Denn Tiere sind keine Maschinen

Das 23. Törchen öffnet Oma Lenchen

von Admin, am 23.12.2019.
Über 15 Jahre ihres Lebens verbrachte unser 20jähriges Lenchen in einem Boxenlaufstall, die letzten 8 Jahre davon nur in den kurzen Trockenstehphasen auf einer Weide. In dieser Zeit wurden ihr 11 Kinder geraubt, darunter zwei Totgeburten bzw. früh verstorbene Kälber. Jeder Angehörige wurde ihr direkt nach der Geburt entrissen und sie durfte keinen Sohn und keine Tochter länger als ein paar Sekunden erleben. Zum Glück wurde der Betrieb irgendwann aufgelöst und die zuständige Tierärztin wollte wenigstens die älteste Kuh vor der Tötung retten.
 
So kam Lenchen im Frühjahr 2015 nach Butenland. Sogar ihren letzten Sohn Emil konnten wir in einer dramatischen Verfolgungsjagd über mehrere Händler bei seinem Endmäster ausfindig und ebenfalls zum Butenländer machen. Die beiden erkannten sich zwar, aber Lenchen hatte schon zuviele Kinder verloren und es lagen durch die langwierige Suche auch mehrere Monate zwischen der Geburt und der erneuten Zusammenführung. Deshalb gehen die beiden durchaus freundlich miteinander um, aber längst nicht so vertraut wie zum Beispiel Dina mit ihrem Riesenbaby.
 
Für Lenchen ging es sofort auf unsere Krankenweide, damit sie dort erstmal wieder zu Kräften kommen und sich erholen konnte. Sie war einfach zu ausgelaugt und in einem zu schlechten Allgemeinzustand für eine Aufnahme in die große Herde. Wenige Tage nach ihrer Ankunft bekam sie auch endlich die dringend notwendige Klauenpflege von uns spendiert. Durch eine schlimme Vernachlässigung hatte sie typische Stallklauen, die gesundheitliche Probleme verursachten.
 
Mittlerweile ist Lenchen aber längst in die große Herde gezogen und läuft dort auch problemlos mit. Sie hat noch etwas Schwierigkeiten mit ihren abgewetzten Zähnen und verliert deshalb Heu beim Kauen. Das ist noch ein Andenken an ihren vorherigen Betrieb, wo sie ausschließlich mit Kraftfutter ernährt wurde, um eine möglichst hohe Milchleistung zu erzielen. Deshalb reichen wir ihr auch auf Butenland zweimal täglich etwas Kraftfutter mit geschnittenen Wiesenheu, Äpfeln und Brötchen. Allerdings nicht ausschließlich und vor allem streng überwacht von Hofleiter Puschek. So ist gewährleistet, dass unsere Oma auch wirklich nur die Menge zu sich nimmt, die ihr gut tut. Und ein paar Leckereien aus dem Adventssäckchen passen sicher auch noch in ihre Mägen.

Kategorie: Allgemein

3 Antworten zu “Das 23. Törchen öffnet Oma Lenchen”

  1. Martina sagt:

    Ach,was ist das wieder für ein schönes Foto von Oma Lenchen am Adventsstiefel.
    Wie schön,dass Lenchen wenigstens ihr Sohn Emil zurückgegeben werden konnte,und zwar weil Ihr unermüdlich für die Tiere kämpft ! Ja,Ihr Butenlaender seid wirklich etwas ganz Besonderes !!
    Danke,Danke,für diesen wundervollen Adventskalender mit tollen,lustigen Bildern,witzigen Texten und ganz viel Hintergrundinfos zu den Tieren und ihren zum Teil erschreckenden Schicksalen.
    Ich wünsche allen Menschen & Tieren von Hof Butenland von Herzen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest.

  2. ellen sagt:

    Leckereien freuen jeden – liebe Grüße und eine frohe Weihnacht an alle „Butenländer“. Danke für die großartige Arbeit mit den Tieren und den unermüdlichen Einsatz für jedes Lebewesen. Viel Glück im neuen Jahrzehnt !!!!!!!!!!

  3. iski sagt:

    Alles Liebe, Oma Lenchen, und ein langes Leben! Bist eine ganz Hübsche und siehst beileibe nicht wie eine Oma aus :-). Danke, dass sie zu euch kommen und noch eines ihrer Kinder erleben durfte.
    Ein friedvolles Fest für alle Butenländer!

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