Denn Tiere sind keine Maschinen

MUHpedia mit Lillemor

von Admin, am 01.05.2021.


Lillemor, die in drei Wochen ihren 11. MUHday feiert, erzählt euch heute mal etwas über das Sehvermögen von Rindern. Da ihre Augen seitlich am Kopf liegen, verfügen diese Tiere über eine 330-Grad-Sicht. So etwas bekommt der Mensch nur in eher unappetitlichen Horrorfilmen hin, und das auch nur, wenn er durch filmische Kunstgriffe nicht mehr als Homo sapiens durchgeht. Dafür ist die plastische 3D-Sicht von Rindern stark eingeschränkt und ihre Sehschärfe schätzen Experten auf circa 30 % im Vergleich zum Menschen. Auch ihr Bildauflösungsvermögen ist gering.

Beim Bewegungssehen macht das Team Wiederkäuer aber erneut Punkte gut. Während wir uns da mit maximal 25 Bildern pro Sekunde begnügen müssen, verdoppeln Rinder diesen Wert locker und kommen auf eine Rate von bis zu 60 Bildern. Sie verfügen im Auge über eine reflektierende Schicht, die dem Menschen fehlt, so sehen sie im Dunkeln weitaus besser.

Rinder gehören zu der Gruppe der Dichromaten. Das heißt übersetzt, dass sie zwei verschiedene Arten von Zapfen in ihrer Netzhaut haben. Dichromaten können deshalb auch nur zwei Farben gut erkennen, bei Rindern sind das blau und grün, deshalb sehen sie sehr schlecht im Rot-Bereich. Der Mensch ist ein Trichromat, verfügt über einen Zapfen mehr, und kann deshalb sehr viel besser rot sehen als ein Rind. Das Wortspiel ist hier durchaus beabsichtigt.

Diese Sehschwäche im Rotbereich ist auch sehr interessant bei dem unsäglichen Thema „Stierkampf“. Denn der Stier als Dichromat reagiert überhaupt nicht auf das rote Tuch des Toreros, da er es gar nicht farblich wahrnehmen kann. Die Tiere müssen bis aufs Blut gereizt und gequält werden, um in der Arena aggressiv zu werden.

Wobei der Stier auch nie mit seiner kompletten Körperkraft antreten darf, da er vor den Kämpfen mit Medikamenten betäubt wird. Auf dem Weg zur Arena werden ihm außerdem oft Widerhaken in den Nacken getrieben, damit der Blutverlust ihn zusätzlich schwächt. Es wird nicht mal davor zurückgeschreckt, den Tieren Vaseline in die Augen zu reiben, damit er die Distanz zum Torero nicht mehr richtig abschätzen kann.

Der Mythos des roten Tuchs und die natürliche Reizbarkeit der Stiere durch diese Farbe ist auf jeden Fall genauso unhaltbar wie die gesamte Pseudo-Sportart, die nichts anderes als massive Tierquälerei darstellt, bei der sich der Mensch schon extrem blöd verhalten muss, um nicht unverletzt und als Sieger die Todesmanege zu verlassen.


Kategorie: Allgemein

7 Antworten zu “MUHpedia mit Lillemor”

  1. Gabriele R. sagt:

    Das grauenhafte Schauspiel eines Stierkampfes war mir schon als Kind ein schmerzhafter Dorn im Auge. Jetzt zu lesen, welche Abartigkeiten vor den Kämpfen den Tieren zugefügt werden, macht mich noch wütender. Ich konnte noch nie nachvollziehen, warum an einer so grauenhaften Tradition festgehalten wird und ehrlich gesagt, freue ich mich, wenn es mal den Torero erwischt.

  2. Gabriele R. sagt:

    Sorry, liebe Lillemor, habe vor lauter Mitgefühl für die Stiere ganz vergessen Dich Schönheit zu erwähnen. Wie Du dort liegst und in die Kamera schaust, bist Du einfach eine Augenweide.

  3. Gudi sagt:

    Danke für den interessanten Artikel !

    Ja, liebe Gabriele R. ich empfinde genau wie du.
    Schockiert war ich, wie die Spanier mit erfolglosen Jagdhunden umgehen, sie hängen sie zur Strafe einfach am nächsten Baum auf. Auch das ist eine Wahrheit zum Urlauberparadies. Wieviele Ballermanntouris sich wohl mit diesem Thema auseinandersetzen ?

  4. Marita sagt:

    Wahrscheinlich setzt sich kein Touri mit den oben erwähnten Quälerein auseinander. Ganz im Gegenteil, viele besuchen ja sogar noch die Arenen des Terrorimus. Auch die Pferde die eingesetzt werden damit die Reiter von sicherer Höhe aus, den Stier so richtig die Sperre in den Nacken werfen können, leiden entsetzliche Qualen. Die „Schutzdecken“ über den Körper der Pferde nutzen gar nichts. Die Hörner des Stieres stoßen von unten in die Bauchdecke des Pferdes. Diese „Schutzdecken“ schützen die „zarten Seelen“ der Zuschauer, damit sie nicht sehen, wie die Eingeweide der Pferde herausquellen. Blut bei so einem edlem Stier muss ja sein, bei einem Pferd ist es aber nicht so „schön“. Diese perverese Darstellung von tierischem Leid ist widerlich und gehört verboten. Nur versagt auch hier die EU und alle Regierungen. @Gabriele mir geht es genauso wie Dir. Ich habe geradezu eine Lust und Freude daran, wenn ich lese, dass es einen Torero erwischt hat. Umso schöner ist es, auf Butenland ein Stück Paradies zu sehen. Wenn es Euch nicht gäbe, würde meine Seele nur noch leiden.

  5. Ira sagt:

    Stierkampf ist mit das Schlimmste,
    Was man einem Tier antun kann.
    Ich verabscheue alle Menschen, die ein Stierkampf besuchen.
    Auch ich bin nicht traurig, wenn es mal dem Torero erwischt.
    Ich verstehe diese widerliche Tradition genauso wenig, wie das Halalschlachten!
    Die Politik versagt in Sachen Tierschutz nur noch.

    Liebe Lillemor, du bist so eine Hübsche. ❤️

  6. Gabriele R. sagt:

    Hallo Gudi, ich habe von den Windhunden gehört, wenn sie im Rennen nicht mehr erfolgreich sind, werden sie im Wäschetrockner zu Tode gedreht. Ich bin immer wieder aufs neue schockiert, wie gefühlsverkrüppelt manche Menschen sein können.

  7. Gabriele R. sagt:

    Hallo Marita, eigentlich sollte sich niemand am Leid anderer erfreuen aber, ich finde die Toreros haben es einfach nicht besser verdient, wenn sie sich für diese schreckliche Tierquälerei auch noch feiern lassen. Bei solchen Menschen fällt es mir sehr schwer Mitgefühl zu empfinden. Abgesehen von den vielen Zuschauern, die für diesen blutigen Horror auch noch Eintritt zahlen.

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