Denn Tiere sind keine Maschinen

Wie geht es Meentje?

von Admin, am 12.10.2024.

Meentje stand heute Morgen zitternd auf dem Hof, also haben wir gleich einen Tierarzttermin vereinbart. Die Diagnose lautet nun „Verdacht auf eine Stoffwechselstörung im Zusammenhang mit Blauzunge“. Unser Doktor hat Blutproben genommen und seiner Patientin Antibiotika, Schmerzmittel, Selen und Antihistaminikum gespritzt. Die Körpertemperatur lag bei genau 38 °C und ist somit völlig normal.

Mit der Blauzungenkrankheit haben wir bzw. der gesamte Norden dieses Jahr einige Probleme und es wurden auch schon ein paar ButenländerInnen positiv darauf getestet. Leider ist eine Impfung gegen diese Krankheit nicht immer einfach, allein unsere 40-köpfige Herde komplett einzufangen, ist großer Stress für Mensch und Tier. Bei der Impfung müssten wir diesen Akt dann sogar zweimal durchziehen, weil sie nach 14 Tagen bestätigt werden muss. Das Zusammentreiben der Herde bedeutet aber immer erhöhter Stress, was sich auch schnell in Rangeleien und Unruhe ausdrücken kann. Wir sind schon immer heilfroh, wenn wir die jährliche Blutuntersuchung hinter uns gebracht haben, ohne dass jemand ausgerutscht oder sogar gestürzt ist. Bei Rindern sind solche Unfälle nochmal doppelt gefährlich, da sie aufgrund ihres komplizierten 4-Magen-Systems nicht lange ununterbrochen liegen dürfen.

Zudem muss man die richtige Impfung für die Art Blauzunge haben, die gerade herumgeht. Und um diese richtige Impfung zu entwickeln, muss man erstmal eine Infektion in der Herde haben, das Ganze ist also auch ein Teufelskreis.

Bei Schafen liegt die Sterbensrate von infizierten Tieren bei 50 %, deshalb wurden hier in der Umgebung auch schon Wege an vielen Orten gesperrt, um Stress für diese treuen Deichhüter zu vermeiden. Rinder kommen mit Blauzunge eigentlich besser klar, doch dieses Jahr war die kursierende Variante aggressiver und es sind auch schon diese Tiere daran gestorben. Allerdings hat unser Tierarzt hier etwas Entwarnung gegeben, indem er meinte: „Tödlich kann es für die Leistungstiere enden. Bei Tieren wie auf Butenland oder kleine Privatherden, die keine Leistung erbringen müssen, ist Blauzunge nicht ein großer Grund zur Sorge. Milchkühe sind Hochleistungssportler, wo der Körper sehr viel Energie auf die Milchproduktion legen muss.“ Dort kommt es bei Blauzunge auch zu Fehlgeburten, kranken Kälbern und weiteren Schreckensszenarien.

Meentje ist inzwischen wieder auf der Weide, wir werden sie weiter beobachten. Sie isst wie ein Weltmeister und wirkt auch sehr munter. Nach einer Blauzungeninfektion können Symptome bis zu 100 Tage sichtbar sein. Die Krankheit zu verhindern, ist nur durch die wie beschrieben sehr komplizierte Impfung möglich, denn sie wird durch Gnitzen (Bartmücken) übertragen und man kann die Mücken leider nicht vollständig abwehren.


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Wie geht es Meentje?”

  1. Silke sagt:

    Ach herrje, ich drücke ganz doll die Däumchen, dass sich unsere süße Meentje wieder vollständig erholt. Sie hat doch noch gaaanz viele tolle Jahre auf Butenland verdient ❤❤❤

  2. Doris sagt:

    Alles Gute du Schöne!

  3. Cornelia sagt:

    Dass Meentje nach Hause geht, wenn es ihr schlecht geht, ist sehr berührend und klug. Wie gut, dass sie genau weiß, wo ihr geholfen wird…

  4. Dorothea sagt:

    Das freut uns sehr. Wir hatten heute einen Besuchstermin auf Butenland. War wieder sehr schön.

  5. Antonia sagt:

    Meentje, Du lieber Schatz, ich wünsche Dir schnelle und gute Besserung und vor allem dass der Doc richtig liegt mit seiner Einschätzung, dass Du aufgrund Deiner wunderschönen Umgebung und Fürsorge auf Butenland gut mit dem Infekt umgehen kannst.

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