Denn Tiere sind keine Maschinen

Mal wieder eine unangemeldete Kontrolle der Landwirtschaftskammer im Auftrag des Ministeriums

von Admin, am 05.03.2020.
Heute war es also mal wieder soweit: Hof Butenland wurde von der Landwirtschaftskammer kontrolliert. Selbstverständlich wieder unangekündigt, das ist für uns längst zur Routine geworden. Die letzte Kontrolle fand übrigens vor 4 Monaten statt. Im Gegenzug werden die industriellen Tierhaltungsbetriebe im bundesweiten Durchschnitt alle 17 Jahre von den Ämtern überprüft. In Bayern dauert es sogar durchschnittliche 48,1 Jahre, also fast ein halbes Jahrhundert, bis dort mal angeklingelt wird. Natürlich gibt es bei diesen Haltern auch keine unangekündigte Kontrolle, das ist quasi ein Exklusivrecht für Höfe, deren Tiere gar nicht mehr als Nahrung vorgesehen sind und deren Besitzer den Tierschutz sogar als verbindliches Grundmotto ausgelobt haben.
 
Aber die heutige Kontrolle passte einfach auch hervorragend in den Zeitplan. Erstens war uns immer bewusst, dass es die Bauernlobby rasend macht, wie erfolgreich der Film über Butenland in den Kinos läuft und wieviele Augen er in jeder Vorstellung öffnet. Und zweitens konnte das Amt gerade alternativ nirgendwo Untersuchungen durchführen, denn die Tierausbeuter düsen gerade mal wieder mit ihren umweltverpestenden Traktoren sinnbefreit durch das Land, legen Verkehrswege lahm, blockieren Supermärkte und demonstrieren gegen die Gülleverordnung. Weil es ja auch wirklich unverschämt ist, dass nicht jeder Bauer das Grundwasser so massiv vergiften kann, wie er es für richtig hält. https://www.facebook.com/NWZDerMuensterlaender/videos/vb.606099542869026/189677745658413/?type=2&theater
 
Wir überlassen Chaya das Fazit für alle gerade mitlesenden Bauern und anonymen Anzeigerstattern. Denn unsere Rambokuh fasst es einfach am besten zusammen: Natürlich ärgern wir uns auch, dass wir wertvolle Lebenszeit mit solchen unnötigen Terminen vergeuden müssen. Aber andererseits sehen wir das auch sehr tiefenentspannt, denn zum Glück haben wir außer der einen oder anderen fehlenden Ohrmarke nichts zu verbergen und können deshalb auch unangekündigte Kontrollen locker angehen. Das Ärgerlichste ist dabei definitiv, dass diese nicht mal in Betrieben durchgezogen werden, in denen tatsächlich Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aktenkundig gemacht werden könnten. Aber dafür gibt es ja leider kein Personal, weil das bevorzugt auf Lebenshöfen herumirrt.


Kategorie: Allgemein

11 Antworten zu “Mal wieder eine unangemeldete Kontrolle der Landwirtschaftskammer im Auftrag des Ministeriums”

  1. Ute sagt:

    Das war auch mein sofortiger Verdacht, dass zwischen dieser Kontrolle, die der letzten ziemlich unmittelbar folgt und dem aesserst erfolgreichen Film ein recht unuebersehbarer Zusammenhang besteht. Mir riecht das weniger nach Kontrolle und mehr nach Rache ….
    Ansonsten gibt Chaya wohl den treffendsten Kommentar.

  2. Kerstin sagt:

    Aber Ihr wisst ja: „Viel Feind – viel Ehr“. Wie wunderbar, dass Ihr dieser perversen Industrie Angst einzujagen vermögt, dass sie merken: Das Gewissen der Menschen gerät durch Euer Tun ins Schwingen, wie im Film so überaus treffend gesagt wird.
    Das ist gut, sehr gut, und wiegt wohl die verschwendete Lebenzeit auf.
    Danke dafür, verehrte Chaya, dass Du die Dinge auf den Punkt bringst.

  3. Simone sagt:

    Also ich glaub ja, die Kontrolleure kommen auf Hof Butenland, weil sie das Elend auf den anderen Höfen nicht mehr sehen können. Sollen sie nur gucken kommen… und hoffentlich weitererzählen wie es gehen kann. Was der wundervolle Film losgetreten hat wird Niemand mehr aufhalten. Ihr macht das einfach super. DANKESCHÖN das es euch gibt.

  4. Wo aus Wu sagt:

    Seht es positiv: Durch die vielen Kontrollen seid ihr dann auch einfach topfit aufgestellt.

    Ich stelle jetzt mal einige Arbeitshypothesen auf, um dieses Phänomen zu ergründen:

    Die Kontrolleure fühlen sich einfach sauwohl und möchten auch gerne mal bei Rosa Mariechen & Co. im Strohbett übernachten. Ihr solltet einfach etwas sensibler werden für Bedürfnisse dieser Art und denen diese Sehnsüchte von den Lippen ablesen, bevor die wieder gehen! Vielleicht solltet ihr ein Heuhotel aufmachen unter dem Motto: „Kraulen, bis die Kontrolle schnurrt …“

    Oder es liegt hieran: Kontrolleure sind auch Fluchttiere und haben gelernt, dass sie bei euch sicher sind und ihnen nichts passieren kann.

