so bitter, da wir nicht von einem Todesfall ausgehen müssen. Aber seitdem Indira Butenland verlassen hat, ist auch Smutje nicht mehr aufgetaucht. Alle Butenländer Katzen sind Streuner, die sich selber für unseren Hof entschieden haben. Smutje lebte darüberhinaus mit Indira zusammen, wir gehen deshalb davon aus, dass er seine Bezugsperson nicht mehr gefunden hat und weitergezogen ist. Sollte er sich doch irgendwann wieder gen Butenland orientieren, werden wir darüber natürlich berichten.

Für Agnes, Ingeborg und Smutje:
https://www.youtube.com/watch?v=zf3xlDRXtFs

„Viele gute Tage haben wir gesehen,
manche schwere Stunde mussten wir bestehen,
es bleibt nur noch zu sagen: Es war ’ne schöne Zeit,
hab Dank und gute Reise, bring dich in Sicherheit.
Auch wenn ich jetzt traurig bin,
denke ich daran,
was werden wir erst feiern,
wenn ich nachkomm irgendwann.“

Kuddel
(* 19.01.2009 † 15.07.2020)

„Ob auch die Stunden uns wieder entfernen:
Wir sind immer beisammen im Traum. Wie unter einem aufblühenden Baum. Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen und von uns reden wie Sterne von Sternen – alle lauten Worte verlernen: Wie unter einem aufblühenden Baum.“
(Rainer Maria Rilke)

Wir haben heute mittag in Absprache mit unserem Tierarzt Kuddel erlöst. Leider konnte unser Eisbär seit Tagen nicht mehr ohne fremde Hilfe aufstehen, litt sichtlich darunter und verlor immer mehr Lebensqualität. Deshalb haben wir ihm nun schweren Herzens den letzten Freundschaftsdienst erwiesen.

Kuddel lebte über 1 1/2 Jahren auf unserem Hof. Bei seiner Ankunft wurde er auf 10 Jahre geschätzt, aber unser Tierarzt war aufgrund seiner Zähne davon überzeugt, dass er sehr viel älter gewesen sein muss. Er kam mit einer Arthrose im vorderen Knie hier an, die hat er schon seit seinem Welpenalter mit sich herumgeschleppte. Damals hätte man ihm auch noch mit einer OP helfen können, aber als rumänischer Straßenhund, der wohl auch Zwingererfahrung gemacht hat, war das natürlich eher utopisch. Im hohen Alter konnte man leider nicht mehr eingreifen und so musste Kuddel mit diesem Krankheitsbild leben.

Das gelang ihm am Anfang auch den Umständen entsprechend gut, wir haben ihm für seine Ausflüge sogar eine Rampe über die Stufen des Haupthauses gebaut, die er tapfer täglich benutzte. So humpelte er durch sein neues Leben, freute sich auf seine zwar kurzen, dafür aber um so mehr geliebten Ausflüge und genoss seine Freiheit. Mit allen Bewohnern verstand er sich super, einen besonderen Platz in seinem Herzen hatte aber unser Kater Tomte Hermann Tummetott, der unseren sanften Riesen sogar ungestüm als Trampolin benutzen durfte. Über Tomte stand in der Priorität nur noch der Leckerchenschrank, den Kuddel kaum aus den Augen gelassen hat und seinen kompletten Job als Herdenschutzhund über dieses Möbelstück definierte.

Schon bei seiner Ankunft war uns aber klar, dass Butenland für ihn tatsächlich ein Alterssitz werden würde, den er nur entsprechend kurz geniessen kann. Auch unser Tierarzt machte uns da von Anfang an wenig Hoffnung. Eines der großen Probleme war auch, dass die menschlichen Kräfte sehr schnell nicht ausreichen, wenn bei einem 50-Kilo-Hund wie Kuddel die Beine versagen und er stürzt. Wie schön ist es also, dass wir sicherlich auch durch den Einsatz der Physiotherapeutin, die Kuddel zweimal die Woche besucht hat, ihm noch zwei schöne Sommer bescheren konnten? Vor allem ist er hier nicht als namenloser Straßenhund gestorben, sondern als Kuddel von Hof Butenland, ein Namen, den wir von nun an immer in unseren Herzen tragen werden. Vielen Dank für deine wundervolle Gesellschaft, du Seele von einem Hund, hoffentlich bist du nun an einem Ort, an dem du wieder beschwerdefrei und ohne fremde Hilfe laufen kannst.

Für Kuddel:
https://www.youtube.com/watch?v=0V6_cKAfmRE

„Doch jetzt tut’s nicht mehr weh,
nee, jetzt tut’s nicht mehr weh.
Und alles bleibt stumm
und kein Sturm kommt auf,
wenn ich dich seh.
Es ist vorbei, bye, bye Junimond.
Es ist vorbei,
Es ist vorbei, bye, bye.“

Lenchen
(* 27.09.1999 † 26.06.2020)

„Ich wünsch‘ dir jede Menge dieser Augenblicke, die nach Sonne schmecken, süß und frisch, die nach Frühling duften und nach Glück.“
(Jochen Marris)

Unser Oma Lenchen ist heute friedlich für immer eingeschlafen. Beim Morgenrundgang reagierte sie noch auf uns, zur Mittagsrunde war sie dann schon tot. Es gab keinerlei Spuren in ihrer Umgebung, die auf einen Todeskampf hindeuten, sie hat wohl einfach altersmüde die Augen für immer geschlossen. Das heiße Wetter wird daran einen großen Anteil haben, denn diese Temperaturen machen eben allen älteren Mitlebewesen zu schaffen und sorgen für Herz-Kreislauf-Probleme. Gerade in einem Kuhaltersheim muss man auch immer mit solchen Fällen rechnen, außerdem gibt es wohl keinen schöneren Tod als ein sanftes Hinübergleiten, aber trotzdem sind wir natürlich geschockt und traurig. Einfach weil wir ein Familienmitglied verloren haben, egal wie natürlich und absehbar dieser Abschied auch sein mochte.

Oma Lenchen wurde 20 Jahre alt und lebte 5 Jahre auf Butenland. Hier https://www.youtube.com/watch?v=1owtSn-2X2Y könnt ihr euch nochmal ihre Ankunft anschauen. Damals hatte sie noch ein Rieseneuter, stammte sie doch aus einem Milchbetrieb, wo ihr 11 Kinder geraubt wurden, zwei davon durch Totgeburten. Diese unfassbar grausame Quote konnten wir etwas abfedern, indem wir ihr letztes Kind Emil nach einem Recherche-Marathon ebenfalls retten konnten. Diese Aktion lief über zwei Händler und endete erst beim Mäster hunderte Kilometer entfernt. Dadurch dauerte das Ganze entsprechend, Lenchen und Emil waren über 2 Monate getrennt, und leider konnte sich dadurch nie so eine innige Beziehung wie zum Beispiel zwischen Dina und Mattis zwischen den beiden entwickeln. Erkannt haben sie sich aber trotzdem und ihr Verhältnis war auch immer freundschaftlich geprägt. https://www.youtube.com/watch?v=Bz784hv7QXI

Seit der letzten Stallsaison lebte Lenchen in unserer Krankenabteilung, einfach weil hier die Wege kürzer sind und gerade unsere älteren Damen das zu schätzen wissen. Dort freundete sie sich mit Marieke an, die seit März bei uns lebt. Gleich in ihrer Anfangszeit stürzte Marieke schwer und zog sich eine Beckenfraktur zu. So konnte sie vorerst nicht mit auf die Weide, was Lenchen zusammen mit ihrer besten Freundin Lisbeth dazu bewog, erstmal nicht mit der Herde in die große Freiheit zu ziehen, sondern zuhause bei Marieke zu bleiben. Selbst als die beiden dann irgendwann doch tagsüber aufbrachen, kehrten sie als einzige zwei Kühe regelmäßig am Abend auf den Hof zurück und erzählten Marieke die neuesten Klatschgeschichten.

Nicht nur Lisbeth und Marieke wird der Abschied von ihrer Freundin schwerfallen, auch wir haben das Ganze noch gar nicht richtig realisiert. Denn ein Tod kann noch so schmerzfrei und ein Sterben noch so komplikationslos ablaufen, für die Hinterbliebenen reißt es immer eine Lücke. Gerade bei so liebenswerten, sanften und hochgeschätzten Seelen wie unserem Oma Lenchen.

Für Lenchen:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA

„Lege deinen lieblichen und erschöpften Kopf nieder,
die Nacht bricht herein,
du bist am Ende deiner Reise angekommen,
schlafe jetzt und träume von denen, die vor uns kamen,
sie rufen vom fernen Ufer.

Was kannst du am Horizont sehen?
Warum rufen die weißen Möwen?
Jenseits des Meeres geht ein blasser Mond auf,
die Schiffe sind gekommen, um dich nach Hause zu bringen.

Die Hoffnung verblasst in der Welt der Nacht,
durch Schatten entfällt sie der Erinnerung und der Zeit,
sag nicht, dass wir am Ende angekommen sind
Weiße Ufer rufen, du und ich werden uns wiedersehen.

Und du liegst hier in meinen Armen,
nur schlafend.“

Eddy
(* 1998 † 22.04.2020)

„Tod hat keine Bedeutung. Ich hab´ mich nur ins nächste Zimmer aufgemacht.
Ich bin ich und du bist du: Was immer wir füreinander gewesen sind, das gilt auch weiter.“
(Henry Scott Holland)

Eddy Blumentopf ist sanft eingeschlafen. Er wollte schon seit einigen Tagen nicht mehr richtig fressen, gerade bei diesem Kater, der jede Mahlzeit egal in welcher Größe blitzschnell verschlang, war das ein Alarmsignal. Deshalb haben wir sofort ein großes Blutbild anfertigen lassen, mit dem der Arzt aber nicht nur sehr zufrieden war, sondern es sogar als erstaunlich gut für einen so alten Kater befand. Allerdings meinte er auch gleich, dass ein Tumor nie ausgeschlossen werden kann, die Folgeuntersuchungen hat uns Eddy nun aber selber abgenommen.

Wie alle unsere Katzen war Eddy ein Streuner, der aus eigenen Stücken nach Butenland gezogen ist. Damals vor 12 Jahren bei seiner Ankunft schätzte ihn der Tierarzt bereits auf ungefähr 10 Jahre, er war also bei seinem Abschied ein echter Katzen-Methusalem. Schon bei seiner Anreise litt er an chronischem Katzenschnupfen und hatte Lungenprobleme, was ihn aber nicht davon abgehalten hat, noch 12 Jahre unseren Service zu genießen und sich auf Samtpfoten in alle Herzen zu schleichen. Erst vom Pferdestall aus, jeden Kontakt strikt wegfauchend, dann aber nach dem eigenständigen Einzug ins Haupthaus auch durchaus Streicheleinheiten zulassend, solange es Mensch damit nicht übertrieb. Im Oktober 2019 hat er noch heroisch trotz angeschlagenen Immunsystem eine ziemlich böse Augenentzündung überstanden, leider war das aber auch der letzte Kampf, bei dem er alle überrascht hat.

Auf jeden Fall gehört Herr Blumentopf (den Spitznamen hat er übrigens wegen seinem Lieblingsplatz in einem Blumentopf bekommen, in dem er sich regelmäßig sonnte) zu den bittersüßen Abschieden in unserer Familie. Natürlich wird er uns als immer kommentierender Partner in allen Situationen fehlen, aber andererseits hat Eddy genau den Lebensweg beschritten, den wir allen Butenländern wünschen: Der eigenen Krankenakte trotzen und auf unserem Hof in Liebe, in Freiheit und natürlich in Selbstbestimmung uralt werden, um dann irgendwann einzuschlafen. Mach es gut, Eddy, bestimmt gibt es im Himmel die schönsten Blumentöpfe ganz, ganz nah an der Sonne.

Für Eddy:
https://www.youtube.com/watch?v=r7yjecrcb_c

Lina
(* 04.10.2013 † 19.04.2020)

„Gehofft, gekämpft und doch verloren,
nun ruhe sanft, du gutes Herz,
dich leiden sehen und nicht helfen können,
war unser allergrößter Schmerz.“
(unbekannter Verfasser)

Wir mussten heute morgen zusammen mit unserem Tierarzt Lina erlösen. Obwohl wir uns erst gestern noch riesig gefreut haben, dass sie mit gutem Appetit gegessen hat, lag sie heute morgen fest und wollte nicht mehr aus eigenen Kräften stehen bleiben. Auch der Doktor sah nun keine Hoffnung mehr am Horizont, zu schwach war sie durch ihre Leidensgeschichte, also blieb uns nur noch, ihr den letzten Freundschaftsdienst zu erweisen und sie gehen zu lassen.

Wir fanden Lina erst vor knapp drei Wochen auf unserer ersten Rinderzählrunde des Tages. Sie lag nicht nur völlig entkräftet in einem unserer Wassergräben, zusätzlich war sie auch noch hochschwanger. Es folgte eine lange Nacht, in der wir ihr Kalb erst im Mutterleib bewegen mussten, da die Gebärmutter um 360 Grad verdreht war, nur um dann festzustellen, dass das Kind zu groß für eine normale Geburt war. Also musste unser Tierarzt auch noch einen Kaiserschnitt durchführen. Linas Kind Mia überlebte leider nur 22 Stunden, dann starb sie an einer Selenunterversorgung. Lina zeigte schon bei ihrer Ankunft großflächige Stellen, an denen sie sich wundgelegen hatte, auch alte Hämatome und sogar Kettenabdrücke fanden wir auf ihrem Körper.

Immer wieder besuchte uns der Tierarzt, immer wieder gab es neue schlimme Diagnosen. Erst diese Woche diagnostizierte er die alten Wunden als teilweise nekrotisch, also als totes Gewebe, das aufgeschnitten werden musste. Zusätzlich hatte sich bei Lina durch die schwere Geburt auch noch der Labmagen verlagert, so dass sie die nächste OP durchstehen musste. Schon da war die Prognose nur sehr vorsichtig, einfach weil Lina auch eine sehr zarte Kuh war, die so viel durchmachen musste. Sie war unterversorgt, durch gnadenlose Zucht war ihr Kalb abnorm groß und ihre Krankenakte war wie bereits beschrieben ellenlang. Trotzdem haben wir um sie gekämpft, alle Hebel in Bewegung gesetzt und keine Kosten gescheut. Leider müssen wir aber auch einsehen, wenn wir diesen Kampf verloren haben.

Wir ahnen bereits, dass in den Kommentare dieses Nachrufs nicht nur liebe und angebrachte Anteilnahme übermittelt wird, sondern auch wieder zwei Lager entstehen werden, deshalb wollen wir auf beide kurz eingehen. Das ist zum einen die Front, die uns darauf hinweisen wird, dass wir Lina schon direkt nach dem Kaiserschnitt hätten gehen lassen sollen. So etwas stösst bei uns noch immer auf taube Ohren, denn wir werden immer in Absprache mit den besten Ärzten, sogar jedes Mal die Chefärzte der jeweiligen Kliniken, um unsere Lieben kämpfen und ihnen so eine Chance geben, die sie woanders nie bekommen hätten. Butenland ist das Kuhaltersheim, deshalb wird hier niemand abgeschrieben und ersetzt, sondern kann sich auf eine lückenlose Gesundheitsversorgung durch die kompetentesten Ärzten verlassen. Einfach weil hier nicht „nur Tiere“ leben, sondern Familienmitglieder. Natürlich hören wir auf die Ratschläge von unseren Ärzten, aber diese sind auch vor Ort, kennen die Patienten und dürfen sich deshalb eine Meinung bilden. Ganz im Gegenteil zu Landwirten, die auf der Youtube-Universität Medizin studiert haben und nun via Facebook ihre Diagnosen stellen.

Die zweite Gruppe wird aus Leuten bestehen, die den Vorbesitzer zur Rechenschaft ziehen wollen und empört darüber sind, dass Butenland nicht ihn, sondern das System verantwortlich macht. Diesen Stimmen legen wir diese Bestandsaufnahme von Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz ans Herz: https://www.facebook.com/870716029607864/videos/220142782660112 Da wird sehr schön beschrieben, wie die einzelnen Bauern von Agrarverbänden abhängig sind und das ein Ausstieg aus dem System längst nicht so leicht ist, wie sich das anscheinend viele vorstellen.

Und auch wir können leider nur bestätigen, dass die Wunderwaffe „Veterinäramt“ ein sehr stumpfes Schwert ist. Uns wurde in den letzten Tagen oft vorgeworfen, dass Butenland den Vorbesitzer nicht anzeigt. Obwohl diese wutentbrannten Menschen überhaupt keine Ahnung von der Situation vor Ort haben, kamen immer wieder diese teils sehr aggressiv vorgebrachten Forderungen auf. Da können wir an dieser Stelle enthüllen, dass Linas ehemaliger Halter durchaus schon Besuch vom Amt hatte und dabei sogar Tierquälerei festgestellt wurde. Nur wurde diese als „nicht vorsätzlich“ eingestuft und dementsprechend passierte nichts. Und Jahre später lag dann das unterversorgte Häufchen Elend mit entzündeten Liegestellen, Kettenspuren und nekrotischen Wunden und hochschwanger in unserem Wassergraben, alles selbstverständlich nicht vorsätzlich zugefügt und deshalb „in Ordnung“.

Diesen Kampf gewinnt niemand, indem einzelne Bauern an den Pranger gestellt werden. Hier muss ein System umgekrempelt werden, in dem alle Nicht-Großbauern auch ums Überleben kämpfen und drangsaliert werden. Und das bekommt man nur gestemmt, wenn man als Verbraucher Tierquälerei nicht mehr an der Supermarktkasse unterstützt. Denn im Gegensatz zu manchen Einwürfen, die etwas anderes beteuern, ist der vegane Weg doch unumgänglich und verbindlich, wenn man sich an den Opfern der Tierindustrie wie Lina nicht mehr schuldig machen will. Und zusätzlich ist er glücklicherweise auch noch kinderleicht, wenn man ihn einfach in Betracht zieht und ihn so gut wie möglich geht. Denn der Mensch ist Personen wie Lina nicht eine „bessere“ Quälerei, einen „schöneren“ Tod, eine „schnellere“ Fahrt in den Schlachthof, leckeres Futter und 2 Quadratzentimeter mehr Wohnfläche schuldig, sondern Respekt auf Augenhöhe in absoluter Selbstbestimmung. Und das bietet selbst der allerschönste Biohof nicht an.

Für Lina:
https://www.youtube.com/watch?v=xv1EprTdgBE

„Man braucht das Licht nur dann, wenn die Flamme erlischt,
man vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien
und du weißt nur, dass du sie liebst,
wenn du loslassen kannst.

Erst wenn die Flamme kurz vor dem Erlöschen ist, brauchst du das Licht,
erst wenn es anfängt zu schneien, vermisst du die Sonne.
Und erst, wenn du sie gehen lässt, weißt du, dass du sie liebst.
Also lass sie los…“

Mia
(* 30.03.2020 † 31.03.2020)

„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“
(Antoine de Saint Exupéry, „Der kleine Prinz“)

Heute morgen um 3 Uhr ist unsere Mia für immer eingeschlafen. Leider durften wir dieses bezaubernde Wesen nicht mal 24 Stunden erleben. Seine Mutter Lina fanden wir vorgestern hochschwanger in einem unserer Wassergräben. Sie litt unter Milchfieber, der Pansen war aufgegast und die Gebärmutter war um 360 Grad verdreht. Der sofort herbeigerufene Tierarzt diagnostizierte nicht nur diese Befunde, sondern stellte auch fest, dass die Wehen durch die Aufgasung zwar nur schwach zu bemerken, aber trotzdem im vollem Gange waren. Also mussten wir Mia erst im Körper ihrer Mutter drehen, damit nicht genug war ein Kaiserschnitt unumgänglich, da sie viel zu groß für die zierliche Lina war.

Um 5 Uhr morgens kam Mia dann auf die Welt und von Anfang an war klar, dass wir um sie kämpfen müssen. Sie konnte nicht alleine aufstehen und hatte darüberhinaus keinen Saugreflex, so dass wir ihr die Kolostralmilch per Flasche geben mussten. Wenig später erhielt sie auch eine Magensonde, über die wir sie dann gefüttert haben. Indira wich kaum von ihrer Seite und hat auch die Nacht bei ihr verbracht. So bemerkte sie als Erste, dass wir diesen Kampf leider verloren haben. Unser Tierarzt diagnostizierte eine totale Unterversorgung der Mutter während der Schwangerschaft, was sich unter anderem in einem Selenmangel bemerkbar machte und von Mia nicht mehr kompensiert werden konnte.

Liebe Mia, du hast den Hof nur für einen ganz kurzen Moment bereichern dürfen, trotzdem hast du alle unsere Herzen erobert. Wie gerne hätten wir dir gezeigt, was ein echtes Kuhleben ist. Daraus hat uns das Schicksal leider einen Strich gemacht, also bleibt uns nur, dich immer in liebevoller Erinnerung zu behalten und so Kraft zu schöpfen, um für deine Artgenossen weiter zu kämpfen. Immerhin hast du eine Chance bekommen, eine Chance, die die dir andere nicht einräumen wollten und die wir noch vielen anderen Tieren in Not geben möchten. Run free, kleine Seele.

Für Mia:
https://www.youtube.com/watch?v=Jus6JxYMHD8

„Es kommt nicht der grimme Schnitter,
es kommt nicht ein Feind,
es kommt, scheint sein Kelch auch bitter,
ein Freund, der’s gut mit uns meint.

Heimkehren in den guten Hafen
über spiegelglattes Meer,
nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen,
nun ist Frieden ringsumher.

Und das Dunkel weicht dem Licht,
mag es noch so finster scheinen,
nein, hadern dürfen wir nicht –
Doch wir dürfen weinen.“

Trine
(* 10.06.2006 † 25.03.2020)

„Du bist nicht mehr da, wo du warst,
aber du bist überall, wo wir sind.“
(Victor Hugo)

Wir mussten heute Mittag Trine in Absprache mit unserem Tierarzt erlösen. Sie ist gestern zusammengebrochen, nachdem ein Schwall Blut aus ihrem Darmausgang gekommen ist. Die ganze Nacht haben wir um sie gekämpft, sie hat Infusionen bekommen und ihr wurde sogar ein Dauerzugang eingenäht, aber leider kam es im Verlauf der Nacht zu weiteren Darmblutungen. Dazu zeigte sie immer weniger Lebenswillen und Schmerzsymptome. Diese Kombination ist für uns immer das endgültige Zeichen dafür, dass wir einem weiteren Familienmitglied nur noch den letzten Freundschaftsdienst erweisen können.

Trine wäre bald 14 Jahre alt geworden. Jede Form von Tierausbeutung war ihr fremd, denn sie war unsere Pfingstüberraschung 2006 und wurde hier auf dem Hof geboren. Ihre bereits im Herbst 2016 verstorbene Mutter Christine hat sich damals mit einem ausgebüxten Stier vom Nachbarhof getroffen, die Folge war dann das erste Butenländer Kalb: Unser Trinchen. Sie musste nie eine Funktion erfüllen und wurde auch zu keinem Zeitpunkt als bloße Maschine wahrgenommen. Das sah man dieser Kuh jederzeit an, egal ob als unbekümmertes, freches Kalb, als neugierige Teeniekuh oder als freundliche Erwachsene, den Schalk im Nacken hat sich Trine immer bewahrt. Sie war unser Sonnenschein, der auch jeden trüben Tag überstrahlte.

Dementsprechend grausam hat uns nun ihr Abschied getroffen. Vorgestern war noch nichts zu bemerken, gestern morgen konnte sie nur mit unserer Hilfe aufstehen und dann kam auch schon der Zusammenbruch auf dem Hofvorplatz. Die Situation wird auch noch dadurch verschärft, dass wir selber nicht beantworten können, woran genau Trine gestorben ist. Unser Tierarzt tippt auf ein Geschwür in einem ihrer Mägen, das kann man aber nie sicher sagen, da wie so oft Behandlungsmöglichkeiten fehlen. Eine Röntgenaufnahme ist bei Rindern immer eine komplizierte Angelegenheit, in manchen Bereichen ist sie sogar unmöglich. Alternativen gibt es nicht, da um Rinder in der Industrie nicht gekämpft wird und somit weder Bedarf für solche Diagnose noch Erfahrung bei den behandelnden Ärzten besteht. Wäre Trine in einer „normalen“ Haltung zusammengebrochen, dann wäre der Tierarzt nur zur Einschläferung ausgerückt, denn es kämpft niemand in diesem Zweig um eine jederzeit austauschbare Maschine „Kuh“.

So bleibt uns nur die Erinnerung an die schöne Zeit mit unserem geliebten Schatz und die felsenfeste Erkenntnis, dass Trine 13 3/4 Jahre ein sorgenloses Leben in Freiheit und Selbstbestimmung führen durfte. Das ist etwas, von dem Abermillionen Tiere in der industriellen Haltung nicht mal für 5 Minuten träumen können. Der Abschied ist dadurch nicht leichter, aber irgendwann kommt garantiert die Zeit, in der er so erträglicher wird. Als letzten Gruß haben wir ein Foto mit ihrer Mama Christine gewählt, einfach weil Trine die erste Kuh war, die ihr ganzes Leben auf unserem Hof war und deshalb wie keine zweite für die Essenz von Butenland gestanden hat: Tieren die Möglichkeit zu geben, ihr Leben selbstbestimmt in Freiheit und mit einem Freundeskreis zu verbringen.

