Denn Tiere sind keine Maschinen

Muhpedia

von Admin, am 27.05.2020.


Lillemor wackelt so lieb auf unserem Tagesfoto mit ihren Öhrchen, das nutzen wir doch gleich mal für einen Muhpedia-Beitrag über etwas, das wir bisher in unseren Erklärungen etwas vernachlässigt haben: Der Hörsinn der Rinder.

Geräusche werden von Rindern sehr viel sensibler wahrgenommen als vom Menschen. Das wird deutlich, wenn man die Frequenzbereiche vergleicht. Der Mensch bewegt sich da zwischen 20 und 20.000 Hertz, wobei die Töne zwischen 500 und 4.000 Hertz besonders angenehm von uns empfunden werden, da in diesem Bereich auch unser Sprach- und Musikverstehen angesiedelt ist. Rinder hören dagegen in einem Bereich zwischen 23 bis 35.000 Hertz, ihre Schunkel-Wohlfühlphase liegt bei ungefähr 8.000 Hertz. Deshalb sind Rinder sogar in der Lage, Ultraschalltöne zu identifizieren, eine Fähigkeit, die sie sich unter anderem mit den Fledermäusen teilen.

Dieses sensible Gehör wird noch durch die Fähigkeit verstärkt, dass diese Tiere ihre Ohren unabhängig voneinander zum Geräusch hin justieren und so diesen an sich schon sehr feinen Sinn noch einmal steigern können. Mit diesem Wissen wird schnell klar, warum Rinder schnell gestresst werden, wenn sie auf unbekannte Geräusche reagieren müssen. Dabei spielt die Lautstärke eine eher untergeordnete Rolle, denn Rinder können sich an Geräusche gewöhnen und diese mit positiven oder negativen Gefühlen verbinden. So kann der laute Motor eines Traktors durchaus überschwänglich aufgenommen werden, da er mit dem Bereitstellen einer Mahlzeit verbunden wird, während das leise Klicken einer Tür am Klauenkippstand womöglich einen Stressfaktor darstellt, weil die Rinder es mit einer Arztbehandlung assoziieren.

Wer von diesen und anderen Informationen rund um diese faszinierenden Tiere nicht genug bekommt, dem legen wir unser Paulchen-Buch ans Herz, das man noch immer hier https://onlineshop.stiftung-fuer-tierschutz.de/ bestellen kann.


Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Muhpedia”

  1. Anne sagt:

    Oh, Lillmor, wie entspannt du so daliegst… Welche Gedanken dir wohl durch den Kopf fließen?
    Deinem ausgeprägtem Gehörsinn mögen nur angenehme Töne dich beschallen und nix was dich aus dieser Balance bringt.
    Ich denke gerade darüber nach, da du sogar Ultraschalltöne identifizieren kannst, ob im Muhen nicht die Resonanzen, die entstehen, ganz bestimmte Botschaften enthalten, womit du dich mit deines Gleichen austauschen kannst.
    Karin, Jan, Indira und Co verstehen da sicher schon einiges.
    Einen sonnigen Spätnachmittag allen Butenländern.

  2. margitta sagt:

    SO geht es vielen anderen Tieren auch, und ich bin immer wieder entsetzt, wie Leute ihre Hunde anschreien, eigentlich bedeutet es ja für die Hund, geh weg aber sie sollen herkommen. die Hunde haben ja ein unglaublich gutes Gehör, deshalb ist das Schreien absolut schädlich. ich zanke mich unentwegt mit hundebesitzern, bin manchmal auch sehr nachsichtig und verständig, was seine wirkung zum Glück nicht verfehlt.
    aber es erfordert wirklich viel Geduld. Freue mich dann, wenn die Besitzer meine Ratschläge annehmen.

  3. Gabriele R. sagt:

    Mir ist es überall viel zu laut, da freue ich mich für die Tiere auf Hof Butenland, dass sie in einer so ruhigen, natürlichen Umgebung ihren Frieden gefunden haben.

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