Denn Tiere sind keine Maschinen

Von Kälberiglus und anderen Lügenmärchen

von Admin, am 06.01.2022.

Berichte wie dieser hier https://www.youtube.com/watch?v=HHSIqfLuOC0 sind so besonders widerlich, weil sie ganz bewusst eine Tierquälerei verniedlichen, indem sie einfach Halbwahrheiten verbreiten und das Offensichtliche nie ansprechen. Das geht schon damit los, dass eine angebliche Doktorin erzählt, dass Kälber in der freien Natur auch allein gelassen werden und erst nach einer Woche in die Herde eingeführt werden. Was einfach nur die halbe Wahrheit ist, da Kuhmütter ihr Baby tatsächlich an einem abgelegenen Platz ablegen, es dort aber mehrmals täglich aufsuchen und versorgen. Das kann man also nicht mal annähernd mit Igluhaltung vergleichen, denn dort wird der Mutter ihr Kind nach der Geburt entrissen und die kleine Familie sieht sich niemals wieder.

Man müsste sich weder um die Abwehrstoffe des Kindes noch um seine Haltung oder sein allgemeines Wohlbefinden Sorgen machen, wenn man es bei seiner Mama lassen und diese es mit der allein für das Kalb bestimmten Muttermilch versorgen würde. Da müsste man es nicht mit Joghurt-Mixen oder ähnlicher Plörre versorgen, sämtliche gesundheitlichen Probleme treten nur auf, weil der Milchersatz, mit dem das Kind abgespeist wird, nicht an das Original aus Mamas Euter heranreicht. Auf Butenland überragen Tierkinder wie Mattis, Karlsson, Martin oder Jule ihre gleichaltrigen Artgenossen grundsätzlich mindestens um einen Kopf, weil sie solange Muttermilch bekommen haben, wie sie wollten.

Aber dieses Grundwissen sollte man wohl auch nicht von Menschen erwarten, denen ihre Tiere so sehr am Herzen liegen, dass sie in Fernsehberichten darüber schwadronieren, dass ihre angeblichen Schutzbefohlenen nicht trinken, sondern saufen. Was soll dabei schon herauskommen, wenn solche reinen Ausbeuter, die schon an Grundlagen des Respekts scheitern, sich plötzlich über Tierwohl Gedanken machen?

In die Kommentare zu dem Bericht auf Facebook sollte man auch nicht schauen, da halten die üblichen Verdächtigen Audienz und überbieten sich in meeresgroßen Logiklücken. Zum Beispiel wird sich in jedem zweiten Kommentar über den Tierhass der Tierrechtler ausgelassen, gleichzeitig beschimpft man sie aber als geisteskrank und rät ihnen zu Arznei oder lädt sie zu sich ein, obwohl die gleiche schlicht gestrickte Seele selber schon an anderer Stelle darüber fantasiert hat, dass man sie dann umbringen und vergraben würde. Natürlich wird auch jeder als ahnungslos disqualifiziert, der nicht auf dem Land lebt. Wenn dann jemand angibt, auf dem Land zu leben, darf er erst mitreden, wenn er selber Rinder hält. Wenn dann auch Rinderhalter wie zum Beispiel Jan Gerdes eine andere Behandlung vorschlagen, sind sie aber sofort Extremisten, denen man auf keinen Fall zuhören sollte.