Für Trine:

https://www.youtube.com/watch?v=fqGsS21f3qM

„Doch dieser Moment ist wie ein Kartenhaus,
und die Zeit zieht ihre Karten raus,
ich schau zu wie sie zu Boden fallen –
wie sie zu Boden fallen.
Dieser Moment ist wie ein Kartenhaus,
und die Zeit zieht ihre Karten raus,
ich heb sie auf und halt sie fest,
damit mein Herz dich nicht vergisst.“

Trude
(* 04.04.2004 † 18.01.2020)

„Der Tod ist gewissermassen eine Unmöglichkeit,
die plötzlich zur Wirklichkeit wird.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Wer ein Tieraltersheim führt, der muss zwangsläufig auch mit dem Tod leben. Schließlich hat fast jedes Tier auf Butenland eine schlimme Vorgeschichte und die meisten lieben Seelen kommen im hohen Alter zu uns, da muss man einfach realistisch bleiben, um an dieser Berufung nicht zu zerbrechen. Trotzdem gibt es immer wieder Abschiede, die so unerwartet kommen, dass sie auch uns regelrecht aus der Bahn werfen. So wie unsere Trude, die wir heute zusammen mit unserem Tierarzt erlösen mussten.

Gestern präsentierte sie sich noch topfit und es gab nicht das kleinste Anzeichen auf körperliche Beschwerden. Auch heute morgen ruhte sie in stabiler Bauchlage und wiederkäute. Als sie aber den ganzen Vormittag über nicht aufstand, wurden wir doch misstrauisch und wollten sie deshalb mit einem Extraeimer Wiesenheu locken. Als wir den zusammengestellt hatten und ihn ihr nur wenige Minuten später anbieten wollten, lag sie auf der Seite und war nicht mehr ansprechbar. Sie reagierte auch nicht mehr auf Berührungen, ihre Atmung sowie die Herzgeräusche waren flach und die Schleimhäute blass. Der sofort herbeigerufene Tierarzt konnte nur noch unsere böse Vorahnung bestätigen: Trude würde es nicht mehr schaffen, da auch eine Untertemperatur eingetreten war. So blieb uns nur noch, ihr den letzten Freundschaftsdienst zu erweisen. Die Diagnose des Tierarztes war akute Herzschwäche und ein komplettes Leberversagen.

Die 15jährige Zebukuh Trude war nur ein gutes Jahr eine Butenländerin. Im Oktober 2018 kam sie zusammen mit dem 5jährigen Bo auf unseren Hof. Vorher lebte sie in einem anderen Kuhparadies, das ein verstorbener Freund von uns gegründet hatte, der nach seinem überraschenden Tod seine Lieben zurücklassen musste. Während sich Bo schnell in die Herde integrieren konnte, blieb Trude immer eine Einzelgängerin. Anfangs wurde auch jedes andere Rind herausgefordert, das in der Weidesaison ihren Weg kreuzte, in der Stallsaison hatte sie aber trotzdem ihren Platz im tierischen Wohnzimmer gefunden und präsentierte sich friedlich, auch wenn sie dort ebenfalls wenig Kontakt suchte. Als Ende Dezember unser allerneuestes Familienmitglied Paulina auf den Hof kam, staunten wir nicht schlecht, weil ausgerechnet Trude sofort Kontakt zu ihr suchte und sie direkt am ersten Tag ausgiebig putzte. Tragischerweise wird sich diese Freundschaft aber nie entwickeln können, da das grausame Schicksal andere Pläne hatte.

Wir werden Trude immer in lieber Erinnerung behalten, hat sie doch nur bewiesen, wie unterschiedlich die einzelnen Tiercharaktere sind. Aber egal ob Partyanimal oder Einzelgängerin, Videostar oder lieber im Hintergrund, eine Eigenschaft eint all diese Seelen: Sie sind absolut liebenswert und haben alles Recht der Welt auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Da machte auch Trude keine Ausnahme, so halten wir uns jetzt an dem Strohhalm fest, dass wir ihr dieses Leben zumindest für ein gutes Jahr schenken konnten.

Für Trude, die immer ihr Ding gemacht hat:
https://www.youtube.com/watch?v=ZFwSjgC8Cr4

„Und ich mach mein Ding, egal was die anderen sagen,
ich geh meinen Weg, ob gerade ob schräg, das ist egal.
Ich mach mein Ding, egal was die anderen labern,
was die Schwachmaten einem so raten, das ist egal:
Ich mach mein Ding!“

Alwine
(* 09.04.2002 † 27.12.2019)

Luise
(* 14.05.2007 † 27.12.2019)


„Und immer sind da Spuren deines Lebens,
Gedanken, Bilder und Augenblicke.
Sie werden uns an dich erinnern,
uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.“
(Verfasser unbekannt)

Das Weihnachtsfest 2019 hielt noch eine sehr grausame Überraschung für uns parat, denn am Vormittag des 27.12. mussten wir uns von gleich zwei Familienmitgliedern verabschieden. Leider hatten wir nach Rücksprache mit unserem Tierarzt sowohl bei Alwine als auch bei Luise keine andere Wahl, als beiden den letzten Freundschaftsdienst zu gewähren.

Bei Alwine zeichnete sich das schon längere Zeit ab, denn sie baute seit Wochen stark ab, ruhte viel und kam nur noch mühsam auf die Beine. Über Weihnachten schaffte sie es nur zweimal von selber, fiel aber beides Mal wieder direkt zurück. Da die Arthrose bei der 17jährigen Kuh immer schlimmer wurde, zog sie im Winter 2018 auf unsere Krankenweide, weil dort die Wege kürzer sind und wir schneller Hilfeleistungen anbieten können. Das eine Jahr hat sie dort noch genossen, jetzt liess die Kraft aber leider immer mehr nach. Sie gehörte zu den 12 Kühen, denen Jan damals die Freiheit versprochen hat und war deshalb ein Gründungsmitglied unserer Stiftung.

Der Abschied von Luise hat uns dagegen völlig überrascht, denn sie lag erst in den letzten Tagen fest. Den ganzen zweiten Weihnachtstag und auch noch den heutigen Morgen haben wir mit Aufrichtversuchen verbracht, aber leider konnte die 12jährige Dame nicht mehr alleine stehen bleiben. Zu aufgebraucht waren ihre Gelenke, denn sie litt schon immer an chronischer Arthrose. Und dass obwohl Luise 2008 von einem anderen Lebenshof nach Butenland kam, wo sie geboren wurde und deshalb nie Tierleid erfahren musste. So war diese Krankheit ein grausamer Streich des Schicksals, wegen dem sie nie unsere Krankenweide verlassen konnte, aber auch dort Freunde gefunden hat und friedliche 11 Jahre in Freiheit und Selbstbestimmung verbringen konnte.

Für Alwine und Luise:
https://www.youtube.com/watch?v=RmUG1ffgKFw

Erna
(* 16.06.2009 † 04.12.2019)


„Ich liebe dich, ich vermisse dich,
ich werde versuchen, nach oben zu blicken.“
(Aus „Der kleine Prinz“)

Wir haben heute zusammen mit unserem Tierarzt Erna erlösen müssen.

Im Februar wurde bei ihr eine Niereninsuffizienz festgestellt, eine Krankheit, die leider nicht therapierbar ist und immer fortschreitend verläuft. In den letzten Monaten erlebte unsere Schweineoma dementsprechend Höhen und Tiefen, da sie aber heute trotz Hilfestellung nicht aufstehen und auf den Beinen bleiben konnte, haben wir uns entschlossen, ihre Leiden zu beenden und sie vor allem schmerzfrei gehen zu lassen.

Erna wurde 10 Jahre alt. Zusammen mit ihrer besten Freundin Else kam sie im Februar 2010 auf unseren Hof. Sie stammt aus einem Tierversuchslabor, was dort genau mit ihr angestellt wurde, haben wir nie erfahren. Fest stand nur, dass beiden Schweinen direkt nach der Geburt die Zähne abgekniffen wurden, auch die Operationsnarben am Bauch und an den Lenden liessen nur Raum, um auf eine dramatische Geschichte zu spekulieren. Direkt nach Elses Ankunft bildete sich ein faustgroßer Abszess, als der aufplatzte, zogen wir circa 20 cm lange Plastikfäden aus ihrem Bauchraum. Diese Ungewissheit über ihre medizinische Vorgeschichte hat jede Behandlung bei den beiden entsprechend erschwert, weil auch unsere Tierärzte nie wussten, auf was sie sich genau einstellen mussten und welche Rückschlüsse sie ziehen könnten.

Im Juni 2018 starb Else an den Folgen eines Gebärmuttertumors. Erna trauerte lange, um so schöner war es, dass sie nochmal ins Leben zurückfand und mit unserer Diva Rosa Mariechen nach kleineren Anlaufschwierigkeiten ein tolles neues Team bildete. Fortan huschten die beiden wieder zu zweit über die Schweineweide, durch das Zusammenlegen beider Lebensräume, was vorher durch das deutliche Veto von Else nie möglich war, vergrößerten sich die sowieso unendlich erscheinenden Weiten von Butenland nochmal für die zwei Damen. Im Februar kam es dann aber zu der niederschmetternden Diagnose Niereninsuffizienz, und wir mussten uns auf den Abschied von „Örnie“ vorbereiten. Das ist uns nie gelungen, entsprechend hart trifft er uns jetzt. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass unser Schatz sehr sanft und ohne Komplikationen eingeschlafen ist.

Wie werden wir die Schmuserunden mit dir vermissen, liebe Erna. Noch nie haben wir eine so kuschelbedürftige, ausgeglichene, zärtliche und stets freundliche Schweinedame wie dich erlebt. Dankeschön für die zauberhaften 10 Jahre, die wir zusammen erleben durften. Wir hoffen, du schaust hin und wieder vorbei, um ein Auge auf all deine Freunde zu werfen. Hier wirst du auf jeden Fall unvergesslich bleiben.

Für Erna:

https://www.youtube.com/watch?v=r8qpTL1wxGQ

„Ich schwöre, ich werde die ganze Nacht fahren,
um Dir Ananas (Schuhe) zu kaufen,
und Deinen zärtlichen Charme zu erleben,
und ich will heute Nacht nur wieder in Deinen Armen schlafen.

Trockne nur Deine Augen, Mädchen, und komm,
komm, komm, laß uns ins Bett gehen,
sie können uns jetzt nicht wehtun,
weil du kriegst meine Liebe,
durch den Wind, durch den Regen, den Schnee, den Wind, den Regen,
du kriegst meine Liebe, Herz und Seele.“

Herbstzeit
(* 31.08.2001 † 21.10.2019)

„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat,
das ist eine köstliche, wunderbare Sache.“
(Hermann Hesse)

Wir mussten heute unsere Herbstzeit gehen lassen. Sie hat gestern festgelegen, und obwohl wir noch den ganzen Abend und die halbe Nacht versucht haben, sie wieder aufzurichten, konnte sie nicht mehr aus eigener Kraft stehen bleiben. So konnten wir unserem Schatz nur noch den letzten Freundschaftsdienst erweisen.

Die 18jährige Herbstzeit kam 2008 nach Butenland. Sie litt an einer Euterentzündung, konnte deshalb nicht mehr gemolken werden und sollte in ihrem ehemaligen Betrieb wegen dieser „Unproduktivität“ geschlachtet werden. Schon bei ihrer Ankunft litt sie unter Spreizklauen, die wir durch regelmäßige Klauenbehandlungen lediglich korrigieren konnten. Trotzdem verursachen diese Fehlstellungen immer ein schlechtes Gangbild und unterstützen so meistens eine Arthrose-Bildung. An dieser Krankheit kam dann auch Herbstzeit nicht vorbei. Leider ist Arthrose fortschreitend und man kann sie nur abmildern, aber nie wirklich heilen. So durchlebte Herbstzeit regelmäßige Höhen und Tiefen, die bittere Spitze war das Jahr 2017, in dem sie gleich mehrmals hintereinander festlag und nur noch mit unserer Hilfe aufstehen konnte. Schon da machten wir uns nichts vor und bereiteten uns innerlich auf einen Abschied vor.

Selten hatten wir uns bei der Einschätzung einer Kuh so geirrt, denn Herbstzeit zeigte es uns allen nochmal, mit dem wunderbaren Ergebnis, dass sie im Jahr 2019 nicht einmal festlag und ihren zweiten Frühling erlebte. Eben bis zu dem gestrigen Tag, wo die Arthrose endgültig zugeschlagen und ihr jede Kraft für ein erneutes Aufstehen genommen hat. Trotzdem werden wir Herbstzeit immer als unsere Kämpferkuh in Erinnerung behalten, die ihr Schicksal in beide Klauen genommen und ihm trotz aller gegenteiligen Prognosen noch einige schöne Jahre abgetrotzt hat.

Für Herbstzeit:
https://www.youtube.com/watch?v=S8l7nbZPfEs

„Deine Beine tragen dich nicht, wie sie sollten,
so oft gehen die, die noch nicht weggehen wollten,
und ich weiß, ich weiß und ich ertrag es nicht,
halt dich bei mir fest, steig auf, ich trage dich.

Ich werde riesengroß für dich, ein Elefant für dich,
ich trag dich meilenweiter über’s Land,
und ich trag dich so weit, wie ich kann,
ich trag dich so weit, wie ich kann,
und am Ende des Wegs, wenn ich muss,
trage ich dich über den Fluss.“

Mieke
(* 28.01.2002 † 13.09.2019)

„Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.“
Sergio Bambaren

Wir mussten gestern Nacht in Absprache mit unserem Tierarzt Mieke erlösen. In den letzten Tagen hat sie wiederholt festgelegen, kam aber dennoch mit unserer Hilfe erneut auf die Beine und konnte ihr Leben weiterführen. Gestern Abend scheiterten leider alle Versuche von uns und sie konnte nicht mehr aus eigenen Kräften stehen bleiben. Das ist für uns immer das Signal, dass wir unserer Angehörigen nur noch einen letzten Freundschaftsdienst schuldig sind, um weitere Qualen zu ersparen. Diesen Dienst haben wir also auch Mieke mit schwerem Herzen erwiesen. Sie ist friedlich gegangen, umgeben von ihren Freunden auf der Weide bei Vollmond mit leuchtenden Sternen.

Mieke wurde 17 Jahre alt. Im Winter 2016 durfte sie nach Butenland ziehen, nachdem sie unfassbare 14 Jahre in ständiger Anbindehaltung durchleiden musste. Davon wurden ihre Klauen so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sich eine doppelte und dreifache Sohlenbildung manifestiert hatte. Wenn man dermaßen deformierte Klauen hat, dann bewegt man sich ständig wie auf unebenen, unterschiedlich großen Steinen. Auch die Länge der Klauen zeigte bei der Ankunft deutlich, dass sich um sie noch nie gekümmert wurde. Das haben wir natürlich sofort nachgeholt, trotzdem konnte Miekes Gangbild nicht korrigiert werden, zumal auch schon Gelenkschädigungen vorhanden waren. Auch ihre gesamte Muskulatur zollte der barbarischen Haltungsform Tribut, ihre Knochen knackten.

Wir müssen wohl auch nicht erwähnen, dass Mieke eine Milchkuh war, ihr deshalb mehrere Kinder geraubt wurden und sie nach Butenland kam, weil sie vor dem Schlachthof gerettet wurde, in den man sie als zynisches Dankeschön final abschieben wollte. Ihre Retterin Susanne besuchte sie auch danach noch häufig im Kuhaltersheim, liess sich von uns immer über ihren Gesundheitszustand informieren und war entsprechend geschockt, als wir ihr die schlimme Nachricht überbringen mussten. War sie doch nach 1 1/2 Jahrzehnten Tortur der erste Mensch, den Mieke kennenlernen durfte, der es gut mit ihr meinte.

Sofort nach ihrer Ankunft zog Mieke folgerichtig auf unsere Krankenweide und blühte dort im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus nochmal die letzten Jahre auf. Plötzlich hatte sie einen Freundeskreis und vor allen Dingen durfte sie in selbstbestimmter Freiheit leben, was sie trotz aller Bewegungsprobleme auch täglich genüßlich auslebte. Wir hoffen so sehr, dass diese Zeit wenigstens etwas Wiedergutmachung leisten konnte. Wiedergutmachung an einer mehrfachen Mutter, die nur wegen ihrer Milch leben, die sich fast 15 Jahre lang ausschließlich im Rahmen dieser Produktion bewegen und die mehrere Kinder lediglich austragen, aber nie erleben durfte, weil achtlose Menschen für einen Schluck Milch ihr immenses Leid in Kauf nahmen oder gar nicht beachteten.

Für Mieke:
https://www.youtube.com/watch?v=XcfswBZpSBU

„Wenn du auf mich wartest, dann werde ich zu dir kommen
Obwohl ich so weit gereist bin
Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen

Wo all meine Reisen ein Ende haben
Wenn du ein Versprechen machen kannst
Wenn es eines ist, das du halten kannst,
Ich schwöre zu dir zurück zu kommen
Wenn du auf mich wartest und sagst, dass du für
mich einen Platz in deinem Herzen bereit hältst.“

Kaspar
(* 01.08.2006 † 10.06.2019)

„Eines Morgens wachst du auf und bist nicht mehr am Leben,
über Nacht, wie Schnee und Frost, hat es sich begeben.
Aller Sorgen dieser Welt bist du nun enthoben,
Krankheit, Alter, Ruhm und Geld sind wie Wind zerstoben.
Friedlich sonnst du dich im Licht einer neuen Küste,
ohne Ehrgeiz, ohne Pflicht – wenn man das nur wüsste!
(Mascha Kaléko)

Völlig überraschend fanden wir heute morgen unseren Kaspar tot auf der Weide. Zwar hatte er vor 4 Wochen einen Tierarzttermin, weil uns sein schlechter Fellwechsel und die etwas schuppige Haut aufgefallen war, und die Blutabnahme erbrachte auch hohe Entzündungswerte, aber mit diesen tödlichen Konsequenzen hat trotzdem niemand gerechnet. Er hustete auch leicht, unsere Tierärztin vermutete dahinter eine allergisch bedingte Lungenproblematik durch Heustaub. Deshalb wurde ihm vor 2 Wochen nochmal Blut abgenommen und eingeschickt. Wir hatten schon mit der Therapie begonnen und liessen ihn mit Bronchienerweiterern inhalieren. Er sollte auch kein trockenes Heu mehr essen, deshalb bestellten wir einen Heubedampfer, und hätten ihm seine Mahlzeiten nur noch in dieser Form angeboten. Dass das alles nun hinfällig ist, hat uns komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.

Das Rätselhafte ist vor allem, dass diese Probleme nicht die Todesursache sein können, denn Kaspar war bis auf den sehr leichten Husten und die Hautprobleme topfit, es gab auch seit Jahren keine weiteren Schübe bei seiner Hufrehe mehr. Außerdem hat uns die auf Pferde spezialisierte Tierärztin erst Ende letzter Woche mitgeteilt, wie zufrieden sie mit den Ergebnissen der zweiten Blutuntersuchung ist, da die Entzündungswerte bis zu 50 % zurückgegangen sind. Auch das Herz war völlig in Ordnung, die Lunge entpuppte sich zwar als leicht angegriffen, aber auch jenseits jedes Alarmsignals. Da seine Schleimhäute noch gut durchblutet waren, als wir ihn gefunden haben, und deshalb Herz-Kreislauf-Probleme ausgeschlossen werden können, vermuten wir einen plötzlichen Hirnschlag. Das würde auch zu dem Wirbelwind passen, da unser Schatz immer etwas aufgedreht und hektisch war, was sich zwar durch die täglichen Übungen mit Indira deutlich gebessert hatte, aber von ihm trotzdem nie ganz abgelegt werden konnte.

Der 12jährige Kaspar sollte eigentlich zu einer Existenz beim Ponyreiten verdammt werden. Glücklicherweise wurde er im letzten Moment nach Butenland vermittelt, allerdings stand er trotzdem am Anfang seines Lebens isoliert in einer Box, in der er einfach nur wachsen sollte, damit er irgendwann für den Rest seiner Tage kreischende Kinder im Kreis herumtragen muss. Davor konnten wir ihn zwar bewahren, trotzdem knabberte Kaspar lange an den Folgen dieser lieblosen Behandlung. Völlig verkrampft und panisch trat er bei jedem Kontakt sofort die Flucht an oder schlug bei jedem Geräusch und jeder Annäherung aus. Da er keinerlei Sozialisation erfahren hatte, wusste er sich einfach nicht anders zu helfen als durch Tritte und Bisse. Es dauerte fast ein Jahr, bis wir ihn berühren durften, und erst die Besuche einer erfahrenen Pferdetherapeutin führten dazu, dass sich Kaspar halftern, striegeln und führen ließ. Wir übten täglich mit ihm, mit stetig wachsendem Erfolg. Eine große Hilfe war es auch, dass sich unser 30jähriger Wallach Loriot als souveräner Freund und Beschützer angeboten hat, der dem Kleinen die nötige Sicherheit gab, um ins Leben zu finden. Die beiden waren bis zu Kaspars Tod ein starkes Team, wir müssen deshalb besonders beobachten, wie Loriot diesen Verlust verkraftet.

Im Moment sind wir wirklich wie vor dem Kopf geschlagen, weil der uns bekannte Krankheitsverlauf wie beschrieben niemals mit dem Tod hätte enden können. Wir haben uns sogar darauf vorbereitet, wie anstrengend die sowieso sehr anspruchsvolle Pferdeversorgung fortan mit dem weiteren Patienten wird. Wie gerne würden wir nun diese Strapazen auf uns nehmen, dürfen es aber nicht mehr, weil das Schicksal uns einen grausamen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Dann lauf jetzt also frei in der großen Weite, lieber Hofwirbelwind, im Moment haben wir keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben würden, wie sehr wir dich jetzt schon vermissen.

Für Kaspar:
https://www.youtube.com/watch?v=DyzGiwbqnZ0

„Zuerst gibt es Stille, dann gibt es den Schock,
sind wir bereit oder sind wir nicht?
Ich erinnere mich, wie wir gesprochen haben,
wie die Welt etwas war, was wir vergessen haben.

Gib mir diese Liebe,
gib mir diese Seele,
gib mir dein Feuer und ich gebe dir alles –
alles in meinem Leben,
ich werde niemals loslassen
Und ich werde immer bei dir sein.“

So werden wir dich in Erinnerung behalten:
https://www.youtube.com/watch?v=vPhCdub5Gto

Frau Prillan
(* 2016 † 03.06.2019)

„Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden,
welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?“
(Sokrates)

Der Monat Juni fängt schlimm an, denn wir mussten unsere fleißige Küchenhilfe Frau Prillan in Absprache mit den behandelnden Tierärzten gehen lassen. Die circa dreijährige Hühnerdame lebte seit dem Sommer 2017 auf Hof Butenland. Im Februar hatte sie erste gesundheitliche Probleme, damals wurde eine Legedarmentzündung bei ihr entdeckt. Diese Erkrankung bekamen wir noch gut durch einen Hormonchip in den Griff, der das Eierlegen kurzfristig unterband, so dass der Legedarm sich erholen konnte.

Ende Mai baute Prillan aber leider erneut ab, sie hatte Durchfall und aß sehr wenig. Am Freitag war ihr Bauch geschwollen und hart, so dass wir am Samstag mit ihr in die Tierärztliche Hochschule Hannover gefahren sind. Dort diagnostizierte man ein Schichtei http://www.birds-online.de/…/gesson…/legedarmentzuendung.htm und einen schlechten Allgemeinzustand. Also erhielt sie Infusionen und Medikamente zur Kreislaufstabilisierung, die OP zur Entfernung des Schichteis war für Anfang dieser Woche vorgesehen. Allerdings ergaben weitere Untersuchungen im Vorfeld, dass sich Tumore im Darmbereich gebildet hatten, außerdem wurde eine ausgeprägte Aszites (also eine Bauchwassersucht/Bauchfellentzündung) festgestellt. Prillan konnte außerdem ihren Kropf nicht mehr entleeren und im Kropf selbst waren bereits Veränderungen sichtbar. Vor diesem Diagnosehintergrund hätte eine OP nichts mehr gebracht, da das Schichtei leider nicht das Hauptproblem war. So haben wir schweren Herzens dem Rat der Ärzte zugestimmt und Prillan den letzten Freundschaftsdienst erwiesen.

Wir vergessen keine verstorbenen Butenländer, aber bei Prillan fällt diese liebevolle Erinnerung noch leichter, denn unser gefiederter Schatz ist untrennbar mit unserer Küche verbunden. Es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass sie uns hier besucht hat, mutig auf Herdplatten und Anrichten gesprungen ist und uns bei der Essenszubereitung unterstützt hat. Ach, Prillan, wie werden wir dich vermissen. Wir hoffen sehr, dass du trotzdem noch die Zeit findest, hin und wieder vorbeizuschweben und uns zu dem einen oder anderen Rezept zu inspirieren. Wie sollen wir denn ohne deine fantastischen Körnergerichte je wieder richtig schlemmen können?

Für Prillan:
https://www.youtube.com/watch?v=Ku26iOV7y5c&fbclid=

„Es ist noch nicht einmal, dass etwas quält,
es ist eher, dass du hier fehlst für mich,
es ist so, dass du fehlst.
Tu mir bitte einen Gefallen,
denk an mich, wenn du denkst,
manchmal spür ich, dass du hinter mir stehst,
aber es ist so, dass du fehlst,
es ist so, dass du fehlst. “

Lola
(* 08.02.2008 † 20.05.2019)

„Die Erinnerungen und die Liebe, die ich zurücklasse,
sind für euch zum Behalten.
Ich habe Ruhe gefunden,
mein Gesicht der Sonne zugedreht und schlafe jetzt.“
Alan Curtis

Gestern abend wurde Lola mit unserem Einverständnis in der Rinderklinik der Uni Hannover erlöst. Dorthin mussten wir sie am Sonntag bringen, nachdem sie sich von der Herde absonderte und am Sonntag Morgen eine große Schwellung im Bauchbereich zeigte. Die erste Diagnose von unserer Tierärztin vor Ort waren Pansenprobleme, verbunden mit weiteren ernsthaften Beschwerden, die vor Ort auf Butenland nicht behandelbar waren. Die Ärzte in der Uni diagnostizierten eine Bauchfellentzündung und stellten dabei 60 Liter Fremdflüssigkeit in ihrem Bauchraum fest. Ursächlich hierfür kann eine Leberzirrhose, aber auch eine Thrombose sein. Beide Erkrankungen sind beim Rind nicht therapierbar. Die Ärzte vor Ort haben immer in Absprache mit uns alles Menschenmögliche versucht, leider stand aber irgendwann nur noch die Erlösung im Raum, der wir schweren Herzens zustimmten, um Lola weiteres Leid zu ersparen.

