Denn Tiere sind keine Maschinen

Oma Lenchen muht Hallo

von Admin, am 22.05.2020.


Unsere Oma Lenchen ist mit ihren 20 Jahren das zweitälteste Rind auf Butenland. Nur die 23jährige Maret hat mehr Jährchen auf dem bezaubernden Buckel und darf sie deshalb als jungen Hüpfer bezeichnen.

Bevor Lenchen im April 2015 nach Butenland gekommen ist, musste sie eine wahre Hölle durchmachen. Unglaubliche 11 Kinder wurden ihr von der Milchindustrie geraubt, Weidegang kannte sie nur von den kurzen Trockenstehphasen zwischen ihren Schwangerschaften. Ihr letztes Kalb Emil konnten wir zwar nach einem wahren Recherchemarathon wieder mit ihr vereinen, allerdings wird dieses Verhältnis niemals so liebevoll wie zwischen einer Jette und ihrer Jule geschweige denn so innig wie zwischen Dina und ihrem Riesenbaby Mattis werden. Aber wen wundert es? Man kann einer Mutter eben nicht ihr Kind direkt nach der Geburt entreißen, das Ganze zum elften Mal in ihrem Leben, dann fast drei Monate vorenthalten, und trotzdem erwarten, dass da eine große Familienzusammenführung auf dem Plan steht.

Trotzdem hat sich Lenchen auf Butenland prächtig entwickelt. Angekommen ist sie mit typischen Stallklauen und war auch sonst in so einem schlechten körperlichen Zustand, dass sie direkt auf unsere Krankenweide gezogen ist. Mittlerweile läuft sie aber in der großen Herde mit und ist in der Hierarchie voll akzeptiert.

Als sich unsere Marieke nach einem schlimmen Sturz in der Brunst eine Beckenfraktur zugezogen hat, entpuppte sich eine weitere liebenswürdige Seite an unserer Seniorin. Denn zusammen mit Lisbeth hat sie den Beginn der neuen Weidesaison für sich persönlich aufgeschoben und blieb lieber zum Klauenhalten und Zuspruch geben bei der kranken Freundin. Und obwohl die beiden nach ein paar Tagen dann doch gen große Freiheit aufgebrochen sind, kehren sie täglich auf den Hof zurück, um Marieke über den neuesten Klatsch, die besten Anna-Trendfrisuren und sonstige MUHndpropaganda auf dem aktuellen Stand zu halten.   


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Oma Lenchen muht Hallo”

  1. Martina sagt:

    Ich bin sehr erfreut zu hören,
    dass sich Lenchen und Lisbeth nach wie vor so gut um Marieke kümmern.
    Ihre 23 Jahre sieht man Lenchen gar nicht an,was sicherlich an der guten Butenland-Plege liegt,die sie ja immerhin schon 5 Jahre
    genießen kann.
    Wie geht es denn Marieke – macht ihre Genesung Fortschritte ???

  2. Hilke sagt:

    Was die 20jährige Lenchen nicht an ihren Kindern tun konnte, tut sie jetzt an Marieke, sie ist eine wahre Heldin.
    MUHtierte von der Hlle ins Paradies.
    Allen MUHfreundinnen und -freunden sowie allen EinzelMUHern alles alles Liebe weiterhin!h

  3. Ira sagt:

    Was für eine tolle Kuh! Da kann man wieder sehen, was für wunderbare Wesen Rinder sind.
    Mich berührt das sehr…..

  4. Gabriele R. sagt:

    Tapfere Lenchen, was Du alles ertragen musstest ist so furchtbar. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen noch ein langes, gesundes Leben in Deinem neuen Paradies, das so voller Freiheit, Fürsorge und vielen Freundschaften ist. Grüsse bitte ganz lieb mein Patenkind Marieke von mir!

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