Denn Tiere sind keine Maschinen

Runi und Cello

von Admin, am 08.01.2024.

Kann man die Woche besser eröffnen als mit einem winterlichen Album von Cello und Runi? Natürlich nicht, deshalb wollen wir das heute tun.

Runi ist mit seinen 34 Jahren momentan das älteste Tier auf dem Hof und lebt seit dem Sommer 2019 auf Butenland. Er wurde von einer deutschen Reitschule aus Island importiert und musste dort 18 Jahre als Schulpferd verbringen. Als er nicht mehr geritten werden konnte, stand sein Schlachttermin fest, im letzten Moment hat ihn aber eine Dame gerettet und schließlich nach Butenland vermittelt. Hier stellte unsere Pferdetierärztin eine ganze Litanei an Beschwerden fest, angefangen von starkem Milbenbefall über eine Nebenhöhlenentzündung bis hin zu einem katastrophalen Gebisszustand. Außerdem war der arme Kerl völlig verwurmt und seine Blutwerte waren allgemein schlecht, da er zu wenig rote Blutkörperchen gebildet hatte. Die Leber- und Nierenwerte befanden sich bei seiner Ankunft ebenfalls im tiefsten Keller, dort wurde unter anderem eine Unterversorgung mit Selen und Zink diagnostiziert. Außerdem hatten sich in seinem Penis Smegmasteine angereichert. Mittlerweile ist er aber voll im guten Leben angekommen und im Vergleich zu seiner Ankunft quasi ein anderes, deutlich zufriedeneres Pferd geworden. Schon nach wenigen Tagen auf unserem Hof nahm er zu, sein Gebiss wurde saniert und die nicht mehr zu rettenden Zähne gezogen. Sein Penis wurde gereinigt, die Nebenhöhlenentzündung kuriert, auch die Milbenbehandlung schlug hervorragend an und seine Leber-, Nieren- und Blutwerte haben wir ebenfalls in den Griff bekommen.

Cello ist 28 Jahre alt und kam im Mai 2013 auf unseren Hof. 13 Jahre lang wurde er auf internationalen Springturnieren kaputt geritten, zuletzt hat man ihn gnadenlos unter Verabreichung starker Schmerzmittel durch diese Wettbewerbe gepeitscht. Schon bei seiner Ankunft litt er an einem Sommerekzem und einem chronischen Lungenemphysem. Im Sommer 2018 kam auch noch eine Cushing-Diagnose dazu. Wegen der Lungenkrankheit bieten wir ihm tägliche Sole-Inhalationen in seiner Privatsauna an, die dem Schatz sehr gut tun. Und auch die anderen Punkte in der Krankenakte haben wir im Griff, so dass Cello sein Leben mit seinen Pferdekumpeln Pferdinand und Runi in vollen Zügen geniessen kann. Apropros Pferdinand: Keine Angst, unserem Wirbelwind geht es auch super und wir reichen morgen ein paar aktuelle Fotos nach.


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Runi und Cello”

  1. Gabriele sagt:

    Beim Lesen dieser beiden harten Schicksale zieht sich mir immer wieder der Hals zu und die Tränen steigen mir in die Augen. Es ist ganz schrecklich, was die beiden liebenswürdigen Herren jahrelang aushalten mußten. Irgendwie sehen sie fast wie Brüder aus, tief verbunden, jetzt gemeinsam in einem glücklichen Leben. Habt noch ganz viel Freude zusammen, ihr zwei schönen Lieblinge

  2. Antonia sagt:

    So schlimm die Vergangenheit der Beiden war, so schön und paradisisch ist nun die Gegenwawrt für die beiden wunderschönen, plüschigen Herren. Butenland ist einer der wenigen Orte, an dem es gelingen kann, das Schlimme zu vergessen.

    Das sind supertoll gelungene Fotos mit der (Abend?)sonne im Fell.

  3. wo aus wu sagt:

    Schön, die zwei mal wieder zu sehen!

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