Die 11jährige Lola war seit dem Januar 2015 eine Butenländerin. Davor wurden ihr in einem Milchbetrieb drei Kinder geraubt, die letzten beiden Kälber waren Totgeburten, so dass für sie der Weg zum Schlachter vorprogrammiert war. Hier auf dem Hof hat sich Lola in Rekordgeschwindigkeit eingelebt und lief schon nach wenigen Tagen ganz selbstverständlich in der großen Herde mit. Wir kannten sie als bescheidene, freundliche Kuh, die sich nie in den Vordergrund gedrängt hat und einfach das Leben auf Butenland im Stillen genossen hat.

Jeder Abschied von einem der bei uns lebenden Tiere ist schwer. Aber in einem Altersheim muss man leider immer damit rechnen. Und gerade die Aufnahme von älteren Tieren, die woanders keine Chance hätten, ist ein Schwerpunkt, zu dem wir uns bewusst entschieden haben und der uns sehr am Herzen liegt. Dadurch erreichen die Butenländer Tiere ein Alter, das in der Nutztierindustrie nie für sie vorgesehen war. Viele unserer Rinder sind dreimal so alt und älter, was kein Kunststück ist, wenn man bedenkt, dass das Durchschnittsalter einer Kuh in dieser Industrie bei 5 Jahren liegt. Hinzu kommt die Tatsache, dass fast jeder tierische Butenländer eine tragische Vorgeschichte besitzt. So kommt es oft durch frühere Haltungsbedingungen zu Schädigungen wie Klauen- und Gelenkserkrankungen, Arthrose ist auch ein ständiges Thema, die meisten dieser Krankheiten treten sogar bei Rindern unter 10 Jahren auf, also in einem Alter, in dem sie auf natürliche Weise gar nicht oder höchst selten vorkommen würden. Deshalb sind wir auf die nur noch kurze Lebenszeit einiger Rinder vorbereitet und haben stets ein wachsames Auge auf sie. Jeden Tag aufs neue, denn jeder Tag ist für die Tiere in unserer Familie ein Tag mehr, ein Tag mehr Liebe, Selbstbestimmung, Fürsorge, Respekt, Sonne, Wind und Freiheit.

Wenn Familienmitglieder wie Lola, die stets gesund und fit in der Herde zu beobachten waren, so plötzlich und unerwartet, so endgültig und mit so einer niederschmetternden, überraschenden Diagnose von uns gehen, dann verdunkelt sich aber auch der Butenlandhimmel ziemlich. Mehr konnten wir jedoch für sie nicht tun. Immerhin hatten wir 4 1/2 gemeinsame Jahre, von denen wir nur hoffen können, dass sie für Lola genug waren. Wir versuchen uns jedenfalls damit zu trösten, dass sie diese Zeit hatte und wir nichts unversucht gelassen haben, ihr ein bißchen Würde zurückzugeben. Gute Reise, Lola.

Für Lola:
https://www.youtube.com/watch?v=UoVaK2NXmJA

„Leg ihn hin deinen süßen und müden Kopf,
die Nacht bricht herein, du bist am Ende der Reise angelangt,
Schlaf jetzt, und träum von denen, die vorher gegangen sind,
sie rufen von jenseits des fernen Ufers.
Warum weinst du?
Was sind das für Tränen auf deinem Gesicht?
Bald wirst du sehen, dass all deine Ängste vergehen,
sicher in meinen Armen schläfst du nur.“

Nachtrag: Da Lolas Krankheitsverlauf für alle Ärzte so mysteriös war, haben wir einer Obduktion zugestimmt. Gerade eben wurden uns die Ergebnisse mitgeteilt: Lola litt an einer Mesotheliose, das ist eine tumoröse Erkrankung der Lymphdrüsen. http://www.rinderskript.net/skripten/b11-10.html?fbclid= Leider ist diese Krankheit bei Rindern nicht erforscht, so kann man nur von den Erkenntnissen beim Menschen übertragen, dass sie durch Asbest ausgelöst wird. Auf Butenland gibt es aber kein Asbest, deshalb gehen wir davon aus, dass Lola in ihrem Vorleben in einem entsprechend belasteten Stall gestanden haben muss.

Tilly
(* August 2017 † 11.05.2019)

„Und Du wirst manchmal Dein Fenster öffnen,
gerade so zum Vergnügen und Deine Freunde werden sehr erstaunt sein,
wenn sie sehen, dass Du den Himmel anblickst und lachst.“
(Antoine de Saint-Exupery)

Wir haben heute morgen Tilly tot in ihrem Stallbett gefunden. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie einfach eingeschlafen und danach nicht mehr aufgewacht ist.

Tilly war ein ehemaliges Masthuhn. Sie wurde im August 2017 beim Einstallen in eine Mastanlage einfach fallengelassen, nicht weiter beachtet und konnte so von einer Tierfreundin gefunden werden. Nachdem der dabei erlittene Beinbruch in der Vogelklinik der Universität Hannover umsorgt wurde und ausheilen konnte, stand der Reise nach Butenland im Oktober 2017 nichts mehr im Weg.

Hier eroberte Tilly die Herzen im Sturm, denn sie lief von Anfang an neugierig über den Hof, kannte weder Scheu vor Menschen noch vor anderen Tieren, und so wurde ihr bezauberndes Zwitschern schnell ein Markenzeichen unserer Videos. Egal, ob sie einen Ausflug auf ihrem geliebten Schweinetaxi in Form von Winfried veranstaltete, sich als weiterer Kuhfleck bei einer Siesta auf Fiete oder Anton tarnte, oder einen Menschen systematisch von Kopf bis Fuß erkundete, Tilly strahlte bei jeder Aktivität eine ungeheuere Portion Lebenswille und Glück aus.

Das ist gerade bei einem Masthuhn nicht selbstverständlich, denn für diese Tiere hat sich der Mensch etwas besonders Perverses einfallen lassen: Er hat Tilly und ihren Artgenossen das Sättigungsgefühl weggezüchtet, damit diese intelligenten Lebewesen möglichst schnell nach maximal 8 Wochen Turbozucht ihr „Schlachtgewicht“ erreichen. Diesen Fluch konnten auch wir nicht rückgängig machen, das Resultat war, dass Tilly am Ende unfassbare 7 kg auf die Waage brachte. Logisch, dass sich dieses Gewicht in ihrem Tagesablauf bemerkbar machte. So joggte die Süße schon lange nicht mehr über den Hof, und wir haben sie auch täglich mit entwässernden, herzunterstützenden Medikamenten und Injektionen behandelt.

Trotz allem hat Tilly aber ihr Leben bis zuletzt genossen und aufmerksam daran teilgenommen. Und sie ist sehr friedlich gegangen, denn als wir sie heute morgen in ihrem eigens für sie errichteten Strohbett (sie konnte leider nie mit den anderen Hühnern auf einer Stange schlafen) gefunden haben, gab es keine Anzeichen für einen Todeskampf.

Jetzt sitzen wir hier und schwanken in den Gefühlen. Denn natürlich ist es schrecklich, dass Tilly gegangen ist. Auf der anderen Seite darf man aber auch nie vergessen, was es für ein Wunder war, dass sie überhaupt 1 3/4 Jahre alt geworden ist und wie sehr sie in dieser Zeit den Hof auf ihre liebevolle Art und Weise bereichern konnte. Denn wie bei all unseren Schutzbefohlenen gilt auch bei ihr, dass wir leider nichts wieder gut machen können, aber durch bedingungslose Liebe, Respekt und die Hilfe unserer Unterstützer jeder tierischen Seele ihre Würde zurückgeben und diesen Wesen zeigen können, dass eine bessere Existenz als die eines ausgebeuteten Nutztieres nicht unmöglich ist. Und das haben wir definitiv auch bei unserer Tilly erreicht. Wir werden unser bezauberndes Kämpferhuhn nie vergessen.

Hier könnt ihr euch nochmal Highlights aus Tillys Butenland-Reise anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=FwUpQ7ElAeY

Für Tilly zum Abschied, denn wir sind uns sicher, dass du hier die Time of your life hattest, und wissen, dass du sie uns beschert hast:

https://www.youtube.com/watch?v=WpmILPAcRQo&fbclid=

 

Marte
(* 06.11.1996 † 04.03.2019)

„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat,
das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache.“
(Hermann Hesse)

Heute mittag haben wir Marte gehen lassen. Ihr Pansen arbeitete schon seit längerem sehr schwerfällig, sie baute körperlich immer mehr ab und schließlich konnte sie auch nicht mehr aus eigenen Kräften aufstehen. Das war für uns das endgültige Signal, um unsere Kuh-Oma ohne Schmerzen einschlafen zu lassen.

Die 22jährige Marte war die älteste Kuh auf Butenland. Im März 2016 wurde sie zusammen mit Milla, Maja und Maret vom Veterinäramt beschlagnahmt. Da so etwas viel zu selten geschieht, kann man sich vorstellen, unter was für katastrophalen Umständen die vier Kühe bei ihrem Vorbesitzer leben mussten. Unter anderem waren sie über 19 Jahre zu ständiger Anbindehaltung verdammt, ob sie jemals vor ihrer Butenlandzeit eine Weide gesehen haben, ist ungewiss. Hier könnt ihr euch nochmal den WDR-Bericht ansehen, der unter anderem über die Ankunft der vier Damen gedreht wurde: https://www.youtube.com/watch?v=5-n25C7qy44

Die blinde Maja überlebte auch nur wenige Tage, dann starb sie an ihrem grausamen Vorleben, nachdem sie wenigstens ein bißchen Freiheit genießen durfte. Die 25jährige Milla starb auch im späten Winter 2017 und konnte nur ein Jahr am richtigen Kuhleben schnuppern. Marte und ihre beste Freundin Maret haben es uns aber mal so richtig gezeigt, denn unsere Prognose war auch für dieses Duo bei der Ankunft sehr skeptisch. Zu mitgenommen sahen die 4 Kuhdamen aus, als dass wir ihnen insgeheim mehr als eine Sommersaison gegeben hätten. Aber die Butenländer Luft und der erstklassige Service vollbrachten echte Wunder, so blühten zumindest die beiden verbliebenen KUHlen Ladys aus dem ursprünglichen Quartett nochmal richtig auf und Marte konnte noch drei wundervolle Weidesaisonen geniessen.

Im Laufe dieses Jahres baute sie aber immer mehr ab und unser Tierarzt diagnostizierte, dass der Pansen kaum noch arbeitete. Mit einer Stimulanz versuchten wir das noch zu ändern, ein durchbrechender Erfolg blieb aber leider aus. So wurde Marte immer dünner, kämpfte sich aber Tag für Tag aus eigener Kraft hoch, was man bei einer Kuh immer als Zeichen für vorhandenen Willen ansehen kann. Seit gestern schaffte sie das aber nicht mehr und blieb auch nach unseren Aufrichtversuchen nicht mehr selbstständig stehen. Für ein Rind als Wiederkäuer gibt es kaum eine schlimmere Diagnose als ein nicht-funktionierendes Magensystem und den Verlust der Standfähigkeit. So mussten wir mit Marte einer weiteren Bewohnerin den schwersten Freundschaftsdienst überhaupt erweisen und sie in Würde gehen lassen.

Für Marte, Milla und Maya:

https://www.youtube.com/watch?v=xv1EprTdgBE

„Nun, du siehst sie, wenn du einschläfst.
Aber nie, um sie berühren und zu halten.
Weil du sie zu sehr geliebt hast und zu tief getaucht bist

Nun, du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.

Und du lässt sie gehen.
Ooooo ooooo oooooo.
Und du lässt sie gehen.
Ooooo ooooo oooooo.
Nun, Du lässt sie gehen.“

Polly (Monopoly)
(* ? † 25.01.2019)

„Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.“
(Sergio Bambaren)

Wir mussten Polly (Monopoly) am Montag in die Pferdeklinik bringen, heute mittag wurde er dort in Absprache mit uns von seinen Schmerzen erlöst. Indira war an allen Tagen vor Ort, auch heute, so dass er zumindest im kleinsten Kreis seiner Familie gegangen ist und dabei nicht ganz alleine war.

Schon längere Zeit hatte Polly mit einigen Beschwerden, wie zum Beispiel Kotwasser zu kämpfen. Deshalb wurde er auch immer wieder von mehreren Tierärzten untersucht, es gab auch gleich zwei Therapieversuche zur Heilung, die aber leider beide fehlschlugen. In der letzten Woche haben sich die Symptome so sehr verschärft, dass wir ihn nach Rücksprache mit unserem Tierarzt in die Pferdeklinik bringen liessen. Dort wurde ein Ultraschall, eine Gastroskopie und eine rektale Untersuchung durchgeführt, er wurde geröntgt und Blutergebnisse wurden ausgewertet, leider mit gleich mehreren Diagnosen, eine davon auch noch sehr niederschmetternd.

Auf diese werden wir hier nicht im Detail eingehen, denn es kamen (zwar nur wenige) Vorwürfe nach dem Tod von unserem geliebten Hofhund Pino, trotzdem tun solch haltlose Unterstellungen weh. Es ist stets eine enorme Belastung für uns, ein Familienmitglied gehen zu lassen, das sind die schwersten Entscheidungen, die ein Lebenshof mit sich bringt. Da brauchen wir wirklich nicht noch zusätzliche Schuldzuweisungen in der Form, nicht alles getan, zu schnell, zu spät oder einfach falsch reagiert zu haben. Auch Kommentare wie „In eurem Altersheim (!) sterben aber viele Tiere“, vorgetragen per Ferndiagnose von Menschen, die unsere Tiere nicht mal kannten, finden wir mehr als unangemessen. Deshalb bitten wir um euer Verständnis, dass wir uns zukünftig etwas bedeckter halten.

Was wir aber auf jeden Fall öffentlich machen wollen, ist die Tatsache, dass in Pollys Ausweis ein völlig falsches Alter angegeben wurde, nämlich 1995, ohne Tag und Monat. Aber selbst diese recht lieblos hingekritzelte Jahreszahl ist nicht korrekt, denn die Ärzte in der Klinik schätzten ihn auf Ende 20, Anfang 30 Jahre alt.

Auch Pollys Prognose möchten wir nicht verheimlichen. Diese war sehr gering, eine äußerst schmerzhafte OP stand im Raum, deren Erfolgschancen fast aussichtlos beurteilt wurden. Wir hätten eher davon ausgehen müssen, dass wir Polly über eine längere Zeit heftige Schmerzen zugefügt hätten, ohne dass sich an seinem Zustand etwas ändert. Und selbst wenn dieser Eingriff erfolgreich gewesen wäre, hätte er danach noch Wochen in der Tierklinik verbringen müssen und auf Butenland von den anderen Pferden isoliert werden müssen, da er kein normales Futter mehr hätte essen dürfen.

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, haben alles Mögliche versucht, noch Rücksprachen mit der Pferdeklinik Düsseldorf, der Universität Hannover und auch noch einmal mit unserem Tierarzt gehalten. All diese Koryphäen haben uns einstimmig geraten, Polly gehen zu lassen, da wir ohne ein echtes Wunder nur erheblich seine Schmerzen vergrößert hätten. So haben wir dann diesem bittersten Weg zugestimmt.

Polly lebte elf Jahre als Schulpferd in einem Reitstall. Die letzten zwei Monate wurde er wegen seines schlechten Gesundheitszustands nicht mehr geritten und verbrachte seine Tage und Nächte in einer Einzelbox. Er zeigte hier deutlich, dass er niemanden mehr auf seinem Rücken tragen wollte, er reagierte bissig, wenn er einen Sattel sah. Er litt unter einer Belastungsrehe. Nach langen und schwierigen Verhandlungen kam er im Sommer 2013 zu uns.

Für Polly, der jetzt mit den anderen wilden Pferden in die Unendlichkeit laufen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=SQTHB4jM-KQ

„Du weißt, ich kann dich nicht durch meine Hände gleiten lassen …

Ich sah dich, wie du schmerzhafte Qualen leidest,
jetzt hast du entschieden, mir das Gleiche zu zeigen.

Ich habe meine Freiheit, aber ich habe nicht viel Zeit,
der Glauben ist gebrochen, Tränen müssen geweint werden,
lass uns ein bißchen leben, danach sterben wir.

Wilde Pferde könnten mich nicht wegschleifen.“

Pinocervo
(* 2002 † 28.12.2018)

„Ich bin nicht weit weg,
bin nach Hause gegangen.
Und denke daran:
Ich halte dir für später, nicht jetzt,
dort, wo ich bin, zu Hause,
ein kleines, unendlich weites Zimmerchen frei.“
(Jochen Jülicher)
 
Wir haben heute nachmittag zusammen mit dem Tierarzt Pino auf seinem Lieblingsplatz auf dem Hof erlöst. Unser Eisbär hatte am Morgen zum ersten Mal deutliche Schmerzreaktionen, das war für uns das Signal, ihn nicht länger leiden zu lassen und diese schwerste aller Entscheidungen zu treffen.
 
Ende Oktober zeigte Pino plötzlich Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen, damals noch zusammen mit Pippilotta. Doch während sich die Hundedame rasch erholte und aktuell absolut beschwerdefrei ist, erlitt Pino regelmäßige Rückschläge. Das sofort angefertigte große Blutbild war ohne Auffälligkeiten, die Ergebnisse vom Tumormarker waren negativ. Nur eine Spondylose, also eine Erkrankung der Wirbelsäule, wurde bei ihm während des Röntgens festgestellt. Seit Mitte Dezember ging es gar nicht mehr bergauf und er bewegte sich nur noch für kurze Zeit bei seinen Toilettengängen, für die wir ihn regelmäßig an seine Lieblingsstelle trugen. Auch sein Appetit nahm immer mehr ab. Die anderen Hunde suchten sehr intensiven Kontakt zu ihm, was gerade für Puschek außergewöhnlich ist. Auch unsere Streicheleinheiten forderte Pino erst fast ständig ein, nur um sich irgendwann immer mehr von uns abzuwenden. Als er dann Schmerzreaktionen zeigte, war das für uns das letzte Signal, dass jeder weitere Transport zum Tierarzt und jede neue durchwachte Nacht nur sein Leiden verlängern würde, so dass wir ihm den bittersten Freundschaftsdienst erwiesen haben.
 
Pino lebte seit seinem Welpenalter 12 Jahre in einem Tierheim auf Sardinien. Nachdem unsere Eisbärin Kylie im Mai 2014 verstarb, stand für uns schnell fest, dass der Hof und vor allem wir ohne Herdenschutzhund und gute Seele von Butenland nicht auskommen konnten. Also zog Pino bei uns ein und erledigte diesen Job perfekt. Und dass bis zum Ende, denn für die letzten Tage haben wir ihm einen Pavallion gebaut, in dem er ruhte, und trotz versagendem Hinterkörper nie das Haupttor aus den aufmerksamen Augen gelassen hat. Aber Pino war nicht nur in seiner Berufung ein Traum, auch sonst war er zugänglich, freundlich und begegnete jedem Hofbewohner aufgeschlossen und geduldig. Pinocervo, es war uns eine Ehre, und wir sind uns sicher, dass du auch weiterhin unser Tor nicht eine Sekunde aus dem Blick lässt, wo immer du jetzt auch bist.
 
Für Pino:
 
„Jeder träumt von einer Liebe, dauerhaft und ehrlich
Aber Du und ich wissen, was diese Welt tun kann
Darum laß uns unsere Schritte deutlich machen
Damit die anderen es sehen können
Und ich warte auf Dich
Und wenn ich zurückbleiben sollte, warte auf mich
Nun, da ist ein wunderschöner Fluß
Hinten im Tal dort neben dem Eichenast
Sollten wir uns verlieren
Im Schatten der abendlichen Bäume
Dann werde ich auf Dich warten
Und sollte ich zurückbleiben, warte auf mich.“

Lady Welle
(* 17.04.1999 † 26.10.2018)


„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
eine Last fallen lassen können,
die man lange getragen hat,
das ist eine tröstliche, eine wunderbare Sache.“
(Hermann Hesse)

Heute nachmittag fanden wir Lady Welle tot auf der Weide. Es gab weder aufgewühlte Erde noch andere Anzeichen für einen Todeskampf. Deshalb können wir davon ausgehen, dass sie friedlich eingeschlafen ist.

Lady Welle war eine sogenannte Turbo-Kuh. Unfassbare 140.000 Liter Milch musste sie in ihrem Leben geben, dafür wurden ihr 12 Kinder von der unbarmherzigen Industrie geraubt. Sie war außerdem eine Ausstellungskuh, die auf diversen Messen vorgeführt wurde.

Als sie im Dezember 2015 auf unserem Hof ankam, dachten wir insgeheim, dass sie die Weidesaison wohl nicht mehr erleben würde. Zu ausgemergelt wirkte dieser Strich in der Landschaft, zu mitgenommen von der jahrzehntelangen Ausbeutung präsentierte sich ihr Körper. Selten wurden wir von einem Rind und seinem unbändigen Lebenswillen mehr überrascht. Die Lady kämpfte sich nicht nur ins Leben zurück, sie war darüberhinaus nie ein Fall für unsere Krankenweide, sondern lief zwar sehr langsam, aber ohne Unterbrechung direkt in der großen Herde mit. Wir versorgten sie zusätzlich jeden Tag mit Extrakraftfutter, auf diese Portionen wartete die Adelige von Hof Butenland auch immer stets pünktlich zu den selben Uhrzeiten. Genauso regelmäßig warf sie uns den Eimer hinterher, wenn sie mit dem Menü fertig war.

Bereits vor einigen Wochen machten wir uns große Sorgen um die Lady, denn plötzlich stellte sich gleich mehrmals hintereinander ihre Pansenfunktion ein und wir verbrachten mit diversen Tierärzten sehr turbulente drei Wochen zwischen Hoffen und Bangen. Aber zu diesem Zeitpunkt bewies sie noch einmal ihre Kämpfernatur und lief irgendwann wieder über die Weiden, als wäre nie etwas gewesen. Kraft hat das Ganze aber definitiv gekostet, Kraft, die sie jetzt nicht mehr hatte und deshalb heute für immer die Augen geschlossen hat.

Wir restlichen Butenländer pendeln gerade zwischen Trauer und Dankbarkeit, denn natürlich ist es immer schmerzhaft, wenn ein Familienmitglied stirbt. Aber wenn man sich Lady Welles Lebenslauf und vor allem ihre körperliche Verfassung in Erinnerung ruft, dann kann man eigentlich nur staunen, wie lange diese Kuh noch durchgehalten hat, dass sie überhaupt 19 Jahre alt wurde und wie konsequent sie sich noch fast drei Jahre ihre Anteile von einem anständigen Leben abgeholt hat. Und da kommt dann eben auch die Dankbarkeit ins Spiel. Darüber, wie schön es war, dass auch diese Kuh nicht nur die häßliche Seite einer „Nutzvieh“existenz erleben musste, sondern noch jahrelang erfahren durfte, was es in einer besseren Welt heißt, Kuh zu sein. Und das bei uns täglich in vollen Zügen geniessen konnte.

Für Lady Welle:
https://www.youtube.com/watch?v=_Jtpf8N5IDE

Rudi
(* 30.04.2003 † 24.08.2018)


„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“

(Albert Schweitzer)

Heute mittag ist Rudi eingeschlafen. So schrecklich uns das auch getroffen hat, konnten wir uns trotzdem darauf vorbereiten. Denn wir mussten unserem Grumpy Pig in den letzten Wochen bereits mehrmals wieder aufgrund einer Arthrose auf die Beine helfen und er zeigte auch öfter Appetitlosigkeit, die wir mit einem immer abwechslungsreicheren Menü abfangen mussten. Rudi wurde über 15 Jahre alt, was für ein Mini-Schwein ein fast schon biblisches Alter ist. So bitter dieser Abschied auch ist, können wir uns doch damit trösten, dass der grummelige Schweinemann unseres Herzens ohne Schmerzen an Altersschwäche gestorben ist und davor 13 Jahre lang auf unserem Hof das Leben führen durfte, das er selber gewählt hat. Das macht den Abschied zwar momentan nicht leichter, aber in der Erinnerung wird uns das irgendwann doch das eine oder andere Lächeln auf die Lippen treiben, da sind wir jetzt schon sicher.

Rudis Start ins Leben war grausam. Irgendein empathieloses Wesen kam auf die Idee, einem Autohaus zum 25jährigen Jubiläum ein Schwein zu schenken. Das gab bei der Übergabe ein großes Hallo, Rudi bekam sogar eine Schleife umgebunden, doch schon am nächsten Tag stürzte das Interesse seiner neuen Halter ins Bodenlose. So musste Rudi zwei Jahre lang auf 2 Quadratmetern vor sich hin vegetieren, die er nie verlassen durfte. Die tragische Quittung war nicht nur massives Übergewicht, durch die Verfettung der Augen erblindete er auch komplett.

Zum Glück konnte er dann nach Butenland vermittelt werden, und hier blühte er auf. Sein Augenlicht war zwar nicht zu retten, aber dennoch speckte er schnell ab. War er von seinen ersten Hofrunden noch total erschöpft, so wurden diese schnell erweitert und schon nach kurzer Zeit sah man ihn ständig seine Umgebung erkunden. Trotzdem ist Rudi aber schon immer ein Eigenbrötler gewesen und hat das auch bis zu seinem Tod beibehalten. Nur mit seinen Hühner- und Entenfreunden verstand er sich prächtig und teilte mit diesen sogar seinen heißgeliebten Heidelbeer-Sojajoghurt und andere Köstlichkeiten. Kontakt zu Menschen oder gar zu anderen Schweinen lehnte er jedoch ab und bezog deshalb auch folgerichtig ein Einzelschlafzimmer direkt im Kuhstall. Dorthin zog er sich jeden Abend pünktlich zur Nachtruhe zurück, im Sommer gegen 18 Uhr, im Winter auch schon zwei Stunden früher. Seine Motzereien dabei sind inzwischen legendär, und auch hier im letzten Gruß wollen wir sie niemandem vorenthalten: https://www.youtube.com/watch?v=6xy93lVYu7U

Hach Rudi, wie sehr werden wir deine Einlagen vermissen. Dankeschön für jede Sekunde, die du uns Menschen und andere nicht gefiederte Lebewesen so heldenhaft und charmant ertragen hast. Grüß bitte Prinz Lui von uns. Wir sind sicher, dass er auf dich wartet, egal auf welchen Weg du gerade wandelst und dich dabei lautstark über den fehlenden Service beschwerst.

