Denn Tiere sind keine Maschinen

Eine lange Nacht auf Butenland

von Admin, am 30.03.2020.

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Gestern Morgen fanden wir eine Kuh im Wassergraben. Die kam von einem unserer Nachbarn, wir haben sofort die Übernahme klargemacht und sie ist deshalb nun eine Butenländerin, die wir auf den Namen Lina getauft haben. Als zusätzliche Überraschung entpuppte sie sich als hochschwanger, wobei wir gestern noch nicht ahnten, wie sehr das zutrifft.

Sie ist eine ausgesprochen zierliche Kuh, die einen sehr mitgenommenen Eindruck machte, aus diesem Grund benachrichtigten wir noch am selben Tag unseren Tierarzt, der gestern Abend seine Visite machte. Dabei stellte sich nicht nur heraus, dass Lina unter Milchfieber litt und der Pansen aufgegast war, gleichzeitig musste der Doktor eine um 360 Grad verdrehte Gebärmutter diagnostizieren, das Kalb lag also in der komplett falschen Richtung. Damit nicht genug hatte die Mutter schon Wehen, die durch die Pansenvergasung aber kaum bemerkbar waren, trotzdem stand die Geburt kurz bevor.

Also musste sofort das Kalb im Körper gedreht werden, damit es überhaupt Überlebenschancen hat. Das konnten wir nach einigen Stunden in einer Gemeinschaftsaktion auch schaffen, nur um direkt vor dem nächsten Problem zu stehen: Das Kalb war viel zu groß für seine fein gebaute Mutter, der Muttermund stand zwar offen, aber es lag auf der Hand, dass Lina niemals die Kraft zum Pressen aufbringen konnte. Also wurde ein Kaiserschnitt angesetzt und um 5 Uhr morgens erblickte so Mia das Licht der Welt.

Leider können wir nicht von einem gesunden Mädchen sprechen, denn Mia kann nicht stehen, was sehr ungewöhnlich für ein Kalb ist, und hat auch keinen Saugreflex. Die Kolostralmilch hat sie per Magensonde bekommen, wir müssen Lina auch zukünftig melken und ihr Kind über diese Sonde füttern. Damit der Kreislauf angeregt wird, stellen wir Mia immer wieder auf, was sie aber nur einige Minuten durchhält. Leider wird sie auch nicht richtig warm, deshalb haben wir ihr Kälberiglu mit einer Wärmelampe und Decken ausgestattet. Der Mutter geht es auch nicht blendend, sie hat ihr Kind zwar abgeleckt, nachdem wir es zu ihr getragen haben, aber sie ist nicht nur vorgeschwächt, sondern auch noch von dem Eingriff.

Sowohl der Mama als auch dem Kind gibt der Tierarzt eine 50:50-Überlebenschance. Da die geschwächte Lina sich nicht selber um Mia kümmern kann, hat Indira fast den ganzen Tag bei ihr verbracht und wird heute auch im bei ihr schlafen. Allen Butenland-Fans bleibt jetzt nur das Daumen drücken und die Gewissheit, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, damit diese kleine Familie doch noch ihr Happy End bekommt.


Kategorie: Allgemein

25 Antworten zu “Eine lange Nacht auf Butenland”

  1. Hilke sagt:

    Ich habe extra gewartet den PC auszumachen, jetzt bin ich einerseits froh, daß beide Lieben leben und Lina etwas Heu gefressen und getrunken hat, andererseits hoffe ich auf eine erholsame Nacht, daß beide zu Kräften kommen!
    Eure Einsatzbereitschaft für eure Tier-Familie
    ist enorm! Euch allen die beste Erholung!

  2. Claudia sagt:

    Hier sind alle Daumen gedrückt und ich hoffe so sehr, dass es ein Happy End für Lina und Mia und für euch gibt.

  3. Anne sagt:

    Was für eine lange, dramatische Nacht und Geburt … Was für einen Einsatz für diese Tiere … Mich macht es fast sprachlos … Möge es so ausgehen, dass alles gut geht.
    Indira, Dir ganz viel Kraft heute Nacht, beim Behüten von Lina und Mia.

