Denn Tiere sind keine Maschinen

Abschied von Stine

von Admin, am 18.10.2024.

Wir mussten gerade Stine vom Tierarzt erlösen lassen. Sie hatte schon sehr lange, eigentlich seit ihrer Ankunft auf Butenland, gesundheitliche Probleme. Das war allein schon dem Umstand geschuldet, dass sie mit ihrer Mutter Minna aus einer Anbindehaltung kam, wo sie unfassbare 7 Jahre verbringen musste. Wenn man sich über so einen Zeitraum bis auf kleine Seitenschritte nicht bewegen darf, zwingt das allein natürlich jeden Organismus in die Knie und man erholt sich körperlich nie vollständig davon.

Unser Schatz kämpfte auch immer wieder mit spastischen Lähmungserscheinungen. Vor einigen Wochen fiel uns dann auf, dass sie körperlich sehr abbaute, weswegen wir sie in unsere Krankenabteilung geholt haben und sie dort zweimal am Tag zufütterten. Meist hat sie die eingeweichten Heucobs nicht aufgegessen, dafür gingen Brötchen und Äpfel umso besser weg. Die letzte Woche hatten wir sie verstärkt unter Beobachtung, weil sie sicherlich auch verstärkt durch die gerade grassierende Blauzungenkrankheit noch dünner wurde. Und das im erschreckenden Maße, sowohl von der Geschwindigkeit als auch vom Ergebnis her. Vor zwei Tagen war sie kaum wiederzuerkennen, weil ihr Körper anscheinend nichts mehr an Futter ansetzte.

Also haben wir sie von der Weide in den Stall geholt, dort lief sie durchaus aktiv umher, aber die drastische Abmagerung hat uns einfach nur erschrocken. Heute Morgen ist es ihr nicht mehr gelungen, aufzustehen. Dadurch, dass sie so rasend schnell innerhalb weniger Tage abgenommen hat, fand sie natürlich genauso schnell keine Kraft mehr dafür. Der Tierarzt konnte leider auch nur vermuten, dass sich bei so einem sowieso nicht ganz gesunden Tier die Blauzungenkrankheit noch fataler ausgewirkt hat. Ähnlich wie bei einem Menschen mit angeschlagenen Immunsystem, für den dann eine zusätzliche Infektion auch kritisch werden kann, die für gesunde Artgenossen kein Problem darstellen würde. Bedauerlicherweise hat man Stine heute auch deutlich angesehen, dass sie selber aufgegeben hat.

Sie war eigentlich gerade nach dem Tod ihrer Mutter eine absolute Einzelgängerin, die meist außerhalb der Herde einsam auf einer anderen Weide gelegen hat. Das hat sich in den letzten Monaten immer mehr verändert, sie wollte sogar von uns gestreichelt werden und hat sich auch sehr gut in die kleine Herde auf der Krankenweide integriert. Sie hat es wirklich genossen, in dieser verschworenen Gemeinschaft gewesen zu sein. Zusammengefasst war sie einfach eine sehr liebe introvertierte Maus, die zum Glück nach so vielen Jahren in Anbindehaltung ihre Freiheit noch fast 10 Jahre genießen konnte. Und so werden wir unseren Liebling auch in Erinnerung behalten. Gute Reise wohin auch immer, Stine, wir sind uns sicher, dass Minna dort schon auf dich wartet.
Für Stine, für die es auf dieser Erde auch viel zu schön für ein Leben in der Herde war:

 


Kategorie: Allgemein

10 Antworten zu “Abschied von Stine”

  1. Doris sagt:

    Du armer Engel.
    Mach es gut da drüben.

  2. Ida sagt:

    Oh nein… das tut mir leid! Jeder Abschied tut so weh! Es ist beruhigend zu wissen, dass Stine schöne 10 Jahre auf Butenland hatte und berührend, dass sie zum Schluss doch noch Kontakt gesucht hat ♡
    Komme gut über die Regenbrücke, liebe Stine, deine Mama wartet auf den Himmelsweiden auf dich!

  3. Anja W. sagt:

    Es macht mich traurig, dass meine Patenkuh Stine nicht mehr unter uns ist. Ich bin aber allen Butenländern so dankbar, dass sie Stine nach den anfänglich schlimmen Jahren in Anbindehaltung noch ein so tolles, friedliches und freies Leben ermöglicht haben. Und ich bin dankbar, dass ich Stine noch vor drei Monaten besuchen durfte und sie sich sogar von mir streicheln ließ. Stine, ich werde dich nie vergessen.

  4. Brigitte sagt:

    Oh nein, Stine … mein liebes Patenkind So plötzlich und unerwartet bist du jetzt nicht mehr da. Du warst eine ganz besondere Kuh. Ich werde dich nie vergessen und immer in meinem Herzen tragen. Mach‘s gut du Süße

  5. Silke sagt:

    Ach mein Mäuschen, es tut mir so leid. Hätte man Dich in Deiner Vergangenheit nur anständig behandelt, würdest Du wahrscheinlich noch lang und zufrieden leben dürfen. Du warst so ein tapferes, starkes Wesen und ich wünschte, ich hätte Dich noch persönlich kennenlernen dürfen. Komm gut über die Regenbogenbrücke, wo Du wieder bei Deiner Mama sein darfst. Ich hab Dich lieb ❤

  6. Cornelia sagt:

    Das ist ein zutiefst erschütternder Bericht; ich bin sehr traurig…

  7. Martina sagt:

    Das sind ja sehr traurige Nachrichten aus Butenland :⁠-⁠[. Als Trost bleibt,dass Stine♥️
    noch fast 10 Jahre das KUHle Leben auf Butenland genießen konnte und sie jetzt wieder mit ihrer Mama Minna vereint ist.
    Mach’s gut, liebe Stine.
    P.S.: Da habt ihr aber ein besonders schönes Bild von Stine ausgesucht !

  8. Antonia sagt:

    Mach‘ es gut im Land hinter dem Regenbogen, Du lieber Schatz.

  9. iski sagt:

    Stines Geschichte fand ich, wie die ihrer Mama, schon immer sehr berührend und traurig. Sie war so eine Zarte und Scheue und schien nach dem Tod von Minna den Halt verloren zu haben. Um so mehr freut mich zu lesen, dass sie zuletzt aus ihrer Einsamkeit herausgefunden und in der Miniherde auf der Krankenweide Anschluss gefunden hat. Tröstlich auch, dass sie offenbar am Ende ihres Lebens den Menschen vertrauen konnte und ihre Nähe gesucht hat. Doch ihr Tod kommt viel zu früh und macht mich sehr traurig. Alles Liebe für dich, Stine!

  10. Gabriele R. sagt:

    Liebe Stine, jetzt bist Du wieder mit Deiner Mama zusammen. Sie hat sicher schon auf Dich gewartet. Jetzt könnt ihr für immer gesund und munter zusammen in einem jenseitigen Land ohne jeglichem Leid über sonnige, saftige Wiesen laufen. Alles Gute Du liebe, schöne Stine❤Danke an das ganze Butenland-Team, dass Ihr diesen beiden noch ein paar schöne gemeinsame Jahre in Freiheit und Würde geschenkt habt

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