Unser Abschiedsvideo ist standesgemäß auch etwas härter und trotzdem im Inneren total sanft. Eben genau so, wie wir auch Rudi kennen und lieben gelernt haben. Mach´s gut, bestes und unersetzliches Grumpy Pig, das wir jemals kennen lernen durften.

https://www.youtube.com/watch?v=x7bIbVlIqEc

„Es kümmerte mich nie, was sie sagen,
es interessierte mich nie, was für Spiele sie spielen,
es kümmerte mich nie, was sie tun,
es kümmerte mich nie, was sie wissen,
denn ich weiß …“

Else
(* 16.06.2009 † 22.06.2018)


“Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt,
nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.”
(Sergio Bambaren)

Wir haben heute Abend Else tot vor der Tür zum Schweinegarten gefunden. Sie wollte seit gestern nicht mehr fressen und die Darmblutungen traten heute mittag verstärkt auf. Bei ihr wurde ein Gebärmuttertumor diagnostiziert, deshalb war uns schon die ganze Woche klar, dass der Zeitpunkt bald kommen wird, an dem wir sie erlösen müssen. Als der von uns alamierte Tierarzt auf dem Hof eintraf, hatte Else aber schon selber den letzten Schritt gemacht und war für immer eingeschlafen.

Else wurde erst letzte Woche 9 Jahre alt und war seit Februar 2010 eine Butenländerin. Zusammen mit ihrer besten Freundin Erna lebte sie zuvor in einem Tierversuchslabor. Dort wurden ihnen alle Zähne direkt nach der Geburt abgekniffen. Was genau für Experimente an ihnen durchgeführt wurden, haben wir nie erfahren, was jede Behandlung sehr erschwerte und bei Erna auch in Zukunft stark behindern wird. Beide Schweinedamen hatten Operationsnarben am Bauch und an den Lenden. Direkt nach Elses Ankunft bildete sich ein faustgroßer Abszess, als der aufplatzte, zogen wir circa 20 cm lange Plastikfäden aus ihrem Bauchraum.

Auf dem Hof haben sich die beiden schnell eingewöhnt. Anfangs noch schreckhaft und sogar mißtrauisch gegenüber dem Sonnenlicht, entdeckten sie Schritt für Schritt die neue Welt, in der Gegenwart waren die täglichen Ausflüge zur eigenen Schweineweide oder auch an die Wasserkanäle absolute Routine. Erna und Else waren nur als Team anzutreffen und schliefen auch im eigenen Stallbereich immer eng aneinandergekuschelt. Das ist auch der Grund, warum wir uns gerade große Sorgen um Erna machen, da müssen wir sehr genau beobachten, wie sie den Tod ihrer besten Freundin verkraftet.

Die Diagnose „Gebärmuttertumor“ bekamen wir erst letzte Woche während eines Telefonats mit dem Universitätsklinikum Hannover. Alle Symptome waren zu eindeutig für einen anderen Befund, die Darmblutungen wiesen zusätzlich daraufhin, dass der Tumor sich bereits ausgebreitet und andere Organe befallen hat. Eine Behandlung war nur mit enorm hohen Risiko möglich, denn dafür hätte Else in Vollnarkose gelegt werden müssen, was bei Schweinen fast immer in Kreislaufzusammenbrüchen und anderen schweren Komplikationen endet. Zusätzlich hätte der Eingriff nicht auf Butenland stattfinden können, sondern in Hannover. Von dieser Tortur der Reise und des Eingriffs hat uns sowohl unserer Tierarzt als auch der Experte in Hannover abgeraten, vor allem weil die Überlebenschance von Else nur gering gewesen wäre. Dem haben wir schweren Herzens zugestimmt und wollten ihr stattdessen noch auf dem Hof eine schöne Zeit machen und sie dann in Würde im Kreis ihrer Lieben gehen lassen. Das ist uns schlußendlich auch gelungen, von der Geschwindigkeit des Krankheitsverlauf wurden wir dann aber doch total überrumpelt. Das hätten wir aber über jeden Termin gefühlt, denn wenn man ein geliebtes Familienmitglied loslassen muss, gibt es dafür nunmal kein ideales Zeitfenster, das nicht unglaublich weh tut.

Für Else und auch für Erna:
https://www.youtube.com/watch?v=rhAFJGu5uOw

„Ich habe einen Schatz gefunden und er trägt deinen Namen,
so wunderschön und wertvoll und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Du schläfst neben mir ein, ich könnt‘ dich die ganze Nacht betrachten,
sehen wie du schläfst, hören wie du atmest, bis wir am morgen erwachen.
Hast es wieder einmal geschafft, mir den Atem zu rauben,
wenn du neben mir liegst, dann kann ich es kaum glauben,
dass jemand wie ich sowas Schönes wie dich verdient hat.

Dein Verlassen würde Welten zerstören, doch daran will ich nicht denken,
viel zu schön ist es mit dir, wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken.
Betank‘ mich mit Kraft, nimm mir Zweifel von den Augen,
erzähl‘ mir tausend Lügen, ich würd‘ sie dir alle glauben,
doch ein Zweifel bleibt, dass ich jemand wie dich verdient hab‘.

Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst,
vergess‘ den Rest der Welt, wenn du bei mir bist.“

Pumba
(* ? † 25.05.2018)


Gestern abend mussten wir Pumba erlösen. Bei ihm wurde eine chronische Nierensuffizienz im Endstadium diagnostiziert, er war apathisch, zog sich immer weiter zurück und litt deutlich. Deshalb waren wir ihm diesen schwersten aller Schritte schuldig, so sehr es uns auch das Herz zerbrochen hat.

„Langsam graut der Morgen, die Nacht sie will es so,
du bist auf dem Weg ins Land der Freiheit irgendwo,
es war ein schwerer Abschied, doch war uns lang bewusst,
es kommt einmal der Tag, an dem du weiterziehen musst.

Viele gute Tage haben wir gesehen,
manche schwere Stunde mussten wir bestehen,
es bleibt nur noch zu sagen: Es war ’ne schöne Zeit,
hab Dank und gute Reise, bring dich in Sicherheit.

Auch wenn ich jetzt traurig bin, denke ich daran,
was werden wir erst feiern, wenn ich nachkomm irgendwann.

Langsam graut der Morgen, der Tag er will es so,
du bist auf dem Weg ins Land der Träume irgendwo …“

(Gunnar Schröder)

Pumba ist etwa 13 bis 14 Jahre alt geworden und war seit Mai 2015 ein Butenländer. Er wurde in Spanien schwer verletzt auf einer Straße gefunden, glücklicherweise zum Tierarzt gebracht und dort operiert. Von diesem Unfall behielt er ein leicht deformiertes Vorderbein als Erinnerung, das ihn aber im Alltag überhaupt nicht behinderte. Offensichtlich war er ein Straßenhund, denn im Tierheim in Alicante meldete sich niemand, so kam er erst für drei Monate auf eine Pflegestelle und konnte dann auf unseren Hof vermittelt werden.

Charakterlich war Pumba immer mindestens drei Meter größer als sein äußeres Erscheinungsbild. Wir haben vermutet, dass dieses Platzhirschverhalten, das er bis zu seinem Tod nie ganz abgelegt hat, an Verlustängsten gelegen hat. Trotzdem war schnell keine Hofrunde mehr ohne ihn denkbar, er suchte Kontakt zu den verschiedenen Tieren und wurde so auf regelmäßiger Basis von so manchem Rind, aber vor allem von Julchen bewundert.

Letzte Woche wollte er dann plötzlich nicht mehr den Spaziergang mitmachen, ignorierte seine Mahlzeiten und bellte noch nicht mal die anderen Hunde oder uns an, was für Pumba ein besonderes Alarmsignal war. Beim Tierarzt gab es dann die niederschmetternde Diagnose „Chronische Niereninsuffizienz“, das Ganze mit Harnstoff- und Kreatenin-Werten, die auf einen fortgeschrittenen Verlauf hindeuteten. Das Teuflische an dieser Krankheit ist, dass der Hund erst Symptome zeigt, wenn 75 % des Nierengewebes bereits zerstört sind.

Uns war auch sofort klar, dass wir ihn nicht mit Infusionen behandeln konnten, da selbst die Blutabnahme nur unter Vollnarkose möglich war. Außerdem bedeutete für Pumba jede Art von Hochheben, Anleinen, Autofahrt, Eingabe von Medikamenten oder Spritzen enormen Stress, da er sich nicht mal berühren liess und dabei schreiend um sich biss. Gestern fanden wir blutige Flocken im Urin, was zusätzlich auf einen Tumor hinweisen könnte. Als er sich dann stundenlang unter das Carport zurückgezogen und sogar den ansonsten dauernden Blickkontakt zu Karin nicht mehr gesucht hat, erinnerten wir uns daran, dass der Tierarzt uns nur Hoffnung für maximal einige Wochen machen konnte, da sämtliche Körperzeichen und Werte nur den Schluß „Endstadium“ zuliessen.

Pumba hat uns durch seinen Rückzug gezeigt, dass er selber seine Zeit für gekommen sah. Deshalb haben wir entschieden, dass wir unserem Lebenslicht (wie wir ihn immer liebevoll nannten, wenn er uns die Zähne zeigte) nicht noch tagelang Gewalt mit Spritzen und Infusionen antun und so seinen Abschied würdelos verlängern werden. Also haben wir ihm den letzten Freundschaftsdienst gewährt und ihn hier vor Ort an seiner selbst gewählten Stelle mit unserem Tierarzt erlöst. So konnte er gehen wie er war, selbstbewusst, mir seiner Würde, ohne Angst und im Kreis seiner Menschen, die ihm vertraut waren.

Für Pumba, das Lebenslicht, die Bildverschönerung, und für die tiefe, oft komplizierte Liebe zwischen Pumba und Karin:

Love of my life

https://www.youtube.com/watch?v=6esrOpgKHOY

„Du hast mein Herz gebrochen und nun hast du mich verlassen,
Liebe meines Lebens, kannst du nicht verstehen?
Bringe es zurück, bringe es zurück, nimm es nicht fort von mir,
weil du nicht weisst, was es mir bedeutet.
Zurück, eile zurück,
bitte bringe es zurück nach Hause zu mir,
weil du nicht weisst, was es mir bedeutet,
Liebe meines Lebens,
Liebe meines Lebens.“

Minna
(* 15.05.1999 † 04.05.2018)

„Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen,
als es deinen Namen rief,
in uns jedoch wird’s nie verstummen,
es singt ganz leise – seelentief.“

(Edith Maria Bürger)

Gestern abend fanden wir Minna tot auf der Weide. Es gab in ihrer Nähe weder platt gedrücktes Gras oder aufgewühlte Erde noch andere Zeichen für einen Todeskampf. Alles spricht dafür, dass sie einfach friedlich eingeschlafen ist.

Minna wäre am 15.5. 19 Jahre alt geworden. Sie stammt aus einem Betrieb, der so verwahrlost war, dass das Veterinäramt Anfang 2015 den Bestand beschlagnahmte. Dort verbrachte sie fast 16 Jahre ihres Lebens in einem baufälligen Stall, zusätzlich verschärft durch Anbindehaltung. Sie musste etliche Kinder an die Milchindustrie angeben, ihr letztes Kind war Stine, die am 18.3.2008 geboren wurde. Mutter und Tocher verbrachten fast 7 Jahre täglich nebeneinander angebunden, ohne sich dabei auch nur einmal berühren zu dürfen. Zum Glück konnte die kleine Familie am 14.2.2015 gemeinsam nach Butenland vermittelt werden. Nach ihrer Ankunft haben die beiden fast eine Stunde lang Körperkontakt gepflegt.

Die jahrelange Anbindehaltung hatte bei Minna schwere Spuren hinterlassen. Wenn man sich 16 Jahre lang kaum bewegen darf und nur kleine Schritte zur Seite und nach vorne erlaubt sind, dann geht diese Tortur natürlich auf die Gelenke, die man bei Minna folgerichtig oft knacken hörte. So konnte Stine auch nach einiger Zeit auf der Krankenweide in die große Herde entlassen werden, während Minna bis zu ihrem Abschied im Kreis unserer Sorgenfellchen geblieben ist. Da sie sich auf dem Hof schnell von den Strapazen erholt hatte, allerdings bei für ihre Verhältnisse so guter Gesundheit, dass uns ihr plötzlicher Tod doch mehr als überrascht hat. Gleichzeitig spricht das aber auch für ein Sterben, wie es sich jeder nur wünschen kann: Schnell, ohne Leiden, einfach die Augen schliessen, weil die Zeit gekommen ist. Bei aller Trauer kann uns gerade dieser Gedanken sehr trösten.

Für Minna:
https://www.youtube.com/watch…

„Irgendwo über dem Regenbogen, weit oben,
da ist ein Land, von dem ich einmal in einem Wiegenlied hörte.
Irgendwo über dem Regenbogen sind die Himmel blau
und die Träume, die du wirklich träumst, werden wahr.

Manchmal wünsche ich mich auf einen Stern,
wo ich dann aufwache und die Wolken weit hinter mir lasse,
wo Probleme wie Zitronenbonbons schmecken,
hoch über den Schornsteinspitzen – da wirst du mich finden.

Irgendwo über dem Regenbogen fliegen blaue Vögel
und die Träume, dass du es auch wagst,
oh warum – oh warum kann ich es nicht?

Wenn ich grüne Bäume sehe und auch rote Rosen,
ich sehe sie dann für mich und dich blühen.
und ich denke zu mir selbst: Was für eine wunderschöne Welt.

Wenn ich blaue Himmel sehe und weiße Wolken
und die Helligkeit des Tages, mag ich die Dunkelheit der Nacht,
und ich denke zu mir selbst: Was für eine wunderschöne Welt.

Und ich höre Babys weinen und sehe sie aufwachsen,
sie lernen soviel mehr – soviel mehr als wir wissen,
und ich denke zu mir selbst: Was für eine wunderschöne Welt.

Manchmal wünsche ich mich auf einen Stern,
wo ich dann aufwache und die Wolken weit hinter mir lasse,
wo Probleme wie Zitronenbonbons schmecken,
hoch über den Schornsteinspitzen – da wirst du mich finden,
irgendwo über dem Regenbogen, weit oben.“

Marie
(* 14.09.2006 † 14.02.2018)

Wir mussten heute nachmittag Marie erlösen lassen. Sie hatte sich seit gestern abend festgelegen und konnte weder durch selbstständige Aufrichtversuche noch durch unsere Hilfe mehr stehen.

„Ihr könnt Tränen vergießen, weil sie gegangen ist,
oder ihr könnt lächeln, weil sie gelebt hat.

Ihr könnt eure Augen schließen und beten, dass sie wiederkehrt,
oder ihr könnt die Augen öffnen und all das sehen, was sie hinterlassen hat.

Euer Herz kann leer sein, weil ihr sie nicht mehr seht,
oder es kann mit der Liebe gefüllt sein, die ihr geteilt habt.

Ihr könnt euch vom Morgen abwenden und im Gestern leben,
oder ihr könnt morgen glücklich sein wegen des Gestern.

Ihr könnt euch nur daran erinnern, dass sie gegangen ist,
oder ihr könnt ihr Andenken bewahren und es weiterleben lassen.

Ihr könnt weinen und euch verschließen, leer sein und euch abwenden,
oder Ihr könnt tun, was sie gewollt hätte:
Lächeln, eure Augen öffnen, lieben und weitermachen.“

(David Harkins)

Marie wurde am 14.9.2006 geboren und kam im Dezember 2008 auf unseren Hof. Sie ist als Kälbchen auf einem Spaltenboden ausgerutscht und brach sich dabei das Becken und das rechte Hinterbein mehrfach. Diese Frakturen waren eigentlich ihr Todesurteil. Doch dann geschah das Wunder und der Termin beim Schlachter wurde gegen ein Leben auf Butenland eingetauscht.

Hier wurde Marie wochenlang gelagert und mobilisiert, und wie es an einem Krankenbett üblich ist, gab es auch jede Menge Liebe, Zuspruch, haufenweise Aufmerksamkeiten und Leckereien, und so fand sie tatsächlich die Kraft und den Mut, allen medizinischen Prognosen zu trotzen. Als Überbleibsel ihrer Frakturen behielt sie zwar ein steifes Bein sowie ein verschobenes Becken, aber dennoch kämpfte sich die kleine Heldin tapfer durch ihren Alltag. Und das über 11 Jahre, eine Lebensspanne, die ihr kein Arzt zugetraut hätte.

Da es immer wieder zum Festliegen kam und wir ihr mit unserem Hebegerät oft auf die Beine helfen mussten, hatte Marie auch schnell gelernt, dass sie nur auf der linken Seite ruhen kann. Natürlich stand sie hier unter verstärkter Beobachtung und war Teil unserer Krankenweide inklusive Krankenstall, wo wir sie einfach viel besser im Blick hatten als auf den normalen, sehr weitläufigen Varianten des Hofes. Wie eingeschränkt ihr Bewegungsablauf war, kann man am Anfang dieses Videos https://www.youtube.com/watch?v=YtNO4HGSqaA erkennen. Auch heute bei der letzten Visite hat unser Tierarzt nochmal betont, was es für ein Wunder war, dass Marie nicht nur über 11 Jahre durchgehalten hat, sondern sich nach jedem Festliegen mit ein bißchen Hilfe von uns, aber vor allem mit beispiellosen Überlebenswillen wieder hochgekämpft hat.

Trotz der Einschränkungen war Marie ein echter Dickkopf, konnte sich hervorragend durchsetzen und hatte so einen dominanten und sicheren Platz in der Herdenhierarchie. Sie wurde sogar einmal als Fotomodell gebucht und ziert das Cover einer Sammlung mit Sprachglossen der Feministin Luise F. Pusch. Unsere Wunder-Marie war einfach ein leuchtendes Beispiel dafür, dass jeder eine zweite Chance verdient hat und für einen starken Willen ein Leben mit Einschränkungen nicht unmöglich ist, sondern zufrieden tagtäglich zelebriert werden kann.

Das tat sie dann auch bis zuletzt. Wir wissen gar nicht mehr, wie oft wir Marie über die Jahre wieder auf die Beine geholfen haben, egal ob Tag oder Nacht. Ganz selbstverständlich hat unsere Kämpferin sofort danach wieder weitergemacht hat, als wäre nichts gewesen. Bei ihrem letzten Festliegen signalisierte sie uns aber, dass sie nicht mehr stehen bleiben wollte, und als uns auch der sofort herbeigerufene Tierarzt keine Hoffnung mehr machen konnte, mussten wir schweren Herzens realisieren, dass es Zeit war, Abschied zu nehmen. Hoffentlich ist Marie nun irgendwo mit ihrem besten Freund Paul wiedervereint.

Für Marie:
https://www.youtube.com/watch?v=3h0apAcQGPQ

„Lege deinen süßen und müden Kopf nun nieder,
die Nacht ist gekommen, du bist am Ende deiner Reise.
Schlaf jetzt und träume von denen, die vor dir gingen,
sie rufen von einer weit entfernten Küste.
Warum weinst du? Warum sind Tränen auf deinem Gesicht?
Bald wirst du sehen, dass all deine Ängste vergehen werden,
Beschützt in meinen Armen wirst du nur schlafen.“

T4
(* ? † 01.01.2018)

Frei wie der Wind wirst Du sein,
mit offenen Armen über den Meeren wohnen,
im Morgenrot über die Bergkuppen ziehen,
mit den Wolken im Gleichklang schweben,
im Herbst über die weiten Felder treiben –
und am Ende der Reise
wird dich der Abendwind betten
irgendwo …

(unbekannt)

Gestern nachmittag fanden wir T4 tot in seinem Schlafzimmer. Es ist uns ein absolutes Rätsel, woran er gestorben ist. Zwar zeigte er sich am Abend davor sehr verstört durch die Silvesterböllerei, aber trotzdem verbrachte er die ganze Nacht noch wie gewohnt bei seiner menschlichen Mitbewohnerin und verabschiedete diese auch noch ohne irgendwelche alamierenden Anzeichen am Morgen. Wenige Stunden später entdeckten wir ihn im gleichen Zimmer wie schlafend eingerollt und ohne jede Verletzung tot auf dem Tisch.

Eigentlich sind alle Katzen auf Butenland Streuner, die von sich aus auf unserem Hof eingezogen sind. T4 stach allerdings etwas aus diesem Schema hervor, denn ihn fanden wir im Motorblock unseres alten VW-T4-Busses, was uns die Namensgebung extrem erleichterte. Nachdem wir ihn vom Öl gesäubert hatten, entschloß sich der schwarz-weiße Stubentiger direkt, bei uns zu bleiben. Vor allem unsere weiblichen Helferinnen hatten es ihm angetan, deren Nähe er stets suchte. Diese erklärte er folgerichtig immer schnell zu seinen Bezugspersonen, wich kaum mehr von ihrer Seite und teilte sich auch das Zimmer mit ihnen.

So war er auch in der Nacht und dem Morgen vor seinem Tod nicht alleine und zeigte als einzige Auffälligkeit, dass er nicht wie gewohnt im Bett schlief, sondern sich eine separate Ecke im Raum suchte. Dennoch war er nicht scheu, nur verstört von dem nächtlichen Silvesterfeuerwerk. Unsere einzige Erklärung ist deshalb auch, dass er doch einen so großen Schock abgeräumt hat, der ihn noch Stunden später wieder eingeholt hat.

Für T4

https://www.youtube.com/watch?v=4oaGsxfGoVY&list=PLSK7WJ2x0vp1kY9CdiuA5fAB-ZN21hIeH&index=22

„Du kommst mit nichts auf die Welt,
und bleibst besser auf diesem Weg
bald hast du etwas, was dir wichtig ist
etwas, was du versuchen und behalten willst
Du kannst diese Strasse langfahren bis zum Morgengrauen
ohne ein anderes menschliches Wesen gesehen zu haben
nur die kids, die irgenwas wichtiges in der Nacht verloren haben
das „Etwas“ in der Nacht.

Nichts ist vergessen und vergeben
wenn dein letzter Moment gekommen ist
mir gehen Sachen durch den Kopf
die ich nicht ungesehen machen kann

Wenn wir die Dinge im Leben gefunden haben, die wir lieben,
werden sie runtergezogen und sterben im Schmutz
wir versuchen, die zerbrochenen Stücke wieder aufzusammeln,
und weiterzukommen, ohne verletzt zu werden
aber sie holen uns zum Schluß ein
und verbrennen unser Lebensschiff in einem letzten Kampf
und lassen uns blind und verbrannt durch die Gegend rennen
und wir jagen dem “ Etwas“ in der Nacht hinterher“

Frieda
(* 19.11.1999 † 09.10.2017)


„Es gibt keine Stunde am Tag oder in der träumenden Nacht,
die ich nicht bei Dir bin;
es gibt keine Brise,
die nicht von Deinem Namen flüstert,
und keine Blume schläft unterm Mond,
die in ihrem Duft von Dir keine Geschichte erzählt.“

„There’s not an hour
Of day or dreaming night but I am with thee;
There’s not a breeze but whispers of thy name,
And not a flower that sleeps beneath the moon
But in its fragrance tells a tale of thee.“
Jane Placide

Vor zwei Tagen fanden wir Herdenchefin Frieda friedlich eingeschlafen im Stall. Wie der Tierarzt uns bestätigte, ist sie ohne langes Leid an einem Herz-Kreislaufversagen gestorben.

Frieda lebte 13 Jahre mit uns und war die erste Kuh, die wir vor dem Schlachter retten konnten.

Mit Frieda begann alles.

Sie wurde am 19.11.1999 geboren.
Die ersten fünf Jahre ihres Lebens verbrachte Frieda in dem Milchviehbetrieb eines Nachbarn. Sie brachte drei Kälber zur Welt, aber ihre Milchleistung von 5000 Litern war zu gering und Frieda war somit als Produktionsmaschine nicht rentabel.
Als Gebärmaschine für einen Embryotransfer war Frieda jedoch noch zu „gebrauchen“.

Ein Embryonentransfer ist eine Technik, die in der Tierzucht eingesetzt wird, um von leistungsfähigen Kandidaten möglichst viele Nachkommen zu erhalten. Um diese „Supertiere“ zu schonen oder mehrere Zyklusphasen für die Eizellengewinnung zu nutzen, werden ihre Embryonen anderen weiblichen Tieren eingesetzt. Doch nach dem dritten Kalb, das sie wie ihre anderen Kinder nie sehen und kennenlernen durfte, kam es bei Frieda zu einer Beckenbänderdehnung. Sie erholte sich nur langsam und sollte noch an Gewicht zunehmen, um dann geschlachtet zu werden.

Eines Tages sahen wir, wie der Landwirt neben Frieda auf der Weide dem Schlachter einen Handschlag gab. Das war Friedas Todesurteil. Jan schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr zum Nachbarbauern. Da Frieda bereits verkauft war, rief er den Schlachter an, verhandelte und konnte somit Friedas Leben retten.

13 Jahre lang lebten wir mit Frieda.
12 Jahre lang zeigte sie sich zurückhaltend und abweisend. Wir begegneten uns mehrmals täglich, erzählten ihr, wie schön es ist, dass sie schon so lange bei uns ist, und bewunderten ihre Schönheit.
Plötzlich im letzten Winter kam sie unerwartet auf Karin zu, legte ihren Kopf in ihre Hände und ließ sich berühren. Von da an forderte sie tägliche Streicheleinheiten ein.

