Denn Tiere sind keine Maschinen

Das heutige Tagesbild hat die TAZ vor 2 Tagen gepostet

von Admin, am 19.09.2022.

So weit, so schön, aber wie eigentlich üblich liefen im Kommentarbereich dann wieder eine Handvoll Bauern verbal Amok und einer bezeichnete uns sogar als Lügner. Denn er als angeblich ausgebildeter Agraringenieur wüsste ganz genau, dass Eberhard niemals Winfrieds Vater sein könnte, da es laut seinen Recherchen (vermutlich klatschen und dabei laut brummen) nur ein Märchen wäre, dass ein Schwein in einem Versuchslabor nach 4 Jahren weitergezüchtet wird. Das allein ist schon so unfassbar naiv, denn natürlich züchten viele Versuchslabore ihren eigenen Bestand. Das benötigte Sperma wird sogar genaustens untersucht und besonders „gutes“ eingefroren. Anstatt die Vaterschaft von Eberhard zu bezweifeln, wäre es sogar angebrachter, davon auszugehen, dass unser ältestes Hofschwein noch einige Nachkommen hat, von denen er nichts weiß, da sein Sperma noch nach seinem Laborabschied weiter kursierte.

Und selbst wenn Eberhard nicht gezüchtet wurde, spricht gar nichts dagegen, dass er schon 4 Jahre alt war, als die beiden übernommen und die Versuche gestartet wurden. Ehemalige Streichelzootieren, die an Labore verschachert werden, sind nicht mal eine so große Seltenheit. Das ist sogar sehr beliebt, da diese Lebewesen meist zu alt für eine Schlachtung sind, dafür werden ja eigentlich wegen der Zartheit nur Tierkinder umgebracht.

Still wurde der Mann erst, als wir ihn direkt aufgefordert haben, bei der Universität nachzufragen, ob Eberhard und Winfried Vater und Sohn sind. Denn so stand es einfach auch in den Übergabepapieren und es gibt nun wirklich gar keinen Grund, warum ein Tierversuchslabor so etwas erfinden und uns Lügen auftischen sollte. Zumal es auch gar keinen Unterschied gemacht hätte, ob die beiden nun verwandt sind oder nicht. Frederik und Rosa Mariechen haben deutlich mehr Paten bei uns, obwohl sie sich nicht kannten und ihre wilde Ehe erst auf Butenland gestartet haben.

Nach dieser Aufforderung wurde von dem Typen das Thema dann verlagert und er kotzte noch ins Protokoll, dass Schweine niemals Sozialverbände gründen würden. Das hat er dadurch erfahren, weil er öfter im Wald sitzt, völlig sinnlos Tiere tötet (umgangsprachlich geht er wohl auf die Jagd, aber diese Umschreibung ordnet sein blutiges Hobby so unpassend ein) und wilde Keiler alles Einzelgänger sind. Dass es im Bericht nicht um Wildschweine geht, hat er da wohl kurz mal verdrängt oder es fiel seiner Millimeteraufmerksamkeitsspanne zum Opfer. Wir werden an dieser Stelle jedenfalls nicht erörtern, was das für ein Bullshit ist, geneigte Teile der Leserschaft können gerne mal nach den Begriffen „Schweine“ und „sozial“ googeln. Da wird man dann mit Berichten sowohl von Tierschutzorganisationen, Wissenschaftlern und sogar Züchtern förmlich erschlagen, die sich alle darüber einig sind, dass diese Tiere Sozialverbände bilden und Freundschaften pflegen, solange man ihnen das zugesteht.

Alles in allem zeigen diese Rülpser mal wieder, dass man niemanden automatisch glauben sollte, nur weil er bei der Abschlußprüfung einer Ausbildung Glück bei der Themenauswahl hatte. Es ist auch keine Qualifikation zum Experten, wenn man 40 Jahre in einem Betrieb der Massentierhaltung vor sich hin vegetiert und die einkasernierten Tiere nur in diesen Lebensumständen kennengelernt hat. Vielmehr ist das alles wieder nur ein deutliches Signal dafür, dass man für die angestrebte Agrarwende die meisten Bauern neu ausbilden muss. Einfach weil diese Leute wissen, wie man Tiere übereinander stapelt, ihnen die Muttermilch bis zum letzten Tropfen raubt, sie auf andere Weisen maximal ausbeutet und danach in den Tod weit vor der eigentlichen Lebenserwartung schickt. Was diese Wesen für Bedürfnisse haben, hat sie aber nur in den seltensten Fällen gekümmert und dort haben sie mehr Nachholbedarf als so mancher Stadtmensch, dem sie in Dauerschleife jede Kompetenz absprechen.


Kategorie: Allgemein

2 Antworten zu “Das heutige Tagesbild hat die TAZ vor 2 Tagen gepostet”

  1. Petra B. sagt:

    Liebe Alle,
    regt Euch bitte nicht auf. Natürlich gibt es immer Leute, Berichterstatter für wen auch immer, die ihre Kritik an den Lebenshöfen auf Social Media und auch mehr oder weniger seriösen Zeitungen äußern müssen.
    Jeder, der schon einmal einen Wildschwein-Verband in einem Wildpark betrachtet hat, weiß übrigens, das auch Wildschweine Sozialverbände unterhalten. Kann man tatsächlich beobachten, wenn man beobachten kann. Sozialverbände, in denen z.B. die Ferkel von der Gruppe geschützt werden.
    Und, das ist jetzt meine Meinung, wenn dieser berichtende Typ tatsächlich ein Jäger ist, sollte er sich schämen. Man tötet nicht einfach praktisch hilflose Mitkreaturen mit einer Knarre, die sich dagegen gar nicht wehren können, nur weil einem danach ist. Entschuldigt bitte meine Empörung.

  2. Gabriele sagt:

    Leider treffen bei Tierschützern und Tierausbeutern immer zwei Welten aufeinander, die in ihrer Bewusstseinsentwicklung weit voneinander entfernt sind. Diese Erfahrung mache ich immer wieder und es ist einfach nur frustrierend und die reinste Zeitverschwendung sich mit diesen dumpfen und uneinsichtigen Leuten zu unterhalten.

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