Abschied von Martin
von Admin, am 12.03.2024.Wir mussten heute Nachmittag Martin von unserem Tierarzt erlösen lassen. Er ist gestern gestürzt und heute wurde ein Adduktorenabriss diagnostiziert. Bei einer Zerrung oder einer Entzündung hätte es noch Behandlungsmöglichkeiten gegeben, die existieren bei einem kompletten Abriss leider nicht. Tragischerweise geschah der Unfall während der Blutuntersuchung, die alle Rinderhalter per Gesetz einmal im Jahr durchführen müssen. Da ist die Herde immer doppelt aufgeregt, es entsteht Streß ohne Ende und es kommt verstärkt zu Rangeleien und diesmal leider auch zu einem Sturz. Es ist so bitter, dass sogar Lebenshöfe diese Abnahmen regelmäßig durchführen müssen, obwohl die Tiere den Hof nie mehr verlassen müssen und ihren Ruhestand komplett dort verbringen. Aber was bringt es jetzt, sich über Behördenwahnsinn aufzuregen, das holt Martin leider auch nicht zurück.
Abgesehen von dieser völlig unnötigen Todesursache und der gerade selbstverständlich überwältigenden Traurigkeit kann man aber sehr versöhnt auf das Leben von Martin zurückschauen und das werden wir sicher auch tun, sobald der Verlust nicht mehr ganz so weh tut wie momentan. Martin wurde 18 Jahre alt, was den Altersrekord für Ochsen auf Butenland stellt und wirklich sehr erstaunlich ist. Er wurde sogar direkt im Kuhparadies geboren, weil sich seine Mama Martina mit einem ausgebüxten Nachbarbullen vergnügt hat. Das unermessliche Leid der Tierindustrie war Martin deshalb immer fremd, sein Problem war zum einen seine Mama, die das Gegenteil einer Helikoptermutter gewesen ist. Sie hat ihn 12 Monate großgezogen, eine Leistung, die wir auf keinen Fall schmälern wollen, aber dann drückte sie ihm die Stallschlüssel in die Klaue und fortan musste der junge Ochse alleine klarkommen. Was er allerdings super schaffte, schon bald hatte er einen festen Freundeskreis in der Herde und auch die vielen Tanten und Onkel auf den Weiden unterstützten seinen Junggesellenhaushalt, wo sie nur konnten.
Zum anderen nannte er auch einen ganz speziellen Hornwuchs sein Eigen, denn der mächtige Kopfschmuck wuchs bei ihm aus einer Laune der Natur heraus nach innen. Das hat ihn aber nie behindert und wir mussten auch nur kürzend eingreifen, wenn die Hörner drohten, auf seine Stirn zu drücken. Ansonsten verschaffte ihm dieser Umstand nur einen unverwechselbaren Look. Überhaupt merkte man ihm an, dass er nie mit unbehaglichen Situationen konfrontiert wurde und immer zufrieden war. Böse Zungen unterstellten ihm sogar eine ziemliche Softie-Einstellung, aber das ist erstens nicht mal ansatzweise eine Beleidigung und zweitens konnte sich Martin durchaus auch durchsetzen, wenn es um Rangordnungskämpfe ging. Er wollte das nur sehr selten, weil er ein sehr lieber Kerl war, keine Bühne brauchte und einfach 18 Jahre lang in sich ruhend sein Ding gemacht hat. Welches Rind kann das schon über sich muhen?
Wir werden dich vermissen, Schatz, gleichzeitig bist du aber auch ein Beispiel dafür, warum wir uns hier täglich den … Popo aufreißen. Nämlich zum einen, um Tieren mit unfassbarer Leidensgeschichte ein zweites Leben in paradiesischen Umständen zu ermöglichen und sich auf dem Weg ein bißchen für die Grausamkeit des größten Teils der Restmenschheit zu entschuldigen, zum anderen aber auch, um den raren Ausnahmen wie Mattis, Trine und Martin von Anfang bis zum Ende eine Existenz zu schaffen, wie sie der liebe Rindergott eigentlich ursprünglich vorgesehen hat. Und das ist uns bei dir sicher gelungen, Martin, oder? Wir sehen uns irgendwann hinter dem Regenbogen, hab bitte bis dahin deine Butenländer hin und wieder im Blick.
