Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Hölle auf Erden

von Admin, am 23.01.2022.
„Männliche Kälber der Milchkuh erfüllen keinen Zweck, sie geben später keine Milch und für die Fleischproduktion nutzt man Rassen, die schneller fett werden. Noch wertloser aber sind die weiblichen Kälber, die nicht für den Bestandserhalt gebraucht werden.“

Das ist ein Zitat aus einem älteren Atikel der Süddeutschen Zeitung. https://www.sueddeutsche.de/politik/tiertransporte-tierquaelerei-kaelber-milchkuehe-1.4603091?fbclid= Aufgreifen möchten wir das Thema, weil gerade in der neuen Regierung wieder so oft über neue „Tierschutzstandards“ diskutiert wird. Was wäre wohl los, wenn man in so einem Jargon wie oben zitiert über das Lebensrecht von Menschen sinnieren würde? Sie ausschließlich nach Produktivität und Nutzen einteilen und manchen dann eine Wertlosigkeit bescheinigen würde, die automatisch nur noch die Option „Tod“ zulässt? Ein Sturm der Entrüstung würde aufbranden, überhaupt ist die Vorstellung allein so absurd, dass kein vernünftiger Mensch sie auch nur andenken würde.

 
Wenn man diese Gedankenspiele aber an anderen Lebewesen exerziert, die sich teilweise sogar die Säugetierklasse mit dem Homo sapiens teilen, ruht der See still in der Menschenwelt. Dann ist es plötzlich völlig normal, dass jemand als nutzlos katalogisiert werden kann und man ihn organisiert im Säuglingsalter umbringt. Man findet sogar heraus, dass die Transportfahrten bei den Wesen Angst und Stress verursachen, veröffentlicht dazu Studien und versucht diese Tierquälerei durch optimierte Transporte einzustellen. Trotzdem scheint es aber unmöglich zu realisieren, dass diese Wesen dann selbstverständlich auch Angst vor dem eigenen Tod haben und sehr viel Stress empfinden, wenn Artgenossen vor ihren Augen umgebracht werden oder man sie von der eigenen Mutter wegreißt. Einfach weil sie genau wie jeder Mensch einfach nur in einer Familie und mit einem Freundeskreis leben wollen.
 
Wir diskutieren gerade tatsächlich, ob es quälerisch ist, Wesen mehrere Stunden lang auf solchen Transporten leiden zu lassen, und wie man dieses spezifische Leiden möglichst stark verringern kann. Irgendwann hat der Mensch dann bestimmt auch Konstruktionen erfunden, die die Kälber optimal versorgen, die Fahrten gehen dann auch nur noch wenige Stunden, und ganz Tierschutzeuropa atmet auf. Und wehe, es kommt danach trotzdem noch ein Tierrechtler und will diese Diskussion fortführen, weil er es ebenfalls nicht in Ordnung findet, dass diese Lebewesen, denen man gerade noch Emotionen bescheinigt hat, nach der Fahrt in Massen getötet werden.
 
Das ist dann plötzlich etwas ganz anderes, denn natürlich hat man herausgefunden, dass Tiere Angst empfinden, um ihr Leben kämpfen, Familien bilden und überhaupt in so vielen anderen Dingen dem Säugetier Mensch sehr ähnlich sind. Das berechtigt sie aber nur zu einer besseren Behandlung in ihrer unverschuldeten Gefangenschaft, ein Recht auf Leben haben sie trotzdem nicht in grausamen Menschenaugen und die sind deshalb nur daran interessiert, dass die Opfer vor der Hinrichtung ein paar schöne Wochen hatten. Beziehungsweise bessere als aktuell. Ist das der Fall, dann darf man sie auch scharenweise und industriell ermorden, weil das der einzige Sinn in ihrer Existenz ist, den der Mensch ihnen zugesteht. Wer braucht eigentlich in diesen Zeiten noch Horrorfilme?


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Die Hölle auf Erden”

  1. Marita sagt:

    Die Widersprüchlichkeit in der Denke des Menschen raubt mir schon seit vielen Jahren fast den Verstand. Da werden Milliardenumsätze mit der Futter- und Zubehörindustrie für „Haustiere“ gemacht und ausgegeben, Millionen in bessere Milchautomaten investiert und darüber nachgedacht, den Weg auf die Schlachtbank so angenehm wie möglich zu gestalten. Nur für wenn, frage ich mich? Meine Antwort: nur für die Menschen! Denn ein schlechtes Gewissen ist KEIN gutes Ruhekissen. Wieviele „Haustiere“, für die so viel Geld ausgegeben wird, leiden an ihren Frau- und Herrchen. Wieviele „Nutztiere“ gehen ihren letzten Weg unter Qualen. Da bringt es auch nichts, ihnen Blümchen als Trostpflaster um die ausgebrannten Horner zu flechten. Die einzige Hoffnung die es für die armen Tiere gibt ist, dass es schnell geht. Aber was? Der eigene Tod oder die Einsicht der Menschheit, das jedes Wesen ein Recht auf Selbstbestimmung hat? Da die meisten Tiere hier eine Hölle auf Erden erleben, wünsche ich den Menschen die Tiere quälen und ausbeuten, dass sie irgendwann mal für ihr Handeln und Tun bezahlen müssen.

  2. Gabriele sagt:

    @Marita: Die Menschen, die in diesen „Berufen“ tätig sind, haben doch KEIN GEWISSEN. Hätten sie ein solches, würden sie solche blutigen Dinge nicht tun können.

  3. Ira sagt:

    Super geschrieben!

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