Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Krankenweide

von Admin, am 15.08.2024.

Gleich im ersten Posting heute möchten wir kurz erklären, was eigentlich unsere Krankenweide ist. Da gab es gestern einen Beitrag über Dani, den Leute zum Anlass genommen haben, ihr gute Besserung zu wünschen oder sich sogar von ihr zu verabschieden. Eine Besserung kann man natürlich immer wünschen, aber es ist auf der Krankenweide eher unnötig. Das ist kein Platz, an dem Tiere im Sterben liegen, hier leben einfach unsere Schützlinge, die nicht mehr allzu gut in der großen Herde mitlaufen können. Oder es sogar könnten, aber einfach nicht mehr möchten.

Momentan wohnen vier Damen und ein Herr auf diesen zwei Weideflächen. Wir eröffnen den Reigen mit Samuell, der schon mit einer Beinfehlstellung nach Butenland kam. Was auch kein Wunder ist, wenn man in einer Garage geboren wird und dort die ersten 13 Monate seines Lebens verbringen muss. Also weiß Samuell kürzere Wege sehr zu schätzen, die er auf der Krankenweide vorfindet. Anna und Dani haben dagegen altersbedingt Probleme mit der Hüfte und ihrem Bewegungsapparat und sind deshalb dort ebenfalls viel besser aufgehoben. Stine hat etwas abgebaut und genießt deshalb jetzt die Zufütterungen, die jedes Mitglied unserer dort ansässigen kleinen Herde täglich erhält. Lieke teilt das gleiche Schicksal wie Lily, bei der wir aktuell überlegen, ob wir sie nicht in diesem exklusiven Kreis begrüßen sollten. Beide sind in der Herde sehr rangniedrig und werden das aufgrund ihres hohen Alters auch nicht mehr ändern. So etwas kann in der großen Herde sehr belastend sein, das haben wir total bei Lieke gemerkt, die auf der Krankenweide regelrecht aufgeblüht ist, da die Hierarchie dort viel kürzer bzw. gar nicht vorhanden ist und ihr so eine Menge Stress erspart.

Dann gibt es auch immer wieder Kandidaten wie die leider schon verstorbene Hanni, die auch jederzeit in der großen Herde hätte mitlaufen können, darauf aber keine Lust hatte, weil sie ihren Freundeskreis auf der Krankenweide total zu schätzen wusste. Und natürlich halten wir Leute wie zum Beispiel Püppi nur für eine Genesungszeit in dieser kleineren Gruppe und lassen sie dann wieder zurück in die Hauptmannschaft, einfach weil sie sich da wohler fühlen.

Zusammengefasst besteht die Krankenabteilung aus zwei riesigen Weiden, die näher am Haupthaus sind und die wir deshalb besser im Blick haben. Hier leben die Rinder, die unter Beobachtung stehen oder die sich aus den verschiedensten Gründen nicht in der Hauptherde wohlfühlen. Für so eine Abteilung braucht man viel Rindererfahrung, Geduld und Einfühlvermögen und das Anbieten wertet unser Altersheim deshalb sehr entscheidend auf. Ein Todesurteil oder auch nur ein Grund zur Sorge ist diese liebenswerte Abteilung aber nun wirklich nicht.


Kategorie: Allgemein

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