Tom & Manuela
von Admin, am 20.01.2025.Hier sind zwei ganz besondere Schicksale auf einem Foto vereint. Der 5-jährige Tom war zwar keine Frühgeburt, kam aber trotzdem viel zu klein auf die Welt und konnte nicht richtig laufen. So hat sein erster Halter ihm keine Überlebenschancen eingeräumt und hätte sich die Tochter des Bauern nicht für ihn eingesetzt, wäre er nicht sehr alt geworden. Weil ihn aber seine menschliche Freundin täglich auf die Weide getragen hat, ihm die Beine massierte und das Laufen beibrachte, hielt er durch und konnte später sogar erfolgreich nach Butenland vermittelt werden. Allerdings war das noch nicht das Ende seines Leidenswegs, denn unser Tierarzt stellte später bei einem Röntgentermin eine Trümmerfraktur in Toms Schulter fest, die er sich entweder bei seiner Geburt oder kurz danach zugezogen hat. Da gibt es jetzt leider nach so langer Zeit keine Eingriffsmöglichkeiten mehr und wir können nur noch dafür sorgen, dass Tom schmerzfrei bleibt. Das ist nicht nur der Fall, gleichzeitig lässt sich Tom von diesen Dingen auch nicht vom KUHlen Leben abhalten.
Die 19-jährige Manuela wurde von einem Biohof an eine Universität verkauft und musste als sogenannte Fistelkuh in einem Versuchslabor leben. Bei einer Fistulierung wird einer Kuh operativ ein wiederverschließbarer Direktzugang zum Magen, im Fachjargon Pansenfistel, in den Bauchraum geschnitten, damit man zu Forschungszwecken den Mageninhalt regelmäßig untersuchen kann. Sicherlich dient so in Vorgang hin und wieder auch der Tiermedizin oder der Umweltforschung in Sachen Methanausstoß, das ist aber nicht in allen Fällen gegeben. So wurde Manuela zum Beispiel täglich in den Pansen gegriffen, um leistungssteigernde Futtermittel zu testen. Außerdem ändert das nichts am grundsätzlich schrecklichen Los der einzelnen Tiere.
Wir mussten lange suchen, bis sich jemand dazu bereit erklärte, diese Öffnung wieder zu schließen. Das Loch war zwar bei ihrer Ankunft schon zugenäht, das aber so notdürftig, dass es wieder aufplatzte und weiterhin Pansensaft und -gase austraten, die einen ständigen Juckreiz verursachten und die Gefahr von Entzündungen bargen. Dadurch, dass Manuela 4 Jahre mit dem geöffneten Bauchraum leben musste, war das komplette Pansengewebe vernarbt und musste Schicht für Schicht behandelt werden. Das war so eine komplizierte Operation, dass sie erst im Sommer 2012, über ein Jahr nach Manuelas Ankunft auf dem Hof, von unserem Tierarzt erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Kategorie: Allgemein
Sie sind ein wunderschönes Paar, die beiden, und verstehen einander wohl auch ohne viel Worte
Immer, immer schön und ersehnt, Patenkuhkind Manu zu sehen. Und dann noch neben dem süßen Tom … <3