Abschiede
Hinnerk
(* 12.4.2002 † 9.11.2010)
Seit längerer Zeit schon litt Hinnerk unter massiven Gelenkproblemen sowie unter einer Angiomatose (Geschwüre im Bereich der Blut- und Lymphsysteme).
Hinnerks Zustand verschlechterte sich zunehmend, sodass er ohne Hilfe nicht mehr allein aufstehen konnte. Leider stehen Rindern nicht die medizinischen Behandlungsmethoden wie anderen Tierarten zur Verfügung. Heute mussten wir die Entscheidung treffen und baten den Tierarzt, Hinnerk von seinen Schmerzen zu erlösen. Friedlich und ohne Angst konnte er gehen.
Hinnerk wird uns sehr fehlen, aber wir sind dankbar, dass er bei uns war. Wir trauern um einen Freund.
Frau Lehmann
(* unbekannt † 14.9.2010)
Fast zwei Jahre lang lebte Frau Lehmann bei uns. Fünf Monate nach dem Tod ihres Mannes ist auch sie in den Hasenhimmel gezogen. Sie zeigte keinerlei Anzeichen einer Erkrankung und ist vermutlich einfach eingeschlafen.
Mach’s gut, Frau Lehmann, und grüße Herrn Lehmann von uns.
Emelie
(* Mai 1992 † Mai 2010)
Emelie von Buten-Puuuh…
Puhhh… schrecklich anstrengend war das Leben für Emelie, die selbst in den vielen Jahren, die sie mit uns lebte, nicht wahrhaben wollte, dass sie eigentlich zur Familie der Felis silvestris f. catus gehörte. Zwar von edler Herkunft, jedoch aufgrund ihrer Eigenarten nicht zur Zucht geeignet, wurde sie entsorgt. Emelie war zwar schlank und fit, litt aber unter chronischen Zahnentzündungen, die regelmäßig operativ behandelt werden mussten. Die Narkose machte ihr jedes Mal derart zu schaffen, dass sie noch Tage später durch die Wohnung taumelte, statt wie gewohnt durch ihre diversen Salons zu schreiten. Anstatt sich mit Dingen wie Mäusefangen zu beschäftigen, zog es die vornehme alte Dame vor, völlig reglos – von einem gelegentlichen Blinzeln einmal abgesehen – quasi als Dekoration die Regale und Schränke des Wohnzimmers zu verschönern.
Hinter dem Horizont geht’s weiter.
Nur einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag legte sich Emelie in Karins Bett, um sich zurückzuziehen. Emelie ist friedlich eingeschlafen.
Du bleibst die Queen in unseren Herzen.
Herr Lehmann
(* unbekannt † 28.4.2010)
Heute verstarb Herr Lehmann plötzlich und unerwartet. Er lag friedlich eingekuschelt in der Außenhütte. Nach jahrelanger Gefangenschaft hat er bei uns ein Jahr Freiheit genießen können.
Mama Wildthing
(* ca. 2003 † 20.8.2009)
Die vier Mitglieder der Katzenfamilie Wildthing waren im wahrsten Sinne des Wortes Wilde Dinger! Sie zogen im Sommer 2006 zunächst inkognito im Maschinenschuppen ein. Deswegen entdeckten wir anfangs auch nur die völlig abgemagerte und verwahrloste Mama, die ängstlich darauf bedacht war, sich und ihre drei Welpen vor uns zu verbergen. Erst nach langwierigen Friedensverhandlungen, bei denen kiloweise Bestechungsfutter geflossen war, erlaubte uns Mama Wildthing erste flüchtige Blicke auf ihren Nachwuchs. Auffällig waren die strengen Erziehungsmethoden der resoluten Frau Mama, die neumodische, antiautoritäre Theorien für völligen Quatsch hielt. Mit ihrer forschen Art verschaffte sie sich auch bei den anderen tierischen Butenländern gehörigen Respekt. Aber konte man es ihr verdenken? Schließlich haben wir von Papa Wildthing bis heute noch nicht einmal die Schwanzspitze gesehen. Als alleinerziehende, von einem Hallodri sitzengelassene Mutter entwickelt man halt eine etwas herbere Sicht auf das Leben.
