Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Vögel Teil 2

von Admin, am 25.03.2022.

Ihr habt es schon an der Hintergrundmusik unserer Videos gemerkt: Die Krähen, die sich alljährlich im Frühling auf Butenland einfinden, sind zurück. Jetzt färben diese netten Saison-Nachbarn wieder unsere Baumkronen schwarz und sorgen für Hitchcock-Feeling in unseren Beiträgen, sowohl akustisch als auch auf dem Tagesbild hinter Greta. Und sie sorgen dafür, dass uns nicht die Arbeit ausgeht. Denn sobald die Weidesaison anbricht und die Herde ihre Geschäfte bevorzugt in der freien Wildbahn erledigt, fällt natürlich jede Menge Ausmistmaloche weg und wir müssen nicht mehr mehrmals täglich durch die Ställe huschen. Dafür sind wir jetzt verstärkt mit dem Fegen beschäftigt, denn die Damen und Herren aus dem Freiluft-Krächz-Orchester sind zwar sehr geschickte Baumeister, lassen aber auch jede Menge Material bei der Nesterrichtung gen Boden trudeln. Damit Butenland nicht irgendwann ein einziges Nest ist und es Ärger mit Sir Archie gibt, kehren wir die Bescherung deshalb regelmäßig auf und halten (unter anderem) so den hohen Arbeitsstandard auf dem Hof.

Krähen gehören zu den Rabenvögeln und gelten allgemein als die intelligentesten Vögel, wenn nicht Tiere allgemein. Sie bilden Traditionen, indem sie Erkenntnisse an Artgenossen weitergeben. Die Rabenkrähen von Tokio haben es zum Beispiel seit Jahrzehnten etabliert, Drahtkleiderbügel von Balkonen zu stehlen, wo die Japaner gern ihre Kleidung auslüften. Damit bauen sie Nester, die selbst dem Wasserstrahl der Feuerwehr standhalten.Außerdem nutzen diese Vögel Autos als Nußknacker. Dafür werfen sie die Nüsse auf die Straße und sammeln bei Rotphasen dann ihre Beute ein.

Außerdem erkennen Rabenvögel Gesichter wieder und identifizieren noch nach Jahren Menschen, die ihnen etwas Böses angetan haben. Dabei kommunizieren sie untereinander, so dass ganze Schwärme nach schlechten Erfahrungen negativ auf bestimmte Menschen oder andere Lebewesen reagieren.

Forscher an der Universität Oxford fanden heraus, dass diese Vögel nicht nur Werkzeuge nutzen, sondern sogar aufbauend hintereinander. In diesem Versuch mussten sie erst zwei andere Werkzeuge gezielt einsetzen, um schließlich an das dritte zu gelangen. Einige Krähen schafften diese Aufgabe schon beim ersten Versuch. Dieses sequenzielle Nutzen von Werkzeugen gilt eigentlich als Zeichen menschlicher Intelligenz.

Britische Forscher konfrontierten Saatkrähen mit einem hohen Becher, in dem unerreichbar ein Wachswurm schwamm. Die Vögel warfen so lange neben das Gefäß platzierte Steine ins Wasser, bis sie den nach oben gespülten Wurm erreichen konnten. Laut diesen Forschern kann ihre Geschicklichkeit in etwa mit der von fünf- bis siebenjährigen Kindern verglichen werden.

In anderen Futterexperimenten wurde bewiesen, dass Krähen für den nächsten Tag planen und zu komplexen Gedankengängen fähig sind. Solltet ihr also irgendwann nichts mehr von uns hören und die Texte nur noch aus „Krahkrah“ bestehen, dann wurde uns wohl der Hof abgeschwatzt. Aber da besteht zum Glück kaum Gefahr, denn wir verstehen uns super mit unseren gefiederten Saisongästen.


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Die Vögel Teil 2”

  1. F. sagt:

    Dass Rabenvögel sehr intelligent sind, erlebe ich oft bei den Dohlen, die mich täglich im Garten besuchen.
    Ich habe z.B. ein Behältnis für Meisenknödel und da das Häkchen, mit dem man den Behälter verschiesst, abgebrochen ist, verschliesse ich ihn mit einem Band, in das ich eine Schleife mache.
    Für die Dohlen gar kein Problem…die Schleife haben sie in wenigen Sekunden gelöst, ebenso schnell wird der Deckel geöffnet und dann holen sie sich einen kompletten Meisenknödel aus dem Behälter.

  2. Gabriele sagt:

    Einfach alle Tiere fühlen sich auf Hof Butenland wohl. Krähenvögel nennt man ja auch die fliegenden Schimpansen.

  3. Antonia sagt:

    Tolles Foto!
    Wer glänzt wohl schöner: Greta oder die Raben?

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