Frieda, Du fehlst. Pass auf Paulchen auf.
In Liebe
Jan, Karin, Indira, Alex und Deine beste Kuhfreundin Hanni

Für Frieda:

https://www.youtube.com/watch?v=git6DCXSqjE

„Weil du in meinem Herzen sein wirst
ja, du wirst in meinem Herzen sein.
Von diesem Tag an
Jetzt und für immer
Du wirst in meinem Herzen sein
Unwichtig was sie sagen.
Du wirst hier in meinem Herzen sein,
immer.

Warum können sie nicht verstehen
was wir fühlen
Sie können nur nicht in das vertrauen
was sie nicht erklären können.
Ich weiß, wir sind anders
aber tief in uns
sind wir nicht wirklich so viel anders.

Und du wirst in meinem Herzen sein
ja, du wirst in meinem Herzen sein.
Von diesem Tag an
Jetzt und für immer
Du wirst in meinem Herzen sein
Unwichtig was sie sagen.
Du wirst hier in meinem Herzen sein,
immer.“

Paul
(* 06.10.2014 † 09.10.2017)


Liebster Paul,

Fridolin
(* ? † 07.10.2017)

Gestern nachmittag hat uns eine Nachbarin Fridolin gebracht. Er wurde bei einem seiner Streifzüge von einem Auto erfasst und überfahren.

„Ich liebe dich, ich vermisse dich,
ich werde versuchen, nach oben zu blicken.“
Aus der kleine Prinz

Wie auch alle anderen Katzen auf Butenland ist uns Fridolin zugelaufen und war schätzungsweise 10 Jahre alt. Streicheleinheiten hat er nur bei Karin eingefordert und liess sich auch nur von ihr überhaupt berühren, allen anderen Menschen gegenüber verhielt er sich extrem scheu.

Wenn der Winter etwas kältere Temperaturen brachte, zog er bei uns ins Haupthaus ein, das er aber auch sofort wieder für ausgiebige, oft tagelange Spaziergänge verliess, sobald der Frühling ins Haus stand. Wir sind deshalb absolut überzeugt davon, dass Fridolin seine 10 Jahre in absoluter Freiheit trotz aller damit verbundenen Risiken mehr genossen hat, als eine Variante, bei der wir ihn aus Schutzgründen nicht aus dem Haus gelassen hätten.

Wir werden Fridolin sehr vermissen, sowohl auf dem Hof als auch bei unseren Hundespaziergängen, die er öfter gerne mitgemacht hat .

Für Fridolin:
https://www.youtube.com/watch?v=RmUG1ffgKFw

„We said we’d walk together baby come what may
That come the twilight should we lose our way
If as we’re walking a hand should slip free
I’ll wait for you
And should I fall behind
Wait for me.

We swore we’d travel darlin‘ side by side
We’d help each other stay in stride
But each lover’s steps fall so differently
But I’ll wait for you
And if I should fall behind
Wait for me.“

Amy
(* 29.02.2000 † 06.07.2017)

Wir fanden heute nachmittag Amy tot auf der Weide. Alles deutet darauf hin, dass sie im Schlaf an einem Herzversagen gestorben ist.

Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
das ist eine tröstliche, eine wunderbare Sache.
(Hermann Hesse)

Amy, (geb. 29.2.2000) war seit 2008 eine Butenländerin. Bevor sie zu uns kam, wurde sie als Milchmaschine benutzt, hat zwei Kinder direkt nach der Geburt an die Tierindustrie verloren und ihr viertes Baby tot geboren. Davon und von der Haltung psychisch schwer angeschlagen, baute sie auch körperlich ab und hatte deshalb für den Landwirt keinen Wert mehr. Dank des engagierten Einsatzes von zwei jungen Frauen konnte Amy zusammen mit ihrer dritten Tochter Agathe aus der Anbindehaltung gerettet und nach Butenland vermittelt werden.

Im Mai 2015 verstarb Agathe durch einen akuten Herz-Kreislauf-Zusammenbruch, ein Ereignis, das Amy schwer mitgenommen hat. Sie starrte tagelang nur noch vor sich hin Richtung Deich, entfernte sich aus der Herde und wurde zur Einzelgängerin.

Am 10. Juni dieses Jahres fanden wir Amy auf unserer ersten Tagesrunde im Wassergraben. Schon damals ist sie über Nacht kollabiert, der sofort benachrichtigte Tierarzt attestierte ihr ein sehr schwaches Herz und wir machten uns größte Sorgen um sie. Wir brauchten auch fast einen ganzen Tag, um sie wieder auf die Beine zu stellen, als das aber geschafft war, nahm sie reichlich Wasser und Futter zu sich und erholte sich auch wieder. Selbst heute morgen präsentierte sie sich aktiv und aufmerksam, und sie nahm auch reichlich Kraftfutter aus dem Extraeimer zu sich, den wir ihr seit dem Grabenvorfall zusammen mit Wasser mehrmals am Tag auf ihre Lieblingsweide getragen haben.

Alle Anzeichen wie nicht platt gedrücktes Gras und fehlende Abdrücke im Boden deuten darauf hin, dass Amy weder gekämpft noch gelitten hat. Sie ist auch nicht umgefallen, sondern sehr wahrscheinlich einfach im Schlaf gestorben, weil ihr sowieso stark in Mitleidenschaft gezogenes Herz endgültig den Dienst versagt hat. Dieser friedliche Tod und die 9 Jahre, die wir ihr in einem artgerecht und selbstbestimmten Leben auf unserem Hof schenken durften, sind zwar ein schwacher Trost, aber trotzdem wollen wir ihn nicht verschweigen. Gute Reise, Amy, wir hoffen sehr, dass du jetzt irgendwo bei Agathe und deinen anderen Kindern bist.

Für Amy:
https://www.youtube.com/watch?v=Jus6JxYMHD8

„Lass nun ruhig los das Ruder,
dein Schiff kennt den Kurs allein,
du bist sicher, Schlafes Bruder
wird ein guter Lotse sein.

Lass nun Zirkel, Log und Lot
getrost aus deinen müden Händen,
aller Kummer, alle Not,
alle Schmerzen enden.

Heimkehr’n in den guten Hafen
über spiegelglattes Meer,
nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen,
nun ist Frieden ringsumher.

Und das Dunkel weicht dem Licht,
mag es noch so finster scheinen.
Nein, hadern dürfen wir nicht –
Doch wir dürfen weinen.“

In Erinnerung an Amy:
https://www.youtube.com/watch?v=rEKDrVj8T48

Auguste & Amadeus
(† 09.03.2017)

Heute fanden wir Auguste und Amadeus tot auf einer Weide, auf die sich die beiden sonst nie verirrt haben. Ihr Zustand deutet darauf hin, dass sie entweder Opfer eines Fuchses oder eines streunenden Hundes geworden sind.

Leben ist wie Schnee,
Du kannst ihn nicht bewahren.
Trost ist,
dass Du da warst,
Stunden,
Monate,
Jahre.
Herman van Veen

Auguste lebte seit Anfang 2013 auf Hof Butenland. Menschen gegenüber war sie immer etwas auf Krawall gebürstet, wie sehr werden wir nun ihre bestimmt immer liebevoll gemeinten Wadentattoos vermissen.
Amadeus wurde von uns eigentlich schon weitervermittelt, als seine damalige Frau verstarb und er zu der Zeit keine Artgenossen hier auf dem Hof hatte. Bei der Gänseschar unseres Bekannten hielt es Amadeus aber nicht lange aus, er fand dort seine neue Liebe Amanda und ist mit ihr prompt wieder in Eigeninitiative bei uns eingezogen. Wie Amanda den Verlust ihres Ganters verkraftet, werden wir in den nächsten Wochen verstärkt im Auge behalten.
Euer Leben in Freiheit war ein gutes Leben.
Es war ein Leben ohne Gefangenschaft.

Für Auguste und Amadeus:

https://www.youtube.com/watch?v=_bTdLi0YUVM

Eine andere Wende
Eine Abzweigung
Zeit packt dich am Handgelenk
Leitet dich, wohin es geht

Also mach‘ das beste aus diesem Test
Und frage nicht warum
Es ist keine Frage
Aber eine, in der Zeit gelernte Lektion

Es ist etwas Unvorhersehbares
Aber am Ende ist es richtig
Ich hoffe du hattest die Zeit deines Lebens

Milla
(* 01.05.1991 † 20.02.2017)

Milla ist heute friedlich eingeschlafen.

„Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.“

Antoine de Saint-Exupéry

Milla ist im März 2016 zu uns gekommen.
Der Landwirt hatte sie unter so katastrophalen Umständen gehalten, dass selbst das Veterinäramt nicht mehr wegschauen konnte, sie zusammen mit Marte, Maret und Maja (die nach nur wenigen Tagen hier verstarb) beschlagnahmte und nach Butenland vermittelte.
Schon damals war klar, dass gerade Milla aufgrund ihres hohen Alters, im Mai wäre sie 26 Jahre alt geworden und ihres schlechten Allgemeinzustands nur noch eine kurze Lebenszeit vergönnt war.

Heute ist Milla gegangen. Sie hatte keine Kraft mehr und schlief friedlich ein.

Wir sind froh, dass Milla in ihrem letzten Jahr nochmal Sonne, Wind, Himmel und Weiden, sowie ein Leben in Freiheit erleben konnte.

Milla bleibt ein Mahnmal gegen das Leid der Kühe.
Wir konnten nur wenig und eine kurze Zeit wieder gutmachen.
Wir haben versucht, ihr durch Liebe, Schutz und durch die Freundschaft vieler Menschen und ihrer Paten Würde zurück zu geben.

Für Milla:
https://www.youtube.com/watch?v=3h0apAcQGPQ

Lege deinen lieblichen und erschöpften Kopf nieder
die Nacht bricht herein
du bist am Ende deiner Reise angekommen,
schlafe jetzt und träume von denen, die vor uns kamen
sie rufen
vom fernen Ufer.

Warum weinst du?
Was haben diese Tränen auf deinem Gesicht zu bedeuten?
Schon bald wirst du erkennen
dass alle deine Ängste verfliegen werden
sicher in meinen Armen
wirst du einfach nur schlafen.

Was kannst du am Horizont sehen?
Warum rufen die weißen Möwen?
Jenseits des Meeres
geht ein blasser Mond auf
die Schiffe sind gekommen, um dich nach Hause zu bringen.

Und alles wird sich in silbernes Glas verwandeln
ein Licht auf dem Wasser
dass alle Seelen passieren.

Die Hoffnung verblasst in der Welt der Nacht
durch Schatten entfällt sie der Erinnerung und der Zeit
Sag nicht, dass wir am Ende angekommen sind
Weiße Ufer rufen
Du und ich werden uns wiedersehen.

Und du liegst hier in meinen Armen
nur schlafend.

Hier noch einmal der WDR Bericht über die Ankunft von Milla, Maret, Marte und Maja auf Hof Butenland:
https://www.youtube.com/watch?v=5-n25C7qy44&feature=share&list=PLSDMCR7Se6uId0dbUNL0XoBW_ml4F3hoA&index=3

 

Jenny
(* 15.12.2001 † 15.01.2017)

jenny

Für all die Zeiten, in denen du zu uns hieltest
Für all die Wahrheit, die du uns vor Augen führtest
Für all die Freude, die du in unser Leben brachtest
Für all das Unrecht, dass du wieder Recht machtest
Für jeden Traum, den du wahr werden ließest
Für die Liebe, die wir in dir fanden
Werden wir dir immer dankbar sein.

Jenny, geboren 2001 lebte seit Sommer 2008 mit uns auf Hof Butenland.
Jennys Milchleistung war unrentabel, was gleichbedeutend mit einem Todesurteil für eine Kuh in einem Milchbetrieb ist.
Aber Jenny hatte Glück. Jenny hatte neun Jahre in Freiheit.

Seit drei Jahren lebte Jenny in der Krankenabteilung. Die Athrose schritt voran und sie schaffte die weiten Wege mit der großen Herde nicht mehr.
Gestern kam es zum Festliegen. Wir brachten Jenny in eine stabile Liegehaltung und holten den Tierarzt. Sie erhielt Schmerzmittel, trank und fraß, so dass wir hofften, sie würde wieder zu Kräften kommen. Mit Hilfe des Hebegerätes und des Treckers stellten wir sie heute auf. Jenny war nicht mehr in der Lage selbstständig zu stehen und wurde vom Tierarzt erlöst.

Princessa
(* 2002 † 18.11.2016)

Von dem Land, das verloren ist ohne deine Seele, das die Flügel deines Erbarmens vermissen wird, mehr, als du je wissen wirst.

Princessa starb vergangene Nacht in meinen Armen.
So tapfer und bescheiden, wie sie im Leben war, so war sie auch im Sterben. Sie hat uns die bevorstehende Entscheidung abgenommen und ist innerhalb von Sekunden ohne Leid eingeschlafen.

Princessa hat acht Jahre lang in einem spanischen Tierheim gelebt, bevor sie Ende 2010 zu uns kam. Ihr Zustand war sehr kritisch. Sie hatte zwei alte unbehandelte Beinfrakturen und kaum Muskulatur. Die tierärztliche Untersuchung ließ uns kaum hoffen: In beiden Vorderbeinen waren die Gelenke stark entzündet und die Sehnen ausgetrocknet, sodass die Deformation der Gelenke eine erhebliche Bewegungsunfähigkeit auslöste. Im Halsbereich zeigten sich alte Strangulationsnarben. Ein Ohr war zerfetzt. Es hieß, sie würde nie wieder laufen können. Doch mit Physiotherapie, Massagen u.v.m. war sie knapp fünf Monate später in der Lage, sich selbstständig bis zu 20 Meter ohne Pause fortzubewegen. Für alle anderen Wege hatten wir selbstverständlich einen speziellen Hundeporsche. Princessa liebte es darin gefahren zu werden, und konnte so überall dabei sein.

Für unsere Herzens Princessa:

Lieblichkeit verloren wir, diese leeren Tage ohne dein Lächeln.
Wir werden das goldene Kind unseres (Buten) Landes immer verehren.
Und selbst wenn wir es versuchen die Wahrheit bringt uns zum Weinen.
Und all diese Tränen können nicht die Freude, die du uns über die Jahre hinweg gebracht hast wiedergeben.

Jetzt gehörst du dem Himmel und die Sterne rufen deinen Namen.

Du hast zu deinem (Buten) Land gesprochen und du hast zu denjenigen geflüstert, die Schmerzen hatten.
Jetzt gehörst du dem Himmel und die Sterne rufen deinen Namen.

Und es erscheint mir so, als lebtest du dein Leben wie eine Kerze im Wind.

Lebewohl Rose Butenlands
Von dem Land, das verloren ist ohne deine Seele, das die Flügel deines Erbarmens vermissen wird, mehr, als du je wissen wirst.

In Erinnerung an die schöne Zeit mit Princessa singt hier Luna für ihre Freundin:

Christine
(* März 2002 † 02.11.2016)

Für all die Zeiten, in denen du zu uns hieltest
Für all die Wahrheit, die du uns vor Augen führtest
Für all die Freude, die du in unser Leben brachtest
Für all das Unrecht, dass du wieder Recht machtest
Für jeden Traum, den du wahr werden ließest
Für die Liebe, die wir in dir fanden
Werden wir dir immer dankbar sein.

Christine wurde im März 2002 auf Hof Butenland geboren. Im Sommer 2006 überraschte sie uns mit der Geburt ihrer Tochter Trine. Neun Monate zuvor hatte der ausgebrochene Bulle eines Nachbarn unbemerkt die Nacht mit ihr verbracht. Christine war uns gegenüber sehr scheu, aber als wir sie nach der Geburt ihres Kälbchens in den Stall holten und sie spürte, dass ihr niemand ihre Tochter Trine wegnehmen wollte, wurde sie schnell immer zutraulicher.
Seit Anfang des Jahres litt sie unter einer fortschreitenden Beckenathrose, so dass wir sie auf die Krankenweide brachten.
In den letzten Tagen verschlechterte sich ihr Gangbild zunehmend, das Abliegen fiel immer schwerer und wir injizierten Schmerzmittel.
Nach Untersuchung und Absprache mit dem Tierarzt entschlossen wir uns sie zu erlösen, weil die Gefahr des Festliegens absehbar war und sie sich Tage zuvor bereits von der Herde getrennt hatte.

Für Christine

Jeder träumt von einer Liebe, dauerhaft und ehrlich
Aber Du und ich wissen was diese Welt tun kann
Darum lass uns unsere Schritte deutlich machen
Damit die anderen es sehen können

Und ich warte auf Dich
Und wenn ich zurückbleiben sollte, warte auf mich

Katinka
(* 25.01.2004 † 28.09.2016)

Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.

Antoine de Saint-Exupéry

Wir konnten nichts mehr für Katinka tun und haben ihr Leid erlöst.
Am vergangenen Donnerstag kam es zum Festliegen. Mit allen zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln (Maschine, Hebegerät – Beckenklammer), haben wir versucht Katinka wieder auf die Klauen zu stellen, aber die Hinterbeine versagten. Wir vermuteten eine Schwellung die den Nerv irritiert. Das passiert durch das Aufspringen in der Brunst. Katinka wurde tierärztlich mit Schmerzmitteln versorgt. Wir hofften, dass Katinka es aus eigenen Kräften schaffen würde wieder auf die Beine zu kommen. In stabiler Bauchlage konnten wir sie gut versorgen. Heute mittag jedoch konnte sie diese Lage nicht mehr halten und fiel immer wieder auf die Seite. Wir versuchten mehrfach sie wieder in die richtige Position zu lagern, aber Katinka hatte nicht mehr die Kraft.

Katinka wurde am 25.1.2004 geboren und lebte seit 2008 auf Hof Butenland.
Im Alter von vier Jahren hatte sie bereits drei Kälbchen zur Welt gebracht: Zwillinge und ein totes Kalb. Dann sollte sie den Betrieb verlassen, da sie sich während der Geburt ihres Kälbchens verletzt hatte. Der Landwirt hatte zwei Möglichkeiten: den Schlachter oder das Kuhaltersheim, von dem er schon öfter gehört hatte. Er meldete sich bei uns, schilderte sein Anliegen, schenkte uns Katinka und ihr das Leben.

Für Katinka
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du lässt sie gehen. Und Du lässt sie gehen.

Merle
(* ? † 15.07.2016)


Merle wurde heute operiert. Sie ist während der Operation verstorben. Nach Entfernung der Eierschalen aus dem Legedarm zeigten sich nicht operable – metastasierende Tumorknoten. Nach diesem Befund hätte Merle erlöst werden müssen.

„Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus
flog durch die stillen Lande
als flöge sie nach Haus…“

Joseph von Eichendorff

Wir werden Merles unbekümmerte Art durchs Leben zu gehen vermissen. Merle liebte ihre spezielle Art der Freiheit, unsere gemeinsame Küche, sie liebte uns Menschen, sie unterhielt uns mit ihrem gackernden Gesang vor dem Spiegel, ihrer Fröhlichkeit, ihrer besonderen Art, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie zeigte uns, dass jedes Wesen eine Persönlichkeit ist. Danke für die gemeinsamen Wege, die wir mit dir gehen durften.

Für Merle:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=20&v=wa-u7cV2HlU

Wenn die Dämmerung kommt
Wir vom Weg abkommen
Und wenn uns beim gehen keine Hand festhält
Ich werde auf Dich warten
Und sollte ich zurückbleiben, warte auf mich

Jeder träumt von einer Liebe, dauerhaft und ehrlich
Aber Du und ich wissen was diese Welt tun kann
Darum laß uns unsere Schritte deutlich machen
Damit die anderen es sehen können

Da ist ein wunderschöner Fluß
Hinten im Tal
Dort neben dem Eichenast
Sollten wir uns verlieren
Im Schatten der abendlichen Bäume

Dann werde ich auf Dich warten
Und sollte ich zurückbleiben, warte auf mich

Lotta
(* 31.12.2006 † 20.05.2016)

Sie ist nun frei
und unsere Tränen
wünschen ihr Glück
Johann Wolfgang von Goethe

Lotta, geboren am 31.12.2006 lebte seit Juni 2008 auf Hof Butenland. Seit vergangenem Herbst litt sie zunehmend unter Gelenkproblemen. Das Aufstehen fiel schwerer, so dass sie bereits zum Winter in Krankenstall-und weide umzog. In den letzten Tagen verschlechterte sich ihr Zustand so sehr, dass wir sie erlöst haben.
Für Lotta: https://www.youtube.com/watch?v=qHFxncb1gRY

Es gibt eine Dame, die sich sicher ist, dass alles Gold ist, was glänzt.
Und so erwirbt sie eine Treppe in den Himmel – die Stufen ins Glück.
Sie weiß, wenn sie dort ankommt, kann sie mit einem Fingerschnippen alles
bekommen, weswegen sie herkam.
Und sie erwirbt eine Treppe in den Himmel.
Und so wie wir den (Lebens-)Weg abspulen, unsere Schatten größer als unser Herz, geht da eine Dame, die wir alle kennen, die in weißem Licht erstrahlt und uns zeigen will, wie sich alles immer noch in Gold verwandelt.
Und wenn du ganz genau hinhörst, wird der Einklang schließlich auch dich erreichen, wenn alle eins sind und eines alles bedeutet, ja, ein Felsen zu sein und sich nicht mehr zu bewegen.
Und sie erwirbt eine Treppe in den Himmel.

Maja
(* 1997 † 29.3.2016)

…Obwohl wir diesen Weg der Demut gemein haben, allein
wie zerbrechlich ist das Herz.
Oh, gib diesen wackligen Füßen Flügel zum Fliegen
um das Antlitz der Sterne zu berühren …

Maja, Du starbst im Alter von 19 Jahren, erst wenige Tage in Freiheit an den Folgen einer Tierhaltung, die Tiere wie Maschinen behandelt.
Dir wurde nicht nur Deine Seele gebrochen, sondern auch Deine Gesundheit. Du hattest nicht mehr die Kraft und die Energie für ein Leben in Freiheit.
Einige Male hast Du noch den Wind und die Sonne spüren können. Vielleicht hat es Dir genügt. Du hast es erlebt. Dann hast Du Dich erschöpft ins Stroh gelegt und bist eingeschlafen.
Wir konnten nichts wiedergutmachen, aber Du konntest in Würde gehen.
Maja war blind und befand sich bereits nach Rettung in einem schlechten Allgemeinzustand. Sie wog nur 440 Kilo, aber zeigte noch einen starken Lebenswillen.
Während Milla, Marte und Maret täglich Fortschritte machen und an Gewicht zunehmen, hatte Maja nicht mehr die Kraft. Sie legte sich hin, ihren Kopf seitlich gelagert und schlief dämmernd und friedlich ein.
Unser Versprechen an Maja:
https://www.youtube.com/watch?v=cQ0kh3k0LKE

Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen
Wenn du an mich denkst, Wenn du mich einmal in all der Zeit vermisst
Dann werde ich zu dir zurück kommen
Ich werde zurück kommen und den Platz in deinem Herzen füllen.
Wenn du von mir träumst, wie ich von dir träume
An einem Ort an dem es warm und dunkel ist
An einem Ort, an dem ich das Klopfen deines Herzens spüren kann
Wo all meine Reisen ein Ende haben
Wenn du ein Versprechen machen kannst
Wenn es eines ist, das du halten kannst,
Ich schwöre zu dir zurück zu kommen
Wenn du auf mich wartest und sagst, dass du für
mich einen Platz in deinem Herzen bereit hältst

Prinz Lui
(* April 1998 † 20.3.2016)

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß
Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt…
Rainer Maria Rilke

Wir konnten Prinz Lui nicht mehr helfen. Die Medikamente brachten nicht die erhoffte Wirkung, und so haben wir Prinz Lui heute morgen erlöst.
Prinz Lui, geb. im April 1998 lebte seit 11 Jahren mit uns.
Unser Prinz verstand es, mit seinem Charme jeden um die Klaue zu wickeln, so dass seine Wünsche (fast) immer erfüllt wurden und er stets im Mittelpunkt des Geschehens stand. Wir werden unsere männliche Dramaqueen und seine skandalösen Auftritte sehr vermissen.
Prinz Lui war ein großer Musikfan. Stundenlang saß er in seinem Korb, daneben das Radio und lauschte seiner Lieblingsmusik.
Knowing Me, Knowing You – Für Lui, ein letztes Lied, wie er es liebte: https://www.youtube.com/watch?v=VjIyfY4dMFc

Kein sorgenfreies Gelächter mehr
Stille bis ans Ende unserer Tage
Ich gehe durch ein leeres Haus
Tränen in meinen Augen
Hier ist es wo die Geschichte endet,
Dies ist der Abschied
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Gibt es nichts, was wir tun können
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Müssen wir uns dem stellen,
Dieses mal ist es endgültig vorbei
Eine Trennung ist niemals leicht, ich weiß,
Aber ich muss gehen
(Ich muss jetzt gehen, ich muss gehen, jetzt ich weiß)
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Ist es das Beste, das ich tun kann
Erinnerungen, gute Tage, schlechte Tage
Sie werden immer bei mir seinv
In diesen altvertrauten Zimmern
Spielten einst Kinder
Nun ist da nur Leer,
Nichts zu sagen
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Gibt es nichts, was wir tun können
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Müssen wir uns dem stellen,
Dieses mal ist es endgültig vorbei
Eine Trennung ist niemals leicht, ich weiß,
Aber ich muss gehen
(Ich muss jetzt gehen, ich muss gehen, jetzt ich weiß)
Wie ich mich kenne, wie ich dich kenne
Ist es das Beste, das ich tun kann

Pietje
(* 9.7.2005 † 7.3.2016)

Pietje, geb. am 9.7.2005 lebte seit Juni 2008 mit uns.
In unserem Beisein und inmitten ihrer Herde brach Pietje unerwartet und plötzlich zusammen und verstarb wenige Minuten später vermutlich an einer Lungenembolie.
Pietje wurde damals als junges Kalb in Holland entdeckt. Sie lag völlig geschwächt auf der Weide. Mit viel Geduld und großem Aufwand wurde Pietje soweit aufgepäppelt, bis sie transportfähig war.

