Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Gier nach Fleisch

von Admin, am 12.10.2022.
An der Universität Hohenheim wird gerade ein Projekt gestartet, für das Bund und Land bzw. alle Steuerzahler 52 Millionen Euro spenden. Diese achtstellige Summe wurde mal eben locker gemacht, weil die Verantwortlichen es ganz interessant finden, wie das Zusammenspiel zwischen „Nutztieren“ und den Mikroorganismen in ihrem Verdauungsbereich funktioniert. Dafür werden sogenannte Respirations-Kammern hochgezogen, mit denen die Atemluft von Rindern untersucht werden kann, es gibt High-Tech-Labore für Genanalysen, Molekularbiologie und Simulation von Körpervorgängen. Unser Tagesbild zeigt übrigens Manuela, eine sogenannte Fistel-Kuh, der man ein Loch in den Bauch geschnitten hat, um an ihr Futtermittel zu testen, indem über 4 Jahre lang täglich Menschen in ihren Magen gegriffen haben.

Das aktuelle 52-Millionen-Projekt wurde mal eben aus Steuern realisiert, weil Mikroorganismen die Psyche und das Wohlbefinden von „Nutztieren“ beeinflussen und diese „Nutztiere“ ein entscheidender Faktor bei der gerade in der Endphase angekommenen Klimakatastrophe spielen. Das mag ja ein gut gemeinter Ansatz sein, aber der Psyche von allen Lebewesen geht es am besten, wenn man sie einfach in Ruhe lässt und sie nicht mehr für absolut verzichtbare Gaumenkitzel ausbeutet. Und für eine anständige Klimapolitik wäre es auch am Besten, endlich die Agrarwende zu schaffen und dabei die „Nutztier“bestände zu minimieren, wenn nicht sogar ganz abzuschaffen. Das sind alles Tatsachen, die nicht mal erforscht werden müssen.

In Neuseeland kommt 2025 eine Steuer auf Rinderfürze https://www.tagesschau.de/ausland/ozeanien/kuehe-ruelpser-neuseeland-steuer-101.html , weil „Nutztiere“ bei der Verdauung Methangas ausstoßen, das wesentlich klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Das zeigt eigentlich auch nur, dass die Welt keine besseres Verständnis für diese Verdauung benötigt, sondern sich schlichtweg Tiere im Agrarsektor schon lange nicht mehr leisten kann. Zur gleichen Zeit erscheint eine PWC-Studie, die nochmal herausstreicht, was für ein Monster der aktuelle Fleischkonsum darstellt. https://www.rnd.de/wirtschaft/pwc-studie-fleischkonsum-steigt-und-gefaehrdet-die-globale-ernaehrung-CF6LTDQMJJGZ3POC44CM3DO4A4.html Diesen Bericht sollte sich jede/r durchlesen, denn er fasst nochmal schön zusammen, was schon seit langem bekannt ist. Zum Beispiel das rund 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen derzeit direkt oder indirekt für die Fleischproduktion verwendet werden, obwohl der nur 11 Prozent des weltweiten Kalorienverbrauchs deckt.

Zusammengefasst wächst der Welt also schon lange diese unnötige Tierquälerei über den Kopf und trotzdem fliessen nur Fördergelder für so unsinnige Forschungsprojekte. Was könnten 52 Millionen Euro Steuergelder im fast komplett zerstörten Gesundheitswesen bewirken? Oder in anderen sozialen Brennpunkten? Stattdessen investiert man das Geld jetzt, um vielleicht doch noch herauszufinden, wie man Tiere maximal ausbeuten, entwürdigen und töten kann, ohne dass sie dabei mit ihrer puren Existenz das Klima ruinieren. Denn der Mensch hat Hunger auf ihre Körper, er will ihre Muttermilch, er will ihr Leben, und das alles in so großen Mengen, dass er sie tagtäglich millionenfach nachzüchtet und in die Welt setzt. Vielleicht ist es sogar fair, dass unsere Art das nicht miteinander vereinbaren wird und deshalb spätestens seine Urenkel einem Wüstenplaneten aussetzt. Aber die werden dann natürlich trotzdem froh sein, dass erforscht wurde, wie sich die Atemluft von den ach so leckeren Opfern zusammensetzt.


Kategorie: Allgemein

2 Antworten zu “Die Gier nach Fleisch”

  1. Kerstin sagt:

    Und dabei muss man ja immer wieder mit Erschütterung feststellen, dass Menschen, die eigentlich intelligent, gebildet und grundsätzlich empathisch sind, beim Thema Fleischkonsum und Milchwirtschaft von allen guten Geistern verlassen werden, weder rationalen noch ethischen Argumenten zugänglich.

  2. Gabriele sagt:

    @Kerstin: Liebe Kerstin, Du hast das wirklich gut und mit wenigen aber präzisen Worten auf den Punkt gebracht und ich kann mich Deinem Kommentar uneingeschränkt anschließen. Wenn ich mit Leuten darüber spreche heißt es meist: es sind doch nur Tiere.

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