Denn Tiere sind keine Maschinen

Quakopedia

von Admin, am 23.05.2023.


Enten wie der 12jährige Herr Quaki sind absolute Wassertiere. Sie schwimmen und tauchen für ihr Leben gerne, brauchen das kühle Nass für ihre Gefiederpflege, finden dort ihr Futter und schlafen auf freier Wildbahn sogar auf Gewässern. Außerdem handelt es sich um sehr soziale Tiere. Die Männchen führen zur Balzzeit Paarungstänze auf und führen danach eine monogame Beziehung mit der Ente ihres Herzens.

 In der heutigen Massentierhaltung existieren mehrere Millionen Enten. Dort leben diese Tiere in geschlossenen Ställen, die Gruppengröße geht bis zu 15.000 Lebewesen. Rostböden aus Plastik, Holz oder Draht sind die Regel, selten wird auf Einstreu zurückgegriffen. Unnötig zu erwähnen, dass den Tieren ein Zugang zu größeren Gewässern verwehrt bleibt, obwohl das zu ihren elementaren Grundbedürfnissen gehört. Die Mastdauer erreicht maximal 3 Monate, danach haben die Opfer ihr Endgewicht zwischen 3 – 5 Kilo, je nach Entenart, erreicht und werden getötet. Durch gezielte Zucht entsteht bei den Tieren ein überdimensional größer Brustbereich, ab einem gewissen Stadium können sie sich kaum mehr bewegen, da die eigene Brust zu schwer für einen aufrechten Gang geworden ist.
 
Enten regulieren ihre Körpertemperatur über das Wasser, deshalb sind sie in der Mast ohne Zugang zu diesem Bedürfnis oft einer Überhitzung ausgesetzt. Da in den Ställen kaum ein Luftaustausch vorhanden ist, kommt es zu einem feuchten Klima, das die Entstehung von Schadgasen wie Ammoniak begünstigt. Immer wieder wird in den Ställen Kannibalismus beobachtet. Auch andere Verhaltensstörungen wie das sogenannte Gründeln in der Einstreu, das die Nasenlöcher verstopft, ist an der Tagesordnung. Als Gegenmaßnahme wird den Tieren die Schnabelspitze amputiert, ein Körperorgan, das durchblutet und mit Tastrezeptoren ausgestattet ist. Weitere auftretenden Verletzungen in dieser gängigen Haupthaltungsform sind schmerzhafte Wucherungen an Zehen und Ballen durch die Gitterböden, eine Störung der Knochendichte, sogenannte Brustblasen, die entstehen, wenn sich Lymphflüssigkeit ansammelt, Herz-Kreislauf-Probleme und Atemschwäche durch von Kot oder dem Gründeln verklebten Nasenlöchern.
 
Wenn die Tiere ihre Schlachtgewicht erreicht haben, ist es üblich, sie bis zu 24 Stunden hungern zu lassen, damit sie auf dem Transport nicht so viel koten. Natürlich dehydrieren diese Wassertiere dadurch vollständig. Im Schlachthof angekommen werden sie durch eine elektrische Einleitung betäubt, dafür werden sie an den Füßen aufgehängt. Die Betäubung wirkt dabei erst nach Minuten, eine Zeit, in der das absurd vergrößerte Körpergewicht nach unten drückt. Oft kommt es zu Fehlbetäubungen, so dass die Opfer ihren Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein erleben.
 
Wenn man wie wir Mastenten in Freiheit beobachtet, dann muss man auch verstärkte Hormonstörungen feststellen. Diese Erkenntnis ist nicht so weit verbreitet, weil diese Wesen vom kalten Schicksal nicht dafür vorgesehen sind, länger als drei Monate zu existieren. Bei uns tun sie das aber, deshalb müssen wir von regelrechten Gewaltausbrüchen berichten. Da rotten sich dann mehrere Enten zusammen und überfallen Artgenossen. Die werden so richtig brutal in die Mangel genommen, als Ergebnis gab es da sogar schon den Verlust eines Entenauges, das im Hormonstress herausgepickt wurde. Und das beobachten wir nur bei Mastenten, weder unsere Warzenenten aus dem Tierheim noch die wilden Stockenten zeigen ein auch nur entfernt ähnliches Verhalten.
 
Um die hormonbedingte Fehlsteuerung und das damit verbundene aggressive Verhalten, das übrigens hauptsächlich in den ersten Jahresmonaten auftritt, zu verhindern, erhalten unsere männliche Mastenten einen Hormonchip unter die Haut gepflanzt. Dieser wirkt 6 – 8 Wochen und erzeugt durch die Ausschüttung von Hormonen eine deutliche Entspannung bei den Enten.
 

Kategorie: Allgemein

Eine Antwort zu “Quakopedia”

  1. Anne sagt:

    Ein altes Kinderlied besingt das Entendasein so:
    Alle meine Enten schwimmen auf dem See,
    schwimmen auf dem See!
    Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh!

    Die Entenmassenhaltung ist von Grund auf ein Absurdum… Wer darüber nachdenkt über diese üble Art des Züchten (nicht nur bei Enten) fragt sich: Was ist das für ein Bewusstsein im Menschen, dass die gnadenlose Ausbeutung von Lebewesen so akzeptiert…Das Wesen Mensch bringt mich noch um den Verstand…

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