Zum Abschied für Pietje:
https://www.youtube.com/watch?v=cIQuItwVO0w

…Immer wenn ich dich besuch,
fühl ich mich grenzenlos.
Alles andre ist von hier aus so weit weg
Ich mag die Ruhe hier
zwischen all den Bäumen,
als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.
Es ist ein schöner Weg,
der unauffällig zu dir führt,
ja ich hab ihn gern,
weil er so hell und freundlich wirkt.
Ich habe Blumen mit.
Weiß nicht, ob du sie magst…..
will nicht, dass du dir Sorgen machst.
Und so red ich mit dir wie immer,
so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.
Ich spür dich ganz nah hier bei mir
kann deine Stimme im Wind hör’n
und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst
bis die Sonne scheint,
bis sie wieder scheint.
Ich soll dich grüßen
von den andern, sie denken alle noch ganz oft an dich
Und so red ich mit dir wie immer
und ich verspreche dir,
wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.
Dann werden wir uns wieder sehn.
Du kannst dich ja kümmern, wenn du willst,
dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint.
dass die Sonne scheint,
dass sie wieder scheint ……

Käthe
(* 26.4.2002 † 9.10.2015)

Für all die Zeiten, in denen du zu uns hieltest
Für all die Wahrheit, die du uns vor Augen führtest
Für all die Freude, die du in unser Leben brachtest
Für all das Unrecht, dass du wieder Recht machtest
Für jeden Traum, den du wahr werden ließest
Für die Liebe, die wir in dir fanden
Werden wir dir immer dankbar sein.

Käthe wurde am 26.4.2002 frei auf Hof Butenland geboren. Sie blieb scheu und distanziert uns gegenüber. Sie lebte ihr eigenes Leben und in ihrer eigenen Welt. In den letzten Monaten lief sie verlangsamt, die Gelenkprobleme verschlechterten sich. Während der letzten Tagen lag sie viel. Morgens konnte Käthe nicht mehr selbstständig aufstehen und lag fest. Wir konnten nichts mehr für sie tun. Der gerufenene Tierarzt kam schnell und erlöste Käthe.

Für Käthe – immer in unseren Herzen:

Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du lässt sie gehen…… Du siehst sie, wenn du deine Augen schließt.
Vielleicht wirst du eines Tages verstehen, warum

An die Decke in der Dunkelheit starrend.
Das gleiche leere Gefühl in deinem Herzen.
Liebe kommt langsam und vergeht so schnell.
Nun, du siehst sie, wenn du einschläfst.
Niemals zu berühren und niemals zu halten.
Weil du sie zu sehr geliebt hast.
Und du tauchst zu tief.

Angelika
(* 20.1.2002 † 5.10.2015)

Angelika Abschied

Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
ist eine gute Sache.

(Hermann Hesse)

Angelika lebte seit Juni 2008 auf Hof Butenland.

Wir entdeckten Angelika Muh bei einem Bauern. Sie war völlig abgemagert. Der Bauer hatte versucht, während der Geburt Angelikas Kalb mit einem Strick herauszuziehen und dabei den Geburtskanal verletzt. Sie kam in eine Klinik, wo sie medizinisch versorgt wurde und eine aufgetretene Labmagenverlagerung operativ behoben wurde. Angelika hat sich danach aber nicht mehr richtig erholt und war als Milchkuh für den Bauern wertlos geworden. Dank guter und intensiver Pflege wurde Angelika wieder gesund und zunehmend selbstbewusster. Angelika hat sich lange Zeit den Job der Herdenchefin mit Frieda geteilt und wurde dadurch auch uns Menschen gegenüber zugewandt. Im Sommer 2014 haben wir sie auf unsere Krankenweide gebracht, da Angelika körperlich abgebaut hatte und wir sie lieber im Blick behalten wollen.

In den vergangenen Wochen wurde ihr Gangbild schlechter. Die Athrose behandelten wir mit Schmerzmedikamenten. Mehr konnten wir nicht tun. Heute konnte Angelika nur noch schwerfällig aufstehen und legte sich bereits nach wenigen Schritten wieder hin. Der Tierarzt kam und wir haben sie erlöst.

Für Angelika:

Obwohl wir diesen Weg der Demut gemein haben, allein
wie zerbrechlich ist das Herz
Oh gib diesen wackligen Füßen Flügel zum Fliegen
Um das Antlitz der Sterne zu berühren
Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Erinnere dich bitte an mich
Erinnere dich bitte an mich

Mathilde
(* 12.2.1998 † 27.5.2015)

mathilde abschied

Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von außen schon so schön aussieht.

(Astrid Lindgren)

Mathilde ist friedlich auf der Weide eingeschlafen. Sie wurde 17 Jahre alt.

Mathilde lebte seit 2008 auf Hof Butenland und zeigte schon bei der Aufnahme Gelenkprobleme. Ihre Gelenke wurden zunehmend steifer, und das Aufstehen wurde beschwerlich. Auch ihr Herz wurde schwächer.

Für Mathilde:

Obwohl wir diesen Weg der Demut gemein haben, allein
wie zerbrechlich ist das Herz
Oh gib diesen wackligen Füßen Flügel zum Fliegen
Um das Antlitz der Sterne zu berühren
Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Erinnere dich bitte an mich
Erinnere dich bitte an mich

Agathe
(* 19.4.2002 † 24.5.2015)

agathe

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.

(Sergio Bambaren)

Agathes Kreislauf war zusammengebrochen. Eine medikamentöse Behandlung zeigte nicht die erhoffte Wirkung. Die Herztöne wurden schwächer. Wir haben sie erlöst. Agathe wurde 13 Jahre alt und kam im Juni 2008 nach Hof Butenland. Vorher lebte sie mit ihrer Mutter Amy in jahrelanger Anbindehaltung.

Dieses Video entstand einige Tage vor ihrem Zusammenbruch und zeigt die Zuneigung zwischen Mutter Amy und ihrer Tochter Agathe (liegend).

Für Agathe

Die Welt schaut rauf zu meinem Fenster mit müden Augen, so staubig und scheu.
Ich bin hier oben auf meiner Wolke, ich seh dich kommen, aber du gehst vorbei.
Doch jetzt tut’s nicht mehr weh, nein, jetzt tut’s nicht mehr weh.
Und alles bleibt still und kein Sturm kommt auf, wenn ich dich seh.

Es ist vorbei, bye bye Junimond.
Es ist vorbei, es ist vorbei,
bye bye.

(Rio Reiser)

Mastercard
(* 1998 † 19.12.2014)

mastercard abschied

Mastercard ist friedlich eingeschlafen.

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
Und er verarmte mir in den Armen
Und wurde klein und ich wurde groß
Und auf einmal war ich das Erbarmen,
Und er eine zitternde Bitte bloß.
Da hab ich ihm seine Himmel gegeben,
Und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand,
Er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
Und wir haben langsam einander erkannt.

(Rainer Maria Rilke)

Mastercard wurde 18 Jahre alt. Als er 2005 zu uns kam, begeisterte der damals etwa acht Jahre alte ehemalige mallorquinische Straßenhund vom allerersten Augenblick an Mensch und Tier. Er fühlte sich stets verantwortlich, kümmerte sich um schwächere Tiere und beschützte sie liebevoll. Als seine beste Freundin Nusha im letzten Jahr verstarb, baute er kontinuierlich ab. Zuerst wurde er taub, dann ließ seine Sehkraft nach, schließlich erblindete er ganz und wurde dement. In letzter Zeit verließ er kaum noch sein Körbchen und schlief tief und fest, mit nur kurzen Unterbrechungen, 23 Stunden täglich.

Für Mastercard:

Für immer und dich – 
Ich bieg dir den Regenbogen – Für immer und dich – 
Ich regne und ich schein für dich – 
Ich schrei für dich – ich bleib für dich – Für immer und dich

Foto: Mastercards Lieblingsplatz waren im Sommer die von der Sonne gewärmten Futterschüsseln…

Rosalie
(* 2.9.2000 † 12.12.2014)

rosalie

So lass uns Abschied nehmen wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. 

(Rainer Maria Rilke)

Rosalie lebte über neun Jahre mit uns. 2005, im Alter von fünf Jahren, hatte sie bereits drei Kälber geboren und sollte getötet werden. Zufällig sahen wir, wie der Bauer auf der Weide dem Schlachter den Kauf-Handschlag gab. Es gelang uns, Rosalie und auch Frieda zu retten.

Rosalie litt seit Aufnahme unter einem ataktischen Gangbild (Krämpfe mit ausfahrenden Beinbewegungen, Anheben und hackendem Aufsetzen der Füße), das ursächlich bei Verdacht auf Rückenmarksverletzung und Störung der Tiefensensibilität ist. Inzwischen war die Wirbelsäule stark verknorpelt, sodass es zum Schluss zum Festliegen kam. Rosalie erhielt stabilisierende Infusionen, einen Mineralstoff-Boli sowie eine Schmerzmedikation. Stunden später stand Rosalie noch einmal auf, trank und fraß ausgiebig und legte sich dann wieder ins Stroh. Wir hofften, dass sich ihr Zustand stabilisiert, aber weder in der Nacht noch am Tage konnte sie selbstständig ihre Position verändern. Mit Hilfe des Hebegerätes stellten wir sie auf, aber sie konnte ihre Hinterbeine nicht mehr koordinieren. Die Tierärztin kam umgehend und wir haben Rosalie erlöst.

Für Rosalie:

Wenn du auf mich wartest, dann werde ich zu dir kommen
Obwohl ich so weit gereist bin
Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen
Wenn du an mich denkst, wenn du mich einmal in all der Zeit vermisst
Dann werde ich zu dir zurückkommen
Ich werde zurückkommen und den Platz in deinem Herzen füllen…
Wenn du von mir träumst, wie ich von dir träume
An einem Ort, an dem es warm und dunkel ist
An einem Ort, an dem ich das Klopfen deines Herzens spüren kann

Wir danken allen, die Rosalie durch eine Patenschaft ein freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht haben.

Findus
(* Anfang 2013 † 22.11.2014)

findus

Morgens haben wir noch gemeinsam mit Findus gefrühstückt, eine Stunde später fanden wir ihn leblos auf der Straße, überfahren.

Findus war ein Findekater – jemand hatte ihn 2013 bei uns ausgesetzt. Er war unser jüngster Kater, ungestüm, immer und überall dabei, verkuschelt, neugierig, frech, verspielt…

Wir werden deine unbekümmerte Art durchs Leben zu gehen vermissen, kleiner Findus.

Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.

(Rainer Maria Rilke)

Für Findus:

Du bist das Geschenk aller Geschenke,
Seit ich dich kenne, trag‘ ich Glück im Blick.
Oh, du bist das Geschenk aller Geschenke,
Seit ich dich kenne, kenne, trag‘ ich Glück im Blick.

Alma
(* 27.1.2005 † 26.8.2014)

alma

Wir nehmen Abschied von Alma

Sie ist nun frei
und unsere Tränen
wünschen ihr Glück.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Für Alma:

Here is my heart and I give it to you
Take me with you across this land
These are my dreams, so simple and few
Dreams we hold in the palm of our hands

Hier ist mein Herz, ich schenke es dir
Nimm mich mit dir über dieses Land
Dies sind meine Träume, so einfach, so wenige
Träume, die wir in unseren Händen halten

Im Sommer 2012 war Alma bei uns eingezogen. Sie stammte aus einem Betrieb, in dem die noch wenig erforschte Krankheit Chronischer Botulismus aufgetreten war. Alma war die einzige überlebende Kuh aus dem Bestand von 180 Tieren. Im Anschluss verbrachte sie knapp zwei Jahre an der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, wo Frau Prof. Dr. Krüger sie im Rahmen ihrer Forschungen zu den Auswirkungen des aggressiven Pflanzenschutzmittels Glyphosat (bekannt unter dem Handelsnamen Roundup) untersuchte und betreute. Mit Glyphosat verseuchtes Futter war mit großer Wahrscheinlichkeit der Auslöser für die schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme bei Alma. Regelmäßige Mineralstoffgaben und tierärztliche Untersuchungen, die Frau Krüger selbst weiterhin bei uns durchführte, waren notwendig. Alma hatte ein schweres Leben. Sie erlitt eine Mastitis in der Hochträchtigkeit, eine Gebärmutterdrehung, und ihr totes Kalb musste per Kaiserschnitt geholt werden. Danach erlitt Alma eine Labmagendrehung, die operativ behoben wurde.

Wir fanden Alma heute morgen auf der Weide und vermuten, dass sie einen plötzlichen Hirnschlag hatte, möglicherweise verursacht durch einen Gehirntumor. Wir gaben eine Obduktion in Auftrag, die die genaue Todesursache jedoch nicht klären konnte.

Wir schenken Alma unsere Herzen.

Wir danken Frau Prof. Dr. Krüger für ihren Einsatz und ihre Anteilnahme, auch danken wir allen Paten und Patinnen, die mit Alma einen kleinen Weg gegangen sind.

Alle Butenländer und Almas bester Freund Ochse Samuell

Almas Ankunft im Sommer 2012 auf Hof Butenland.

Lulu
(* 1997 † 19.8.2014)

lulu

Einschlafen dürfen,
wenn man müde ist,
eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
ist eine gute Sache.

(Hermann Hesse)

Für Lulu, die nach einem erfüllten Leben eingeschlafen ist:

Ich habe für dich immer einen Platz in meinem Herzen
Wenn du an mich denkst, wenn du mich einmal in all der Zeit vermisst
Dann werde ich zu dir zurückkommen
Ich werde zurückkommen und den Platz in deinem Herzen füllen…
Wenn du von mir träumst, wie ich von dir träume
An einem Ort, an dem es warm und dunkel ist
An einem Ort, an dem ich das Klopfen deines Herzens spüren kann

Lulu lebte 17 Jahre auf Hof Butenland, die erste Hälfte davon als Stall- und Sorgloskatze. Kraul- und Streicheleinheiten fand sie allerdings schon immer gut, und irgendwann hat sie ihr Weg dann auch zu uns ins Haus geführt. Lulu war immer präsent.

Danke für die gemeinsamen Wege, die wir jahrelang mit dir gehen durften.

Kylie
(* 2001 † 5.5.2014)

kylie

Kylie lebte über 13 Jahre mit uns. Heute ist sie eingeschlafen.

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
Und er verarmte mir in den Armen
Und wurde klein und ich wurde groß
Und auf einmal war ich das Erbarmen,
Und er eine zitternde Bitte bloß.
Da hab ich ihm seine Himmel gegeben,
Und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand,
Er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
Und wir haben langsam einander erkannt.

(Rainer Maria Rilke)

Von Jan für Kylie.

Herr Höcker
(* unbekannt † 18.2.2014)

herr höcker

Die Blätter fallen. Fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke)

Franz, genannt Herr Höcker, ist friedlich eingeschlafen. Wir fanden ihn morgens leblos im Stall.

Franz kam zusammen mit der Höckerdame Franziska von einem Hof zu uns, auf den das Veterinäramt aufmerksam geworden war. Da die beiden nicht mehr die Jüngsten waren und Herr Höcker seit einiger Zeit an Arthrose litt, bekam das alte Ehepaar eine separate kleine Weide nebst eigenem Stall im Schweden-Stil. Franz und Franziska waren ein Herz und eine Seele. Wir befürchteten, dass Franziska nach Franz‘ Tod abbauen würde, doch die alte Dame scheint mit ihrer Witwenschaft gut leben zu können, sodass wir auch davon abgesehen haben, einen neuen Partner für sie zu suchen.

Nusha
(* ca. 2000 † 11.12.2013)

nusha

Einschlafen dürfen,
wenn man müde ist,
eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
ist eine gute Sache.

(Hermann Hesse)

Bei einer Routineuntersuchung wurde bei der bis dahin symptomatisch nicht auffälligen Nusha ein unheilbares Lungenkarzinom mit schlechter Prognose diagnostiziert. Nachts hustete Nusha mehrfach stark. Ihre Atmung wurde kürzer und flacher. Morgens hatten wir einen Termin bei einem Onkologen, um uns einen zweiten Rat zu holen. Nach eingehender Untersuchung und Sicht der Röntgenaufnahmen riet er dazu, Nusha gehen zu lassen, da die Gefahr einer Erstickung drohe. Ihr Freund Master war bis zuletzt an ihrer Seite.

Ein Lied für Nusha:

Für jemanden, der so klein ist,
Wirkst du so stark.
Meine Arme werden dich halten.
beschützen dich und halten dich warm
Diese Verbindung zwischen uns
kann nicht zerbrechen
Ich werde hier sein, weine nicht

Weil du in meinem Herzen sein wirst
ja, du wirst in meinem Herzen sein.
Von diesem Tag an
Jetzt und für immer
Du wirst in meinem Herzen sein
Unwichtig was sie sagen.
Du wirst hier in meinem Herzen sein,
immer.

Luna
(* 2012 † 5.11.2013)

luna

Luna war jemand, nicht etwas:

Luna liebte die Freiheit, die Sonne, sie liebte Musik, sie unterhielt uns mit ihrem unentwegt gackernden Gesang, ihrer Fröhlichkeit, ihrer besonderen Art, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie zeigte uns, dass jedes Wesen eine Persönlichkeit ist. Luna ist sanft in ihrem Strohhaus eingeschlafen.

Für Luna: Thank you for the music

So sage ich danke für die Musik, die Lieder, die ich singe,
Danke für all die Freude, die sie bringt.
Wer kann ohne sie leben, frage ich in aller Ehre.
Was würde das Leben sein, ohne ein Lied oder einen Tanz, was wären wir?
So sage ich, danke für die Musik, dass sie mir gegeben wurde.
Was für eine Freude, was für ein Leben, was für eine Chance.

Luna hatte Glück. Sie wurde kurz vor dem Schlachttermin aus einer Mastanlage befreit. Sie war erst ca. 30 Tage alt.
Masthühner müssen ihr Mastendgewicht zwischen 1,5 und 1,8 Kilogramm bereits im Alter von 30 bis 34 Tagen erreichen und werden dann geschlachtet.

Masthühner wachsen dreimal so schnell wie Legehennen, Gewichtszunahmen von 51 Gramm pro Tag sind in der Kurzmast die Regel. Ein Masthuhn kann pro Tag etwa 6,5 Prozent Körpergewicht zunehmen. Kein Wunder also, dass die Hühner oft unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen. Diese Tiere sind auf ein rasches Wachstum gezüchtet, wobei zusätzlich das Sättigungsgefühl weggezüchtet wurde.

Als Folge dieser grausamen Züchtung wog Luna zuletzt 5,8 Kilo. Ihr Körper ist unter diesem Gewicht gebrochen, die Organe haben die Funktionen eingestellt.

Dennoch hat sie bis zum letzten Tag tanzen und singen dürfen. Noch einen Tag vor ihrem Tod hat sie uns in die Küche begleitet und wir haben miteinander gesungen.

Susi
(* 2011 † 25.10.2013)

susi

Susi kam mit 18 weiteren Hennen im Dezember 2012 aus einer Bio-Freiland-Haltung zu uns. Susi war kleiner als ihre Kolleginnen und hatte sich an einer unmöglichen Stelle in dem großen Stall verkrochen, den zwei Freundinnen von uns nach der alljährlichen Ausstallung mit Erlaubnis des Besitzers nach versteckten Hennen durchkämmten. Susi war es, die sie zu noch drei weiteren Hennen führte, da Nicola immer wieder versicherte, sie habe da noch ein kleines Huhn mit schwarzen Füßen gesehen und sie müssten es finden.

Da sie so klein und schwach war und von den anderen Hühnern gemobbt wurde, hat Susi die erste Zeit bei uns in der sogenannten Sauna zusammen mit Huhn Luna und einer Elvira, die nicht mehr gut zu Fuß ist, verbracht. An den Luxus der Dreier-Suite gewöhnt, haben sich die drei Hübschen dann sehr schwer getan, als sie später in den richtigen Hühnerstall umsiedeln sollten. Sie haben sich bestimmt gedacht, „Wir wären doch schön blöd-gack, wenn wir unser schickes Etablisse-gack-ment gegen diese Massenunterkunft tauschen, gack!“ Also trugen wir die drolligen Drei über eine Woche lang abends zur Schlafenszeit immer hinüber in den Hühnerstall, damit sie lernten, wo ihr neues Quartier ist. Susi verbrachte ihren Mittagsschlaf übrigens am liebsten hinter dem Drucker in Karins Arbeitszimmer und half uns mit ihrer Freundin Luna regelmäßig bei der Küchenarbeit.

Wir fanden Susi leblos im Stall. Sie hatte vorher keine Anzeichen von Krankheit gezeigt und ist – so hoffen wir – einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Wir vermissen unser kleines Heldenhuhn.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande
als flöge sie nach Haus…

(Joseph von Eichendorff)

Stina
(* 17.3.2007 † 6.10.2013)

stina

Stina, You’ll Be In My Heart

Stina ist in unseren Armen eingeschlafen:

Du wirst in meinem Herzen sein
Komm, hör auf zu weinen, alles wird gut werden.
Nimm einfach meine Hand, ich werde dich beschützen vor allem was um dich herum passiert.
Ich werde da sein, weine nicht.

Für jemand Kleinen wirkst du stark,
meine Arme werden dich festhalten,
werden dich warm und sicher halten.
Dieses Band zwischen uns kann nicht gebrochen werden.
Ich werde da sein, weine nicht.

Weil du in meinem Herzen sein wirst,
Ja, du wirst in meinem Herzen sein,
von diesem Tag an, jetzt und für immer.

Du wirst in meinem Herzen sein,
es zählt nicht was sie sagen.
Du wirst hier in meinem Herzen sein, immer.
Warum verstehen sie nicht wie wir beide fühlen, sie vertrauen einfach dem nicht, was sie sich nicht erklären können.
Ich weiß wir sind unterschiedlich. Aber tief in uns drinnen sind wir gar nicht so verschieden.

Weil du in meinem Herzen sein wirst,
Ja, du wirst in meinem Herzen sein,
von diesem Tag an, jetzt und für immer.

Als das Schicksal dich rief musstest du stark sein
Ich mag vielleicht nicht mit dir zusammen sein,
aber du musst durchhalten und weitermachen.
Später werden sie es sehen, ich weiß es.
Wir werden es ihnen zusammen zeigen.

Weil du in meinem Herzen sein wirst glaub mir,
du wirst in meinem Herzen sein.
Ich werde da sein, von diesem Tag an für immer.
Oh, du wirst in meinem Herzen sein,
es zählt nicht was sie sagen.
Du wirst in meinem Herzen sein, immer.

Schau einfach über deine Schulter.
Ich werde immer da sein.

Stina wurde am 24.01.2008 aufgenommen, sie war noch kein Jahr alt. Stina war deutlich zu klein für ihr Alter und ihre Rasse (Charolais). Aufgrund einer nicht behandelten Lungenentzündung blieb sie kleiner als für ihre Rasse üblich, für die Zucht war sie nicht geeignet.

Wir haben gehofft und gekämpft, aber Stina hatte keine Kraft mehr. Noch bevor der Tierarzt kam, ist sie eingeschlafen.

Danke an Alisa, die sich in den letzten Tagen so fürsorglich um Stina gekümmert hat, die stundenlang bei Stina saß, und dafür, dass Stina in ihren Armen einschlafen durfte.


Die Rinder

von Admin | 6. August 2014 | noch kein Kommentar

Die Tierschutzstiftung Hof Butenland beherbergt momentan 36 Rinder.

Wenn Sie eine Patenschaft für eine unserer Kühe, für einen unserer Ochsen oder für die Gruppe der Rinder übernehmen möchten, klicken Sie bitte hier.

Wolke: Die erste Wolke, die gleichzeitig ein Sonnenschein ist

Geboren: 27.03.2022

Butenländerin seit 01.11.2023

Wolke ist die erste Kuh, die unsere liebe Mitarbeiterin Jacky gerettet hat. Sie kommt aus einem Milchbetrieb, da konnte Jacky sie dem Bauern geduldig abschwatzen, so dass das kleine Kuhmädchen dort ohne weitere Ausbeutung leben durfte. Als Jacky dann ihre Stelle auf Butenland ergatterte und hier in Rekordzeit das Team von ihren Fähigkeiten überzeugen konnte, stand auch schnell fest, dass die vier Rinder von ihr ebenfalls Butenländer werden dürfen. Also zog Wolke im Winter 2022 um und macht seitdem mit ihrer wunderbar frechen und neugierigen Art den Hof unsicher.

Eine Patenschaft für Wolke übernehmen

Clara: Immer im Windschatten der besten Freundin

Geboren: 07.04.2022

Butenländerin seit 01.11.2023

Clara gehört ebenfalls zu den Rindern, die unser Teammitglied Jacky gerettet hat. Als dem Nachbarbauern erfolgreich Wolke abgeschwatzt werden konnte, gehörte zu diesen Deal auch die erste Kuh, die nach Wolke geboren wird, damit niemand alleine stehen muss. So blieb auch Clara von weiterer Ausbeutung verschont und durfte mit ihrer besten Freundin Wolke zusammenziehen. Natürlich galt das ebenfalls für die Übernahme durch Butenland, so trifft man die beiden auch auf unserem Hof fast nur im Doppelpack an. Im Gegensatz zu Wolke ist Clara sehr verträumt, introvertiert und ganz in ihrer eigenen Welt vertieft. Und seit dem Winter 2022 fest auf Butenland und in einem sorgenfreien Leben verankert.

