Denn Tiere sind keine Maschinen

Hannis 21. MUHday

von Admin, am 22.01.2024.
https://www.youtube.com/watch?v=Q6VqYJtHCTg
Unsere Hanni wird heute stolze 21 Jahre alt und ist damit das älteste Rind in der Herde. Und das mit deutlichem Abstand, denn Lisbeth auf dem zweiten Platz in diesem Ranking erreicht erst im Juli dieses Alter. Natürlich läuft das bei Hanni unter „Jungspund“ und entlockt ihr höchstens ein belustigtes Schnauben. Seit April 2012 ist die Grande Dame eine Butenländerin, davor durchlebte sie die Hölle, die für viele Rinder auf dem Hof normaler Horror-Alltag war. In ihrem ersten Fast-Jahrzehnt musste sie 8 Kälber gebären, das heisst übersetzt, dass sie seit ihrem 2. Geburtstag jährlich ein Kind empfangen und austragen musste, ohne auch nur eines davon länger als ein paar Sekunden sehen oder spüren zu dürfen. Als sie irgendwann nicht mehr die gewünschte Milchleistung erbrachte, stand ihr Schlachttermin eigentlich fest. Denn wer sein Leben lang als Milchmaschine in dieser kalten und lebensfeindlichen Industrie missbraucht wird, für den steht am Ende als Dankeschön nur noch der Tod im Kalender.

Zum Glück wurde aber eine Hofmitarbeiterin in der Zeit ebenfalls schwanger, was ihr die Augen öffnete und sie dazu brachte, sich erstens einen neuen Beruf zu suchen und zweitens wenigstens mit Hanni die älteste Kuh des Betriebs zu retten. Eine Kuh, die nun schon seit fast 12 Jahren auf Butenland lebt, sich prächtig in die Herde integriert hat und endlich das Leben führen darf, das jedem Tier eigentlich schon per Geburtsrecht zusteht, aber in vielen Fällen vom Menschen einfach geraubt wird. Das wirft auch ein bezeichnendes Licht darauf, was für kerngesunde Tiere die Bauern einfach wegwerfen, nur weil sie nicht mehr optimal ausgebeutet werden können.

Inzwischen logiert Hanni mit Lisbeth und Samuell in unserer Krankenabteilung, aber auch dazu gibt es gute Nachrichten. Im letzten Jahr mussten wir nämlich an dieser Stelle berichten, dass das Geburtstagskind stark abgebaut hat und deshalb von uns täglich zugefüttert wird. Heute können wir verkünden, dass dieser Service super angeschlagen hat. Sogar etwas zu gut, denn Oma Hanni glänzt sehr gerne dadurch, dass sie ihren Eimer in Rekordgeschwindigkeit leerfuttert und dann bei Lisbeth und Samuell noch tüchtig zulangt. Das hat dazu geführt, dass wir sowohl Samuell als auch Hanni die Portion in zwei Eimern reichen, weil sonst Lisbeth öfter in die Röhre gucken würde. Aber das ist natürlich auch ein tolles Zeichen dafür, dass es Hanni schmeckt und sie Appetit wie ein junges Kälbchen hat.

Logischerweise wurden Samuell und Lisbeth heute auch zur Feier eingeladen und genauso logisch ist es, dass sich Hanni die Heutorte direkt ins Bett liefern lässt und für so etwas nicht unnötig aufsteht. Schließlich ist das heute ihr Ehrentag, wäre ja noch schöner, wenn man da auch nur einen Schweißtropfen vergeudet. Wozu hat man schließlich menschliches Personal? Die Patentanten Michaela aus Coesfeld und Andrea aus Hamburg haben dazu den Gabentisch reichlich gedeckt, die Patentante Verena hat sogar einen Extra-Kuchen angekündigt, der aber leider nicht rechtzeitig gekommen ist. Da liefern wir die Schlemmerbilder nach, sobald das Paket hier eintrudelt. Jetzt wünschen wir aber erstmal unserer Rentner-Gang besten Appetit und lassen unsere Hofoma hochleben. Brich weiter alle Rekorde, Hanni, an unseren Zufütterungen und sonstigen Liebesbekundungen soll es nicht scheitern.

 


Kategorie: Allgemein

2 Antworten zu “Hannis 21. MUHday”

  1. Antonia sagt:

    Liebe Hanni,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem 21. MUHday♥
    Ein tolles Alter, – und das Beste daran ist, dass die Heucob-Kur Dich offenbar wieder etwas verjüngt hat;-) Es freut mich sehr, dass Du völlig entspannt und mit ordentlich Appetit alle Leckerlies wegputzt. Weiter so!

  2. Gabriele sagt:

    Liebe Hanni, Du hast das beste und größte Geburtstagsgeschenk weil Du auf Hof Butenland leben darfst. Jetzt brauchst Du ganz, ganz viel Gesundheit und die sende ich Dir von ganzem Herzen für das neue Lebensjahr und noch alle die folgen

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