Denn Tiere sind keine Maschinen

Ein weiterer Totalausfall des Bauernverbands

von Admin, am 06.10.2021.
Der Bauernverband Schleswig Holstein hat es tatsächlich mal wieder geschafft, mit den eigenen sowieso nicht mal wadenhohen Anstandswerten erfolgreich Limbo zu spielen. Weil der Shitstorm dazu wie immer gewaltig ist und diese Bande … Entschuldigung … Gruppe dazu neigt, die eigenen Beiträge nach der erfolgreichen Provokation zu löschen, zitieren wir hier erstmal den Facebook-Beitrag dieser Täter, die mittlerweile wohl jeden Sinn für Realität verloren haben:
 
„Ist das die eierlegende Wollmilchsau?
 
Liebe Sau, du bist zwar keine eierlegende Wollmilchsau, aber du bist sehr nah dran. Aus diesem Grund möchten wir dir danken. Danken für deine guten Leistungen, die du bei der Aufzucht deiner Ferkel an den Tag legst. Du sorgst dafür, dass deine Ferkelchen einen guten Start ins Leben haben. Durch deine hohen Leistungen, wie eine hohe Anzahl an lebend geborenen Ferkeln und durch deine liebevolle Art, wie du deine kleinen Ferkel aufziehst, ist es uns Landwirten überhaupt möglich, deine Ferkel in der Aufzucht weiter zu betreuen und wohlbehütet aufzuziehen.
 
Aber nun einmal von Anfang an. Wenn du etwa sieben Monate alt bist, kann deine Karriere bei uns im Betrieb beginnen. Von nun an hast du ca. alle 140 Tage Kontakt zu deinem Liebsten, dem Eber. Wenn ihr euch endlich wiederseht, kommt ihr euch dennoch nicht zu nahe, da ihr immer noch durch ein Gitter getrennt seid, denn ihr werdet künstlich befruchtet. Die künstliche Besamung ist für euch nicht so anstrengend und die Infektions- und Verletzungsgefahr schwindet. Nach 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage (115 Tage) bringst du dann deine Ferkelchen auf die Welt. In dieser Zeit wohnst du mit vielen anderen werdenden Müttern zusammen und genießt die Zeit des Entspannens, Fressens und Herumlaufens. Denn kurz vor der Geburt kommst du nach einem Wellnessprogramm, mit einer Dusche, in den sogenannten Ferkelschutzkorb. Der Ferkelschutzkorb ist notwendig, damit du dich nicht auf deinen Nachwuchs legst und dieser vor deinem hohen Gewicht geschützt ist. Während der Zeit mit deinen Ferkeln kümmerst du dich liebevoll um sie und gibst ihnen mehrmals täglich Milch, was für den Start der Kleinen in ein gutes, gesundes und wachstumsreiches Leben wichtig ist. Nach 21 bis 28 Tagen sind deine Ferkel groß genug und werden flügge. Nun ziehen sie in eine separate Ferkelaufzucht um. Die Ferkelaufzucht ist mit einem „Kindergarten“ zu vergleichen. Deine Kleinen lernen hier andere Ferkel kennen und spielen mit ihnen, während sie weiterwachsen. Nach dieser anstrengenden Zeit der Erziehung bekommst du, liebe Sau ca. fünf Tage Erholungsurlaub, bevor du erneut Kontakt zu deinem Lieben, dem Eber, hast und abermals künstlich befruchtet wirst.
Mit dieser beachtlichen Leistung darfst du dich zwar nicht eierlegende Wollmilchsau nennen – die Auszeichnung Mitarbeiterin des Monats hast du aber definitiv verdient!“
 
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Das ganze Werk wird natürlich auch noch mit mehreren Schweinen auf Spaltenboden gepostet, fast um zu unterstreichen, dass die Autoren anscheinend geistig nicht mehr zurechnungsfähig sind. Wie kann man davon sprechen, jemanden wohlbehütet aufzuziehen, wenn diese Aufzucht im Kleinkindalter endet und man danach diese Fast-Säuglinge an ihre Henker verkauft oder sie sogar selber umbringt? Wie geistig verroht muss man sein, um der Mutter zu danken, dass man ihre Kinder ermorden „darf“? Warum führt man stolz aus, dass intelligente Lebewesen gegen ihren Willen künstlich vergewal … befruchtet werden und zum Partner nicht mal Kontakt aufnehmen können, weil ein trennendes Gitter installiert wurde? Wieso wird eine Dusche als Wellnessprogramm beschrieben, obwohl diese Sekundenangelegenheit das Einzige ist, was die Opfer von ihren Tätern an Freundlichkeit erwarten dürfen? Und wieso weist man darauf hin, dass man Mütter fixiert, damit sie den Nachwuchs nicht erdrücken, obwohl das nur passieren könnte, weil man sie mit den Kindern so sehr zusammenpfercht hat, dass so etwas durch den Platzmangel im Verlies eine logische Folge wäre?
 
Als Antworten gibt es da mehrere Möglichkeiten. Vielleicht sind den Autoren Alkoholprobleme nicht unbekannt und das Werk ist im Vollrausch entstanden. Möglich wäre auch, dass sich diese Leute mit Tieren nicht auskennen und diese nur als Produktionseinheiten verstehen. Oder es ist ein weiterer verzweifelter Versuch, die Kunden für so dumm zu verkaufen, dass sie auf diese reine Lügenpropaganda tatsächlich hereinfallen, dankbar darüber, dass sie ihr eigenes davongaloppierendes Gewissen etwas beruhigen können. Wir wissen jetzt gar nicht, welche dieser Möglichkeiten hoffnungsloser ist, gerade wenn man die Perspektive der zutiefst geschändeten Opfer einnimmt. Sicher ist allerdings die Tatsache, dass man mit solchen Menschen nicht mal mehr ansatzweise reden kann und jede Agrarwende deshalb über ihren Kopf hinweg vollzogen werden muss.


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Ein weiterer Totalausfall des Bauernverbands”

  1. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Glauben die das wirklich? Wohl kaum, denn diese unsägliche Verhöhnung intelligenten Lebens dient nur dazu, den Leuten ein gutes Gewissen einzureden beim Fleischverzehr. Und dann regen sich die Vertreter und Vertreterinnen dieses Berufsstandes über mangelnde Wertschätzung auf!

  2. Wo aus wu sagt:

    Passend zum Thema lief gerade in Report Mainz ein Beitrag über „Ramsch“-Kälber in einem Betrieb mit Kettenhaltung. Es ist einfach wirtschaftlicher, die nicht „masttauglichen“ Kälber (für den Schnäppchenpreis von 11 Euro zu haben) verrecken zu lassen. Was ist das für ein verk…tes System…

  3. Anja sagt:

    Das ist so abartig und pervers, dass einem komplett die Worte fehlen…

  4. margitta sagt:

    hallo Anja, ich glaube, dass der Mensch zu Dingen fähig ist, die abartig und pervers sind, sie spalten aus unterschiedlichen Gründen Gefühle ab, um nicht in die Abgründe schauen zu müssen.Leider haben wir alle unsere Schattenseiten und Abgründe, sind aber bemüht, darauf hinzuschauen.

  5. Gabriele sagt:

    Hallo Margitta, ich denke nicht, dass es in diesen blutigen „Jobs“ ausreicht Gefühle abzuspalten. Für mich handelt es sich nicht um Menschen, die Tieren so etwas antun können. Für mich sind das abgestumpfte Dämonen in menschlicher Gestalt, die überhaupt keine Gefühle besitzen, ausser den Drang die eigenen niederen Bedürfnisse zu befriedigen und dafür über Leichen zu gehen.

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