Eine Patenschaft für Clara übernehmen

Max: Auch Wolken haben Brüder

Geboren: 15.04.2023

Butenländer seit 27.10.2023

Max ist der Bruder von Wolke und somit auch Teil der kleinen Familie, die unsere Mitarbeiterin Jacky um sich geschart hat. Als männliches Rind in einem Milchbetrieb war er eigentlich schon fest für die Mast und eine sehr kurze Lebensparodie vorbestimmt, zum Glück hat ihn aber Jacky erst gerettet und wenig später dann auf unseren Hof vermittelt. Hier nahm er natürlich alle Herzen im Sturm und lebte sich auch in der Herde in Rekordgeschwinigkeit ein. Inzwischen läuft er über die Weiden, als wäre er schon immer da gewesen und bringt Freude in jedes Leben, dem er bei seinen Exkursionen über den Hof begegnet.

Eine Patenschaft für Max übernehmen

Moritz: Nicht ohne meinen Bro

Geboren: 08.04.2023

Butenländer seit 27.10.2023

Diesen Text hat Jacky Moritz zum Geburtstag geschrieben, nichts eignet sich besser für seine Vorstellung:

„Mo,
dein Start ins Leben war wirklich nicht sehr einfach. Dein Glück war einfach nur, dass du im selben Zeitraum wie Max geboren wurdest und seine Mama Wilma zu viel Milch gegeben hat für ein Kalb. Sie war jahrelang eine Hochleistungskuh, durfte letztes Jahr aber zur sogenannten „Mutterkuh“ werden und ihr Kalb für eine Weile behalten.
Also wurdest du aus einem anderen Milchbetrieb frisch geboren hergeholt und einer fremden Mama untergejubelt. Wilma fand das gar nicht lustig, hat dich weggestoßen und wollte sich nur um ihr eigenes Kalb kümmern. Zusätzlich warst du durch den ganzen Stress nicht sehr fit, wirktest teilweise apathisch.
Du wurdest deiner leiblichen Mama weggenommen und dann auch noch von Wilma abgelehnt.
Trotzdem hattest du von Anfang an großen Lebenswillen und hast das Beste aus der Situation gemacht. Später auf der Weide hast du dann eine andere Mutterkuh gefunden, die sich gerne mit um dich gekümmert hat.
Nach ca. 6 Monaten wäre deine Reise zusammen mit Max normalerweise in die Mastanlage gegangen, um dann spätestens ein Jahr später getötet zu werden. Niemals hätte ich das ertragen.
Du bist so ein freundlicher kleiner Ochse, der gerne alles abschleckt und auch zerkauen will, von Reißverschlüssen bis Handschuhe war schon einiges dabei.
Dein Anfang auf dieser Welt war schwer, doch jetzt bist du im Rinderparadies angekommen. Bleib so freundlich und lebensfroh wie du bist, die menschlichen Butenländer haben dich ganz ganz fest ins Herz geschlossen ❤️

Männlich geborene Kälber sind sogenannte Abfallprodukte, weil sie für die Milchindustrie keinen Nutzen haben. Deswegen kommen die Kleinen unfassbare zwei Wochen nach ihrer Geburt in Anlagen, in denen sie einfach nur gemästet werden und viele dann im Alter von nur acht Monaten geschlachtet werden. Spätestens aber mit eineinhalb Jahren ist die Reise für die kleinen wundervollen Wesen auf dieser Erde vorbei.
Wir brauchen keine Tiere essen, die Nährstoffe in ihren Körpern kommen aus den Pflanzen, die sie essen.
Also lasst uns doch dafür entscheiden, direkt pflanzlich zu essen, und Lebewesen mit dem selben Herzschlag wie wir einfach in Ruhe zu lassen.“

Eine Patenschaft für Moritz übernehmen

Goofy: Hauptsache, die Frisur sitzt

Geboren: 19.06.2019

Butenländer seit 28.01.2023

Goofy war Teil eines Schulprojekts, in dem Kinder ein Rind von der Geburt bis zum Tod begleiten sollten. Glücklicherweise wurde am Ende dieses Projekts aber auf den Tod verzichtet und Goofy kam in ein Museumsdorf. Dort wurde das Leben in früheren Zeiten dargestellt und er musste einige Monate als Zugochse arbeiten. Da das aber natürlich auch nicht ideal für ein Rind ist, setzten sich alle Verantwortlichen erneut zusammen und im Januar 2023 konnte der junge Ochse dann sein Ticket nach Butenland lösen. Hier war er von den vielen neuen Eindrücken natürlich erstmal komplett überfordert, trotzdem waren wir von Anfang an davon überzeugt, dass er sich seinen Platz in der KUHlen Hierarchie erobern wird, und wurden da auch nicht enttäuscht.

Eine Patenschaft für Goofy übernehmen

Lieke: Eine Hochleistungskuh im endlich artgerechten Ruhestand

Geboren: 13.09.2005

Butenländerin seit 31.07.2022

Lieke ist eine ehemalige Hochleistungkuh, die über 100.000 Milch in ihrem Leben geben musste und diese Tortur mit 14 Kälbern bezahlt hat. Dennoch muss man betonen, dass der Bauer sie beim Nachlassen der Milchleistung nicht wie üblich in den Tod auf einen Schlachthof geschickt hat, sondern sich stattdessen um einen Platz auf einem Lebenshof für sie bemüht hat. Den hat Lieke auf Butenland gefunden, sie fügte sich auch direkt bei ihrer Ankunft nahtlos in die Herdenhierarchie ein und konnte gleich erste Freundschaften abschließen. Da nimmt sich also jemand das KUHle Leben mit allen vier Klauen – und hat das auch so verdient.

Eine Patenschaft für Lieke übernehmen

 Synje: Das Butenländer Nesthäkchen

Geboren: 08.07.2021

Butenländerin seit 08.06.2022

Synje ist die 8. Butenländerin, die selber bei einem Nachbarn getürmt ist, sich nicht von Elektrozäunen und Wassergräben irritieren liess und deshalb Anfang Juni 2022 plötzlich auf unseren Weiden stand. Vor ihr hatten schon Dina (hochschwanger mit Mattis), Fine, Elsa, Leevke, Janne, Carlotta und die leider schon verstorbene Lina (hochschwanger mit Mia) dieses Kunststück geschafft. Da auf Butenland das Motto gilt, dass jedes Tier bleiben darf, das es aus eigenen Kräften auf den Hof schafft, haben wir auch Synje schnell unserem Nachbarn abgeschwatzt und dem schönen All-Inclusive-Leben im Paradies steht nichts mehr im Weg.

Eine Patenschaft für Synje übernehmen

Conny: Immer mittendrin statt nur dabei

Geboren: 12.06.2019

Butenländerin seit 04.02.2022

Nach ihrer Geburt lebte Conny zusammen mit ihrem Zwillingsbruder in einem winzigen, verdreckten Stall. Tageslicht, Einstreu und Frischluft waren Fehlanzeige. Ihre Mutter haben die beiden wie in der Industrie üblich nur kurz nach der Niederkunft gesehen, dann wurde die kleine Familie auseinandergerissen. Im ganzen Verlies gab es keine trockene Ecke, wo sich die Tiere hinlegen konnten, gefüttert wurden sie ausschließlich mit in Milchpulver gewälzten Brötchen.

Zum Glück hat sich dann der befreundete Hagel-Hof eingeschaltet und Conny übernommen. Für ihren Bruder kam jede Hilfe zu spät, er hatte drei Wochen vorher für immer kapituliert. Endlich bei anständigen Menschen angekommen, blühte Conny schnell auf und entwickelte sich zu einer selbstbewussten Kuhdame. Dann starben allerdings zwei der letzten drei Rinder auf dem Hof und Conny stand plötzlich ohne Artgenossen da. Das konnte natürlich nicht so bleiben und da Butenland und der Hagel-Hof schon lange befreundet sind, war schnell klar, dass die Süße eine Butenländerin werden muss. Hier wurde sie direkt nach ihrer Ankunft von Chaya, Ole und Co. stürmisch begrüßt und in der Familie herzlich aufgenommen.

Eine Patenschaft für Conny übernehmen

Ole: Aus dem Zirkus ins Tierparadies

Geboren: 03.04.2020

Butenländer seit 05.07.2021

Ole wurde als Kalb von zwei Artisten gekauft, die ihn selber schlachten wollten. Das hat zum Glück nicht geklappt und so wurde er beim Zirkus abgegeben, mit dem die zwei Vorbesitzer unterwegs waren. Dort konnte er bei den afrikanischen Kühen nicht mitlaufen und lebte deshalb unter Alpakas. Irgendwann wollte ihn der Zirkus nicht mehr versorgen, weil er angeblich zu viel gegessen hat. Realistischer ist wohl, weil ein kleiner Ochse keine allzu große Attraktion ist. Zum Glück konnte er aber von Privatleuten gerettet werden, die ihn kurzfristig aufgenommen und auch schon kastriert haben. Allerdings scheiterte der Versuch, zusätzliche Weideflächen zu pachten und so Gesellschaft für ihn aufzunehmen, deshalb schaltete sich das Veterinäramt ein und vergab eine Frist von einem Monat, um eine andere Lösung zu realisieren. Diese ergab sich schnell durch den Kontakt mit Butenland und so läuft Ole jetzt in unserer großen Herde mit.

Eine Patenschaft für Ole übernehmen

Lily: Endlich angekommen

Geboren: 20.03.2008

Butenländerin seit 11.06.2021

Lily hatte in ihrem ehemaligen Betrieb schon 6 Kinder ausgetragen und stand seit ein paar Jahren trocken, weil die Kinder des Milchbauerns für sie gekämpft haben und nicht akzeptieren wollten, dass sie wegen nachlassender Produktionsleistung getötet wird. Schließlich konnten sie die Dame auch erfolgreich nach Butenland vermitteln. Hier war sie noch ziemlich überfordert von der neuen Freiheit und pendelte in den ersten Tagen unentschlossen zwischen Weide und Stall hin und her. Aber da ist sie nicht das erste Rind, das eine Eingewöhungszeit braucht, um das neue Glück zu fassen, und selbstverständlich wird sie die auch bekommen. Schließlich bestimmt auf Butenland jeder selbst, wie und in welchem Tempo der Tag angegangen wird. Auf jeden Fall herzlich willkommen in der Familie, liebe Lily.

Eine Patenschaft für Lily übernehmen

Meentje: Synjes Adoptivmama

Geboren: 29.12.2014

Butenländerin seit 07.01.2021

Meentje musste die ersten 6 Jahre ihres Lebens als Milchkuh verbringen. Während dieser Zeit wurden ihr 4 Kinder geraubt, die sie nie kennenlernen durfte. Als ihre Milchleistung nicht mehr profitabel genug war, sollte sie als kerngesundes Rind auf einem Schlachthof sterben. Zum Glück haben Tierschützer für sie gekämpft und konnten sie nach Butenland vermitteln. Hier legte sich die selbstbewusste Dame gleich am ersten Tag mit der Herdenchefin Chaya an und machte auch allen anderen Mitgliedern in ihrer neuen Familie sehr deutlich klar, was für eine souveräne Kuh sie ist. So ist sie quasi ohne Übergang in unserer Herde voll angekommen und wirkt so, als würde sie schon immer auf Butenland leben.

Eine Patenschaft für Meentje übernehmen

Tom: Der, der ins pure Glück humpelte

Geboren: 23.07.2019

Butenländer seit 30.10.2020

Tom hatte es am Anfang seines Lebens sehr schwer. Er war zwar kein Frühchen, aber trotzdem wurde er so klein geboren, dass sein erster Halter ihm keinerlei Überlebenschancen eingeräumt hat. Hinzu kam, dass er nicht richtig laufen konnte, so war sein Schicksal eigentlich schon besiegelt. Überlebt hat er nur, weil sich die Tochter des Bauerns für ihn einsetzte, seine Beine massierte, ihn täglich auf die Weide getragen hat und ihm dort das Laufen beibringen konnte. Als Ochse wurde er in dem Milchbetrieb aber schnell zu unprofitabel und hätte seine menschliche Freundin nicht weiter für ihn gekämpft, hätte er wohl seinen letzten Gang zum Schlachthof antreten müssen. Dieses schreckliche Los wurde zum Glück durch ein Ticket nach Butenland ersetzt und seitdem bereichert Tom unseren Hof, sucht freundlich Kontakt zu allen Bewohnern und ist auch immer für eine Schmuserunde zu haben.

Eine Patenschaft für Tom übernehmen

Carlotta: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

Geboren: 08.05.2019

Butenländerin seit 18.04.2020

Carlotta ist das 7. Mitglied unserer Familie Rübergemacht. Sie stand Mitte April 2020 plötzlich auf einer unserer Weiden, weil sie sich weder von Wassergräben noch von Sicherheitszäunen irritieren liess und sich nach Butenland aufgemacht hat. Und da unser Motto lautet, dass jeder nicht-menschliche Besucher, der es aus eigenen Kräften auf den Hof schafft, bleiben darf, haben wir auch Carlotta erfolgreich ihrem Vorbesitzer abgequatscht. So kann nun auch diese Seele ein artgerechtes und selbstbestimmtes Leben in Freiheit führen und in unserem Tierparadies alt werden.

Eine Patenschaft für Carlotta übernehmen

Tilda & Karlsson: Das perfekte Familienglück

Geboren:
Tilda: 19.05.2015
Karlsson: 24.03.2020

Butenländer seit 31.03.2020

Diese kleine Familie wurde uns von einem unserer Nachbarn geschenkt. Eigentlich hatten beide schon ihren Tötungstermin auf dem Schlachthof, aber der wurde zum Glück durch das Ticket nach Butenland gecancelt. Tilda litt an einer Labmagenverdrehung, also musste unser Tierarzt sie gleich 2 Tage nach der Ankunft operieren. Der Eingriff klappte aber hervorragend und die junge Mama erholte sich schnell von diesen Strapazen. Auch die Nabelschnurentzündung von Karlsson bekamen wir in den Griff, so dass dem artgerechten Leben der beiden nun nichts mehr im Weg steht. Tilda verhielt sich in den ersten Monaten zwar noch ziemlich aggressiv gegenüber Menschen, aber da konnten wir ihr keinen Vorwurf machen. Wir mussten ihr eben erstmal zeigen, dass unsere Art auch eine andere Seite hat, das haben wir erfolgreich geschafft und inzwischen ist die stolze Mama komplett entspannt und wir dürfen sogar ihren Sohn berühren.

Eine Patenschaft für Tilda oder Karlsson übernehmen

 

Paulina: Eine in jeder Hinsicht überragende Kuh

Geboren: 09.06.2013

Butenländerin seit 30.12.2019

Paulina brachte bei drei Geburten 4 Kälber auf die Welt, die sie wie jede Mutter in der Milchindustrie nie kennenlernen durfte. Nach der letzten Geburt mit Zwillingen bekam sie eine langwierige Gebärmutterentzündung, die zu starken Vernarbungen geführt hat. Aus diesem Grund scheiterten alle weiteren künstlichen Besamungsversuche bei ihr und Paulina sollte Anfang Dezember 2019 geschlachtet werden. Zum Glück konnte sie dieses Schicksal aber gegen ein Ticket in unser Kuhaltersheim eintauschen.

Hier hat sie sich als erfahrene Kuh ruckzuck eingelebt, nahm auch die stürmischte Begrüßung ganz souverän entgegen und lag bereits am ersten Abend auf ihrem Platz im Stall, als wäre sie schon immer Butenländerin gewesen. Möglicherweise kommt da auch ein bißchen ihre beeindruckende Größe ins Spiel, denn Paulina überragt die anderen Kühe und kann jedem Ochsen auf Augenhöhe begegnen. Hier https://www.youtube.com/watch?v=IcDEdilSlKQ&feature=emb_title gibt es das Video ihrer Ankunft zu bestaunen.

Eine Patenschaft für Paulina übernehmen

Lillemor: Die kleine Mutter mit dem großen Herzen

Geboren: 23.05.2010

Butenländerin seit 08.04.2019

Lillemor kommt aus einem Milchbetrieb, hat dort 3 Kinder verloren und musste die ersten 6 Jahre ihres Lebens komplett im Stall verbringen. Dann sollte sie wie in diesen Kreisen üblich wegen nachlassender Produktionsleistung geschlachtet werden. Ein Mitarbeiter des Betriebs wollte das aber nicht hinnehmen, hat sie zuerst bei sich aufgenommen, was natürlich keine Dauerlösung sein konnte, und deshalb erfolgreich bei uns angefragt, ob wir die kleine Mutter (so die deutsche Übersetzung von „Lillemor“) nicht übernehmen könnten.

Hier https://www.youtube.com/watch?v=8QhCxsUDWUU könnt ihr euch das Video ihrer Ankunft anschauen. Um die Anfahrt zu verdauen und erstmal anzukommen, ging es nach der Reise erstmal in ein Übergangswohnzimmer. Dort konnte sich Lillemor einen ersten Eindruck vom Hof machen und sich etwas akklimatisieren. Das klappte ruckzuck, also ging es kurz darauf auch schon über den Kuhdamm zur Vorstellungsrunde in der großen Herde. Hier blieben die neugierigen Jagdszenen wie zum Beispiel bei Lisbeths Ankunft aus, vielmehr lief unsere Neuvorstellung gerade bei den jungen Wilden wie Janne, Julchen und Co. eher mit als vor dem ungestümen Andrang davon.

Auch die letzte Szene im Video mit den zwei gefährlichsten Raubtieren auf ganz Butenland (Wutpekinese Puschek und Extremmarkiererin Pippilotta) verlief absolut entspannt. Dramatischere Begegnungen gibt es natürlich nicht auf dem Hof, also können wir jetzt schon sagen, dass Lillemor super angekommen ist. Willkommen in der Familie, kleine Mutter.

Eine Patenschaft für Lillemor übernehmen

Bo: Ein echtes Einhorn

Geboren: 23.09.2014

Butenländer seit 25.10.2018

Unser Ochse Bo gehört zu den Dexter-Rindern. Diese Art wurde vor allem dadurch berühmt, dass sie die älteste Kuh der Welt stellt. 49 Jahre soll ein Dexter-Rind in Irland laut englischem Herdenbuch geworden sein. Bo arbeitet jetzt daran, diesen Rekord zu brechen. Er kommt von einem befreundeten Lebenshof, dessen Betreiber leider verstorben ist, und zeigt sich dementsprechend selbstbewusst. Man merkt einfach sofort, dass er schon Weiden, Artgenossen, Wind und Sonne kannte und sich dementsprechend davon nicht beeindrucken lässt oder sogar überfordert zeigt. Kein Wunder also, dass er sich in Rekordgeschwindigkeit integriert hat und mit sicherem Stand in der Herdenhierarchie das perfekte Leben führt, das wir für alle unsere Bewohner fest eingeplant haben.

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Lisbeth: Oma ist die Beste

Geboren: 05.07.2003

Butenländerin seit 13.07.2017

Lisbeth hat in ihrem Leben bereits 8 Kinder geboren, die sie nie näher kennenlernen durfte. Aufgrund nachlassender Milchleistung sollte sie eigentlich ihren letzten Gang zum Schlachthof antreten, konnte dann aber nach Butenland vermittelt werden. Bei ihrem ersten Besuch auf der Weide war sie noch etwas von den Eindrücken überfordert und konzentrierte sich deshalb darauf, vorsichtshalber erstmal vor dem stürmischen Butenländer Begrüßungskomitee zu fliehen. https://www.youtube.com/watch?v=TVrEYpJ0IvE Wir sind aber überzeugt, dass sie schon bald hier ankommen und merken wird, wie gut es die anderen Herdenmitglieder mit ihr meinen. Du bist jetzt in Sicherheit, Lisbeth, auch wenn die Freiheit im ersten Moment immer etwas ungewohnt ist.

Eine Patenschaft für Lisbeth übernehmen

Janne: Noch frecher als Oscar

Geboren: 16.02.2016

Butenländerin seit 18.04.2017

Mit die schönsten Momente auf Butenland sind die, wenn wir die Herde durchzählen und überraschend auf eine höhere Bewohnerzahl kommen, da uns zwei unbekannte Kuhaugen entgegenblinzeln. Das ist bisher vier Mal vorgekommen. So haben Fine, Elsa, Leevke und Dina, letztere hochschwanger mit Mattis, selbstbewusst ihre Zelte bei Nachbarbauern abgebrochen und sind kurzerklaue zu uns umgezogen. Und jetzt hat sich auch Janne mutig in den Wassergraben geworfen, ist tapfer in ihr Glück gekrault und hat sich auch nicht vom Zaun beirren lassen.

Auf Butenland gilt der Grundsatz, dass jedes Rind, das es aus eigenem Antrieb auf unseren Hof schafft, auch bleiben darf. Das hat sogar mittlerweile unsere menschliche Nachbarschaft so sehr verinnerlicht, dass der Vorbesitzer bereits fest davon ausgegangen ist, dass wir die neue Herdenschwester nicht mehr hergeben. So verliefen die Verhandlungen entsprechend einfach.

Ihre erste Tierarztvisite hat die Süße sofort am ersten Tag hinter sich gebracht. Die musste direkt erfolgen, weil sie kopfschaukelnd und immer wieder die Zunge herausstreckend über die Weide lief. Tatsächlich wurde ein Sonnenbrand diagnostiziert, also bekam sie Medikamente gegen den Juckreiz und wurde auch gleich entwurmt.

Aber das war auch die letzte Hürde auf dem Weg in ein tolles Leben, dass die Bewerbung bei uns durch die beeindruckende Eigeninitiative erfolgreich wird, stand ja von Anfang an fest. Willkommen in der Familie, Janne.

Hier haben wir ein kurzes Vorstellungsvideo von 2017 zusammengestellt: https://www.youtube.com/watch?v=r_1149rE2dE

Wir würden uns freuen, wenn die erfolgreiche Flucht unserer neuen Ausbrecherkönigin mit einer Patenschaft belohnt würde:
Eine Patenschaft für Janne übernehmen

Lillja: Die Butenländer Beauty-Queen

Geboren: 05.11.2013

Butenländerin seit 07.02.2017

Lilljas Schicksal liest sich wie ein Gruselroman. Sie wurde viel zu früh zwangsbesamt, deshalb passte ihr erstes Kalb nicht durch ihr Becken. Daraufhin wurde ihr vom Tierarzt erst die Zerfix aufgeschnitten, und als das nicht reichte, musste sie einen kompletten Kaiserschnitt über sich ergehen lassen. Ihr erstes Kind hat diese Tortur nicht überlebt, Lillja selber blutete stark aus Vagina und Anus und wurde wieder in die Anbindehaltung verfrachtet, in der man sie zukünftig mästen wollte, um sie nach der fehlgeschlagenen Karriere als Geburtsmaschine wenigstens noch als Schlachtvieh zu verwerten. Darüber hinaus mussten wir bei einer Untersuchung feststellen, dass sie nach diesem Schicksalsschlag auch nicht richtig medizinisch versorgt wurde und deshalb ihre Gebärmutter mit dem Darm verwachsen ist. Das führt zu einem Scheidenausfluß, der leider chronisch ist, mit dem sie aber leben kann.

Glücklicherweise wurde aber eine engagierte Tierschützerin auf dieses schreckliche Schicksal aufmerksam, kämpfte beim Bauern um Lilljas Leben und konnte sie schließlich nicht nur freikaufen, sondern auch erfolgreich nach Butenland vermitteln.

Endlich in der Freiheit angekommen wurden wir alle dann von Lillja überrascht, denn diese liebe Kuhseele war keine Spur ängstlich und auch überhaupt nicht so eingeschüchtert, wie man bei ihrem Leidensweg vermuten müsste. Im Gegenteil zeigte sie sich direkt bei der Ankunft neugierig, tobte glücklich durch ihren eigenen Stallbereich, flirtete gleich mit Anton und zeigte einfach an, wie glücklich sie von nun an in ihr neues Leben ohne Ketten starten möchte.

Hier geht es zu einem kleinen Vorstellungsvideo von Lillja: https://www.youtube.com/watch?v=tiHGs-DL5Vw

Und hinter folgenden Link versteckt sich ein Update aus dem November 2017: https://www.youtube.com/watch?v=j5sQIc3F3-g

Wenn Sie etwas zu Lilljas kuhlen, neuen Leben durch eine Patenschaft beisteuern möchten, können sie das hier tun.

Leevke: Tschüß Bauer, Hallo Butenland

Geboren: 22.10.2015

Butenländerin seit 14.08.2016

Beim morgendlichen Rundgang über die Weiden zählten wir etwas irritiert vier Mal hintereinander 46 statt 45 Rinder.
Halloooo? Kennen wir uns? Nun gut, dann lebt ab jetzt das vierte zu uns entlaufene Rind bei uns.
Zuvor schafften es die damals hochtragende Dina, dann folgte Fine und kurz darauf Elsa.
Also hieß es für uns einmal mehr: Same procedure – den Bauern ausfindig machen, die Kuh abquatschen und sie zur Butenländerin machen, fertig. Denn getreu unserem Motto, dass jeder bleiben darf, der es aus eigener Kraft nach Hof Butenland schafft, kann diese junge Kuh selbstverständlich auch bei uns bleiben. Noch ist die Kleine scheu und unnahbar, aber hat bereits mit Emma eine Freundin gefunden. Vielleicht war es auch Emma, die ihr zugemuht hat, wie kuhl es auf Butenland ist und dass sie schnell zu uns rübermachen soll …

Die Bedeutung des Namens Leevke: Leevke ist eine Ableitung vom norddeutsch-plattdeutschen Wort für Liebe.

Mit etwa anderthalb Jahren wäre Leevke das erste Mal künstlich besamt worden, hätte dann jedes Jahr ein Kalb bekommen und wäre mit fünf oder sechs Jahren wegen nachlassender Milchleistung geschlachtet worden. Dieses Schicksal einer Milchkuh bleibt ihr nun erspart. Die Kleine hat noch ein ganzes Leben vor sich – und das gönnen wir ihr von Herzen!