Das ist alles sehr albern und wäre auch lustig, wenn man diesen Typen nicht die Verantwortung über Tieren geben würde. Die werden von diesen „Experten“ wahlweise als reine Produktionsmittel beschrieben, es werden die üblichen Lügen darüber verbreitet, dass eine Mutter ihr Kind nicht vermisst, wenn man es ihr sofort wegnimmt oder man spielt den Dr. Dolittle und gibt an, dass die eigenen Tiere wunschlos glücklich sind. Alles in einer Industrie, in der Rinder im Durchschnitt nur 5 1/2 Jahre alt werden und dann den Bolzenschuss bekommen, während auf Hof Butenland Hanni in 2 Wochen ihren 19. Geburtstag feiert und Martina, Klara und Magda dieses Jahr sogar 20 Jahre alt werden. Apropros Hof Butenland: Selbstverständlich wird uns auch wieder vorgeworfen, dass wir Tieren medizinische Unterstützung zukommen lassen und sie in Bauernaugen dadurch quälen. In diesen Kreisen wird eben jedes Tier, das keine Leistung mehr bringt, gnadenlos umgebracht, deshalb sind gerade komplizierte Tierarztbehandlungen absurd besetzt und man wirft sie anderen vor. Es wird sich sogar darüber lustig gemacht, dass wir Pekinesen gerettet haben, obwohl diese Tiere Qualzuchten sind und deshalb in diesen eiskalten Tierquäleraugen ihr Lebensrecht automatisch verwirkt haben. Natürlich darf auch in keiner dieser Runden der Hinweis fehlen, dass Tierdünger auch bei veganen Produkten eingesetzt wird. Das ist immer das vorletzte Argument, das kommt. Wenn es dann auch mit Hinweisen auf bio-veganen Dünger zerstört wird oder die Frage kommt, warum es in Ordnung sein sollte, andere wegen ihrer tatsächlich benötigten Scheiße zwingend umzubringen, bleibt nur noch der letzte Rettunganker: Das Haustier der Tierrechtler.

Da kann sich der oberflächliche Geist dann so richtig austoben: Bekommt das Tier Fleisch, ist das exakt das Gleiche, als würde der Besitzer 5 Tonnen am Tag essen und es gibt zumindest in Bauernvorstellungen da keine Unterschiede mehr. Wird das Tier vegan gefüttert, ist das Tierquälerei. Lustigerweise von Leuten vorgeworfen, die sich noch nie mit veganer Haustiernahrung beschäftigt haben, in ihren Kommentaren aber ständig krähen, dass sich nur absolute Koryphäen, die Tag und Nacht das zu besprechende Thema leben, sich in Diskussionen äußern dürfen. Richtig lachen mussten wir allerdings, als dann noch das Argument mit der Taube und dem Schachspiel gebracht wurde, vorgetragen von einer Obertaube, der Argumente bisher fremd sind und die auf jedes Spielbrett ausschließlich ihren Megaschiss setzt. Das Einzige, was da beruhigt, ist die Tatsache, dass viele der Kritiker ihre Höfe schon aufgeben mussten oder von Tier- auf Obsthaltung umgestiegen sind, weil sich das System immer weniger rentiert. Das wird sich unter einem grünen Minister, der schon jetzt die Reduzierung der Tierhaltung zugunsten von Hanfanbau und anderen echten Bauernaufgaben angekündgt hat, sicher nicht ändern. Zumindest erleben wir alle also wohl doch noch zumindest einen Rückgang von so Schauerzuständen wie der Igluhaltung. Die Hoffnung stirbt da immer zuletzt.


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Von Kälberiglus und anderen Lügenmärchen”

  1. Marita sagt:

    Es würde mich doch mal interessieren, wie die Kritiker von Hof Butenland, die Lebenslust und Lebensfreude der freien Tiere bewerten, die in dem gestrigen Video so deutlich zu sehen ist? Keine Worte sagen mehr als diese Bilder. Aber wir müssen wohl damit leben, dass es Quer- Dumpf- und Dummdenker in vielen Bereichen unserer Gesellschaft gibt. Manchen von diesen „Denkern“ würde dann ja ihre einzige Denkvorlage abhanden kommen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

  2. Ira sagt:

    Oh man, das kann man sich gar nicht angucken.
    Jeder normale Mensch weiß doch, dass jedes Kind egal ob Tierkind oder Menschenkind zur Mutter gehört.
    Es so viele Menschen, die so dämlich sind.

  3. Antonia sagt:

    Furchtbar, was Leute sich so alles ein- und schönreden um ohne Gewissen weiter Tiere zu quälen! Traurig!

    Ich verfasse gerade einen Brief an unseren neuen Minister. Ja, hoffnungslos, ich weiß, – aber nichts tun ist immer der schlechteste Weg.

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