  4. Simone sagt:

    Ich wünsche Lina und Mia alles alles gute. Ich drücke ganz fest die Daumen dass die zwei gesund werden u d erleben können wie kuhl das Leben die Butenland sein kann. Es muss dich einfach gut werden. Danke euch butenländern für euern unermüdlichen Einsatz für das Leben der tiere bei euch.

  5. Moni sagt:

    Ich wünsche den beiden alles erdenklich Gute und drücke auch ganz fest die Daumen, dass es Mama und Kälbchen bald besser geht. Hoffentlich wird alles gut.
    Vielen Dank an euch auf Hof Butenland!

  6. Antonia sagt:

    Was für dramatische Erlebnisse gestern und heute! Ich will einfach glauben, dass das Schicksal Lina und Mia gerade noch rechtzeitig zu Euch gelenkt hat, sodass sie überleben und auf Butenland zu Kräften kommen. Denn wenn sie überhaupt eine Chance haben, dann nur bei und durch Euch! Euer Einsatz verdient wie immer allen Respekt. In Gedanken bin ich bei Euch & den Neuankömmlingen und hoffe von ganzem Herzen, dass alles gut wird.

  7. Doro sagt:

    Ich bin erschüttert…dass das Baby so schnell geholt werden musste, und dann mit Kaiserschnitt, war ja nicht absehbar.
    Das arme Mädchen, sie wirkt total erschöpft…
    Ist wahrscheinlich nicht realisierbar, doch ich würde mir wünschen, dass Mia in der Nähe ihrer Mutter sein könnte…das könnte ihr Band miteinander und ihren Überlebenswillen stärken. Auch damit Lina weiss, dass sie diesmal ihr Baby behalten kann.
    Naja, wie gesagt, vermutlich nicht realisierbar…ich wünsche von ganzem Herzen, dass die beiden noch ein wenig Zeit vom Leben geschenkt bekommen, endlich ein gutes Leben kennenzulernen!

  8. Gabriele sagt:

    Ich bin einfach nur todtraurig über den Anblick dieser geschwächten, ausgebeuteten Kuhmama. Dann bin ich wiederum Euch lieben Butenländern so dankbar, dass Ihr alles gebt, Mutter und Kind doch noch zu retten. Lina und Mia hätten es so sehr verdient, ein freies Leben auf Butenland zu führen. Ich drücke von ganzem Herzen die Daumen

  9. Ira sagt:

    Soviel durchgemacht! Beide haben es sowas von verdient endlich ein schönes Leben bei euch zu führen!
    Das Schicksal wollte, dass sie zu euch kommen und deswegen glaube ich ganz fest daran das beide es schaffen, um dann endlich das Leben zu genießen.
    Von Herzen wünsche ich den Beiden alles Glück dieser Welt und alles erdenklich Gute!
    Und auch tausend Dank an Euch für euren Einsatz, und all eure Liebe! ❤️

  10. Claudia sagt:

    Gestern noch eine Fremde, heute Lina mit ihrem kleinen Töchterchen Mia … Vielleicht ist sie zu Euch gekommen weil sie wusste, dass sie Hilfe braucht. Wir drücken ganz fest die Daumen, dass beide es schaffen!!!

  11. Kerstin sagt:

    Lina und Mia, wunderschön. Was auch immer passiert, Eure Liebe wird die beiden tragen.
    Danke.

  12. Vanessa sagt:

    Einfach unfassbar! Gerade hat man sich noch über die unbekannte Fremde gewundert und jetzt ist schon ihr wundervolles Kälbchen da. Ich wünsche Euch von Herzen, dass alles gut wird. Lina und Mia haben ein wunderbares Leben verdient. Ihr Butenländer seid einfach die Besten, Hut ab!!!

  13. Rielle sagt:

    Ích wünsche mir mit Euch von Herzen, daß Lina und Mia es schaffen und das Leben in vollen Zügen genießen können.

  14. Marita sagt:

    Wenn es eine ordnende Kraft gibt, so sollte sie ein Einsehen haben. So schicksalhaft wie das Leben von Lina und Mia auf Butenland angefangen hat, so glücklich sollte es doch weiter gehen. Die beiden Mädels haben ein langes, glückliches und freiheitliches Leben auf Butenland verdient. Ich wünsche allen Beteiligten alles Gute, drücke die Daumen und hoffe auf ein Wunder. Und DANKE ihr lieben Butenländer Zweibeiner, für euren Kampf und das Leben von Lina und Mia.