Eine Patenschaft für Leevke übernehmen

Anton: Ein echter COWsanova

Geboren: 11.11.2015

Butenländer seit 24.03.2016

Anton stammt aus einem Mastbetrieb und sollte eigentlich im Kindesalter geschlachtet werden. Das konnten wir zum Glück nach nervenaufreibenden Verhandlungen verhindern und stattdessen durfte er die über 800 Kilometer weite Reise nach Butenland antreten. Hier fand er schnell in die Herde und ist nun der Don KUHan auf dem Hof, der bereits heiße Affären mit Julchen, Elsa und Janne hatte. Diesen Schlag bei den KUHlen Damen hat er bestimmt auch, weil er sich in jeder Wintersaison einen mehr als schicken Pullover wachsen lässt, was ihm den Spitznamen „Anton Plüsch“ eingebracht hat.

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Jule: Die beste Dribblerin beim Kuhball

Jule, geb. 20.12.2015 kam am 29.12.2015 nach Hof Butenland.
Bei dieser Rettung blieb nicht viel Zeit. Das Veterinäramt hatte dem Landwirt des Betriebes ein Tierhalteverbot ab dem 31.12. ausgesprochen. Jule wurde eine Woche vorher geboren, nachdem kurz vorher der Kauf der Herde über einen Händler abgeschlossen war. Die Tötung von Mutter und Kind war geplant.

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Stine: Befreit von Ketten

Geboren: 18.3.2008

Butenländerin seit: 14.2.2015

Stine konnte gemeinsam mit ihrer Mutter Minna, die leider im Mai 2018 verstorben ist, gerettet werden. Seit ihrer Geburt musste sie in Dunkelheit und ständiger Anbindung ihr Dasein fristen, in einem Stall, der inzwischen als einsturzgefährdet eingestuft wird. Bei uns hatten die beiden zum ersten Mal die Gelegenheit, sich zu beschnuppern und zu belecken, beides wichtige soziale Bindungsmechanismen für diese sensiblen Tiere. Ob Stine Kälber hatte, wissen wir nicht.

Stine lebte mit ihrer Mutter Minna lange auf der Krankenweide, inzwischen läuft sie aber in der großen Herde mit. Sie hat aufgrund der miserablen vorherigen Haltungsbedingungen chronische Klauenprobleme und ein schlecht ausgebildetes Muskel- und Bindegewebe. Größere Strecken könnte sie daher nicht bewältigen.

Wir haben die ersten Augenblicke der beiden in Freiheit dokumentiert.

Stine, noch in Ketten: hier klicken.

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Greta: Eine kleine Japanerin auf Hof Butenland

Geboren: 22.11.2012

Butenländerin seit: 31.1.2015

Greta wurde bereits im Alter von acht (!) Monaten gedeckt, und hat im Sommer 2014 per Kaiserschnitt ihr Kalb bekommen. Ihr Leben hat sie bis zu ihrer Rettung in einem bayrischen Mastbetrieb verbracht, der Kobe-Rinder in die Türkei exportiert. Greta war bereits zur Mast und anschließender Schlachtung vorgesehen, was wir zusammen mit der engagierten Tierärztin Nicole glücklicherweise verhindern konnten.

Auf Hof Butenland erwartet Greta ein selbstbestimmtes Leben. An die neue Freiheit musste sie sich nicht lange gewöhnen, sie hat schon Freundschaften geknüpft und wird von der Herde gut aufgenommen.

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Emma: Aus der Dunkelheit ins Licht

Geboren: 7.6.2014

Butenländerin seit: 31.10.2014

Emma konnte sehr kurzfristig vor dem festgesetzten Tötungstermin am 31.10.14 gerettet werden. Zum Zeitpunkt ihrer Rettung war sie erst vier Monate alt, davon hat sie einige Zeit in einem Versuchslabor verbringen müssen und hatte bereits mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Zu ihrer Krankengeschichte gehören ein Leberabszess und eine Lungenentzündung sowie eine Operation im Bauchraum. Emma wäre für die Milchproduktion nutzlos gewesen und aufgrund der notwendigen medikamentösen Behandlung wäre sie entweder zu Ende Oktober getötet worden oder drei Monate später geschlachtet worden, da nach Medikamentengabe bestimmte Fristen eingehalten werden müssen, bis das sogenannte „essbare Gewebe“ für den menschlichen Verzehr freigegeben wird.

Nach Emmas Ankunft stellten wir weitere Auffälligkeiten in ihrer Physiognomie fest: Die Ohren hängen untypisch herunter, was auf eine Hirnhautentzündung in der Vorgeschichte hindeutet. Auch ihr Schwanz ist meist steif nach vorne zum Bauchraum gerichtet. Unsere Tierärztin untersuchte auch eine im Halsbereich aufgetretene harte Wölbung. Es handelt sich um eine Callusbildung am Halswirbel. Die Prognose ist vorsichtig: Emma kann damit alt werden, solange es keine Ausfallerscheinungen gibt.

Emma kannte keinen Weidegang, kein Gras, keine Stromzäune… Wir begleiten sie täglich auf die Weide und vertrauen auf die soziale Kompetenz vor allem unserer erfahrenen Kühe, die Emma helfen werden, ins Leben zu finden. In Fine, Colorida und Elsa wird Emma sicherlich bald gute Spielgefährtinnen finden. Auch in Emmas Fall wird uns täglich aufs Neue bewiesen, wie sozial Kühe sind und wie gut sie sich umeinander kümmern, besonders um die Kleinsten.

Wir danken allen, die spontan für die Rettung von Emma gespendet haben.

Emma, vor ihrer Rettung: hier klicken.

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Elsa: Mach rüber!

Geboren: 19.2.2013

Butenländerin seit: 20.8.2014

Wir wundern uns ja kaum noch… Ende August 2014 stand nach Dina und Fine Kuhlady Nummer drei unerwartet auf unserer Weide. Also hieß es für uns einmal mehr: Same procedure – den Bauern ausfindig machen, die Kuh abkaufen, ihr einen Namen geben und sie zur Butenländerin machen, fertig. Denn getreu unserem Motto, dass jeder bleiben darf, der es aus eigener Kraft nach Hof Butenland schafft, durfte diese junge Kuh selbstverständlich auch bei uns bleiben. Vielleicht hat ihr Fine ja zugemuht, wie kuhl es auf Butenland ist und dass sie schnell zu uns rübermachen soll…

Anfangs scheu und unnahbar, wird Elsa immer mutiger und neugieriger. Sie nimmt aktiv am Herdenleben teil und hat in Fine eine beste Freundin gefunden, mit der sie allerlei Schabernack treibt.

Elsa wäre in Kürze mit etwa anderthalb Jahren das erste Mal künstlich besamt worden, hätte dann jedes Jahr ein Kalb bekommen und wäre mit fünf oder sechs Jahren wegen nachlassender Milchleistung geschlachtet worden. Dieses Schicksal einer Milchkuh bleibt ihr nun erspart. Elsa hat noch ein ganzes Leben vor sich – und das gönnen wir ihr von Herzen!

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La Colorida: Alles so schön bunt hier

Geboren: 18.8.2012

Butenländerin seit: 25.4.2014

Die dreifarbige Glückskuh stammt aus einem Milchviehbetrieb mit Spaltenboden und hätte bald zum ersten Mal künstlich befruchtet werden sollen. Dieses Leben bleibt ihr nun erspart.

Wir möchten noch einmal allen danken, die an die Freiheit geglaubt haben, gespendet und geholfen haben, damit wieder ein Tier statt in das Schlachthaus in ein sicheres Leben gehen kann. Ein ganz besonderer Dank geht außerdem an Bernhard, La Coloridas Retter, der fast neun Monate unermüdlich um ihr Leben kämpfte und trotz vieler Hindernisse nie aufgab.

Dank vieler kleiner Leute an vielen kleinen Orten konnte ein Leben gerettet werden. Und Coloridas Leben wird nun bunt und wunderbar. Sie hat sich schon in den ersten Tagen gut in der Herde zurechtgefunden, wurde freundlich begrüßt und kennt nun alle wichtigen Wege und Stege. Willkommen auf der bunten Seite des Lebens, Colorida!

Einen guten Freund hat La Colorida inzwischen in Fiete gefunden, mit dem wir sie oft zusammen beim Grasen und Wiederkäuen sehen.

La Colorida, in ihrem früheren Stall: hier klicken.

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Fine: Manchmal sieht Hoffnung aus wie ein kleines schlaues Rindermädchen

Geboren: 20.11.2012

Butenländerin seit: 12.4.2014

Willkommen auf Hof Butenland, kleine schlaue Kuhldame: Sie hat alles richtig gemacht und sich in Sicherheit gebracht.

Beim täglichen Rinderzählen an einem Samstag Mitte April zählten wir statt 34 wiederholt 35 Rinder und zweifelten schon an unseren Rechenfähigkeiten. Schließlich fanden wir ein kleines, scheues Rind auf einer der Weiden. Wo kam es her? Es ist über den Wassergraben durch den Zaun, der heruntergerissen war, zu uns geflüchtet.

Wer es nach Hof Butenland schafft, zumal aus eigener Kraft, der darf bleiben. Laut Rinderpass ist Fine mit ihren anderthalb Jahren bei Ankunft deutlich im Wachstum zurückgeblieben. Nur drei Tage zuvor wurde sie von einem Bauern bei einem Mäster gekauft und hat bis dahin nie eine Weide kennengelernt.

Finchen war anfangs sehr scheu, versteckte sich, wenn sie uns sah, hinter den anderen Rindern. Bald kannte sie aber schon die Wege und kam nachts zum Ruhen mit der Herde in den Offenstall. In der Herde fühlt sie sich sicher, wir sehen sie oft zwischen zwei der anderen Rinder liegen und ihre Umgebung studieren. Inzwischen ist sie auch mutiger und neugieriger geworden, unternimmt kleine Rangeleien mit den älteren Kühen und hat gelernt, dass Gänse ganz schön dreist sein können. Ein knappes Jahr nach ihrer Ankunft lässt Fine sich kraulen und zeigt uns, dass sie auch ganz schön frech sein kann. Sie kommt jetzt wohl in die Pubertät…

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Dani: Eine starke Freundin

Geboren: 20.2.2009

Butenländerin seit: 24.8.2013

Dani hatte das Glück, eine sehr lautstarke Freundin zu haben. Das herzzerreißende Schreien der leider schon verstorbenen Chaya war es, das unbeabsichtigt auch Dani die Freiheit beschert hat, denn für die vierwöchige Quarantänezeit wurde jemand gesucht, der Chaya Gesellschaft leisten und danach gemeinsam mit ihr nach Hof Butenland kommen sollte. Dani und Chaya stammen aus einem Mastbetrieb mit Anbindehaltung und konnten mit Hilfe einer Spendenaktion vor der Schlachtung bewahrt werden. Im Gegensatz zu den meisten Mastrindern waren die beiden schon relativ alt, als wir sie aufgenommen haben. (Mastrinder werden üblicherweise im Kindes- bzw. Jugendalter mit ca. neun Monaten, maximal zwei Jahren geschlachtet. Allerdings sind Chaya mit ihren drei und Dani mit ihren vier Jahren gerade mal ausgewachsen und werden hoffentlich noch viele schöne Jahre bei uns verbringen können.) Chaya hat mehrmals den Besitzer gewechselt und hatte vermutlich auch Kälber. Dani wäre in ihrem ersten Stall fast verhungert und ist dort konfisziert worden. Auch sie hat wahrscheinlich bereits ein Kalb geboren. Zum Schnäppchenpreis ist sie dann an einen Mäster verkauft worden und im selben Stall wie Chaya gelandet. Beide Kühe stammen ursprünglich aus Österreich.

Richtig angefreundet haben sich die beiden Damen in der gemeinsamen Quarantänezeit. Damals waren sie ein bisschen wie Feuer und Wasser: Dani ist sehr selbstbewusst, zutraulich und optimistisch, Chaya war anfangs sehr ängstlich und zurückhaltend. Dani hat Chaya geholfen, sich in der neuen Situation zurechtzufinden und ihr abends im gemeinsamen Übergangsstall zugemuht, dass jetzt alles gut werden wird. Und Chaya wurde tatsächlich mit jedem Tag sicherer und selbstbewusster, so dass sie heute sogar eher als dominant durchgeht. Was ein guter Coach bzw. eine beste Freundin doch alles ausmachen kann.

Am 24. August 2013 um zwei Uhr morgens war es endlich soweit: Chaya und Dani hatten den langen Weg aus Bayern zu uns in den hohen Norden geschafft und verbrachten die erste Nacht in Freiheit gemeinsam in unserem geräumigen Offenstall auf Stroh und mit jeder Menge frischer Luft. Anfangs waren die beiden bei uns unzertrennlich, erforschten ihre neue Welt und staunten sichtlich, wie groß sie ist. Erste Annäherungsversuche an die Herde gab es aber auch schon. Dani hat sich inzwischen zu einer verschmusten Kuh entwickelt, die Streicheleinheiten schätzt.

Dani, vor ihrer Rettung: hier klicken.

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Samuell: Der Sanfte
samuell

Geboren: 31.7.2010

Butenländer seit: 17.9.2011

Samuells Geschichte ist fast zu unglaublich um wahr zu sein. Ganze 13 Monate musste er als kleiner Stier in einer Garage leben und sich von Futter ernähren, welches alles andere als geeignet für ein junges Rind ist. Wer zieht ein Kalb in einer Garage groß und warum?, fragt man sich da. Die Antwort ist traurig: Es war ein Restaurantbetreiber, der auf die glorreiche Idee kam, Rindfleisch selbst zu erzeugen.

Zum Glück wurde Samuell von Tierschützern entdeckt, die ihn aus seinem Gefängnis befreien wollten. Doch das war leichter gesagt als getan. Der Restaurantbesitzer fand die Idee, den kleinen Stier schlachten zu lassen, viel attraktiver als ihn in die Hände von Tierschützern zu geben. Also mussten sie ihm Geld bieten. Für welchen Betrag Samuell schließlich freigekauft wurde, wird hier besser nicht erwähnt, aber soviel sei gesagt: der Schlachtpreis wäre nur ein Bruchteil davon gewesen.

Auf Hof Butenland angekommen, konnte Samuell seine Freiheit gar nicht begreifen. Er wollte nicht auf die Weide und die Sonne genießen. Er verkroch sich lieber alleine in der dunkelsten Ecke im Stall. Sein Blick war traurig und mitleiderregend. Wir führten ihn mehrere Male auf die Weide, doch immer wieder wanderte er zurück in den Stall.

Auch seine erste Erfahrung mit dem Weidezaun war sehr untypisch. Immer wieder stieß er mit der Nase dagegen, zuckte zurück und berührte den Draht erneut. Was andere Rinder einmal machen und nie wieder, ließ ihn völlig unbeeindruckt.

Erst langsam taute Samuell auf und begann zu erkennen, was für ein Lebewesen er eigentlich ist. In Dina und Mattis fand er endlich den Familienrückhalt, den er brauchte, um sich selbst zu finden. Als noch das Einhorn Alma zu der kleinen Patchwork-Familie stieß, war das Glück perfekt: Alma und Samuell sind schnell gute Freunde geworden, die sich allerlei Geheimnisse anvertrauten. Von seiner neuen Familie bekam er die Liebe und den Rückhalt, die er braucht und so lange vermisst hat. Samuells Freundin Alma verstarb leider im August 2014. Samuell selbst zeigt inzwischen ein schlechtes Gangbild, seine Beine sind aufgrund der früheren Haltung nicht gut entwickelt und weisen eine Fehlstellung auf (X-Beine). Gegen die Gelenkschmerzen erhält Samuell Traumeel, aber es ist umstritten, ob es hier hilft, schadet aber nicht. Medikamente in oraler Gabe sind bei Rindern schwierig wegen der Pansenaufnahme und auf Injektionen verzichten wir soweit möglich, da das Rind dann immer aus der Herde getrieben und in den Klauenstand verbracht werden muss. Samuell ist im Frühjahr 2015 auf die Krankenweide umgezogen, da sein Gangbild sich weiter verschlechtert hat und er nicht mehr auf Betonboden laufen kann.

Samuell bei seiner Ankunft: hier klicken.

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Mattis: Die verwöhnte Silberlocke

Geboren: 21.8.2011

Butenländer seit: 21.8.2011

Mit seiner Geburt auf Hof Butenland hat er eine Welle der Begeisterung ausgelöst. In ganz Deutschland haben sich Menschen gefreut, endlich Bilder und Videos von einem Kalb zu sehen, das so lange es möchte Milch bei der Mama trinken darf, ohne befürchten zu müssen von ihr getrennt zu werden. Und diese Freiheit, die ihm vom ersten Tag an gegeben war, merkt man ihm bis heute an. So unbeschwert und zutraulich wie Mattis ist sonst kein Rind auf Hof Butenland.

In seiner Sturm-und-Drang-Zeit ist Mattis begeistert mit Samuell um die Wette gelaufen oder hat sich Drück-Duelle mit ihm geliefert. Eine sehr enge Beziehung hatte Mattis auch zu seiner mittlerweile verstorbenen Wahl-Oma Gisela. Er verbrachte lieber Zeit mit ihr auf einer kleinen Weide, anstatt mit der großen Herde die große Butenland-Welt zu erkunden. Denn Gisela hatte immer ein offenes Ohr für ihn. Ja, bei Oma ist es am schönsten! Bei ihr durfte er alles und das wusste er auch. Mit Oma Gisela wurde gekuschelt und wie es sich für eine richtige Oma gehört, gab es bei ihr auch immer etwas zu naschen für ihn. Und wenn er mal beim Kräftemessen mit Samuell den Kürzeren zog, spendete Gisela ihrem kleinen Liebling gerne Trost. Dass Rinder trauern, haben wir nach Giselas Tod intensiv erlebt. Mattis und auch die anderen Mitglieder der kleinen Patchwork-Familie waren sichtlich traurig und verstört, dass ihre Oma und Tante nicht mehr bei ihnen war.

Hier haben wir ein 2017er Update-Video gedreht: https://www.youtube.com/watch?v=QFg7Va4F2vE

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Manuela: Endlich rund und gesund

Geboren: 25.6.2005

Butenländerin seit: 29.3.2011

Manuela kam am 29.3.2011 zu uns. Zuvor befand sie sich vier Jahre lang als Versuchskuh in einem Labor (ähnlich wie hier ab Minute 5:00 stand sie dort in reizarmer Umgebung und in ständiger Anbindehaltung). Aus dem geöffneten Bauchraum wurde per Hand täglich Panseninhalt entnommen, um die Wirkung von leistungssteigerndem Futtermittel zu testen. Die erste operative Schließung des Bauchraumes gelang nicht, es traten weiterhin Pansensaft und -gase aus, die einen ständigen Juckreiz verursachten und die Gefahr von Entzündungen bargen. Die zweite OP im Sommer 2012 glückte und Manuela kann nun ihre Freiheit ohne diese Belastung genießen.

Die erste Zeit auf Hof Butenland war Manuela noch völlig reizüberflutet, hektisch und ruhelos – sie kannte ja weder Artgenossen noch frische Luft oder Sonnenlicht.

Aus dem schüchternen und stark abgemagerten Versuchstier ist inzwischen eine stolze Kuhlady geworden, die mit wachem Blick ihre Umgebung studiert und interessiert an den Vorgängen des Herdenalltags ist.

Auf ihr menschliches Pflegepersonal war sie nach der zweiten Operation zunächst nicht mehr besonders gut zu sprechen: Wir mussten die Wunde zur Wundheilung und Desinfektion täglich mit Silberspray einsprühen, das unangenehm kalt auf der Haut ist und fiese Zischlaute von sich gibt. Der positive Nebeneffekt war allerdings, dass Manuela ihre unnatürlich starke Prägung auf menschliche Wesen etwas abgelegt und sich kuhlen Freundschaften zugewandt hat. Inzwischen schätzt sie sowohl die Zuwendungen ihrer Artgenossen wie auch eine kleine Kuscheleinheit von uns.

Manuela bei ihrer Ankunft 2011: hier klicken.
Hier gibt es ein Update aus 2017 von der Süßen: https://www.youtube.com/watch?v=rqqiw7zoTm0

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Anna und Lara: Die Zwillinge von Butenland
anna und lara

Geboren:
Anna (rechts): 20.11.2008
Lara: 22.2.2009

Butenländerinnen seit: 27.10.2010

Dürfen wir vorstellen? Die Zwillinge! Eigentlich sind die beiden biologisch nicht verwandt, aber gefühlt sind sie es allemal. Die eine kann ohne die andere nicht. Es ist aber auch verdammt praktisch, sich gegenseitig den Platz an der Futterraufe freizuhalten.

Anna und Lara haben seit den ersten Lebenstagen ein Jahr lang in Anbindehaltung verbracht. Bevor sie zu uns kamen, standen sie den Sommer über ohne weitere Artgenossen auf der Weide.

Inzwischen haben sie einige kuhle Freundschaften geschlossen und muhen auch mal mit den andern Herdenmitgliedern um die Wette. Ein Dreamteam sind sie aber immer noch – sie liegen oft nebeneinander auf der Wiese, zählen Grashalme und Gänseblümchen und freuen sich, zusammen zu sein. Rinder sind ja allgemein sehr neugierig, aber diese beiden beschnuppern wirklich alles, was ihnen vor die hübsche Schnute kommt. Ob das nun der rote Hundeporsche ist oder die Kamera, mit der man gerade versucht, ein gelungenes Portraitfoto zu schießen. Und obwohl sie ziemlich gut im Futter stehen, sind sie doch sehr verspielt, hoppeln manchmal wie die Ponys über die Weide und fordern andere zum Mitspielen auf.

Die beiden können aber auch anders. Erinnern Sie sich noch an die Muppet Show, vor allem an die zwei älteren Herren Statler und Waldorf in der Loge? Wir wissen ja auch nicht warum, aber irgendwie kamen die beiden uns in den Sinn, als wir diese Szene filmten…

Anna und Lara bei ihrer Ankunft auf Hof Butenland: hier klicken.

Annas Lebensgeschichte erzählt euch Karin hier: https://www.youtube.com/watch?v=dDVSbwE_zEw

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Ich habe das „Muuh“ bereits gefunden – Jeff besuchte Mattis, und erzählt hier ihre gemeinsame Geschichte:

von Admin | 28. Juli 2014 | 18 Kommentare

jeff und mattis

Ich habe das verzweifelte, zerstörte „Muuh“ gehört. Als ich vor knapp 3 Jahren eine entlaufene, hochschwangere Kuh freigekauft habe, war ich kurzzeitig auf einem kleinen Milchbetrieb – der typische freundliche Bio-Bauer von nebenan. Dort habe ich sie gesehen: Die weg gesperrten Kälber in ihren Plastik-Iglos, die sich gegen die Türen ihrer Gefängnisse warfen um erfolglos zu ihren Müttern zu gelangen. Ich habe ihr „Muuh“ gehört, als sie angsterfüllt und terrorisiert nach ihren Müttern schrien. Und ich habe das „Muuh“ der Mütter gehört, die im Stall verzweifelt nach ihren Kindern riefen.

Ich habe das erschöpfte, wunderschöne „Muuh“ gehört, als Dina, die freigekaufte Kuh, kurz vor der Geburt weglief um ihr ungeborenes Kalb zu retten, weil sie wusste, dass man es ihr nach der Geburt weg nehmen würde und sie ihren Sohn Mattis – mein Patenkind – zur Welt brachte. Ich habe das glückliche „Muuh“ von Mattis gehört, ein freies Kalb, das froh über die Wiesen sprang – im Gegensatz zu Ihren Kälbern, liebe Müllermilch.

Ich habe das bewegende, emotionale „Muuh“ gehört, als Gisela, eine alte, kranke und seelisch gebrochene Kuh auf Hof Butenland, die nicht mehr aufstehen wollte, weil sie in 17 Jahren 15 Kälber in der Milchindustrie zur Welt bringen musste und keines davon behalten durfte, doch plötzlich nach Tagen wieder aufstand, als Mattis zur Welt kam. Ich habe das tränenrührende „Muuh“ gehört, als sie – trotz 15 Kinder – zum ersten Mal Mutter sein durfte und sich trotz ihrer Schmerzen und ihrer Pein und ihrem ausgemergelten Körper vorbildlich um Mattis kümmerte.

Ich habe das traurige „Muuh“ gehört, als Gisela dann doch irgendwann starb, ihrer Kräfte endgültig beraubt und Mattis und Dina jeden Tag auf ihrem Platz lagen und trauerten.

Ich habe das „Muuh“ gefunden, liebe Müllermilch. Durch dieses „Muuh“ bin ich vegan geworden. Dieses „Muuh“ ist mir kein Geld der Welt wert, denn dieses „Muuh“ hat mir mehr gegeben, als jedes Geld mir geben könnte: Integrität, Menschlichkeit und Mitgefühl.

Jeff Mannes


Mathilde, Jenny und eine rosa Kuh

von Admin | 17. April 2014 | 3 Kommentare

Mathilde, 16 Jahre alt und Jenny, 14 Jahre alt leiden unter Gelenkproblemen und leben jetzt auf Giselas Krankenweide.
Beide Kühe werden mit Quetschhafer, Äpfeln und Möhren zugefüttert. Wenn Rosa-Mariechen saufrech daherkommt, gibt es nach wie vor von den alten Damen auf den rosa Rüssel.


Freut uns kuhlstens:

von Admin | 2. Januar 2014 | ein Kommentar

Aus einer Rezension zu unserem Koch- und Geschichtenbuch auf deutschlandistvegan.de:

„Ich finde die Mischung aus wundervollen Fotos (…), Hintergrundgeschichten [und] herrlichen Rezepten (…) rundum gelungen. Dennoch habe ich beim Lesen immer wieder Tränen in den Augen. Beispielsweise bei der Geschichte von Gisela und Mattis, erzählt von Jeff Mannes. ‚Gisela zeigte uns, wie empfindungsfähig und liebevoll Kühe sind, wenn man sie nur leben lässt.‘ Das Butenland-Buch ist emotional, aufwühlend, lecker, hinreißend, spannend, einfühlsam, liebenswert, wertvoll und stimmt zugleich nachdenklich.“


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