    Vielleicht gibt es aber doch den ein oder anderen Stinkstiefel, der etwas in die Welt setzt, und dann müssen die kontrollieren … wer weiß?

    Stehen Lebenshöfe nicht generell ganz oben auf der Fahndungsliste? Ich meine, mich an den Kommentar eines Zuschauers (ebenfalls Lebenshofbetreiber?) nach der Vorführung in Bochum zu erinnern …

  5. Anne sagt:

    Was bitte, wollen die Kontrolleure bei Euch finden? Suchen sie nach Tieren, die „dringend“ geschlachtet werden müssten?
    Es ist so absurd , diese häufigen , unangemeldeten, Kontrollen durchzuführen, Nur weil sogenannte „Nutztiere“ einfach leben dürfen, mit Freude am Leben.
    Ich würde mir wünschen, dass sich bei der Kontrolle bei Euch auch in den Herzen der Kontrollierenden etwas wandelt.
    Das sie berührt werden vom Wesen dieser Mitgeschöpfe,
    und dass sie sich, vielleicht, innerlich freuen, darüber, das kein Tier getötet werden muss.
    Sie werden ja sicher, untereinander, darüber sprechen und trauen sich, vielleicht, noch nicht zu sagen zu sagen, was sie wirklich fühlen. Ich hoffe nur, das alle vom Hof Butenland mit heiterer Gelassenheit diese „Kontrolle“ ertragen.
    Herzliche Grüße an alle Kontrollierten!

  6. ines sagt:

    Hallo Wo aus Wu, deine Arbeitshypothese mit den Fluchttieren gefällt mir sehr gut!
    Die Gedanken, die ich zu solchen Kontrolleuren habe, schreibe ich lieber nicht auf, einschließlich meiner Wünsche, die ich solchen Menschen hinterherschicke.

  7. Marita sagt:

    Leider kann ich die unangemeldeten „Besuche“ der Landwirtschaftskammer auf Hof Butenland, nicht entspannt betrachten und möchte denen, die das bestimmen, festlegen und organisieren, gerne mal ein paar Texte ins Gesicht sagen, die wahrscheinlich noch nicht mal von Chaya getoppt werden könnten. Die faulen A…… kümmern sich einen feuchten Dreck um arme dahin vegetierende Tiere, schikanieren dafür Hof Butenland und gehen dann hoch zufrieden, oder auch nicht, weil sie ja nichts gefunden haben, abends nach Hause. Wie fühlen die sich? Ziehen die bei ihrer Arbeit ihren Charakter aus, wie Gummistiefel? Haben die keine Familien mit Kindern? Können die überhaupt nicht mehr das Unrecht begreifen, an dem sie sich beteiligen? Ich kann nur sagen, dass ich ein großes Magen- und Darmgrummeln verspüre, wenn ich an die Leute der Landwirtschaftskammer denke und an all die Bauern, die mit Neid und Mißgunst auf Hof Butenland schauen. Denen möchte ich nur sagen: SCHAUT HER! So kann mensch es auch machen, so wie die Butenländer. Sie haben es verdient, dass sie nicht nur von ihren Tieren, sondern auch von ihren Befürwortern geliebt werden. Das heißt Mensch sein!

  8. iski sagt:

    Wie lautet nochmal jener bekannte Spruch: „Zuerst lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und am Ende hast du gewonnen“ – so oder ähnlich. Vielleicht ist nun die zweite Stufe erreicht.
    Leider kann ich nicht darauf hoffen, dass die Kontrolleure vom Wesen der Tiere berührt werden, wie Anne das so schön formuliert. Ich denke, dass solche Betonköpfe nicht zu derlei Betrachtungen und Gefühlen fähig sind, weil ihr Herz ebenso zubetoniert ist wie ihr Gehirn.

  9. Dagmar S. sagt:

    Ich kann meinen Vorschreibern in Ihren verschiedenen Ansichten nur zustimmen! Nur iski in einem Punkt: Ich glaube es ist nicht der Beton, jeher Glyphosat, Pestizide, Fungizide….

  10. Melanie sagt:

    Ich hoffe Chaya hat dem Kontrolleur so ihre Meinung ins Ohr gebrüllt dass er den Tinnitus nicht mehr loswird.

  11. Gabriele sagt:

    Wir leben in einer verdrehten Welt. Die Tierquäler z.B. Metzer(Mörder) werden respektiert und bezahlt und die Tierschützer kommen ins Gefängnis. Es ist einfach nur grausam, dass hilflose, wehrlose Wesen sinnlos darunter leiden müssen. Warum ist bedrucktes Papier (Geld) bloß mehr wert als das Leben?

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