Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Bauernantwort auf den Räuber Hotzenplotz

von Admin, am 14.06.2022.


Der Hintergrund des heutigen Tagesbilds ist besonders bitter, denn dieses Foto hat momentan ein Bauer geklaut und unterlegt damit seine übliche Heulerei über fehlende Wertschätzung der Gesellschaft für seine „Arbeit“.

Es zeigt Christine, die 2002 auf Hof Butenland geboren wurde und 2006 mit ihrer Trine zum ersten Mal Nachwuchs auf unserem Lebenshof zur Welt brachte, weil ein Nachbarstier ausgebüxt war. Die Leute, die dieses Bild jetzt missbrauchen, tun das nur deshalb, weil es auf ihren Höfen solche Familien gar nicht mehr gibt. Dort werden die Kinder den Müttern direkt nach der Geburt entrissen und in den meisten Fällen ist die Mama auch schon wieder schwanger, weil sie längst wieder zwangsbesamt wurde. Für rührende Bilder (vor allem auch mit freien Auslauf) ist da also kein Platz, dementsprechend muss man sie bei Bauern stehlen, die dieser Tierquälerei abgeschworen haben und deshalb überhaupt noch Familien beherbergen.

Natürlich wurde das Bild auch noch mit einem weinerlichen Propagandatext verhunzt, in dem Christine die Worte „Komm mein Kind, wir sind in diesem Land nicht mehr willkommen“ in den Mund gelegt wurden. Das ist der Gipfel der Widerlichkeit, denn wenn man den Kühen die Wahl lassen würde, dann hätten sie die Ausbeutungsmaschinerie, in der sie nur noch als Produktionseinheiten wahrgenommen werden, längst verlassen. Da bricht sicherlich kein Opfer aus, nur weil ihr Ausbeuter nicht mehr genug Geld bekommt.

Dieses Rumgeheule ist sowieso einfach nur lächerlich, kommt es doch aus einer Branche, die Subventionen aus Steuergeldern bekommt und sich deshalb nicht den normalen Marktregeln von Angebot und Nachfrage unterwerfen muss. Stattdessen dürfen die Bauern lustig Milch- und Butterseen produzieren und auch überall sonst im Tiersektor Überproduktionen vorlegen, wollen dafür aber gleichzeitig auch Spitzenpreise haben, von denen sie bitteschön wie Gott in Frankreich leben können. Egal, ob diese Produkte benötigt werden oder nicht. Logischerweise zeigt ihnen der Markt dafür aber beständig einen Vogel und eigentlich müssten die Herrschaften deshalb ihr Angebot endlich mal der Nachfrage anpassen.

Praktischerweise für sie greift da aber die bäuerliche Parallelwelt ein und der Bauer wird mit Subventionen über Wasser gehalten, die alle Steuerzahler für ihn zwangsspenden. Die werden nach Hektar ausgezahlt und niemand interessiert sich dafür, wofür der Bauer sie eigentlich bekommt. Also kann er weiter den Milchsee vergrößern, es bleibt sogar genug Milch übrig, um sie heulend auf Demonstrationen auszukippen und man kann gleichzeitig auf Facebook darüber schwallen, dass man die Welt ernährt, obwohl die ihre Nahrung längst aus anderen Quellen bezieht und die meisten Tierbauern in einer echten Marktwirtschaft nicht mehr existieren würden. Einer der heftigsten Butenland-Kritiker und Befürworter der industriellen Tierhalter ist mittlerweile komplett auf Obst und Gemüse umgestiegen, nachdem er gleich mehrere Tierhöfe krachend an die Wand gefahren hat, natürlich ohne damit aufzuhören, das Lied der Tierausbeuter weiter mitzusingen. Aber wir schweifen ab, eigentlich ging es ja nur um den Missbrauch unseres Bildes, den wir natürlich auch als Urheberrechtsverstoß bei Facebook anzeigen werden. Am Ende sei nur noch kurz erwähnt, dass das Meme inzwischen auf einer Seite auftaucht, über die sogar die „Endstation Rechts“-Organisation schon berichtet hat. https://www.endstation-rechts.de/news/landvolk-schafft-rechte-verbindung Naiv, wer dabei nichts Böses denkt.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Die Bauernantwort auf den Räuber Hotzenplotz”

  1. Petra B. sagt:

    Mir fehlen ja die Worte zu diesem Urheberrechtsverstoß, und das kommt bei mir nicht oft vor! Eine unglaubliche Unverschämtheit, gerade im Hinblick auf die ausgebeuteten Kühe. Die eben nicht glücklich sind. Könntet Ihr den Urheberrechtsverstoß nicht noch „höher“ aufhängen und an einem Landgericht auf Unterlassung klagen? Wenn es nicht so widerlich wäre, würde ich noch den Schadensersatz hinzufügen. Aber Hof Butenland ist ein Lebenshof für die Tiere und eben kein kommerzieller Betrieb. Ich hätte gern, dass diejenigen, die das wunderbare Bild von Christine und Trine so amoralisch missbrauchen, empfindlich bestraft werden. Aber da ist wohl nur der Wunsch der Vater des Gedankens.
    ich bin dankbar, dass es Hof Butenland gibt.

  2. Gabriele sagt:

    Es ist armselig aber, was soll man schon von Menschen ohne Gewissen und Skrupel erwarten?

  3. Ira sagt:

    Mir fehlen die Worte!

  4. ingeborch sagt:

    Tucholsky hatte Recht. Manchmal kann man gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.

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