Manuela
von Admin, am 26.11.2024.Die 19-jährige Manuela lebt schon seit dem März 2011 auf Butenland. Mit 2 Jahren wurde sie von einem Biohof an eine Universität verkauft und musste als sogenannte Fistelkuh in einem Versuchslabor leben. Was auch ein sehr schräges Licht auf Biohöfe wirft und zeigt, dass dort keine Paradiese entstehen und die Tiere lediglich mit anderem Futter, etwas größeren Ställen und mehr Freilauf als üblich abgespeist und trotzdem ausgebeutet werden.
Bei einer Fistulierung wird einer Kuh operativ ein wiederverschließbarer Direktzugang zum Magen, im Fachjargon Pansenfistel, in den Bauchraum geschnitten, damit man zu Forschungszwecken den Mageninhalt regelmäßig untersuchen kann. Sicherlich dient so in Vorgang hin und wieder auch der Tiermedizin oder der Umweltforschung in Sachen Methanausstoß, das ist aber nicht in allen Fällen gegeben. So wurde Manuela zum Beispiel täglich in den Pansen gegriffen, um leistungssteigernde Futtermittel zu testen. Außerdem ändert das nichts am grundsätzlich schrecklichen Los der einzelnen Tiere.
Manuela lebte dort in einer reizarmen Anbindehaltung. Mit Sonnenlicht, Wind, Artgenossen, Liebe, Weiden, Freiheit und anderen eigentlich selbstverständlichen Dingen wurde sie erst auf Butenland konfrontiert. Die schwarze Schönheit hatte sogar einen der schwersten Starts überhaupt in unserem Kuhaltersheim, denn sie brauchte fast 2 Wochen, um mit diesen neuen, ihr völlig fremden Eindrücken zurechtzukommen.
Darüberhinaus mussten wir lange suchen, bis sich jemand dazu bereit erklärte, diese Öffnung wieder zu schließen. Denn ein friedlicher Ruhestand ist für diese Lebewesen nicht vorgesehen, dementsprechend steht diese Heilung auch auf keinem Lehrplan. Das Loch war zwar bei ihrer Ankunft schon zugenäht, das aber so notdürftig, dass es wieder aufplatzte und weiterhin Pansensaft und -gase austraten, die einen ständigen Juckreiz verursachten und die Gefahr von Entzündungen bargen. Dadurch, dass Manuela 4 Jahre mit dem geöffneten Bauchraum leben musste, war das komplette Pansengewebe vernarbt und musste Schicht für Schicht behandelt werden. Das war so eine komplizierte Operation, dass sie erst im Sommer 2012, über ein Jahr nach Manuelas Ankunft auf dem Hof, von unserem Tierarzt erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Es ist wirklich unerträglich, wie manche Medien trotzdem immer wieder darüber berichten, wie gut es diesen Tieren angeblich geht und was für einem edlem Zweck sie dienen. Niemandem geht es gut, dem man ein Loch in den Bauch geschnitten hat und den man gefangen hält, um ihm täglich Teile des Mittagessens wieder zu entnehmen. Und es ist auch weit entfernt von edel, irgendwelche medizinischen oder klimapolitischen Fortschritte über das jahrelange Leid von lebenden Einzelpersonen zu erreichen, ganz zu schweigen von der generellen Widerwärtigkeit von Tierversuchen. Zumal die Klimabelastung durch diese Tiere gar nicht akut wäre, wenn der Mensch sie nicht milliardenfach züchten würde, da er noch nicht abgestillt ist und deshalb eine traditionelle Gier auf die artfremde Muttermilch entwickelt hat. Wie gut, dass wenigstens Manuela gerettet wurde und nun ihren Ruhestand unter Freunden im Butenländer Tierparadies verbringen kann.
Kategorie: Allgemein
Es ist unglaublich, wie jung und schön Manuela aussieht… Euch ist ein wunderbares Foto von einem bildschönen Tier gelungen.Ich würde sie liebend gern in die Arme nehmen…
Butenland Rinder Überraschung
… das sind ja gleich drei Dinge auf einmal
Heu, Freiheit und Gesellschaft
Manuela Du bist so wunderschön und hast ein so liebevollen Blick. Es tut mir so leid, was Dir angetan wurde. Wie viel Glück Du hast seit vielen Jahren endlich in Ruhe und Frieden bei den lieben Menschen von Hof Butenland leben zu dürfen. Bleib bitte gesund Du Schöne.