Für Martin:
https://www.youtube.com/watch?v=1TLANYvPGPE
Kategorie: Allgemein
Martin, mach es gut.
Ach wie traurig… Vor allem weil der Sturz nur aufgrund dieses unnützen, engstirnigen und ätzenden Behördentum passiert ist.
Es ist jedoch schön zu wissen, dass Martin bis zum Schluss ein freies, selbstbestimmtes, ruhiges Leben hatte. Gute Reise ins Licht, lieber Martin! Deine Freunde dort auf der Himmelsweide werden dich liebevoll in Empfang nehnen! Viel Kraft den Menschen, die wieder einmal Abschied nehmen mussten.
Ach Martin…wieso passieren solche Dinge einfach immer wieder…es ist so schwer von einem vertrauten Butenland-Mitglied, das man über viele Jahre, auch wenn nur per Internet, begleiten durfte, Abschied nehmen zu müssen.
Dich habe ich, auch wenn ihr schwarzbunten Rinder schwer zu unterscheiden seid, Dank des Brezelhorns, immer sofort erkannt.:).
Schön, dass du ein so langes artgerechtes Leben in Mitten deiner Butenländer Familie leben durftest.
Drücke euch alle!
Ich habe es befürchtet… Ruhe in Frieden, lieber Martin ❤
Was für eine erschütternde Nachricht; der liebe Martin, der ruhige und verpeilte Softie mit den schönen Hörnern ist von uns gegangen, – und das unter dramatischen (und vor allem unnötigen!) Umständen.
Ach Martin, ich hab‘ Dich so, so gerne♥ und bin sehr trautig, Dich nicht mehr zu sehen, jedenfalls nicht in dieser Welt, aber hoffentlich in einer anderen, besseren.
Ja, Dein hohes Alter und Dein immer behütetes Butenland-Leben werden ein Trost sein, aber erst wenn sich die Trauer und der Kloß im Hals aufgelöst haben. Ich will das gerade gar nicht glauben.
Mach‘ es gut, allerliebster Martin♥♥♥
Ein unglaublich schönes Foto von Martin und mit der Auswahl von „IZ“ Kamakawiwo’ole der schönste und passendste Song für diesen so besonderen Ochsen. Ich wünsche euch allen Trost…
Liebe Butenländer.
Es ist so traurig was dem lieben Prachtochsen Martin passiert ist. Er hatte ein paradisiesches Leben bei Euch gehabt und wird sich nun über ein Wiedersehen mit seinen Kuhkumpel/innen, auf der anderen Seite der Brücke, freuen. Uns bleibt nur die Trauer und doch auch der Trost, dass Martin ein schönes Leben hatte. Ihr habt es ihm ermöglicht und dafür gebührt Euch tausendfacher Dank. Sicherlich auch von Martin. Fühlt Euch tröstend gedrückt.
Ihr habt ein wunderschönes Foto ausgesucht!
Ich wünsche euch viel Kraft um schon wieder einen Verlust zu verschmerzen, vor allem völlig unnötig wegen Behördenwahnsinn!
Ich werden Martin, den Softie, in eurem Tagebuch sehr vermissen. Liebe Grüße
Es tut mir so unendlich leid, ich bin so traurig .
Ich wünsche euch allen viel Kraft!
Lieber Martin,
du warst eines meiner Lieblingsrinder, wirktest so gutmütig, freundlich und bescheiden und warst überaus hübsch. Dein plötzlicher Tod trifft mich sehr und macht mich unendlich traurig. Ein weiterer schmerzhafter Verlust auf Butenland nach all den anderen der letzten Zeit. Es tut mir sehr leid. R.I.P. du liebes Wesen!
Leb wohl, Martin.
Oh, nein. Ich lese es erst heute, dass der liebe Martin nicht mehr bei Euch ist. Es tut mir so, so sehr leid, dass Ihr schon wieder einen Abschied verkraften müsst. Es ist kaum in Worte zu fassen, was Ihr mit Eurem Herzen leisten müsst, wenn ein Tier nach dem anderen Euch verlässt. Von Herzen sende ich Euch mein Mitgefühl und viel Kraft. Martin wird Euch für immer dankbar sein, dass er bei Euch ein so schönes Leben hatte.