Doch Mama Wildthing war ihrem Nachwuchs gefolgt, der sich schnell für ein Leben als Haustiger entschieden hatte. Hier betätigte sie sich jetzt nicht nur als Küchenchefin, Platzanweiserin und Futtervorabtesterin, sondern startete zudem noch eine Langzeitstudie über die Bequemlichkeit von Polstermöbeln. Sie überprüfte genauestens den Komfort sämtlicher Sessel, Sofas und Betten…
Kurz: Mama Wildthing genoss ihr Leben als umsorgte Hauskatze. Draußen sah man sie nur selten. Im August 2009 verließ sie jedoch das Haus und legte sich weit abseits an den verwucherten Platz, an dem wir sie damals völlig unterernährt mit ihren Katzenkindern fanden.
Als sie abends nicht zum Fressen kam, bemerkten wir, dass sie kurzatmig war. Alle Versuche sie zu fangen schlugen fehl. Als es uns dann schließlich doch gelang sie zum Tierarzt zu fahren, war es bereits zu spät. Auf dem Weg dorthin verstarb Mama Wildthing. Unsere kämpfende Katzenmama lebte drei Jahre mit uns.
Mama Wildthing: Nur manchmal…
Linchen Wildthing
(* Juni 2006 † 7.5.2009)
Wenn wir es nicht hundertprozentig besser gewusst hätten, hätten wir glatt behauptet, Linchen wäre von Mama Wildthing adoptiert gewesen. Denn das zarte, vorsichtige Katzen-Girlie hatte mit seinen zwei stürmischen Brüdern so gar nichts gemeinsam. Linchen war noch voll und ganz auf Mama fixiert und kam nur in den seltensten Fällen auf die Idee, etwas zu tun, ohne es zuvor von ihr absegnen zu lassen.
Erst musste Frau Mama an den Napf, und erst, wenn sie fertig war und grünes Licht gab, traute sich auch Linchen. Was ihre Brüder anbelangte, so betätigte sich Linchen am liebsten als stille Beobachterin. Sie schaute Fridolin äußerst gespannt bei seiner Suche nach dem verlorenen Katzenschatz von Miau-Tse-Tung zu oder miaute eine kurze Warnung, wenn Jakob versuchte herauszufinden, ob man mit vier Pfoten auf sechs Tellern balancieren kann. Aber aktiv mitmachen oder gar eingreifen – das hätte Linchen nie getan.
Doch anscheinend wurde auch Linchen das Couch-Potato-Dasein und Lotter-Bett-Leben an der Seite ihrer Mama irgendwann ein bisschen zu langweilig. Denn sie war immer häufiger auf Streifzug und unternahm ausgedehnte Erkundungsgänge, bei denen sie alles ganz genau beobachtete und sondierte… Das Ganze natürlich nur dann, wenn sie zuvor Rücksprache mit ihrer Frau Mama gehalten hatte.
Am 7.5.2009 wurde Linchen, unsere Streunerin, von einem Auto überfahren. Sie hatte keine Chance und verstarb unmittelbar nach dem Aufprall.
Mach’s gut, Kleine, und grüße all die anderen.
Dass wir erschraken, da du starbst, nein,
dass dein starker Tod uns dunkel unterbrach,
das Bisdahin abreißend vom Seither:
das geht uns an; das einzuordnen wird
die Arbeit sein, die wir mit allem tun.
(Rainer Maria Rilke)
Nixe
(* 24.5.1980 † 12.1.2009)
Snow has fallen, a light crust. On the white field green trails zigzag where the horses wandered, a crazy scribble shows where they fed. There they are now, two statues stooping.
All the ewes are sitting, thawing their grass. Puddles crunch like caramel. Little snowfalls crumble down a hedge. The silver-birch trembles with its own twigs‘ shadows.
And under the rusty chestnut I walk through a rain of crystals. There isn’t much to say. This is a day that decides by itself to be beautiful. This field is a bride. How are we to say goodbye?
(Henry Shukman)
Nixe ist im Alter von 28 Jahren von uns gegangen. Sie erlitt plötzliche Hirnblutungen. Der Tierarzt kam sofort, doch eine Chance auf Besserung zeigte sich trotz der Behandlung nicht. Um ihr ein längeres Leiden zu ersparen, ließen wir den Tierarzt Nixe erlösen.
Thelma
(* Juni 1993 † 3.12.2008)
Die 15-jährige Gänsedame Thelma war die drahtlose Alarmanlage von Hof Butenland. Als watschelnde Security hatte sie stets auf sämtliche Aktivitäten innerhalb des Hofareals ein wachsames Auge. Egal, ob sie gerade schwimmend in den Graften ihre Runden zog, oder zu Fuß ihre Kontrollgänge erledigte: Ihr blieb kein Besuch und keine noch so kleine Veränderung verborgen!
