Denn Tiere sind keine Maschinen

Das regelmäßige Rendezvous mit unserem Schnurrochsen Fiete

von Admin, am 29.04.2020.

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Fiete ist sehr beruhigt, dass der Mindestabstand nicht für Rinder gilt und wir deshalb bei unseren regelmäßigen Kuscheleinheiten nicht mit 2 Meter langen Stangen arbeiten müssen, sondern direkt Hand anlegen können. Zwar hätte so ein Abstand durchaus Vorteile für uns, schon allein weil dabei Fietes Hals nicht ausreichen würde, um den doch recht schweren Denkerschädel auf unseren Schultern zu platzieren, aber trotzdem möchten wir nicht tauschen. Dazu geniessen wir den Vollkontakt mit unserem Schmuseochsen einfach viel zu sehr, auch wenn wir danach durch die schweren Arme immer sehr genau wissen, was wir da gerade geleistet haben. Aber wenn man bei der Kraularbeit so ein schönes Schnurrkonzert direkt ins Ohr geflüstert bekommt, dann ist das natürlich alle Mühe wert und jede Anstrengung verpufft komplett.

Und auch an dieser Stelle nochmal der Hinweis: Leider können wir nicht auf Anfragen eingehen, die ebenfalls so eine Kuschelstunde veranstalten möchten. Fiete kennt uns, wir gehören zur Herde und vor allem kommen die Signale auch immer erst von ihm. Es gibt durchaus Tage, an denen Fiete nicht zum Kraulen aufgelegt ist. Außerdem können wir die Lage einschätzen und wissen, wann wir aufstehen oder reagieren müssen. Das ist wichtig, da es kritisch enden kann, wenn so ein 1.000-Kilo-Körper nach vorne schwankt und der Mensch nicht ausweicht.

Außerdem möchten längst nicht alle Bewohner gestreichelt werden. Martin durften wir zum Beispiel noch nie streicheln, Karin würde liebend gerne mal ihre Klara beschmusen, das kann sie aber auch vergessen, weil Klara noch nie daran Interesse hatte. Wenn Kühe brunstig sind, sollte man sowieso jeden Kontakt vermeiden, weil sie in dieser Zeit zum Aufspringen neigen und kein zerbrechlicher Menschenkörper so etwas durchstehen könnte. Außerdem gibt es immer wieder unruhige Situationen, wenn zum Beispiel andere Rinder drängeln oder die Herde in Bewegung ist. Auch da üben wir uns aus guten Gründen in Zurückhaltung und würden deshalb natürlich auch nie fremden Leuten unerwünschten Kontakt erlauben.


Kategorie: Allgemein

6 Antworten zu “Das regelmäßige Rendezvous mit unserem Schnurrochsen Fiete”

  1. Anne sagt:

    Ich finde es einfach gut, dass ihr aus Hof Butenland keinen ZOO macht. Die Tier sind keine Ausstellungs“Stücke“. Sie haben das große Glück gehabt auf Butenland Heimat zu finden, und von Menschen umsorgt und geschützt werden, die etwas von diesen Tieren verstehen.
    Mir sind die Tiere Vorbild geworden für ein freies Tierleben… für die Möglichkeiten der Verwandlung vom „Nutztier“ wieder in ein Lebewesen, das auf Butenland undressiert, Lebensjahre ohne unnötige Störungen verbringen kann.
    Karin hat meinen vollen Respekt dafür (auch), wie sie die Kraul – Einlagen ausführt.
    Echt mutig!
    Sie und Jan zählen zu den anerkannten „Mittieren“ dieser Herde. Das ist an sich schon ein Privileg.
    Und Puschek, der wird das alles schon gut in seinem Blick für’s Wesentliche haben, so dass nicht aus Unwissen ein Drama provoziert wird.
    Mir geht immer das Herz auf, wenn ich die Tiere, über eure Mit-Teilungen, so aus der Ferne betrachten kann.
    Das ist eine Besondere Form von „Friedensarbeit“.
    Und das sind Nachrichten, die mich wirklich und wirksam interessieren.
    Danke!

  2. Ute sagt:

    Ja, Anne – aus der Ferne betrachten und aus der Ferne lieben. Das geht wunderbar!

  3. Ira sagt:

    Ein Traum das zu sehen. Dieses gegenseitiges Vertrauen, einfach toll. So so schön…..

  4. margitta sagt:

    Weiterhin volles Geniessen mit eurem Schnurrochsen, bringt euch in Sicherheit, wenn es brenzlig wird.
    Verstehe Karin, die gerne schmusen möchte,weil ihr Schutzbefohlenen diese Zuneigung nicht kennen, sie aber gewiss schätzen würden.
    aber so geht es nicht nur den Tieren.

  5. Simone sagt:

    So ein riesiger schnurrochse. Einfach wundervoll. Ich freu mich an den Bildern und dem Fakt, dass so etwas nur in der eigenen Familie geht. Wir möchten auch nicht von fremden berührt werden. Dazu gehört vertrauen.
    Und danke das ihr uns daran teilhaben lasst. Lg

  6. Gabriele R. sagt:

    @Liebe Anne, das hast Du wunderschön ausgedrückt. Ich kann mich dem nur anschließen, Butenland ist kein Streichelzoo. Die Tiere im Zoo tun mir einfach nur leid. Der Freiheit beraubt, beglotzt und ohne Selbstbestimmung und Familien werden auseinandergerissen, weil die Zoos untereinander züchten wollen.

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