  15. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Was für eine Dramatik! Ich kann nur hoffen, dass die Geschichte ein gutes Ende nimmt! Das habt Ihr Euch alle verdient! Wir drücken alle Daumen und Pfoten…

  16. Ute sagt:

    Ich kann mich nur all den guten Wuenschen anschliessen und mithoffen, dass Mia und Lina in den Genuss eines gluecklichen Lebens auf Butenland kommen duerfen. Linas Flucht darf einfach nicht vergebens gewesen sein!

  17. Cornelia sagt:

    Wer weiß, wie lange Lina bi dieser Grabeskälte im Wassergraben ausharren musste bis entdeckt wurde und gerettet werden konnte???

    Wer weiß, ob sie ihr Fieber nicht nur bekommen hat, weil es für sie die einzige Möglichkeit war, ihr Kind vor dem Erfrieren zu bewahren…

    Wer solche Torturen übersteht, um sein Kind zu retten, hat jedes Recht auf ein künftig unbesorgtes Leben: alle meine Gedankenkraft und positive Energie für Lina und Mia und für all euch Menschen auf Hof Butenland!!!

  18. Gabriele R. sagt:

    Oh Gott, was für ein Drama. Hoffentlich wird für Mama Lina und Baby Mia (zwei wunderschöne Namen) alles gut. Es muß doch etwas zu bedeuten haben, dass Lina gerade jetzt zu Euch gekommen ist. Niemand außer Euch hätte ihr und ihrem Baby so geholfen und das Kälbchen mit soviel Fürsorge auf die Welt gebracht. Beide spüren ganz sicher diese Liebe von Euch und vielleicht gibt ihnen gerade Eure Liebe die Kraft weiterzuleben. Vielen Dank an alle Hof Butenländer für Euren unermüdlichen Einsatz für die Tiere.

  19. Melanie sagt:

    Nicht auszudenken was man in ihrem ursprünglichen „Zuhause“ mit ihr/ihnen gemacht hätte in dieser Situation….da wäre doch kein Euro investiert worden.

  20. Petra Betzien sagt:

    Was machen die Bauern nur mit ihren Kühen? Ich schreibe hier nicht oft. Aber über diese Geschichte, über Lina und Mia, bin ich mehr als entsetzt. Gehen diese Bauern mit ihren PKW genauso „unmenschlich“ um? Gehen die nicht regelmäßig in die Werkstatt?. Was ist mit den Kühen? Haben die nicht das Recht, als Nutzmaschinen (sorry!!!! aber das ist die Wahrheit) auch gepflegt zu werden? Liebe Leser, bitte entschuldigt, dass ich hier all meinen Frust ablasse. Ich wünsche Lina und Mia, dass sie gesund werden und ihre gute lange Zeit auf Hof Butenland haben werden.

  21. KG sagt:

    Hat der Bauer Lina „gehen“ lassen, weil er schon wusste, wie es um sie steht, Komplikationen bei der Geburt erwartet hat?
    Hoffentlich wird noch alles gut für die beiden!

  22. ingeborch sagt:

    Hier werden alle Daumen und Pfoten ganz fest gedrückt! Kämpft, ihr beiden! Es lohnt sich!

  23. Ute sagt:

    KG – wohl fuehle ich mich nicht bei dem Verdacht, aber ich kann mich (auch?) nicht von dem Gedanken befreien, dass Lina nicht geflohen ist, sondern abgeschoben wurde. Und ob die Vermutung gerechtfertigt ist oder nicht, ich fuehle eine fast unkontrollierbare Wut dem pflichtwidrigen Bauern gegenueber. Mir scheint es, dass er seine Verantwortung fuer Lina bewusst gewinnbringend auf Butenland abgewaelzt hat.

  24. Eva Maria Deubler sagt:

    Danke❤️
    Ich kenne durch Euch,Menschen die
    kein Fleisch mehr essen!
    Der erste Schritt ist getan☀️

  25. […] dann verstarb sie an den Folgen der Unterversorgung ihrer Mutter während der Schwangerschaft Hier https://www.stiftung-fuer-tierschutz.de/2020/03/eine-lange-nacht-auf-butenland/ haben wir diese dramatische Nacht dokumentiert.   Dass Lina diese Strapazen überlebt hat, ist […]

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