Denn Tiere sind keine Maschinen

Gerichtsentscheid: Der Transport von trächtigen Kühe nach Marokko wurde genehmigt

von Admin, am 12.05.2021.
In Aurich findet gerade ein besonders trauriges Spektakel statt. Dort warten hunderte trächtige Kühe aus Bayern darauf, nach Marokko verschifft zu werden. In Bayern sind solche Transporte inzwischen untersagt bzw. nutzt das Bundesland seinen rechtlichen Spielraum aus und wickelte sie einfach nicht mehr ab. Also haben die Verantwortlichen die Tiere per innerdeutschen Transport nach Niedersachsen karren lassen. Die dortige Landesregierung wollte das Ganze zwar verhindern, allerdings hat das Verwaltungsgericht Oldenburg das eingereichte Verbot kurzfristig gekippt, so dass die tierischen Mütter nun ihre Reise ins Elend antreten müssen.
 
Dabei ist das Gericht aber gar nicht der Schurke in dieser Tragödie, aller politischen Krokodilstränen zum Trotz. Denn in Niedersachsen gibt es eben weder Gesetz noch so eine Interpretation zugunsten der Tiere wie in Bayern. Da kann ein Gericht gar nicht anders entscheiden, als so plötzliche Vorstöße der Landesregierung zu kippen.
 
Diese Transporte gibt es seit Jahrzehnten und es weiß inzwischen auch der allerletzte Politiker, dass die Bedingungen sowohl beim Transport per Schiff als auch vor Ort in den Drittländern gegen das deutsche Tierschutzgesetz verstoßen. Trotzdem gibt es kein landesweites Verbot unserer Bundesregierung und es nutzen auch nur ein paar Länder wie Bayern ihre Möglichkeiten. Da muss man jetzt also gar nicht auf die Begründung für den Gerichtsbeschluß warten, der liegt auf der Hand.
 
Entweder unsere Bundesregierung verkündet über Agrarministerin Klöckner, dass diese Transporte gegen deutsches Gesetz verstoßen und deshalb in Deutschland verboten werden, oder es wird sich weiter nichts ändern. Der Bauernlobby in den Hintern kriechen, aber sich öffentlich darüber empören, dass politische Schnellschüsse von Gerichten zurecht einkassiert werden, ist einfach nur pure Heuchelei.
 
Fotos: Unsere 19jährige Klara sollte ebenfalls in den Libanon verschifft werden und wurde sogar nur gerettet, weil sie im Hafen völlig entkräftet vom Transporter fiel und so jemand aufmerksam wurde. Das obere Bild zeigt sie an diesem Tatort kurz vor ihrem Zusammenbruch, das untere ist aktuell.


Kategorie: Allgemein

9 Antworten zu “Gerichtsentscheid: Der Transport von trächtigen Kühe nach Marokko wurde genehmigt”

  1. Martina sagt:

    Es ist ein einziges Trauerspiel,aber ich befürchte,dass sich sobald nichts ändern wird
    und diese unsäglichen Transporte leider auch weiterhin stattfinden werden.
    Man kann sich nur daran „festhalten“,dass es Paradiese wie Hof Butenland gibt,wo die Rinder mit Liebe & Respekt behandelt werden.
    Klara hatte sehr großes Glück.
    Während sie auf dem alten Foto noch wie ein Häufchen Elend ausschaut, ist nun auf Hof Butenland eine gesunde und wohlgenährte Kuhdame
    aus ihr geworden.
    Ich bin froh,dass es Menschen wie euch gibt !

  2. Wo aus Wu sagt:

    Das Oberverwaltungsgericht muß wohl noch entscheiden. Solange das Ganze nicht bundeseinheitlich gesetzlich geregelt ist und der Filz solche Regelungen verhindert werden Rumtricksereien mit innerdeutschen Umwegen möglich sein und auch genutzt werden.
    Die Begründungen des Verwaltungsgerichtes: Kein hinreichender Verdacht auf Verstöße gegen das Tierschutzrecht & was kann der Transporteur dafür, was in Marokko geschieht.

  3. Ira sagt:

    Ich werde trotzdem wieder an das Veterinäramt Aurich schreiben!
    Ich gebe nicht auf, ich werde diesen Tieren weiterhin eine Stimme geben…..

  4. Irene sagt:

    nur zur Info Kopie aus Pressemitteilung des Bayr. Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und an der Stelle wenn es erlaubt ist, vielen Dank an Umweltminister Thorsten Glauber

    Bundeseinheitliche Regelungen für Tiertransporte gefordert
    Pressemitteilung Nr. 14/21
    Datum: 12.02.2021

    Der Bundesrat hat heute eine Initiative Bayerns, Nordrhein-Westfalens und Hessens mit deutlicher Mehrheit angenommen, mit der Tiertransporte in bestimmte Drittstaaten aus Deutschland heraus unterbunden werden sollen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: „Tierschutzwidrige Transporte sind nicht hinnehmbar. Die Rechtslage ist unbefriedigend. Die Gerichtsentscheidungen zeigen klar: Wir brauchen bundeseinheitliche und EU-weite Regelungen, um die verbliebenen Schlupflöcher über andere Bundesländer oder EU-Mitgliedstaaten zu schließen. Ich freue mich sehr, dass die anderen Bundesländer im Bundesrat beim Thema Tiertransporte mitgezogen sind. Jetzt sind die Gesetzgeber in Berlin und Brüssel am Zug. Für direkte Transporte aus Bayern heraus in bestimmte Drittstaaten gelten weiterhin unsere strengen Regeln in Bayern. Ich hoffe, dass in der Zwischenzeit noch mehr Bundesländer der klaren bayerischen Linie folgen und direkte Tiertransporte in bestimmte Drittstaaten nicht mehr abfertigen. Tierschutz endet nicht an der Landesgrenze. Auch die Tierhalter und Zuchtverbände sind gefordert: Sie sind verantwortlich für die Tiere.“ Mit der heutigen Entschließung des Bundesrates wird die Bundesregierung aufgefordert, eine bundeseinheitliche Linie bei Tiertransporten in entfernte Drittstaaten festzulegen. Darüber hinaus soll der Bund sich auch auf EU-Ebene für ein Verbot solcher Transporte einsetzen.

  5. Marita sagt:

    Es sind doch bald Wahlen. Einen Brief an die entsprechende Parteizentrale kann vielleicht auch schon helfen. Habe das schon öfters getan. Vorallen weil die derzeitge Regierungspartei auch jede Stimme für Berlin braucht. Dabei können ein paar Vorher-Nachher Bilder nicht schaden. Mit den Bildern von Klara haben wir ja die besten Beispiele zur Hand.

  6. Ira sagt:

    Wie gesagt, hier geht es um Geld!

  7. Melanie sagt:

    Bei der nächsten Wahl die richtige Entscheidung treffen und hoffen dass es dann nicht nur Lippenbekenntnisse waren und sich wirklich etwas ändert.

  8. Gabriele R. sagt:

    Ich fühle unerträgliche Ohnmacht und rasende Wut und hoffe inständig, dass viele Menschen für die leidende Tierwelt beten und endlich aufhören, unschuldige Wesen zu verspeisen.!

  9. Rolf Hücker sagt:

    Unglaublich das sowas in der Bananenrepublik Deutschland von irgendwelchen Rechtsverdrehern genehmigt wird.

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