Im Sturzflug
von Admin, am 06.05.2023.
Jedes Jahr im Frühling verwandelt sich Butenland in ein riesiges Brutzentrum für unzählige Krähen. Das hört man als ewige Geräuschkulisse in unseren Video, man sieht es, wenn wir unsere Drohne lautlos über die Nester kreisen lassen, und wir bemerken es an dem erhöhten Fegebedarf auf dem Hof, der von kleinen Ästen, Blättern und anderem Nistmaterial konstant berieselt wird.
Leider bringt das auch mit sich, dass immer wieder Krähenbabys aus ihren Nestern fallen und von den Eltern dann nicht mehr gefunden oder ignoriert werden. Gestern entdeckten wir gleich 2 dieser Vögel auf den Spuren von Geier Sturzflug. In solchen Fällen bemühen wir uns immer, diese Kinder ohne direkten Körperkontakt an eine erhöhte Stelle des gleichen Baums zu setzen, von dem sie heruntergefallen sind, in der Hoffnung, dass Mama und Papa ihr Rufen hören und sie weiterversorgen. Wenn das nicht geschieht, werden sie einen Tag von uns versorgt und danach zur Wildtierauffangstation gebracht. Momentan ist Olaf dorthin unterwegs.
Es ist natürlich immer sehr romantisch, als Laie so einen Vogel zu retten und von einer lebenslangen Freundschaft zu träumen. Aber eine artgerechte Chance haben diese Tiere nur, wenn sie bei ihren Eltern aufwachsen oder von Profis gepäppelt werden, die sie danach wieder auswildern. Denn schließlich gehören sie nicht an die Seite eines Menschen, sondern als Individuum in ein Krähenkollektiv. Schließlich soll es auch die nächsten Jahre Nistmaterial auf Butenland regnen, wer braucht bei solchen Aussichten schon rote Rosen?
Kategorie: Allgemein
Das macht ihr genau richtig!
In einer Auffangstation haben sie nämlich auch Kontakt zu Artgenossen und das ist sehr wichtig für Jungvögel.
Diese Küken haben insofern Glück, dass die Eltern bei Euch nisten und Ihr Euch verantwortungsvoll um sie kümmern, wenn sie aus dem Nest gefallen sind. Ich habe das mit Taubengeschwistern erlebt. Ich konnte sie auch in eine Vogelauffangstation bringen.