Denn Tiere sind keine Maschinen

Der aktuelle Weichspülversuch der Tierausbeuterlobby

von Admin, am 16.11.2021.

Seit gestern und noch bis zum 26.11. wird täglich ein Werbespot kurz vor der ARD-Tagesschau und direkt nach dem ZDF-Gegenstück „heute“ gesendet, der Imagewerbung für die Landwirtschaft betreiben soll. https://www.youtube.com/watch?v=qwWzozhFtwc Das finden wir vom Prinzip her sehr angebracht, denn schließlich werden Menschen von der Landwirtschaft versorgt und sind dringend darauf angewiesen. Diese Tatsache ist auch kein großes Geheimnis und überhaupt gibt es wohl niemanden, der sich gegen Landwirte stellt. Was die Frage aufwirft, warum man dann überhaupt das Image dieser Leute aufpolieren muss?

Die Antwort ist ganz einfach, denn selbstverständlich haben sich auch Tierhalter in den Spot eingeschlichen und tun so, als wäre ihre „Arbeit“ genauso dringend benötigt wie die von echten Landwirten. Das ist so ähnlich, als hätte man Anfang des letzten Jahrhunderts Imagewerbung für das Justizwesen betrieben und dabei die Henker als unverzichtbar hingestellt. Obwohl auch dieser Beruf längst von der Zeit eingeholt war und ausgemustert wurde, ohne dass man die lebenswichtige Exekutive komplett zu den Akten legte.

Und genauso wird es auch der industriellen Tierhaltung ergehen, weshalb dieser klägliche Versuch nur zeigt, dass den Tierhaltern das Wasser nicht nur bis zum Hals steht, sondern sie längst versunken sind. Tiere auszubeuten ist schon deshalb ein grausames Hobby ohne jede Zukunft, weil allein die Umweltverschmutzung, die zwangsläufig dabei entsteht, eins der großen, wenn nicht sogar das größte Thema unserer Zeit ist. Kühe furzen Methan, den großen und sehr viel aggressiveren Bruder von CO2, Nutztiere verbrauchen Unmengen Trinkwasser, die Anbauflächen für ihr Futter zerstören den Regenwald oder verpuffen irgendwo anders ohne jeden Nutzen für den Menschen, die Exkremente ruinieren unser Trinkwasser, die Liste ist da schier endlos. Gleichzeitig beweisen immer mehr Menschen, dass man sich nicht von Tierkadavern, artfremder Muttermilch und anderen Scheußlichkeiten ernähren muss und trotzdem kerngesund leben kann. Als Bonus sogar mit einem Gewissen, dass nicht mal abwägen muss, wieviel Tierquälerei okay ist und wie man sie am schonendsten für die Opfer betreibt, einfach weil sie in einem anständigen Lebenslauf fast gar nicht mehr vorkommen muss. Und wenn man die Bauern endlich von der Tierhaltung befreit, dann verfallen bestimmt auch nicht mehr so viele dieser Menschen in Depressionen und die außerordentlich hohe Selbstmordrate in diesem Berufszweig wird ebenfalls gedrückt. Andere zu quälen ist halt eben immer auch eine Charakterfrage, an der nur skrupellose Individuen nicht mit der Zeit zerbrechen.

Das alles ist eine Kombination, die jährlich Millionen Menschen zum Umdenken bringt, Tendenz seit Jahrzehnten immer nur steigend. Und sollten hier und da doch noch Zweifel aufkommen, dann werden die sehr nachhaltig beseitigt, wenn man die Bauern selbst zu Wort kommen lässt und keine Firma teure und durchdachte Werbespots schaltet. So wie zum Beispiel in diesem Video: https://www.facebook.com/watch/?v=253873630000302  Da wird davon gelabert, dass eine Mutter froh ist, wenn man ihr das Kind klaut. Gleichzeitig wundert man sich darüber, dass eine Mutter den Bereich vermeidet, wo ihr schon mal der Nachwuchs gestohlen wurde. Natürlich werden auch nur die ersten Minuten nach dem Kindesraub gezeigt, in denen die Kuh ihrem Bauern noch vertraut und deshalb nicht realisiert, dass auch dieses Kind nie zurückkommen wird. Dann wird noch in Nebensätzen etwas von gefälschten SOKO-Tierschutz-Videos gefaselt, obwohl jedes dieser Videos für Aufruhr sorgt und man nichts lieber feststellen würde als eine Fälschung, das aber nie schafft. In einem anderen Video wird ein verzweifelt schreiendes Kalb gezeigt, was man dann einfach damit erklärt, dass es Hunger hat, ihm seine Mutter aber völlig egal ist und es auch von alleine ausgezogen wäre.

Das ist so bizarr. Aber gleichzeitig bleibt es auch die wichtigste Stütze im Kampf um Tierrechte, dass einfache Bauern ihren Alltag filmen und mit eigenen Worten erklären, warum die Tiere das in ihren Augen komplett genießen. Da kommt nicht mal der Anflug von Selbstkritik auf, was das Ganze dann für die große Masse völlig ungeeignet macht, weil es total unglaubwürdig ist. So ähnlich, als würde Hannibal Lector neue Rezepte für das Tranchieren von Menschen veröffentlichen und selbst kommentieren, wie normal das doch ist. Natürlich unter donnernden Applaus seiner Killer-Filterblase. Fast schon lustig, wenn nicht soviele schmerzempfindliche Lebewesen dabei bis aufs Äußerste gequält werden würden.


Kategorie: Allgemein

2 Antworten zu “Der aktuelle Weichspülversuch der Tierausbeuterlobby”

  1. ellen sagt:

    Ich habe den Spot gestern zufällig auch gesehen – wenn ich nicht gesessen wäre, es hätte mich umgehauen. Eine verklärte, schöne Welt, wo sich die Landwirtschaft mit Hingabe um Tiere und Pflanzen kümmert. Eine bezahlte Augenwischerei. Die Realität sieht wirklich anders aus. Schmerzen, Qual und unendliches Leid sind die Folge!

  2. Elke Kloos sagt:

    Die Angst der Bauern muss schon sehr gross sein, wenn sie mit solchen Mitteln versuchen ihr Image aufzupolieren. Trotzdem bleibt Tierqual eben Tierqual. Wer zu spät kommt, den straft das Leben.

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