Denn Tiere sind keine Maschinen

Oma Lenchen

von Admin, am 28.02.2020.

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Heute gehört die Videobühne ganz unserer Oma Lenchen. Bis zu ihrer Rettung im April 2015 wurde die mittlerweile 20jährige Seniorin in einem Boxenlaufstall eingesperrt. Weidegang kannte sie so gut wie gar nicht, sie durfte nur für knappe Trockenstehphasen ins Freie und dabei kurz am richtigen Rinderleben schnuppern. Das sind die Zeitabschnitte bei einer Milchkuh zwischen Laktation und der Geburt des nächsten Kalbes, die meist nie länger als 8 Wochen dauern.

Lenchen hatte 11 Kinder, darunter 2 Totgeburten, und wie gewohnt in dieser kalten Industrie durfte sie zu ihrem Nachwuchs nie länger als ein paar Minuten, höchstens Stunden Kontakt pflegen. Das war der Grund, warum wir unbedingt ihren letzten Sohn, den kleinen Emil, mit ihr zusammenführen wollten. Auf sehr verschlungenen Wegen hat das auch geklappt, aber obwohl sich die Zwei wiedererkannt haben, lag eine zu lange Zeit zwischen ihrer Trennung und der Rettung. So kam es nie zu einer innigen Mutter-Kind-Beziehung wie bei Dina und Mattis oder Jette und Jule. Außerdem zeigte sich Lenchen auch sichtlich überfordert, war sie es doch durch ihre tragische Lebenserfahrung gewohnt, dass man ihr die Kinder raubt und die verzweifelten Rufe nach ihnen ignoriert.

Geschadet hat das aber glücklicherweise weder ihr noch Emil bei der Karriere auf Butenland. Der Sohnemann wurde von den KUHlen Tanten zu einem stattlichen Ochsen erzogen, und Lenchen hat auch ohne Mutterpflichten schnell in die Herde gefunden, um einen Freundeskreis aufzubauen. Und in der Gegenwart besuchen sich die beiden durchaus und gehen sehr freundschaftlich miteinander um.

Leider hat unsere Grande Dame in diesem Winter aber altersbedingt abgebaut. Deshalb reichen wir ihr nun zusätzlich zu den Mahlzeiten zweimal am Tag Luzerne, Kraftfutter und Wiesenheu. Der Service kommt bei Lenchen super an und sie besteht dabei auch auf Pünktlichkeit. Wo kommen wir da auch hin, wenn die Menschen den Schlendrian einkehren lassen? So etwas darf man sich vielleicht bei den jungen Hüpfern der Herde erlauben, aber sicher nicht bei einer weisen und vor Lebenserfahrung strotzenden Institution wie Lenchen.

Lockerer werden da Futterdiebstähle wie im Video von Pippilotta, den Enten und den Hühnern gesehen. Denn natürlich teilt man sich das Essen gerne mit Freunden und freut sich sogar, wenn es allen schmeckt. Und wir haben unsere Oma auch sehr lieb und drücken ihr alle Daumen, dass sie in der anstehenden Weidesaison wieder richtig auftaut.


Kategorie: Allgemein

6 Antworten zu “Oma Lenchen”

  1. Kerstin sagt:

    So ein fröhliches, entspanntes Gewusel! Ich drücke fest die Daumen, dass der Butenand-Service dieses Bild noch ganz oft bewundern kann und Sonne, frische Luft und Frühlingswärme Oma Lenchen wieder gut auf die Läufe bringen. Danke für das schöne Video!

  2. Christine sagt:

    Lenchen ist grossherzig + lässt die kleinen Futterdiebe gewähren. Ihr seid da einfach lieb, weil Ihr Omi Lenchen mit so guten Leckereien versorgt – schön!

  3. Gisi sagt:

    Gemeinschaft bedeutet ja auch:Alle dürfen mitmachen!Herrlich!

  4. Antonia sagt:

    Das Zusatzfutter ist nicht nur für Lenchens Körper und Energie nützlich, sondern auch gut für ihr Gemüt, – das kann man förmlich sehen, so wohlig wie sie kaut:-)

    Pippilotta ist ja diesmal besonders anhänglich. Hat sie eine spezielle Sympathie für Lenchen?

  5. Admin sagt:

    Eher eine spezielle Sympathie für die Leckerchen. 😀

  6. Gabriele sagt:

    Trotz ihres hohes Alters und der Horrorjahre in der Milchindustrie hat sich Lehnchen gut bei Euch erholt – kein Vergleich zu ihrer Ankunft auf Hof Butenland. Was für eine praktische Idee ihren Eimer in einen Reifen zu stellen. Und die ängstlich Pippilota bekommt auch ein paar Leckerlies ab. Lehnchen bleib noch lange gesund und genieße Dein leckeres Zusatzfutter in vollen Zügen.

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