Denn Tiere sind keine Maschinen

Update zu Marieke

von Admin, am 26.03.2020.

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Lange Zeit habt ihr nichts von Marieke, unserem neuesten Familienmitglied gehört. Das hat leider auch einen Grund, denn sie ist während der Brunst an ihrem dritten Tag gestürzt. Wie es ihr heute geht, erzählt euch Karin im Video.

Marieke ist eine 12jährige Kuh, die in ihrem Leben über 100.000 Liter Milch geben musste. Allein bei der Zahl zuckt man direkt zusammen, aber an dieser Stelle möchten wir detaillierter darauf eingehen, was so eine skrupellose Ausbeutung für ein Lebewesen bedeutet. Für einen einzigen Liter Milch muss eine Kuh circa 500 Liter Blut durch ihr Euter strömen lassen. Das Herz einer Hochleistungskuh pumpt am Tag 100.000 Liter Blut. Logisch, dass so eine Belastung nicht folgenlos bleiben kann und die Tiere körperlich bis zum Letzten auslaugt.

Und damit endet noch nicht mal die Liste der Torturen. Damit die Hochleistungskühe innerhalb weniger Minuten 20 bis 30 Liter Milch an die Melkmaschine abgeben können, erweitern sich die Zitzenöffnungen unnatürlich und können dadurch nicht mehr so effektiv Bakterien abwehren. Nach der Geburt wird den Müttern ihr Kind weggenommen, was neben dem psychologischen Schaden auch noch eine ganz andere, nicht weniger dramatische Baustelle eröffnet. Die Kuh ist nämlich durch die Natur genetisch vorbelastet. Die Auerochsenkuh, quasi die Urahnin der modernen Hausrinder, zog ihre Kinder noch im Wald auf, deshalb war es für den Nachwuchs lebensnotwendig, dass die Mutter auch Milch gibt, wenn sie mal kein Futter findet. Deshalb kann die Mutter in den Wochen nach der Geburt bei Bedarf ihre letzten Energiereserven mobilisieren. Das war damals überhaupt nicht schlimm, weil meistens genug Futter da war und deshalb die Kinder nur soviel tranken, wie es die Mutter ohne Weiteres verkraften konnte.

Das ist natürlich in der modernen Milchwirtschaft anders, denn in diesem Industriezweig wird abgezapft, bis das Euter leer ist. Also mobilisiert die Hochleistungskuh ihre letzten Energiereserven, und das tagtäglich jedes Jahr, weil sie regelmäßig wieder zwangsbesamt wird. Tierärzte nennen das „Negative Energiebilanz“, wenn die Kuh mehr Energie in die Milchproduktion steckt, als sie durch das Futter aufnehmen kann. Und unter dieser negativen Bilanz leidet jede Kuh, die zur Abgabe solch abnormer Milchmengen gezwungen wird. Milchkühe nehmen nach der Geburt bis zu 50 Kilo ab – und geben trotzdem immer weiter Milch, gnadenlos getrieben von ihren Haltern.

Es ist also kein Wunder, dass gerade Marieke körperlich am Ende ist und deshalb natürlich auch besonders empfindlich auf Stürze reagiert. Trotzdem ist unser Tierarzt vorsichtig positiv und geht unter günstigen Umständen sogar von einer kompletten Heilung aus. Wir würden es Marieke natürlich von Herzen wünschen.


Kategorie: Allgemein

11 Antworten zu “Update zu Marieke”

  1. Rielle sagt:

    Oje, was für ein Pech für die arme Marieke! Ich hoffe mit Euch, daß sie wieder ganz gesund wird. Es ist ja wirklich rührend, daß sie in dieser kurzen Zeit schon so tolle Freundinnen gefunden hat.

  2. Antonia sagt:

    Der arme Schatz! Hoffentlich wird alles wieder gut und sie kann sich dann normal bewegen, jetzt wo doch endlich ihr schönes Leben anfangen soll. Das ist sehr lieb, dass sie schon zwei Freundinnen hat, die an ihrer Seite bleiben. 🙂

  3. iski sagt:

    Ach nein, es hat doch so hoffnungsvoll angefangen, und jetzt das! Man sieht ihr an, dass es ihr nicht so ganz gut geht – im Gegensatz zum letzten Video (finde ich jedenfalls). Also wieder Daumendrücken!
    Dass ihre beiden Freundinnen bei ihr bleiben, ist ja rührend. Sind die beiden die einzigen, die nicht auf die Weide gegangen sind?

  4. Martina sagt:

    Das tut mir sehr leid für die kleine Marieke.
    Ich hoffe sehr,dass sie sich bald wieder erholt.
    Wie schön mein liebes Herzblatt Lisbeth zu sehen.
    Sich für Schwache einsetzen, das passt total zu dieser so liebenswerten Kuhlady und ist wirklich sehr,sehr rührend !!

  5. Marita sagt:

    Zum Unglück kommt auch noch Pech hinzu. Erst ein Leben voller Qual, physisch und psychisch. Dann ein paar Tage Glück und dann Pech mit dem Ausrutscher. Ach Marieke, alles alles Gute für dich. Du hast es so verdient noch viele glückliche Jahre auf Hof Butenland zu verbringen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Bitte werde schnell gesund.

  6. Anne sagt:

    Marieke ist eine besonnene Kuh und wird von besonnenen Menschen begleitet.
    Karins Stimme klang sehr zuversichtlich in dem Update zu Marike, und ich schließe mich dieser Zuversicht an …
    Es wird wieder Werden Marieke! Und wie gut dass du unter deines Gleichen Freundinnen hast! Davon kommt auch heilende Kraft zu dir-

  7. Melanie sagt:

    Ich bin auch fest davon überzeugt dass das alles wieder 100 % in die Reihe kommt, es sieht ja jetzt schon nach so kurzer Zeit recht gut aus. Hier sind alle Daumen gedrückt.

  8. Hilke sagt:

    Och Marieke, bei der Brunst stürzen, da waren bestimmt die stürmenden Hormone im Spiel? Soviel Platz, um überhaupt stürzen zu können, hattest du ja vor deiner Butenlandzeit wahrscheinlich noch nicht.
    Und wer weiß, ob die Brunst nicht sogar vorher, in der „Wirtschaft“ medikamentös unterdrückt wurde? Dann wär’s das erstemal, daß du deine Brunst-Hormone überhaupt kennenlernen konntest?
    Alles Liebe dir und weiterhin viele leckere Pellets und Heu und so tolle treue Freunde, die dir beistehen!

  9. Ira sagt:

    Ich wünsche Marieke alles, erdenklich Gute, dass sie schnell wieder gesund wird und endlich alles genießen kann!
    Ich drücke ganz dolle die Daumen.

  10. Dami sagt:

    Liebe Marieke,
    ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und schnellste Genesung ! ❤️
    Was für liebe Freundinnen Du hast, toll ! 🙂

  11. Gabriele R. sagt:

    Ohwei, das ist wirklich schade und sehr traurig für Marieke. Nun ist sie endlich frei und kann diese neue Freiheit nicht in vollen Zügen genießen. Ich hoffe und wünsche der Kleinen, dass sich alles zum Guten entwickelt und der Bruch wieder gut verheilt und, das sie bald mit den anderen auf die Frühlingswiese laufen kann. Ganz schnelle Genesung, liebe Marieke, sende ich Dir von Herzen.

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