Carlotta & Ole
von Admin, am 29.10.2024.Der vierjährige Ole hatte einen sehr spannenden Start ins Leben. Er wurde als Kalb von zwei Artisten gekauft, die ihn selber schlachten wollten. Das hat zum Glück nicht geklappt und als die zwei Herren ein neues Engagement angenommen haben, wurde er in dem Zirkus abgegeben. Dort konnte er aus uns nicht bekannten Gründen bei den afrikanischen Kühen nicht mitlaufen und lebte deshalb unter Alpakas. Irgendwann wollte ihn der Zirkus aber auch nicht mehr versorgen, weil er angeblich zu viel gegessen hat. Realistischer ist wohl, weil ein kleiner Ochse keine allzu große Attraktion in so einem Betrieb ist. Zum Glück konnte er aber von Privatleuten gerettet werden, die ihn kurzfristig aufnahmen und auch kastrierten. Allerdings scheiterte der Versuch, zusätzliche Weideflächen zu pachten und so Gesellschaft für ihn anzuschaffen, deshalb schaltete sich das Veterinäramt ein und vergab eine Frist von einem Monat, um eine andere Lösung zu realisieren. Diese ergab sich schnell durch den Kontakt mit Butenland. So läuft Ole jetzt seit dem Juli 2021 in unserer großen Herde mit und verdreht den anderen Rindern und unserer Leserschaft charmant die Köpfe.
Carlotta ist dagegen das 7. Mitglied unserer Familie Rübergemacht. Die inzwischen 5-jährige Dame stand Mitte April 2020 plötzlich auf einer unserer Weiden, weil sie sich weder von Wassergräben noch von Sicherheitszäunen irritieren ließ und sich nach Butenland aufgemacht hat. Und da unser Motto lautet, dass jeder nicht-menschliche Besucher, der es aus eigenen Kräften auf den Hof schafft, bleiben darf, haben wir auch Carlotta erfolgreich ihrem Vorbesitzer abgequatscht. So kann nun auch diese Seele ein artgerechtes und selbstbestimmtes Leben in Freiheit führen und in unserem Tierparadies alt werden.
Beide stehen und liegen oft zusammen, so wie sich das gehört, wenn man selbstbestimmt einen Freundeskreis fürs Leben aufbauen darf. Dass Carlotta mal eine Milchmaschine werden sollte, die ihr Leben lang Kinder abgeben muss, weil uninformierte Menschen ihre Muttermilch konsumieren wollen, wird sie nie erfahren. Und auch Ole weiß nichts davon, dass er vor drei Jahren eigentlich getötet, zerlegt und gefressen werden sollte. Stattdessen genießen beide ihr sorgenfreies Leben in unserem Kuhaltersheim. Für die zwei bedeutet das alles und für ihre Artgenossen stellt jeder Lebenshof immerhin einen Hoffnungsschimmer dar.
Kategorie: Allgemein
Ein Traum für beide.
Wie das Schicksal manchmal so spielt.
Der arme Ole hat wirklich eine Odysee hinter sich. Ich bin immer wieder verblüfft, dass er von Foto zu Foto strahlender aussieht. Kein Vergleich zu seiner Ankunft auf Hof Butenland, als er völlig verwirrt und orientierungslos herumlief. Wie schön, dass die zwei zu Euch gefunden haben.