Denn Tiere sind keine Maschinen

Mattis

von Admin, am 22.04.2025.

Viele von euch haben sich Sorgen um Mattis gemacht, da in den letzten Videos doch deutlich zu sehen war, wie sehr er abgebaut hat. Deshalb hat sich Jacky die Mühe gemacht, alle Infos dazu nochmal zusammenzutragen und den Status von unserem Riesenbaby zu erklären:

„Wir können sehr gut verstehen, dass Mattis deutliche Gewichtsabnahme für Nachfragen sorgt, deswegen möchten wir ein paar Worte dazu sagen.

Mattis Mama Dina war eine Mischung aus Milch und Fleischrasse und auch Mattis sollte zur Fleischzucht dienen. Er wurde geboren, damit er innerhalb weniger Monate massig Gewicht zulegt, um dann nach kurzer Lebenszeit getötet zu werden. Dass er älter als eineinhalb Jahre wird, war für ihn, wie für alle anderen männlich geborenen Kälber auch, nicht vorgesehen. Deshalb ist er zu groß und vor allem viel zu schwer für seine Knochen.

Schon seit Jahren baut er langsam, aber stetig ab und hat Probleme mit seinen Gelenken. Er ist 13 Jahre, was für einen Ochsen sowieso schon sehr alt ist. Dazu kommt, dass ältere Rinder kaum irgendwo zu sehen sind, weil sie viel zu früh getötet werden. Mattis Erscheinungsbild ist erstmal ungewohnt, weil er als der große und wuchtige Ochse mit den riesigen Hörnern bekannt ist. Wir wünschten, er wäre niemals so schwer/ groß geworden, weil es nur eine Frage der Zeit war, bis die gesundheitlichen Probleme aufgrund der grausamen Züchtung auftauchen.

Mattis musste nie Leid in seinem Leben erfahren, weil er hier geboren wurde, aber gesundheitlich muss er eben doch viel einstecken. Er ist kein junger Hüpfer mehr, er liegt mittlerweile sehr viel und wirkt dabei sehr in sich gekehrt. Die anderen Rinder haben großen Respekt vor ihm und er ist ein sehr wichtiger Bestandteil der großen Herde. Er isst und trinkt sehr gut, aber auch durch unsere Zufütterungen setzt er kein Gewicht mehr an.

In der Stallsaison waren wir uns schon nicht sicher, ob er durchhält, aber er hat wirklich Kampfgeist. Die fehlende Sonne im Winter drückt allen Rindern nach längerer Zeit auf das Gemüt und der Beginn der Weidesaison vor ein paar Wochen war besonders für Mattis sehr wichtig. Er konnte wieder auftanken, die Sonne, das Gras, einfach die Freiheit auf der Weide gibt ihm sehr viel. Er hat es bis hierhin geschafft und wenn er nicht mehr kann und nicht mehr will, werden wir das wissen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist er sehr gut drauf, mitten in der Herde unterwegs, hat viel Appetit und genießt einfach sein Leben, auch im hohen Alter.“


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Mattis”

  1. Cornelia sagt:

    … und auch, dass er immer noch auf seinen Horn-Schmuck achtet, werte ich als gutes Zeichen. Er ist, wie Albert Schweitzer sagt, ein „Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will“ !!!

  2. Ida sagt:

    Vielen Dank für die Aufklärung! Es ist schön, dass es Mattis geschafft hat in die Weidesaison zu starten und dass es ihm gut tut! Er wurde auf Butenland geboren, er hatte eine überaus liebevolle „Über“mutti und hat eine sich immer um ihn kümmernde Menschenschar um sich herum. Bis jetzt kann er also – trotz seiner durch Qualzucht bestehenden Erkrankungen – auf ein schönes Ochsenleben zurückschauen ♡ Ich wünsche ihm noch viele, schöne Tage, Wochen, Monate… mit Emmchen und Co. So lange wie es geht

  3. Maggie sagt:

    Danke für diesen ausführlichen Bericht!
    Hoffentlich bleibt er noch lange dabei!❣

  4. Martina sagt:

    ♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️

  5. Antonia sagt:

    Eine sehr gute und verständliche Zusammenfassung, Jacky!
    Ihr werdet Mattis‘ Verfassung und die Zeichen, die er Euch gibt, ganz sicher richtig einschätzen. Und ich hoffe sein Kampfgeist hält ihn noch lange aufrecht.❤️

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