Denn Tiere sind keine Maschinen

Nach ihnen die Sintflut

von Admin, am 14.03.2022.

Durch den Krieg in Europa wird auch die Versorgung mit Getreide weltweit knapp, weil es sich sowohl bei Russland als auch bei der Ukraine um die Kornkammern dieses Kontinents handelt. Deshalb will Landwirtschaftsminister Cem Özdemir jetzt Ökoflächen freigeben, damit die Tierausbeuter dort Futtermittel pflanzen können. https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-krieg-landwirte-duerfen-auf-oeko-flaechen-futter-anbauen,SzmLo4W

Das ist sicherlich ein kompliziertes Thema und die Forderung, so etwas nicht in Betracht zu ziehen, heißt übersetzt in der Gegenwart nichts anderes, als dass man Nutztiere verhungern lassen will. Dennoch muss man mal wieder darauf hinweisen, dass dieses Problem nur auftritt, weil sich die Menschheit noch immer Tierausbeutung leistet, obwohl sie längst leidfreie Alternativen hätte.

Für 1 Kilogramm Fleisch wird 14 bis 16 Kilogramm Getreide benötigt. Sprich wenn die Menschheit nicht so einen enormen Blutappetit entwickelt hätte und dafür jährlich weltweit Milliarden Tiere umbringen würde, dann hätten wir nicht nur den Welthunger unter Kontrolle, gleichzeitig gäbe es auch aktuell keine Lieferengpässe für Lebensmittel, die man an Pseudo-Nahrung verfüttern will. Man muss also gar nicht gegen das Leid der Tiere, eine kaputte Umwelt oder die Klimakrise sein, um rein pflanzlich zu leben. Es reicht völlig, soviel gesunden Menschenverstand zu besitzen, um zu realisieren, dass uns gerade die industrielle Tierquälerei immer wieder auf die Füße fällt und eine Katastrophe nach der anderen befeuert.

Zum Thema passt auch hervorragend ein Bericht von Top Agrar. https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/bmel-plant-keine-tierzahlreduktion-um-futtergetreide-in-nahrungsmittelschiene-umzuleiten-13050060.html?fbclid=IwAR3Qay0hr9yw6AIfj0s7-3NyJyjyZGC4IBx7Y3CEFmQ5ibtb7VpQ31WlgDI Der lässt sich so zusammenfassen, dass allein in Deutschland 57 % der Getreideproduktion in die Futtermittelherstellung geht, man aber auf der Tierausbeuterseite natürlich hochzufrieden ist, dass zuständige Stellen in der Politik keine Reduktion der Bestände planen.

Die Firma Tönnies formuliert sogar einen weinerlichen Notbrief und jammert da über die nicht gewährleistete Versorgungsfähigkeit. https://www.topagrar.com/markt/news/toennies-nobrief-zur-aktuellen-situation-in-der-fleisch-und-wurstwarenindustrie-13050215.html Und natürlich fällt auch da nigendwo ein Wort darüber, was für eine Versorgungsfähigkeit auf dem Spiel steht. Nämlich eine absolut überflüssige, für die es inzwischen Tausende von Alternativen gibt. Alternativen, die eben nur ein Sechszehntel des aktuellen Getreidebedarfs benötigen und mit denen es in der aktuellen Lage gar keine Schwierigkeiten geben würde. Aber der Kunde mag sein Schnitzel eben nur mit der Extraportion Blut, Leid und Folter, deshalb kümmern sich die Tierausbeuter ausschließlich darum, dass ihre Opferquote nicht absinkt. Was schon widerlich genug wäre, da müsste man eigentlich nicht auch noch zusätzlich darüber Krokodilstränen janken und den ganzen grausamen Spuk als alternativenlos präsentieren.


Kategorie: Allgemein

6 Antworten zu “Nach ihnen die Sintflut”

  1. Marianne Burkhardt sagt:

    Das Umdenken geht dennoch langsam voran…. Deshalb sind eure unermüdlichen Beiträge so wichtig. Danke dafür! So werden immer mehr Menschen sensibilisiert. Mit allen „Butenländern“ geben wir die Hoffnung niemals auf

  2. Antonia sagt:

    Es ist wirklich schlimm, wie betriebsblind die Menschen auch in Bezug auf die Nahrungsmittelanbauflächen sind und wie sie an den tierischen Produkten auf Gedeih und Verderb festhalten.
    Genau, über die Tönnies-Schlagzeile habe ich mich auch aufgeregt, aber angeklickt habe ich sie nicht. Es gibt einfach zu viel Schlimmes und Dummes, als dass man das immer lesen könnte ohne zu verzweifeln:-(

  3. Gabriele sagt:

    Sorry, Herr Özdemir ernährt sich von geschächteten Tieren – woher soll da ein moralisches Bewusstsein für Ökoflächen kommen? Es geht denen doch allen nur um den Profit.

  4. Gabriele sagt:

    @Antonia: Tönnies will die Preise für Fleisch erhöhen. Von mir aus sollen Verbraucher ruhig mehr zahlen müssen. Schlimmer fand ich heute die Meldung, dass die Zootiere in der Ukraine den Kälte- und Hungertod sterben. Das ist einfach alles so schrecklich, was den armen Tieren angetan wird.

  5. Ute P. sagt:

    Liebe Gabriele, Cem Özdemir ist Vegetarier, wie ich schon öfter gelesen habe.
    Die Grünen-Politiker sind jetzt natürlich in einer furchtbaren Zwickmühle, weil ihre ganzen Pläne, die sowieso noch nicht allzu tiefgreifend waren (Agrarumbau, Tierwohlverbesserung) jetzt durch angeblich drohende Nahrungsmittelknappheit erst einmal in Frage stehen.
    Und wenn ich dann noch lese, dass lediglich 6% des schon knappen Sonnenblumen- und Rapsöls in Deutschland produziert werden, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Was ist mit diesen riesigen Anbauflächen von Raps und Sonnenblumen, die nicht zu übersehen sind? Biodiesel wird daraus gemacht. Weil Autofahren eben wichtiger ist als Lebensmittel es sind.

  6. Gabriele sagt:

    Danke, liebe Ute, das habe ich nicht gewusst. Aber, was ist seine Motivation? Es hat ja noch nicht so viel zu bedeuten, denn Hitler war auch Vegetarier und Jäger und trotzdem hatte er kein Gewissen.

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