Denn Tiere sind keine Maschinen

Emil

von Admin, am 09.09.2020.


Emil ist das letzte Kind von Lenchen, die vor ihm zehn Kälber an die Milchindustrie verloren hat. Da wir sehr darauf bedacht sind, Familien nicht auseinanderzureißen, haben wir bei Lenchens Übernahme auch gleich unterstrichen, dass wir ihr letztes Kind ebenfalls nach Butenland holen möchten. Das versprach der Bauer dann zwar, nach einem Blick in seine Buchhaltung stellte er allerdings fest, dass er den damals 2 1/2 Monate alten Sohn längst an einen Händler verkauft hatte. Unsere dortige Nachfrage ergab, dass er auch schon da weitergereicht wurde, der nächste Händler war ebenfalls nur eine Zwischenstation und der arme Emil war mittlerweile auf seiner Endstation beim Mäster angekommen. Dort konnten wir ihn dann aber endlich schnappen und nach Butenland bringen. Nach so einer erfolgreichen Detektivarbeit hat sich der Name „Emil“ natürlich aufgedrängt.

Leider waren Lenchen und Emil zu diesem Zeitpunkt aber schon über 2 Monate getrennt, Emil wurde im März weiterverkauft und kam im Mai auf Butenland an. Deshalb hat die Mutter ihren Sohn zwar noch erkannt, aber für eine feste Bindung war der Zeitraum dann doch zu groß. Bestimmt lag es auch daran, dass man Lenchen 10 Kinder geraubt und ihr so nie erlaubt hat, Mutterinstinkte zu entwickeln.

Inzwischen ist Lenchen schon 2 Monate tot, da sie im Juni auf einer unserer Weiden in Freiheit für immer eingeschlafen ist. Emil hat sich prima in der großen Herde integriert und läuft dort ganz selbstverständlich mit. Da stehen also alle Zeichen auf eine glückliche Zukunft mit einem Freundeskreis und selbstbestimmten Tagesablauf. So wie es eigenlich allen Tieren zustehen sollte.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Emil”

  1. wo aus wu sagt:

    Also diese Portrait-Aufnahmen im Liegen sind schon irgendwie exklusiv! Um sowas im Netz außerhalb von Butenland zu finden muss man schon lange suchen … sehr lange. Toll in Szene gesetzt!

  2. Hilke sagt:

    Liebes Butenland-Team,
    was macht ihr morgen wenn um 11Uhr die angekündigten Sirenen im ganzen Land losheulen?
    Alle Tiere reinbringen? Oder?

    Liebster Emil, ein wunderschönes Leben dir!

  3. Martina sagt:

    Ich finde es sehr schön,dass Lenchen dank dem großen Engagement von Euch Butenlaendern wenigstens noch eines ihrer Kinder hat erleben können !
    Ja, da muss ich Wo aus Wu wirklich
    zustimmen,diese Nahaufnahmen sind wirklich großartig und ich warte schon bis mein Patenkind Lisbeth ♥️ an der Reihe ist.

  4. Gabriele R. sagt:

    Auch, wenn sich Emil`s Schicksal zum Guten gewendet hat, liest sich seine Geschichte und die von Mama Lenchen sehr traurig, wenn man bedenkt, dass es Milliarden von Müttern und ihren Kälbern so geht. Emil, Du hattest Glück und Deine Mama hatte noch eine schöne Zeit auf Hof Butenland und der letzte schlimme Gang wurde ihr erspart und sie konnte in Frieden einschlafen. Emil, wie schön Du Deine Nase mit Gräsern geschmückt hast.

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