Früher hatte Thelma sich diesen Job noch mit ihrer Kollegin Luise geteilt, mit der sie auf Hof Butenland eingezogen war, doch leider weilt Luise schon länger im Gänsehimmel. Zum Glück bekam Thelma im Oktober 2006 wieder Gänse-Verstärkung durch Franz und Franziska und vor allem durch Gustaf Ganter, der neuen Liebe ihres Lebens.
Er war zwar mindestens 10 Jahre jünger als Thelma, aber wer fragt schon nach dem Alter, wenn es um Liebe auf den ersten Blick geht? Thelma blühte in ihrer Rolle als erfahrene Gänserudelführerin jedenfalls total auf. Sie war die Erste, die abends den Stall kontrollierte, um sicherzustellen, dass die Näpfe gefüllt und die Strohbetten gemacht waren, und watschelte den drei anderen überallhin mutig voran. Kurzum: Sie hatte ihrer neuen Gänsefamilie beigebracht, wie das Leben in Freiheit am besten zu meistern ist und was für einen Spaß man dabei haben kann.
Thelma schlief nach einem langen, freien und selbstbestimmten Leben friedlich ein. Mach’s gut da oben auf den plüschigen Wolken und grüß Luise von uns.
Gustaf Ganter
(vermittelt)
Gustaf wurde erfolgreich vermittelt. Doch wie kam es dazu? Dieser junge Gänsemann zog im Oktober 2006 auf den Hof, damals noch nichtsahnend, dass hier die Liebe seines Lebens auf ihn wartete. Und dieses Highlight war Gustaf mehr als zu gönnen.
Denn der arme Kerl hatte schon einen ganz schönen Streifen hinter sich, als er mit dem Höckerganspaar Franz und Franziska zu uns kam. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er zusammen mit den beiden auf einem Hof, auf den das Veterinäramt aufmerksam geworden war und das kurzerhand alle dort lebenden Tiere beschlagnahmte. Die nächste Station war eine Wildtierauffangstation, die aber irgendwann den Platz für neue Tiere brauchte und deshalb das Gänsetrio an Hof Butenland vermittelte.
Hier begann dann endlich das verdiente „La Dolce Gänse-Vita“ für die Drei – vor allem für Gustaf, der sich sofort hoffnungslos in Thelma verguckte und seitdem nicht mehr von ihrer Seite wich. Die beiden teilten sich nachts sogar das Strohlager. In der Butenland-Gerüchteküche kursiert sogar die Story, dass Gustaf Ganter mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Giebel des Hofes gestanden und „Ich bin der König der Welt“ geschnattert haben soll… Unserer Meinung nach gehört das ja ins Land der Mythen und Legenden – aber kann man’s wirklich wissen?
Leider verstarb Thelma im Dezember 2008, sodass Gustaf plötzlich alleine war.
Glücklicherweise gab es eine Anfrage nach einer männlichen Pommerngans. Da ein Freund in der Nähe von Butjadingen noch einer weiteren Gans ein Zuhause geben wollte, vermittelten wir Herrn Ganter dorthin. Dort lebt er derzeit mit drei weiteren Gänsen aus dem Tierschutz.
Macho
(* Januar 1995 † 7.7.2008)
Der Casanova unter den Hähnen… Macho war zwar ein ausgesprochen stattlicher und imposanter Schönling und der unangefochtene Pascha der Hühnerdamen, aber das mit der Sturm- und Drangzeit war dann doch wirklich länger her.
Früher, ja früher – da war keine einzige Hühnerdame auf Hof Butenland vor seinen Nachstellungen, Schmeicheleien und Eroberungsversuchen sicher. Mit seinem Charme und Esprit beherrschte er die Kunst der Verführung par excellence. Macho war ein Charmeur wie er im Buche steht und – nebenbei bemerkt – dabei fast immer erfolgreich. Wahrscheinlich weil er früher nichts ausgelassen hat, konnte er sich die letzten Lebensjahre gelassen, aber ebenso genüsslich den ruhigeren und beschaulicheren Seiten des Lebens widmen.
Macho war in allen Ehren ergraut und stolz darauf. Mit Hingabe genoss er die niveauvolle Gesellschaft seiner Hühner-Ladys und gab zu ihrem Vergnügen jeden Tag eine seiner einstigen tollkühnen Casanova-Taten zum Besten. Und so schwelgten sie gemeinsam in süßen Erinnerungen und Macho war sich nach wie vor der Bewunderung seiner Ladys gewiss. Stolze 13 Jahre lebte Macho. Nun ist er von uns gegangen. Mach’s gut, alter Junge. Die Mädels da oben werden begeistert sein…