Denn Tiere sind keine Maschinen

Eine Chance für die Zukunft: Nasenabdrücke statt Ohrmarken

von Admin, am 08.09.2021.


Vor über 20 Jahren war die Nase der Rinder ein großer Hoffnungsträger, als es darum ging, ihnen das Stechen von Ohrmarken zu ersparen. Bereits 1999 präsentierten Berliner Forscher nämlich ein Gerät, das Rinder anhand ihres Nasenabdrucks erkennen und unterscheiden kann. Dieses Riechorgan hat Strukturen, die es bei Rindern ähnlich unverwechselbar machen wie ein Fingerabdruck beim Menschen.

Dementsprechend gut ist die Idee damals auch angelaufen. Die Labortests verliefen reibungslos, die Bildverarbeitungssoftware erkannte die eingescannten Abdrücke verschiedener Kühe zuverlässig, Fördermittel flossen. Sogar die Industrie zeigte Interesse und machte sich bereit, ihre diverse Geldbörsen zu öffnen.

Dann scheiterte das Projekt aber doch, weil die Untersuchungen nur tadellos bei neugeborenen Kälbern klappte, ältere Rinder sich aber hin und wieder bockig bei der Herstellung des Abdrucks zeigten. So wurde im letzten Moment alles wieder auf Null gesetzt und Rindern durften zur Identifikation weiterhin Wunden in den Ohren beigebracht werden. Dabei wurde ignoriert, dass das System mit den Ohrmarken längst nicht so fälschungssicher war und ist wie ein unverwechselbarer Nasenabdruck. Natürlich zeigte sich auch kein Verantwortlicher bereit, das System langsam anlaufen zu lassen und es wenigstens bei Neugeborenen verbindlich zu machen, so dass die Ohrmarken im Laufe der Zeit ad acta gelegt werden könnten. Das findet nicht nur unser Tagesmodel Paulina voll daneben.


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Eine Chance für die Zukunft: Nasenabdrücke statt Ohrmarken”

  1. Ira sagt:

    So ein süßes Näschen.
    Ein tolles Foto!

  2. Antonia sagt:

    Schade, dass sich das Gute oft nicht durchsetzt.

    Ui, ein ganz besonderes Schnutenfoto; so nah, dass man wirklich die Strukturen lesen und zuordnen können muss um den lieben Schatz dahinter zu erkennen.

  3. Gabriele R. sagt:

    Es ist einfach nur zu hoffen, dass es nicht mehr lange dauert, bis die „Nutz“tierhaltung abgeschafft wird.

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